Der elegante Windhund Azawakh aus Mali ist nicht nur ein ausgezeichneter Sportler, sondern auch ein wachsamer Jäger. Einfach zu erziehen ist der hochbeinige Vierbeiner allerdings keineswegs.
Rasse: | Azawakh |
Herkunft: | Mali |
Größe: | 60-75 cm |
Gewicht: | 15-25 kg |
Lebenserwartung: | 10-12 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Gelb/Braun, Rot/Braun, Braun, Orange/Mahagoni, Rehfarben, Sandfarben |
Aufgaben: | Jagd |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 10. Windhunde |
FCI Standard: | 307 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Azawakh ist in der südlichen Sahara beheimatet. Die Vierbeiner entstammen einem Tal zwischen Mali und Niger – dem Azawakh-Tal. So erhielt die Hunderasse auch ihren besonderen Namen. Der athletische Jagdhund war lange Zeit treuer Begleiter der Fulani und der Tuareg. Seinen Einsatz hatte er bei Hetzjagden nach Antilopen, Gazellen und Hasen. Auch die Zelte und das Vieh der Wandervölker wurden von ihm aufmerksam bewacht. Der Azawakh war damals in der weiten Wüstenlandschaft der Sahara der einzige Hund.
Somit hatte er in der Bevölkerung einen besonders hohen Stellenwert. 1968 gelangen die ersten Vertreter dieser Hunserasse in den europäischen Raum, genauer nach Frankreich und nach Jugoslawien. 1975 gab es den ersten Azawakh in Deutschland. 1981 brachte die FCI schließlich offizielle Standards für den Wüstenhund heraus. Diese wurden allerdings noch des Öfteren angepasst, da es unterschiedliche Meinungen zur Fellkennzeichnung gab. Der Azawakh ist mittlerweile in ganz Europa ein beliebter Windhund. Das Zentrum der Zucht liegt auch nicht mehr in der Sahara, sondern in Frankreich.
Der Azawakh hat einen sehr sensiblen Charakter. Durch seine hohe Empathie bemerkt er jede noch so kleine Stimmungsveränderung seines Besitzers und passt sich auch entsprechend schnell auf diese an. Ein hektischer und gestresster Führungsstil ist somit nichts für diese sensible Hundeseele. Der Azawakh ist durchaus dazu in der Lage, eine tiefe Bindung zu seinem Halter aufzubauen. Er zeigt sich bei ihm auch kuschelbedürftig und verschmust. Fremden gegenüber gibt er sich allerdings oft zurückhaltend und ignorant. Durch seine sensible Art kann der sportliche Windhund auch durchaus mal beleidigt sein. Zeigen Sie sich ihm gegenüber wütend oder schroff, verzeiht er das nicht so schnell. Bei seiner Erziehung bedarf es also jede Menge Geduld und liebevolles Durchsetzungsvermögen. Bis heute besitzt der Azawakh zudem einen ausgeprägten Jagdinstinkt. Dies sollte gerade bei Spaziergängen immer im Kopf behalten werden.
Der aus Mali stammende Windhund hat ein kurzes und glattes Fell. Sein Körper ist schlank und athletisch gebaut. Zudem besitzt er eine tiefe Brust und eine gerade nach hinten ansteigende Rückenlinie. Der Kopf des Hundes ist schmal und wird von dreieckigen Schlappohren umfasst. Die extrem schlanke Statur des Hundes ist im Rassestandard fixiert, kommt allerdings ursprünglich eher von der Mangelernährung, die damals in der südlichen Sahara herrschte. Azawakhs, die nach unserer heutigen modernen Gesellschaft gesund aussehen und ordentlich ernährt werden, haben auf Hundeausstellungen eher schlechte Aussichten auf den Sieg. Dennoch, wer sein Tier liebt, sollte mehr Wert auf dessen Gesundheit legen, als eine durch Mangelernährung erreichte gute Platzierung auf einer Ausstellung.
Die Farbe des Fells hat eine Sandton oder auch ein dunkles Rot. Helle Abzeichen sind nach den Standards ebenfalls erlaubt, sogar gewünscht.
Der sensible Azawakh benötigt eine starke und geduldige Führung. Für Hundeanfänger ist er daher nicht geeignet. Auf seine Distanz zu Fremden sollte man im Alltag Rücksicht nehmen. Häufige Besuche oder Veranstaltungen zu Hause führen bei dem Hund schnell zu Stress. Mit Kindern hingegen versteht sich der Azawakh gut, vor allem wenn er bereits im Welpenalter Kontakt hatte und den Umgang gewöhnt ist. Eine Haltung in der Stadt oder allgemein in einer Wohnung ist für den aktiven Windhund nicht geeignet. Er braucht viel mehr einen hoch eingezäunten Garten, um frei herumzutoben.
Da der Azawakh weiterhin für sein Leben gerne jagt, ist ein Freilauf durchaus schwierig. Erspäht er ein Reh oder einen Hasen, ist er schnell auf und davon. Gehen Sie in Arealen spazieren, wo wenig Wild verkehrt, ist nach ausreichendem Training aber ein Gehen ohne Leine denkbar. Glücklich macht den sportlichen Vierbeiner natürlich, wenn er rennen darf. Der Besuch einer Hunderennbahn wäre somit ideal. Er muss hier nicht zwangsläufig an Wettkämpfen teilnehmen. Das Training allein genügt, um ihn auszupowern. Des Weiteren ist der Azawakh auch eine gute Begleitung für Radtouren oder längere Joggingstrecken. Für eine artgerechte Auslastung wäre dies allerdings dennoch zu wenig. „Normaler“ Hundesport wie Agility oder Flyball, können Sie auch gerne probieren, jedoch kann es sein, dass Ihr Hund hiervon nicht so sehr begeistert ist, wie bei einem Besuch der Hunderennbahn.
Der Azawakh braucht im Übrigen besonders viel gemeinsame Zeit mit seinen Menschen. Alleine ist er gar nicht gerne. Für Halter, die über mehrere Stunden pro Tag einem Beruf nachgehen, ist der sensible Vierbeiner somit nicht geeignet.
Das kurze Haarkleid des Windhundes ist einfach zu pflegen. Sie müssen es lediglich in regelmäßigen Abständen bürsten, um Schmutz und abgestorbene Haare zu entfernen.
Auch die Schlappohren des Vierbeiners sollten Sie mit speziellen Reinigern säubern, damit sich kein Schmutz festsetzt und so Ohrenentzündungen vermieden werden.
Bei Windhunden gibt es hinsichtlich ihrer Gesundheit einiges zu beachten. Muss Ihr Hund beispielsweise unter Narkose gesetzt werden, sollte der Arzt berücksichtigen, dass dem Tier das Unterhautfettgewebe fehlt. Sobald der Hund aus dem künstlichen Schlaf erwacht, muss er zudem besonders warm gehalten werden, damit er nicht zu stark friert. Erblich bedingte Krankheiten gibt es bei dem Azawakh dafür zum Glück keine.
Der Windhund ist im europäischen Raum immer noch eine Seltenheit. Begeben Sie sich auf die Suche nach einem Welpen, recherchieren Sie am besten nach Vereinen, die sich mit der Zucht des Azawakhs befassen. Diese können Ihnen dann die Kontaktdaten von passenden Züchtern vermitteln. Züchter die solchen Vereinen angehören, müssen stets die aktuellen Auflagen einhalten. Dadurch wird gewährleistet, dass Sie einen gesunden Welpen erhalten, der zudem auch den Rassestandards der FCI entspricht.
Möchten Sie stattdessen einen erwachsenen Azawakh adoptieren, können Sie bei Tierschutzorganisationen anfragen. Windhunde werden wegen ihrer hohen Anforderungen leider oftmals wieder weggegeben. Diese landen im Tierheim. Aber auch Straßenhunde, die Gene der Windhunde in sich tragen, werden von solchen Organisationen oftmals in Pflege genommen.
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