Der American Pit Bull Terrier hat es als Listenhund nicht einfach. Doch trotz seines Rufs als Kampfhund steckt in dem Vierbeiner eine treue und loyale Hundeseele. Bei guter Erziehung gibt er einen anhänglichen und liebenswerten Begleiter ab.
Rasse: | American Pit Bull Terrier |
Herkunft: | USA |
Größe: | bis zu 53 cm |
Gewicht: | 11-25 kg |
Lebenserwartung: | 12 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Braun/Schokobraun, Creme, Weiß, Sandfarben, Rehfarben |
Aufgaben: | Tierkampf |
Listenhund: | ja |
FCI Gruppe: | 3. Terrier |
FCI Standard: | Nicht als eigene Rasse anerkannt |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Ursprung des American Pit Bulls ist bis heute nicht ganz genau bekannt. Daher ist die Rasse auch nicht offiziell von der FCI anerkannt. Man kann aber davon ausgehen, dass es sich um Kreuzungen aus Terriern und englischen Bulldoggen handelte, die die Basis für den heutigen Pit Bull bildeten. Ziel der Zucht war stets, eine verbesserte Leistung bei Hundekämpfen zu erzielen. Dem verdankt die Rasse auch seinen Namen – als „Pit“ versteht man den Ring, in dem die Vierbeiner miteinander kämpften. Die Zucht brachte immer mehr Hunde mit niedriger Reizschwelle und hohem Aggressionspotential gegenüber anderen Vierbeinern hervor.
Im Jahr 1898 erkannte der amerikanische United Kennel Club den American Pit Bull Terrier offiziell als eigene Rasse an. Trotz des Verbots von Hundekämpfen, werden diese gerade in den Vereinigten Staaten oftmals weiter illegal betrieben. Die Kämpfe bringen den Organisatoren jede Menge Geld, sodass sich diese kriminellen Machenschaften weit durch alle Gesellschaftsschichten verbreitet haben. Regelmäßig werden Razzien und Festnahmen durchgeführt, sodass bereits zahlreiche Hunde und Welpen aus den kriminellen Händen Ihrer Besitzer befreit werden konnten. Leider sind die Strafen für solche Vergehen verhältnismäßig niedrig. Es ist entsprechend schwierig den Verantwortlichen wirklich dauerhaft das Handwerk zu legen.
Wird der American Pit Bull seriös gezüchtet, kann der Hund einen wachsamen aber trotzdem entspannten und lieben Charakter haben. Die Sozialisation des Tieres sollte von den ersten Tagen an im Vordergrund stehen, so kann sich der Hund auf andere Menschen und auch andere Hunde einstellen und lernt, mit ihnen harmonisch umzugehen. Innerhalb seiner Familie wird der Vierbeiner dann auf jeden Fall ein verschmuster und lustiger Begleiter sein. Der Pit Bull ist zudem recht intelligent und gelehrig. Des Weiteren ordnet er sich relativ einfach unter und zeigt guten Gehorsam. Wird dieses Verhalten nicht ausgenutzt, kann er also gut erzogen und geführt werden.
Erfolgt die Zucht des Tieres aus dem Ziel heraus, es für den Kampf „scharf zu machen“, sieht das Ganze natürlich anders aus. Hier zeigt der Vierbeiner ein hohes Maß an Aggressivität und verfügt über eine hohe Kampfkraft. Wenn sein Besitzer es wünscht, wird er sich mutig und angriffslustig jedem Kampf stellen und versuchen ihn für sich zu entscheiden.
Da der American Pit Bull Terrier von der Bulldogge abstammt, weist er den typischen kompakten und massiven Körperbau auf. Optisch sieht er dem verwandten American Staffordshire Terrier (Amstaff) extrem ähnlich. Auf den ersten Blick sind hier kaum Unterschiede zu erkennen. Aufgrund der Zucht zum Kampf, ist der Körper mit stählernen Muskeln bedeckt. Er hat ein eine breite und bullige Kopfform und nicht ganz aufrecht stehende Hängeohren. Oftmals werden die Ohren kupiert, damit der Hund im Kampf gefährlicher aussieht. Zum Glück ist das Kupieren zumindest in den europäischen Ländern offiziell verboten. Das Fell des Pit Bulls ist dicht und kurz und in jeglichen Farben zu sehen.
Ein Pit Bull aus seriöser Zucht ist durchaus für die „normale“ Haltung geeignet. Er kann bei guter Erziehung und der richtigen Sozialisation einen frohen und liebenswerten Begleiter abgeben. In welche Richtung sich das Tier entwickelt, bestimmt immer der Halter, nicht der Hund selbst. Der Vierbeiner ist nicht nur sehr klug und verschmust, sondern spielt auch gerne und liebt das freie Herumtoben. Er ist somit also durchaus als Familienhund geeignet und kann auch mit Kindern wunderbar harmonieren. Für den Dienst als Wachhund ist der Pit Bull wiederum weniger gut geeignet, da er sich hierfür zu schnell und einfach unterordnet.
Aufgrund dessen, das die Entwicklung des Vierbeiners in den Händen des Besitzers liegt, ist die Rasse nicht für Hundeanfänger geeignet. Das Hundetraining sollte von Anfang an gut durchdacht sein und stets konsequent durchgesetzt werden. Nur so können Sie sicher sein, dass Ihr Hund nicht eines Tages zu einer Gefahr wird.
Insgesamt sind die American Pit Bull Terrier sehr sportliche Hunde. In den USA werden sie deshalb auch gerne als Rettungs- und Suchhunde eingesetzt. Zudem ist der Pit Bull offen für jeglichen Hundesport. Er hat immer Spaß an der Bewegung und verbringt gerne aktive Zeit mit seinem Lieblingsmenschen. Schutzhundesport sollte nicht unbedingt praktiziert werden. Hier könnten sonst die Veranlagungen zu aggressivem Verhalten geschürt werden.
Da der American Pit Bull Terrier auf der Liste der Kampfhunde steht, ist seine Haltung in Deutschland mit einigen Auflagen verbunden. Je nach Region und Behörde können diese Auflagen stark variieren. Informieren Sie sich also unbedingt vorab bei Ihrer Kreisverwaltung, was es bei der Haltung eines Pit Bulls zu beachten gibt und überlegen Sie dann gründlich, ob Sie diesen Forderungen auch zuverlässig nachkommen können.
Der Vierbeiner verfügt über ein kurzes und somit pflegeleichtes Fell, was Sie lediglich regelmäßig bürsten sollten, damit der natürliche Glanz erhalten bleibt. Hundeshampoo verwenden Sie am besten nur, wenn es wirklich nicht anders geht. Häufiges Shampoonieren würde die Haut Ihres Vierbeiners unnötig strapazieren.
Der Pit Bull ist durch seine Zucht zum Kampfhund äußert robust und somit verhältnismäßig wenig anfällig für Krankheiten. Dennoch gibt es wie bei jeder anderen Rasse auch, einige Veranlagungen, die das Risiko an bestimmten Erkrankungen zu leiden, erhöhen. Wie bei vielen mittelgroßen bis großen Hunderassen, neigt auch der American Pit Bull zur Hüftdysplasie. Diese sollte allerdings von einem seriösen Züchter bereits vorab ausgeschlossen werden. Des Weiteren trägt der Hund das Risiko, mit der Zeit eine Hüftarthrose und eine canine Demodikose zu entwickeln. Letzteres ist eine Hauterkrankung – ebenso kann die Haut durch diverse Allergien gereizt werden.
Insgesamt sollte man versuchen, den Pit Bull immer verhältnismäßig schlank zu halten. Jedes Kilo zu viel, erhöht das Risiko im Laufe der Zeit eine Erkrankung der Gelenke zu entwickeln.
Da der American Pit Bull in Deutschland auf der Liste der Kampfhunde steht, ist die offizielle Zucht dieses Vierbeiners verboten. So haben Sie lediglich die Möglichkeit, sich nach Züchtern des American Staffordshire Terriers umzusehen. Dieser ist optisch und charakterlich dem Pit Bull sehr ähnlich. Hier werden Sie auch entsprechende Urkunden über die Abstammung des Hundes erhalten. Fördern Sie auf keinen Fall eine illegale Zucht und bestehen Sie daher immer auf offizielle Papiere. Die Tiere unseriöser Züchter sind oftmals krank, haben Gendefekte und im Falle des Pit Bulls ist das Aggressionspotential zudem nicht zu unterschätzen.
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