Der zuverlässige Arbeitshund Australian Stumpy Tail Cattle Dog aus Australien kommt in seiner Heimat als Treib- und Hütehund für Schafe und Kühe zum Einsatz. Der aktive und kluge Vierbeiner braucht unbedingt eine artgerechte Auslastung, um sich positiv entwickeln zu können.
Rasse: | Australian Stumpy Tail Cattle Dog |
Herkunft: | Australien |
Größe: | 43-51 cm |
Gewicht: | 16-23 kg |
Lebenserwartung: | 13-15 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Blau/Schwarz, Blau, Orange/Mahagoni, Blau/Silber |
Aufgaben: | Treiben und Hüten von Vieh |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 1.Hütehunde und Treibhunde |
FCI Standard: | 351 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts begannen die Australier einen Hund zu züchten, der sich für das Hüten und Treiben von Kuh- und Schafsherden eignete. Die Tiere mussten neben dem Arbeitswillen natürlich auch robust gebaut sein, um den extremen Bedingungen des Outbacks standzuhalten.
Über den Ursprung der Hunderasse gibt es zwei unterschiedliche Vermutungen. So kann es sein, dass der Stumpy Tail Cattle Dog von dem „Hall’s Heeler“ abstammt. Hier handelt es sich um eine Hunderasse, die aus der Kreuzung von englischen Hütehunden (Smithfields) mit Dingos entstand und durch Thomas Hall geprägt wurde. Zur selben Zeit im Jahre 1830 paarte der Viehtreiber Timmins auch eine Smithfield –Dame mit einem Dingo. Unabhängig davon, wer nun den Grundstein für den Australian Stumpy Tail Cattle Dog legte, sicher ist, dass letztlich noch ein blue-merle Collie eingekreuzt wurde. Nur so konnte der Stumpy, so wie wir ihn bis heute kennen, entstehen.
Über einen langen Zeitraum, wurden die beiden verwandten Hunderassen, der Australian Cattle Dog und der Australian Stumpy Tail Cattle Dog, zu einer Hunderasse zusammengefasst. Optisch unterschied sich der Stumpy durch seine kurze Rute allerdings deutlich. Dies führte mit der Zeit dazu, dass 1927 beide Rassen jeweils als eigenständig anerkannt wurden. Dies in der Zucht auch umzusetzen gelang zunächst gerade auf dem Land eher weniger gut. Hier wurden oft beide Hunderassen miteinander verpaart, sodass wieder Mischungen entstanden.
Die Welpen wurden dann je nach der Länge ihrer Rute, der einen oder der anderen Rasse zugeteilt. 1950 wurde deshalb die Anerkennung als eigene Hunderasse widerrufen – reinrassige Exemplare gab es bis zu diesem Zeitpunkt nur noch wenige. Sogar ein Aussterben des Stumpy war möglich. 1988 wurde deshalb ein Projekt gestartet, was den Erhalt des ursprünglichen und reinrassigen Stumpy sichern sollte. Ein Zwinger in Queensland durfte weiter die Zucht des Hütehundes betreiben. 2002 wurde dann offiziell der Name „Australian Stumpy Tail Cattle Dog“ vergeben. 2005 erkannte letztlich auch die FCI die Hunderasse als eigenständig an.
Der Stumpy weist die für einen Hütehund typischen Wesensmerkmale auf. Selbstbewusst und aufmerksam wacht er über seine Herde. Auch wenn er gerne seinen eigenen Weg geht, braucht er dennoch die Nähe zu seinem Menschen. Eine Haltung im Zwinger bzw. nur außen auf dem Gelände, ist für ihn nicht geeignet. Der Hund ist sehr schlau und lernt daher schnell, was sein Besitzer von ihm möchte. Ebenfalls charakteristisch für einen Hütehund ist das Misstrauen gegenüber Fremden. Hier zeigt er sich eher scheu und distanziert. Zudem ist der Stumpy geräuschempfindlich. Große Veranstaltungen oder sonstige nicht alltägliche laute Geräusche können den sensiblen Hund schnell verschrecken. Wird er nicht im tiefsten Outback gehalten, sondern in einer „normalen“ Umgebung, gilt es, ihn bereits als Welpe oder Junghund zu sozialisieren und ihn an möglichst viele verschiedene Geräusche zu gewöhnen. Auf diese Weise ist später das Zusammenleben entspannt und harmonisch möglich.
Der Halter eines Stumpy sollte bereits vorab Erfahrung mit Hunden gesammelt haben. Der intelligente Hund lernt zwar schnell und kann daher Kommandos gut umsetzen, dennoch hat er einen Sturkopf und versucht diesen gerne durchzusetzen. Der Besitzer sollte viel Geduld mitbringen und in der Lage sein, das Training konsequent umzusetzen. Des Weiteren muss er stets darauf achten, den aktiven Hütehund geistig und körperlich auszulasten. Langeweile sollte dem Stumpy nicht aufkommen.
Der Australian Stumpy Tail Cattle Dog hat ein kurzes aber dichtes Deckhaar. Darunter befindet sich eine ebenfalls dichte und weiche Unterwolle, die den Stumpy vor Kälte, Nässe und Wind schützt. Um den Hals ist das Fell des Hütehundes länger und bildet quasi einen Kranz.
Der Körperbau des Hundes ist kräftig und mit vielen Muskeln bepackt. Durch das kurze Fell sind diese gerade in der Bewegung gut sichtbar und die Athletik des Stumpy kommt wunderbar zur Geltung.
Grundsätzlich gibt es den Hund aus Australien in zwei verschiedenen Farben:
Durch die Fellfarbe unterscheidet sich der Stumpy optisch somit deutlich vom Australian Cattle Dog, der in der Regel eine Lohfärbung aufweist. Dazu ist auch die kurze Rute, mit einer maximalen Länge von 10cm, eine optische Besonderheit.
Der Stumpy ist ein Arbeitshund und es gewöhnt seiner Aufgabe in den unendlichen Weiten des australischen Outbacks nachzugehen. Für eine reine Haltung als Begleit- und Familienhund ist er somit nicht geeignet. Es versteht sich von selbst, dass er natürlich auch nicht als Stadthund in Frage kommt. Wenn er jedoch einer Arbeit nachgehen darf, ist durchaus eine Haltung in der „modernen Welt“ möglich. Durch seine schnelle Auffassungsgabe, die Liebe zum Menschen und seine Anpassungsfähigkeit, kann er gut erzogen und sozialisiert einen wunderbaren Hütehund auf dem Land abgeben. Besonders glücklich ist der Stumpy weiterhin, wenn er eine Herde hat, die er behüten kann. Falls das nicht möglich ist, sollte durch Hundesport zumindest ein körperlicher Ausgleich geschaffen werden.
Das im Großen und Ganzen kurze Fell des Australian Stumpy Tail Cattle Dog ist einfach zu pflegen. Bürsten Sie es in etwa alle 2 Wochen durch, um Schmutz und abgestorbene Haare zu entfernen. Während des Fellwechsels können Sie natürlich auch häufiger kämmen, um herumfliegende Haare in Ihrem Haus zu vermeiden.
Da der Stumpy verhältnismäßig selten zu finden ist und somit in seiner Natürlichkeit gut erhalten geblieben ist, leidet der fitte Hütehund nicht oft an Krankheiten. Lediglich bei Hunden, die weiß geboren wurden, treten gehäuft eine Taubheit und eine Progressive Retinaatrophie auf. Was zudem ein Problem bei Vierbeinern mit verkürzter Rute ist: Die Welpen kommen gelegentlich mit einem offenen Rücken zur Welt.
Aufgrund des langen Wirrwarrs um die Anerkennung des Australian Stumpy Tail Cattle Dog, gibt es in Europa keine Züchter. Nur in Australien und in Kanada wird weiterhin offiziell die Zucht des Stumpy betrieben. Es macht auch Sinn, die aktiven Hütehunde in ihrem gewohnten Lebensraum zu lassen. Sowohl in Australien, als auch in Kanada haben sie weitläufige Landschaften durch die sie stöbern können. Zudem gibt es dort jede Menge Landwirte, deren Vieh sie behüten.
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