Der aktive Appenzeller Sennenhund liebt Abendteuer und Action über alles und ist immer gerne mittendrin im Geschehen. Als Hütehund zeigt er Freude am Bellen und kümmert sich stets wachsam um das Hab und Gut seines Halters.
Rasse: | Appenzeller Sennenhund |
Herkunft: | Schweiz |
Größe: | 50-56 cm |
Gewicht: | 25-45 kg |
Lebenserwartung: | 12-14 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Schwarz |
Aufgaben: | Treib-, Hüte-, Wach- und Hofhund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 2. Pinscher – Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde |
FCI Standard: | 46 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Wie sein Name schon sagt, stammt der Appenzeller Sennenhund aus den Schweizer Alpen. Dort wurde er von Bauern zum Beschützen und Treiben von Vieh eingesetzt. Was die frühere Entstehungsgeschichte angeht, sind keine verlässlichen Daten vorhanden. Allerdings lässt sich mutmaßen, dass während den Kreuzzügen, römische Soldaten mit Hunden die Alpen überquerten. Dies dürften die Vorfahren des Appenzeller Sennenhundes gewesen sein. Einen offiziellen Vermerk zur Hunderasse gab es erstmals im Jahr 1853. Im Werk „Tierleben der Alpenwelt“ wurde der Vierbeiner optisch und charakterlich beschrieben.
1896 gab es dann tatsächlich auch die Anerkennung der Hunderasse. Der Schweizer Forstmeister Max Sieber reichte schließlich erste Merkmale für den Appenzeller Sennenhund ein und war somit stark an der Förderung der Hunderasse beteiligt. 1906 entstand der erste „Appenzeller Sennenhunde Club“. Im Fokus dieses Clubs stand die Zucht reinrassiger Hunde, deren Natürlichkeit und Ursprung so gut wie möglich erhalten werden sollte. 1914 wurden von Prof. Albert Heim (ein Kynologe aus Zürich) offiziell gültige Standards für die Zucht des Appenzeller Sennenhundes festgesetzt.
Heutzutage ist diese Hunderasse auch von der FCI als eigenständig anerkannt und wird in die Gruppe der Schweizer Sennenhunde eingeordnet. Diese setzt sich aus dem Großen Schweizer Sennenhund, dem Berner Sennenhund, dem Appenzeller Sennenhund und dem Entlebucher Sennenhund zusammen. Im Vergleich zu dem aktuell begehrten Bernen Sennenhund, wird der Appenzeller Sennenhund heute nur noch selten gezüchtet und ist daher eine Hunderasse, die bald auszusterben droht.
Als Hüte- und Wachhund zeigt sich der Appenzeller Sennenhund als selbstsichereres und furchtloses Tier. Aufmerksam wacht er über den Besitz seiner Familie bzw. seines Halters. Zudem liegt es ihm im Blut, schnell und auch ausdauernd zu arbeiten. Wer also einen Faulenzer sucht, ist bei dieser Hunderasse nicht richtig. Durch seine Intelligenz und seinen Ehrgeiz eignet er sich neben seinem Einsatz als Hütehund aber auch als Blindenführ- oder Sanitätshund. Auch eine Ausbildung zum Lawinensuchhund wäre denkbar. Gegenüber Fremden bringt er grundsätzlich eine große Portion Misstrauen mit. Er zeigt sich jedoch nie aggressiv oder bissig.
Wer lärmempfindliche Nachbarn hat, wird sich mit dem bellfreudigen Vierbeiner nicht viele Freunde machen. Sein helles und lautes Bellen kann durchaus anstrengend sein. Mit dem richtigen Training, lässt sich dies allerdings relativ gut in den Griff bekommen. Bei der Erziehung des Hundes, sollte seine große Empathie berücksichtigt werden. Der Hund fixiert die Gestik und Mimik seines Besitzers und bemerkt schnell Unsicherheiten. Er kann sich dadurch aber auch gut den Emotionen seines Halters anpassen und je nach Bedarf Freude teilen oder Trost spenden. Der temperamentvolle Vierbeiner ist insgesamt einfach zu führen und fühlt sich, artgerecht ausgelastet, auch in sportlichen Familien wohl. Er mag es gerne, mit Kindern herumzutoben und kommt auch gut mit anderen vierbeinigen Familienmitgliedern zurecht.
Der Appenzeller Sennenhund ist kompakt und muskulös gebaut. Besonders typisch für diese Hunderasse ist die „Posthorn-Rute“, die der Vierbeiner eingerollt trägt. Auffallend ist zudem auch die oft symmetrische Fellzeichnung des Hundes. Das Stockhaar weist in der Regel weiße und braunrote Färbungen auf und zeigt sich in schwarzer Grundfarbe. Die Flecken sind so verteilt, dass sie ein harmonisches, symmetrisches Gesamtbild ergeben. Kennzeichnend ist des Weiteren die großflächige weiße Zeichnung, die sich vom Kopf bis zum Fang und vom Hals bis über die gesamte Brust erstreckt. Auch die Pfoten und die Spitze der Rute ist Weiß. Da der Appenzeller Sennenhund für Dienste in der freien Natur gezüchtet wurde, hat er neben dem kurzen Stockhaar eine dicke Unterwolle, die ihn vor Kälte und Nässe schützen soll.
Der Hütehund hat Freude am Arbeiten. Dies sollte bei seiner Haltung auch immer berücksichtigt werden. Ob als Begleiter für lange Wanderungen oder Radtouren oder auch die Ausbildung zum Rettungshund – bei allem was mit Arbeit und Bewegung zu tun hat, hat der aktive Vierbeiner jede Menge Spaß. Selbstverständlich eignet er sich auch hervorragend für Hundesport, wie Agility. Aufgrund seiner guten Ausdauer, ist es nicht mit einfachen und kurzen Spaziergängen getan – dies sollte jedem Halter bewusst sein.
Der Appenzeller Sennenhund muss aber nicht nur körperlich gefordert werden, sondern aufgrund seiner Intelligenz auch geistig. Die regelmäßige Teilnahme an Aktivitäten von Hundeschulen ist für ihn prädestiniert. Vom Gehorsamkeitstraining bis zur Nasenarbeit wird hier alles abgedeckt.
Eine Haltung in der Stadtwohnung ohne Garten und genügend Platz zum Herumtoben ist für den Vierbeiner nicht geeignet.
Das Fell des Appenzeller Sennenhundes ist absolut pflegeleicht. Sie sollten das kurze Haarkleid ab und an bürsten, damit abgestorbene Haare entfernt werden. Mehr Pflege braucht das kurze Stockhaar des Hundes aber nicht.
Appenzeller Sennenhund haben Veranlagungen für bestimmte Krankheiten. Dazu zählen Gelenkerkrankungen wie Hüftdysplasie, Augenkrankheiten wie der Graue Star, Herzfehler und Hautkrankheiten bis hin zu Hauttumoren. Um das Risiko, an diesen Störungen zu erkranken, zu reduzieren, sollten Sie bei einem Welpen einen Gesundheitstest der Elterntiere verlangen und dann auch später regelmäßig, mindestens einmal pro Jahr, zum Tierarzt gehen und Ihren Vierbeiner auf die Krankheiten hin untersuchen lassen.
Selbstverständlich spielt auch die Ernährung eine tragende Rolle. Für seine Größe benötigt der Appenzeller Sennenhund verhältnismäßig wenig Futter. Achten Sie also darauf, ihn nicht zu überfüttern, denn Übergewicht erhöht das Risiko mit der Zeit Gelenkerkrankungen zu entwickeln.
Es gibt nur wenige Züchter, die sich mit der Vermehrung des Appenzeller Sennenhundes beschäftigen. Dies liegt vor allem daran, dass es nicht einfach ist, unter den eh schon wenigen Exemplaren komplett gesunde Zuchttiere zu finden. Ein seriöser Züchter, lässt den Hund sich nur dann vermehren, wenn er keinerlei Gendefekte oder Erkrankungen aufweist. Von 1963 bis 2012 wurden lediglich 10 Prozent der im „Appenzeller Sennenhund Club“ eingetragenen Welpen zur Zucht freigegeben. Für ein gesundes Tier, das alle Tests mitbringt und in einer vernünftigen Umgebung aufwuchs, können Sie mit einem Preis von 1000 bis 1200 Euro rechnen.
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