Neben seiner auffälligen Fellmusterung begeistert der Australian Cattle Dog auch im europäischen Raum mit Intelligenz, Sportlichkeit und Charakterstärke. Die Engstirnigkeit des Vierbeiners ist allerdings auch nicht zu unterschätzen.
Rasse: | Australian Cattle Dog |
Herkunft: | Australien |
Größe: | 43-51 cm |
Gewicht: | 10-25 kg |
Lebenserwartung: | 13-15 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Weiß |
Aufgaben: | Hüte- und Treibhund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 1.Hütehunde und Treibhunde |
FCI Standard: | 287 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Wie das bunte Fell des australischen Vierbeiners schon vermuten lässt, fließen einige verschiedene Hunderassen in den Cattle Dog mit ein. Begonnen hat der Prozess mit der Einwanderung von Europäern. Die Viehzüchter benötigten damals einen Hund, der ihren Hof schützt und die Herden trieb und bewachte. Hierfür war aufgrund der großflächigen Landschaft ein Vierbeiner mit sportlichem Körperbau und guter Ausdauer gefragt. Die ersten Hunde hatten höchstwahrscheinlich Ähnlichkeit mit dem heutigen Bobtail. Das typisch lange Fell war allerdings für die körperliche Arbeit bei den heißen Temperaturen Australiens ungünstig.
So begann die reguläre Zucht des Australian Cattle Dogs Anfang des 19. Jahrhunderts durch Thomas Simpson Hall. Der Großimporteur von Rindern, suchte eine passende Hunderasse, die ihm bei seiner Arbeit mit dem Vieh unterstützen konnte. Um dies zu erreichen, kreuzte er Dingos mit den Drover Dogs (Arbeitshunde). Das Ergebnis daraus waren die sogenannten „Hall’s Heelers“, die sich für das Treiben der Herden optimal eigneten. Im Laufe der Zeit gab es dann allerdings weitere Kreuzungen - so auch mit dem australischen Kelpie. Dieser Vorgang diente aber überwiegend dazu, die Optik des Hundes ansprechender zu gestalten. Im Jahr 1903 wurde der erste Rassestandard veröffentlicht. Viele Jahre später kam es letztlich noch zur Trennung zwischen der Arbeits- und Showlinie.
Der Australian Cattle Dog bringt für einen Treibhund die klassischen Eigenschaften mit: So ist er ausdauernd und würde stets mutig seine Herde beschützen. Zudem zeigt er sich intelligent, treu und wissbegierig. Kommandos oder neu Erlerntes kann er schnell umsetzen. Wie viele andere Hütehunde auch, geht er bei Fremden eher auf Distanz und legt ein gesundes Misstrauen an den Tag. Selbstverständlich hat der sportliche Hütehund einen großen Bewegungsdrang und liebt daher jegliche Aktivitäten, bei denen er sich austoben kann.
Da er durch die Arbeit mit seiner Herde eher eigenständiges Arbeiten kennt, hat er durchaus einen starken eigenen Willen, auf dessen er gerne stur beharrt. Die Klärung der Rangordnung ist für ihn sehr wichtig. Hat er seinen Rudelführer gefunden, den er respektiert, hat er kein Problem damit, sich unter zu ordnen und ihm treu zu folgen. Ist die Rangordnung nicht klar festgelegt, kann es durchaus sein, dass er um die Führung buhlt. Da der Cattle Dog sein Rudel, also somit seine Familie, gerne abschirmt und beschützt, ist es gut möglich, dass er sich anderen Hunden gegenüber eher unfreundlich verhält.
Das auffällige bunte Fell des Australian Cattle Dogs ist ein echter Hingucker. Das kurze Fell des Vierbeiners zeigt sich in den Farben Blau oder Rot gesprenkelt und weist stets lohfarbene Zeichnungen auf. Bei Welpen ist das ein wenig anders. Diese haben bei der Geburt immer weiße Flecken, die sich dann erst mit der Zeit in andere Farben umwandeln. Auch die Anzahl der Punkte kann sich über die ersten Monate verändern. Der kraftvolle Hund besitzt zudem eine dichte Unterwolle, die ihm bei seiner Arbeit in der freien Natur vor äußeren Einflüssen schützen soll.
Die Haltung in der Stadt ist bei dem Australian Cattle Dog nicht möglich. Durch den großen Bewegungsdrang und seinem Arbeitseifer, braucht der Vierbeiner jede Menge Platz, um sich auszutoben. Besonders glücklich macht es ihn natürlich, wenn er seiner ursprünglichen Arbeit nachkommen kann. Ein großer Garten, den er beschützen darf und lange Spaziergänge wären ideal. Da er eine sehr enge Bindung zu seinem Besitzer bzw. zu seiner Familie aufbaut, ist allerdings eine komplette Haltung außen weniger gut. Die Nähe zum Menschen ist wichtig für ihn.
Selbstverständlich begeistert sich der aktive Hund auch für jegliche Sportarten. So begleiten sie ihren Besitzer gerne, wenn dieser mit dem Pferd oder dem Rad unterwegs ist. Durch seine hervorragende Ausdauer ist das Mithalten hier kein Problem für ihn. Ein Jagdtrieb ist bei dem Hütehund kaum vorhanden, sodass ein Freilauf gut möglich ist. Auch Hundesport sorgt bei dem Cattle Dog für Begeisterung. Ob Agility, Obedience, Flyball oder Dog Dancing – ihm macht alles Spaß und überall ist er mit viel Motivation und Ehrgeiz dabei. Auch eine Ausbildung zum Therapie- oder Rettungshund ist für diese Hunderasse geeignet. Unabhängig davon auf welche Art Sie Ihren Hund auslasten möchten- behalten Sie stets im Auge, dass Sie ihn weder körperlich noch geistig überfordern. Überforderung führt zu Frust und dieser letztlich zu langfristen Problemen.
Gelingt es mit der richtigen Erziehung und strikter Konsequenz die Rangfolge zuhause zu klären, ist der Australian Cattle Dog durchaus auch für Hundeanfänger geeignet.
Das kurze Fell des Hütehunds ist absolut pflegeleicht. Ein einfaches Bürsten einmal pro Woche ist völlig ausreichend. Hier können abgestorbene Haare entfernt werden, sodass diese nicht wirr in Ihren vier Wänden herumfliegen. Während des Fellwechsels können Sie natürlich auch öfters bürsten. Baden sollten Sie Ihren Vierbeiner nur ausnahmsweise.
Der einst in der Natur lebende Hütehund zeigt sich sehr robust und wenig anfällig gegenüber Krankheiten. Dennoch gibt es erblich bedingte Erkrankungen, die im Vergleich zu anderen Hunderassen gehäuft auftreten. In etwa jeder zehnte Australian Cattle Dog ist auf einem oder auf beiden Ohren taub. Auch die Augen des Hundes können erkranken, so kann es zu einer Linsenluxation kommen. Diese kann bei unzureichender Behandlung zum Grauen Star und somit langfristig zu Erblindung führen. Des Weiteren neigen die aktiven Vierbeiner zur Spondylose und zu einer Skelett-Hyperostose. Auch eine Hüftdysplasie kann gelegentlich auftreten. Verschiedene Gentests und weitere eingehende Gesundheitsvorsorge kann das Risiko bei Ihrem Hund reduzieren. Lassen Sie sich daher von Ihrem Züchter unbedingt den Nachweis der Vorsorgeuntersuchungen zeigen und sehen Sie sich auch die Elterntiere persönlich an. Auch regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Tierarzt sind sinnvoll.
Ein seriöser Züchter legt großen Wert auf die Gesundheit seiner Zuchttiere und somit auch der Welpen. Er nimmt hohe Kosten für die Gesundheitsvorsorge in Kauf, um dem neuen Halter entsprechende Nachweise und Papiere übermitteln zu können. Auch die Sozialisierung und das Umfeld der Welpen spielen in diesem jungen Alter eine wichtige Rolle. Schrecken Sie also vor einem etwas höheren Preis für Ihren Wunschhund nicht zurück. Das Wichtigste ist, dass Sie einen gesunden und wesensstarken Welpen erhalten, mit dem sie das nächste Jahrzehnt und länger viel Freude haben.
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