Altdeutscher Schäferhund - Tradition und Intelligenz in einer Rasse

Altdeutscher Schäferhund im Wald

Der Begriff Altdeutscher Schäferhund bezeichnet die Langhaar-Variante des Deutschen Schäferhundes. Deshalb wird der Altdeutscher Schäferhund auch nicht als separate Rasse von der FCI anerkannt. Wie auch sein kurzhaariger Verwandter, ist der Vierbeiner ein treuer und wachsamer Begleiter. Wegen seinem Mut, seiner Intelligenz und seiner Loyalität wird der Altdeutsche Schäferhund gerne als Gebrauchs- und Begleithund eingesetzt.

Steckbrief: Details zum treuen Begleiter

Rasse:Altdeutscher Schäferhund
Herkunft:Deutschland
Größe:55 bis 65 cm
Gewicht:26-44 kg
Lebenserwartung:10-12 Jahre
Felllänge:Langhaar
Fellfarbe:Schwarz, Blau/Silber, Braun/Schokobraun
Aufgaben:Beschützen und behüten
Listenhund:nein
FCI Gruppe:Nicht anerkannt, da er dem Deutschen Schäferhund zuzuordnen ist
FCI Standard:----------------
FCI Rasse Standards:FCI Standards (PDF)

Geschichte: Wie der Altdeutsche Schäferhund zu dem wurde, was er heute ist

Um die Herkunft des Altdeutschen Schäferhundes zu erklären, sollte auch die Entstehung des Deutschen Schäferhundes betrachtet werden. Die Geschichte der Schäferhunde geht bis ins Mittelalter zurück. Damals dienten die Vierbeiner dazu, Haus und Hof zu bewachen. Auch der Schutz der Schafherden zählte zu ihrem Aufgabenbereich. Zu diesem Zeitpunkt war die Optik des Tieres bzw. die Länge des Fells völlig irrelevant.

Max von Stephanitz, preußischer Hofrittmeister, änderte dies schließlich im späten 19. Jahrhundert. Er begann den Schäferhund gezielt als Gebrauchshund zu züchten. So entstand im Jahre 1899 auch der „Verein für Deutsche Schäferhunde“, der die entsprechenden Rasse-Standards festlegte. Deshalb wurden mit der Zeit immer mehr Varianten des Schäferhundes von der Zucht ausgeschlossen. Dies geschah 1930 auch mit den langhaarigen Tieren. Dennoch erfreuten sich diese Vierbeiner bei vielen Menschen großer Beliebtheit. Kurzerhand wurden eigene Vereine gegründet, die die Zucht des Langhaar-Schäferhundes förderten. Sie entwickelten eigene Standards und nannten die HunderasseAltdeutschen Schäferhund“. Bis heute blieb die eigene Anerkennung durch die FCI aus. Allerdings darf seit 2010 auch innerhalb des Vereins für Deutsche Schäferhunde wieder die Langhaar-Variante gezüchtet werden.

Charaktereigenschaften: Treue, intelligente Seele mit einer hohen Belastbarkeit

Der Charakter des Altdeutschen Schäferhundes ist von dem des Deutschen Schäferhundes kaum zu unterscheiden. Der Schäferhund ist eine sehr treue Seele, intelligent, wachsam und sehr belastbar. Aufgrund dieser Eigenschaften, wird er besonders gerne als Wach-, Dienst- und Schutzhund eingesetzt. Neben dieser ernsten Seite, ist der Vierbeiner aber auch ein freundlicher und verspielter Familienhund. Mit Kindern kommt der Schäferhund sehr gut zurecht. Er spielt gerne mit ihnen und würde sie bei drohender Gefahr zudem jederzeit mutig beschützen. Verglichen mit dem Deutschen Schäferhund, scheint der Altdeutsche Schäferhund sogar eine noch höhere Reizschwelle zu haben. Durch seine Aufmerksamkeit und seine Intelligenz ist der Vierbeiner verhältnismäßig gut zu erziehen. Sein Streben nach Gehorsam macht ihn deshalb auch als Diensthund für Militär, Polizei oder Rettungskräfte beliebt.

Erscheinungsbild: Die äußere Erscheinung des Altdeutschen Schäferhundes und seine körperlichen Merkmale

Die Ähnlichkeit zum Deutschen Schäferhund ist selbstverständlich deutlich zu sehen. Er hat ebenfalls die aufrechten Stehohren, eine lange und schmale Schnauze und einen hängend getragenen Schwanz. Den Schäferhund findet man in den Farben Schwarz, Schwarz-Braun und Wolfsgrau. Der größte optische Unterschied zum Deutschen Schäferhund liegt in der Länge des Fells. Besonders langes und dichtes Haar trägt der Altdeutsche Schäferhund am Hals, an den Läufen, den Ohren und der Rute. Der Vierbeiner hat zudem auch eine weiche, flauschige Unterwolle. Insgesamt wirkt also die Altdeutsche Variante durch das faszinierende Haarkleid stämmiger. Dennoch haben die Tiere die gleiche Gewichtsklasse wie die Deutschen Schäferhunde.

  • athletische und muskulöse Statur
  • kräftiger Kopf mit einem ausgeprägtem Unterkiefer
  • dichtes, glänzendes Fell
  • ausdrucksstarke Augen

Haltung & Aktivität: Der Schäferhund - ein Weggefährte mit dem Bedürfnis nach geistiger und körperlicher Herausforderung

Der Schäferhund möchte gerne gefordert werden – sowohl geistig, als auch körperlich. Möchten Sie den Vierbeiner gerne als Familienhund halten, sollten Sie also ein bewegungsfreudiger Mensch sein. Ob Radtouren, Wanderungen oder auch diverse Hundesportarten, der Schäferhund ist überall gerne mit dabei. Um alle Instinkte zu fördern, bietet sich Mantrailing, Fährtenarbeit, Dog Dance, Obedience oder Agilitytraining an - im Grunde auch ganzheitliches Hundetraining. Hier lässt sich Nasen- bzw. Kopfarbeit mit körperlicher Auslastung verbinden. Wer seinen Hund noch weiter herausfordern möchte, kann ihn auch zum Rettungs-, Schutz- oder Leistungshund ausbilden. Umso mehr der Schäferhund arbeiten darf, umso glücklicher ist er. Auf diese Weise wird er auch zuhause den perfekt entspannten Familienhund abgeben.

Pflege & Gesundheit: Natürliche Pflege und regelmäßige Tierarztbesuche

Das lange Haarkleid des Altdeutschen Schäferhundes ist durchaus pflegebedürftig. Bürsten Sie das Fell also regelmäßig, um abgestorbene Haare und Schmutz zu entfernen. Dennoch sollten Sie das Ganze nicht übertreiben, damit am Ende nicht die gesamte Unterwolle mit raus gekämmt wird. Um das Fell gesund und natürlich zu halten, sollte auf regelmäßiges Baden und die Verwendung von Shampoo verzichtet werden.

Es gibt einige Krankheiten, die bei der Rasse des Deutschen Schäferhundes häufiger auftreten: Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie, degenerative Lumbosakralstenose bzw. „Cauda-equina-Syndrom" (Lähmungserscheinungen), Augenerkrankungen und Allergien. Um eine Erkrankung frühzeitig festzustellen, gehen Sie am besten regelmäßig zum Tierarzt und lassen dort Ihren Hund auf die jeweiligen Symptome hin untersuchen. Sollte eine Krankheit diagnostiziert werden, kann diese früh und hoffentlich erfolgreich behandelt werden.

Da die Schäferhunde insgesamt zu Gelenksproblemen neigen, passen Sie im Idealfall auch die Ernährung Ihres Vierbeiners an. Wichtig ist hier vor allem, eine massive Belastung in der Wachstumsphase zu vermeiden und bereits ab dem Welpenalter das passende Futter zu geben. Hochkalorisches Futter mit hohem Fettgehalt gilt es in den ersten Monaten zu vermeiden. Unabhängig von der Art des Futters (Trocken- oder Nassfutter, BARFen), ist es ratsam, darauf zu achten, dass der Fleischanteil bei ca. 70 Prozent liegt. Gemüse, Obst und Getreide sollten sinnvoll ergänzt werden - ebenso die Zugabe von hochwertigen Fetten. Wegen der erhöhten Allergiegefahr gilt es, den Getreideanteil möglichst niedrig zu halten, damit keine Unverträglichkeit provoziert wird.

Zucht: Zweilinige Züchtung mit unterschiedlichen Ausprägungen

Die Altdeutschen Schäferhunde werden in zwei verschiedenen Linien gezüchtet. Es gibt die sogenannte Showlinie (Hochzucht) und die Leistungslinie. Hier lassen sich vor allem in der Optik massive Unterschiede erkennen. Hunde aus der Showlinie haben einen kräftigeren Körperbau und sind im Wesen eher gemütlich und einfach zu erziehen. Vierbeiner aus der Arbeitslinie hingegen sind schlanker gebaut und im Charakter mutig, selbstständig und auch sehr wachsam. Somit eignet sich die Leistungslinie eher für Einsatz als Dienst- oder Schutzhund und die Showlinie als freundlicher Familienhund.

Bevor Sie sich also auf die Suche nach einem Welpen machen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, wie Sie Ihren Hund in Zukunft einsetzen möchten. Unabhängig von der Linie dürfen Sie auch nie außer Acht lassen, dass der Altdeutsche Schäferhund nun mal ein Gebrauchshund ist und daher immer Auslastung braucht. Auch ein Hund aus der Showlinie gibt sich also nicht nur mit Spaziergängen zufrieden.

Bedenken Sie zudem, dass der Altdeutsche Schäferhund nicht von der FCI anerkannt ist. Es gibt somit keine zertifizierten Unterlagen für Ihr Tier. Einige Papiere sollten Sie aber dennoch verlangen. So ist beispielsweise eine Vorlage über Gesundheitstests der Elterntiere sinnvoll. Da die Schäferhunde zu einigen Krankheiten neigen, gilt es diese im Voraus auszuschließen. Sind die Eltern Ihres Welpen gesund, sinkt somit schon das Risiko, dass Ihr kleiner Vierbeiner später erkrankt. Des Weiteren sollten Sie standardmäßig einen Impfpass mit Nachweisen über Impfungen und Entwurmungen verlangen.

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