Voller Stolz und Würde präsentiert sich der Afghanische Windhund, oftmals nur Afghane genannt, auf Ausstellungen und sonstigen Glamour-Veranstaltungen. Doch ursprünglich wurde das Fellwunder tatsächlich zu Jagdzwecken gezüchtet. Der liebe und stolze Vierbeiner besitzt also durchaus auch ein ordentliches Maß an Hartnäckigkeit und weiß gerne seinen Willen durchzusetzen.
Rasse: | Afghanischer Windhund |
Herkunft: | Afghanistan |
Größe: | 60-74 cm |
Gewicht: | 26-44 kg |
Lebenserwartung: | 12-14 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Mahagoni, Blau/Silber, Schokobraun, Creme, Weiß, Rehfarben,Sandfarben |
Aufgaben: | jagen |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 10. Windhunde |
FCI Standard: | 228 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Afghanische Windhund wurde in seiner ursprünglichen Heimat Afghanistan überwiegend als Wach- und Jagdhund eingesetzt. Da die Rasse nicht nur außergewöhnlich schnell, sondern auch besonders zielstrebig und ehrgeizig ist, wurden die Tiere gerne zum Hetzen verwendet. Damals war für die Einheimischen die Jagd zur Nahrungsbeschaffung enorm wichtig, da es durch das umliegende Ödland kaum andere Möglichkeiten gab, den Hunger zu stillen. Gerade deshalb wurden die treuen Jagdbegleiter auf das Höchste geschätzt.
Die Afghanischen Windhunde durften aufgrund ihres Jagdauftrags deshalb auch nicht in andere Länder exportiert werden. Sollte doch jemand versuchen, das Tier ins Ausland zu verkaufen, erwartete ihn die Todesstrafe. 1890 gelangen schließlich dennoch die ersten Afghanen nach Großbritannien. Dort entstanden dann mit der Zeit Kreuzungen mit anderen Wüsten- und Gebirgshunden. Die Welpen dieser Kreuzungen bilden den Ursprung für die heutige Afghanen-Zucht, wie sie weltweit zu finden ist.
Der Afghanische Windhund besitzt einen recht vielseitigen Charakter. Er ist grundsätzlich ein ruhiger, würdevoller und stolzer Hund, der seine Familie über alles liebt und stets treu an ihrer Seite bleibt. Mehr als die Liebe seiner Menschen braucht der Afghane im Grund nicht. Eine Haltung im Zwinger ist somit ein absolutes Tabu. Dennoch beeinflusst der Jagdtrieb sein Verhalten. So unterwirft er sich ungern und geht gerne selbstständig seinen eigenen Weg. Mit einer großen Portion Sturheit weiß er stets wie er von seinem Zweibeiner das bekommt, was er möchte. Deshalb sollte der Halter im Idealfall zuvor schon Hundeerfahrung gesammelt haben, um die Erziehung entsprechend in die richtigen Bahnen lenken zu können. Mit viel Geduld und Konsequenz ist es so durchaus möglich, einen gehorsamen Hund zu trainieren.
Durch den Urinstinkt zur Jagd ist das Laufen ohne Leine recht schwierig. Hat der Afghane erst seine Beute erspäht, ist das Abrufen äußerst schwierig. Anderen Hunden gegenüber ist diese Hunderasse an sich durchaus verträglich. Allerdings sind sie durch ihre ruhige Art eher etwas schüchtern oder ignorieren andere Artgenossen auch gerne mal. Zudem vergessen sie auch selten, wer sie einmal angepöbelt hat.
Die Optik des Afghanischen Windhundes ist definitiv außergewöhnlich. Seine feinen, langen Haare wehen bereits bei den kleinsten Windböen anmutig mit. Lediglich an der Schnauze, oben am Rücken und an der Oberseite der Rute, trägt der Afghane kurzes und glattes Fell. Der restliche Körper ist mit einem prächtigen Langhaarfell bedeckt. Bei der Zucht sind alle Fellfarben erlaubt. In der Regel findet man die Afghanischen Windhunde in
Im Gesicht sind die Hunde nach Standard sehr dunkel bis schwarz.
Ebenso besonders wie das Haarkleid, ist die Figur der Afghanen. Die Windhunde sind hoch gewachsen und sehr schlank. Rüden werden bis zu 74 cm groß und Weibchen bis zu 69 cm (Widerristhöhe). Durch diesen drahtigen Körperbau, können sie mit hoher Geschwindigkeit rennen. So werden sie bis zu 80 km/h schnell.
Der Halter eines Afghanischen Windhundes sollte ebenso wie sein Vierbeiner einen sportlichen Charakter mitbringen. Der Afghane hat einen großen Bewegungsdrang, dem sein Besitzer stets nachkommen sollte. Von Vorteil wäre auch ein großer eingezäunter Garten, in welchem der Hund frei herumtoben kann.
Da der Vierbeiner sehr ruhig ist und stets einen respektvollen Umgang verlangt, ist ein Haushalt mit kleinen Kindern nicht ganz so ideal. Mit älteren Kindern, die bereits gelernt haben, was im Zusammenleben mit einem Afghanischen Windhund wichtig ist, ist der Kontakt unproblematisch. Auch mit Katzen ist der Langhaar-Hund gut verträglich, am besten wäre es, wenn die Zusammenführung noch im Welpenalter geschieht.
Um den Windhund richtig auszulasten, bedarf es die richtige Beschäftigung. Völlig austoben kann sich der Afghane natürlich bei Hunderennen. Hier kann er seine Schnelligkeit voll ausleben. Ebenfalls eine gute Beschäftigungsmöglichkeit ist das sogenannte Coursing. Hierbei handelt es sich um die Nachahmung einer Sichthetzjagd. Hier haben die ursprünglich zur Jagd gezüchteten Hunde jede Menge Spaß und können gut überschüssige Energie loswerden.
Das lange Fellkleid der Afghanen muss täglich mit der Bürste gekämmt werden. Um alle Stellen des dichten Fells zu erreichen, sollte das Haar in verschiedene Lagen geteilt werden. So kommt es zu keinen unangenehmen Verfilzungen. Schmutz von außen entfernen Sie am besten direkt nach jedem Spaziergang. Kleine Blätter oder Äste verfangen sich gerne im dichten Pelz. Ein Gang zum Hundefriseur ist in der Regel nicht notwendig. Das Haarkleid sollte ursprünglich bleiben und deshalb nicht geschoren oder auf sonstige Art und Weise frisiert werden.
Der Afghanische Windhund hat einige Veranlagungen für Krankheiten. So sind vor allem die Augen der Schwachpunkt. Hier kann es zum Grauen Star, zu einer Hornhautdegeneration oder zu einer Progressiven Retinaatrophie kommen. Ebenso liegt eine Veranlagung für eine Hüftdysplasie und eine Ellenbogenluxation vor.
Dazu kommt noch das Risiko für eine Afghanenmyelopathie. Hierbei handelt es sich um eine Degeneration der weißen Substanz im Hals- und Brustmark. Diese Krankheit tritt bereits im ersten Lebensjahr auf und führt zu einer vollständigen Lähmung der Vorder- und Hinterbeine. Bei einer professionellen Zucht, wird diese Erkrankung in der Regel ausgeschlossen.
In Deutschland werden pro Jahr ca. 120 Welpen geboren. Da der Afghane nur in sportliche Hundekennerhände abzugeben ist, gibt es also entsprechend wenige Züchter. Deshalb sollten Sie möglichst früh mit der Suche beginnen und diese auch auf ganz Deutschland ausweiten. Bei dem ersten Besuch des Züchters ist es wichtig, auch die Elterntiere kennenzulernen und auf Fragen zur Gesundheitsvorsorge die passenden Antworten zu erhalten.
Bei der Abgabe eines gesunden Welpen sollten Sie einen Nachweis über die Entwurmungen und Impfungen erhalten und zudem eine Abstammungsurkunde und natürlich einen Impfpass inkl. Chipnummer bekommen.
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