Der Australian Kelpie wurde ursprünglich für den Schutz und das Treiben von Schafherden gezüchtet. Ein hat ein freundliches Gemüt und ist als aktiver Hund auch für sportbegeisterte Familien geeignet.
Rasse: | Australian Kelpie |
Herkunft: | Australien |
Größe: | 43-51 cm |
Gewicht: | 25-45 kg |
Lebenserwartung: | 10-12 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Braun/Schokobraun, Creme, Rehfarben, Sandfarben |
Aufgaben: | Hüten von Schafen |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 1.Hüte- und Treibhunde |
FCI Standard: | 293 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Ursprung dieser Hunderasse liegt im Jahr 1870. Die Familie Rutherford wanderte von Großbritannien nach Australien aus und nahm dabei sechs schwarze Collis mit. Die australischen Schafzüchter zeigten sich neugierig an diesen englischen Hütehunden und konnten sich vorstellen, dass diese auch zum Bewachen und Treiben ihrer Schafsherden geeignet wären. So kreuzten sie mit anderen englischen Hütehunden. Aus dieser Anfangszucht heraus, wurde eine Hündin mit dem Namen „Kelpie“ geboren. Diese gewann 1873 einen größeren Wettbewerb und zog damit die breite Aufmerksamkeit auf sich. Sofort stieg die Nachfrage nach dieser neuen Hunderasse an. Schließlich wurde die Hunderasse auch nach der erfolgreichen Hündin benannt – der Australian Kelpie fand 1902 seine offizielle Anerkennung. 1989 erkannte auch die FCI die Hunderasse als eigenständig an. Entsprechende Standards wurden festgelegt.
Wie es für einen Hütehund typisch ist, ist der Australian Kelpie arbeitseifrig, sportlich und ehrgeizig. Da er ursprünglich eigenständige Arbeit gewohnt ist, besitzt er durchaus einen eigenen Kopf, den er immer gerne durchsetzen möchte. Dennoch gelingt es gut, ihn mit richtiger Erziehung zu einem ausgeglichenen und angenehmen Familienhund zu formen. Jedoch ist die artgerechte Auslastung eine grundlegende Bedingung, damit das Training auch Früchte tragen kann. Ein schlecht ausgelasteter Hund möchte schließlich auch nicht arbeiten bzw. kann dann die nötige Konzentration nicht aufbringen. Der Kelpie hat Freude daran, mit Kindern zu spielen. Dazu zeigt er sich seiner Familie gegenüber immer loyal und sucht den Kontakt zu seinen Menschen. Daher ist er als Familienhund durchaus geeignet. Durch seinen Instinkt als Hütehund, zeigt er sich Fremden gegenüber eher distanziert. Trotz seines Mutes und selbstbewussten Auftretens ist er dennoch nicht als Schutzhund geeignet. Anderen Hunden begegnet der australische Vierbeiner in der Regel freundlich und offen. Das Zusammenleben mit anderen Hunden funktioniert somit meistens sehr gut.
Die Kopfform des Kelpies erinnert mit ihrem langen Fang stark an die eines Fuchses. Die Rute des Hundes hängt leicht nach unten und ist vom Fell her recht buschig. Der Hütehund hat ansonsten ein kurzes und hartes Stockhaar, mit dichter Unterwolle. Diese soll den Vierbeiner draußen auf der Wiese vor Kälte, Wind und Nässe schützen. Bei der Farbgebung gibt es viele Variationen. Es gibt den Kelpie in schwarz, schwarz-Tan, rot, rot-Tan, schokobraun, creme, mit Blauschattierungen und auch in unifarben. Durch den agilen und trainierten Körperbau des Vierbeiners, ist er zudem zu schnellen Richtungswechseln fähig.
Der Australian Kelpie möchte sich als Hütehund natürlich viel bewegen. Sie haben eine schier unendliche Energie und lieben es, diese beim Herumtoben in der freien Natur loszuwerden. Durch ihr Temperament sind die aktiven Vierbeiner in der Stadt eher unglücklich. Hier können sie selten frei herumstöbern und Platz zum Toben gibt es in der Regel auch nicht. Das Leben am Land, am besten mit eigenem Garten, den sie auch gleich behüten können, ist für den Kelpie wie geschaffen. An Hundesport, wie Agility, Flyball oder Obedience hat der quirlige Australier ebenfalls jede Menge Spaß. Zudem kann man ihn auch gut zum Rettungs-, Drogen-, oder Sprengstoffhund ausbilden.
Hierbei wäre der Hund auch über die Nasenarbeit gefordert. Da es sich um eine sehr kluge Hunderasse handelt, genügt es allerdings nicht, diesen Vierbeiner nur körperlich zu fordern. Er braucht auch geistige Herausforderungen. Hier bietet sich beispielsweise der Einsatz von Intelligenzspielzeug an. Das Ausführen von Kommandos klappt nicht immer gut, denn der Kelpie hat seinen eigenen Kopf und führt Befehle nur dann aus, wenn er auch den Sinn dahinter sieht. Sieht er diesen nicht, sucht er sich eine andere Aufgabe, die ihm in diesem Moment sinnvoller erscheint. Einfach zu erziehen ist der Hütehund also nicht unbedingt. Hier braucht der Halter neben Erfahrung auch viel Geduld und Konsequenz. Dennoch hat man mit einem Australian Kelpie einen treuen und verschmusten Begleiter, mit dem man nicht nur viele Abenteuer erlebt und sondern auch innig kuscheln kann.
Das kurze Fell des Australian Kelpie ist einfach zu pflegen. Es genügt völlig, wenn Sie es ab und an durchbürsten, um Schmutz und lose Haare zu entfernen.
Insgesamt handelt es sich bei dieser Hunderasse um eine recht gesunde und robuste Art. Damit dies so bleibt, sollte ein Züchter vorab Hüfte und Ellenbogen der Tiere untersuchen lassen, damit später eine Dysplasie oder auch Arthrose vermieden werden. Auch die Augen sollten vor der Zucht auf Erkrankungen überprüft werden. Sind die Elterntiere gesund, ist das Risiko, dass der Welpe später eine Krankheit entwickelt, schon deutlich geringer, als wenn keine Voruntersuchungen gemacht werden. Dennoch sollten Sie mit Ihrem Hund regelmäßig zum Tierarzt. Standardmäßig lassen Sie Ihr Tier eh einmal pro Jahr impfen. Dieser Termin bietet sich auch an, den Vierbeiner kurz rundum zu untersuchen. Auf diesem Weg können Erkrankungen frühzeitig entdeckt und behandelt werden.
In den letzten Jahrzehnten stand bei der Zucht des Australian Kelpie weniger seine Arbeitsleistung im Vordergrund, sondern viel mehr seine Optik. Er wurde immer mehr auf Hundeausstellungen vorgezeigt und hatte dort auch großen Erfolg. So entwickelte sich also mit der Zeit aus dem fleißigen Arbeitstier ein „Showhund“. Europäische Züchter hatten sich zuletzt aber wieder mehr mit dem Ursprung der Hunderasse beschäftigt und legen nun wieder den Fokus auf Leistung, Sportlichkeit und vor allem auch auf die Gesundheit. So ist der Australian Kelpie nun nicht mehr nur auf Ausstellungen zu sehen, sondern zeigt auch bei vielen Hundesportwettkämpfen eine gute Leistung. Kranke Tiere, oder Vierbeiner die verstärkt aggressives oder ängstliches Verhalten zeigen, werden im Normalfall von der Zucht ausgeschlossen. Hier zeigt sich schnell die Seriosität eines Züchters.
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