Der Wasser liebende Barbet Jagdhund ist durch seine Anhänglichkeit und Geselligkeit ebenfalls gut als Familienhund geeignet. Dennoch ist der Vierbeiner ein anspruchsvolles Tier, welches vielseitig ausgelastet werden möchte.
Rasse: | Barbet |
Herkunft: | Frankreich |
Größe: | 50-65 cm |
Gewicht: | 14-28 kg |
Lebenserwartung: | 13-15 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Grau, Braun, Rotbraun, Falbfarbe, Creme, Weiß |
Aufgaben: | Wasserhund für die Jagd |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 8. Apportierhunde – Stöberhunde- Wasserhunde |
FCI Standard: | 105 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Man kann davon ausgehen, dass der Barbet von arabischen Immigranten nach Frankreich eingeführt wurde. Seit dem Mittelalter bewachten Hunde, die dem heutigen Barbet stark ähnelten, den Hof der Bauern und begleiteten diese zur Jagd. Die Adeligen wiederum suchten sich andere Vierbeiner als Begleitung für die Jagd. Ab dem 16. Jahrhundert wurden die agilen Hunde als „Wasserhunde“ bezeichnet. So zeigten sie hervorragende Leistungen bei der Jagd auf Enten und Schwäne. In dieser Zeit wurde schließlich auch die Bezeichnung Barbet immer geläufiger und löste den Namen „Wasserhund“ letztlich ab. Über einen gewissen Zeitraum fasste man unter dem Begriff Barbet sogar alle Wasserjagdhunde mit gewelltem Fell zusammen.
Anfang des 20. Jahrhunderts war der Barbet über den gesamten europäischen Raum verbreitet. Der fleißige Wasserjäger war durch seine tollen Instinkte heiß begehrt. Mitte des 20. Jahrhunderts ließ die Nachfrage an dem aktiven Vierbeiner allerdings stark nach. Andere Hunderassen schienen nun interessanter. Nur einige wenige Züchter beschäftigten sich nun noch mit der Vermehrung des Barbets. Eben diese Züchter gründeten 1970 einen entsprechenden Verein, sodass es bis heute gelang, die Hunderasse zu erhalten. In folgenden Ländern ist der Barbet zu finden: Frankreich, Spanien, Österreich, Polen, Schweiz, Portugal, Finnland, Norwegen, Schweden, Belgien, Deutschland, USA und Kanada.
Zudem war der Barbet entscheidend an der Entstehung anderer Jagdhundrassen beteiligt – am Irish Water Spaniel und auch am Pudelpointer.
Der Barbet ist ein Hund, der gerne und eifrig arbeitet. Neben dem Aufstöbern der Wasservögel, gehört natürlich auch das Apportieren zu seinen Aufgaben. Je anspruchsvoller sein Auftrag ist, desto motivierter und ehrgeiziger geht er diesem nach. Der Barbet liebt also Herausforderungen. Er ist zudem ein sehr intelligentes und lernwilliges Tier, was die Erziehung und das Training allgemein recht einfach macht. Wird er artgerecht ausgelastet, ist der Vierbeiner ein freundlicher und geselliger Familienhund. Seiner Familie bzw. seinem Besitzer gegenüber zeigt er sich stets treu und anhänglich. Fremden tritt er meist distanziert entgegen.
Bei der Erziehung sollte trotz der einfachen Führung nicht außer Acht gelassen werden, dass der Barbet aufgrund seiner Intelligenz durchaus schnell erkennt, wenn sein Halter kein konsequentes Verhalten zeigt. Diese kleinen Schwächen nutzt er dann gerne aus, um seinen Kopf durchzusetzen.
Der Körperbau des Barbet ist kompakt und athletisch, damit er bei der Jagd agil und wendig agieren kann. Typisch für diese Rasse ist die wollige Haarpracht. Das dicke und lockige Fell, soll den Jagdhund vor der Kälte und Nässe des Wassers schützen. Im Bereich des Kinns formt das Fell eine Art Bart. Daher kommt auch der Name des wuscheligen Vierbeiners, denn Bart heiß auf Französisch „barbe“.
Die Grundfarbe des Barbet ist Schwarz, Grau, Falb, Braun, Sandfarben oder Weiß. In der Regel sind die Vierbeiner einfarbig, grundsätzlich sind aber auch Flecken erlaubt.
Der zur Jagd gezüchtete Vierbeiner hat einen hohen Bewegungsdrang und sollte daher nur in sportliche Familien einziehen. Der Barbet ist abenteuerlustig und ist gerne bei sämtlichen Aktivitäten mit dabei. Grundsätzlich kann er sowohl in der Stadt, als auch auf dem Land gehalten werden, insofern er täglich artgerecht ausgelastet wird. Selbstverständlich liebt der kleine Jäger das Herumstöbern in der freien Natur, weshalb auch bei der Stadthaltung immer wieder Ausflüge in ländliche Gegenden gemacht werden sollten.
Der Barbet ist mit Kindern gut verträglich, wenn diese den richtigen Umgang mit dem Tier gelernt haben. Auch das Zusammenleben mit Katzen ist gut möglich. Im Idealfall werden hier die ersten Kontakte bereits im Welpenalter geknüpft.
Um für die passende Auslastung zu sorgen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Auch heute eignet sich der Barbet weiterhin hervorragend für jagdliches Arbeiten. Ob ein Einsatz bei der Wasserjagd, als Vorstehhund oder auch für die Schweißarbeit – hier zeigt der ehrgeizige Vierbeiner gerne überall seine Talente. Durch seinen Jagdtrieb hat der Barbet aber auch Spaß an jeglicher Nasenarbeit, wie Suchspiele oder Mantrailing. Um eine körperliche Auslastung zu erreichen, kommt Agility in Frage oder Sie unternehmen mit ihm ausgiebige Wanderungen. Auch als Begleitung beim Joggen oder bei Radtouren hat der Barbet seine Freude.
Grundsätzlich ist der intelligente Vierbeiner auch für die Ausbildung zum Therapie- oder Blindenhund geeignet.
Das lange und dichte Fell des Barbets müssen Sie mindestens einmal pro Woche richtig bürsten, damit keine hartnäckigen Verfilzungen entstehen. In dem dichten Haarkleid können sich auch während der Spaziergänge schnell Blätter und kleine Äste verfangen. Entfernen Sie diese am besten direkt im Anschluss. Damit Ihr Vierbeiner im Sommer nicht zu sehr unter den warmen Temperaturen leiden muss, können Sie das Fell scheren. Grundsätzlich ist das Scheren aber auch bis zu viermal im Jahr möglich. Da der Barbet für Ohrenentzündungen anfällig ist, sollten Sie zudem die Ohren Ihres Hundes regelmäßig mit speziellen Reinigern säubern, damit sich dort kein Schmutz festsetzt.
Der Barbet kann eine erbliche Veranlagung zur Hüftdysplasie und zur Ellenbogendysplasie haben. Seriöse Züchter setzen nur Tiere ein, bei denen diese Erkrankungen vorab ausgeschlossen wurden.
Zudem tritt bei dieser Hunderasse gehäuft Epilepsie und eine Fehlstellung des Augenlids auf. Des Weiteren kann es zu Ohrenentzündungen kommen.
Durch eine artgerechte Bewegung und auch die passende Ernährung kann das Risiko Krankheiten zu entwickeln deutlich gesenkt werden. Dennoch sind regelmäßige Untersuchungen eines Tierarztes sinnvoll.
Zwar ist die Zucht der Hunderasse mittlerweile auch außerhalb Frankreichs verbreitet, dennoch ist der Barbet verhältnismäßig selten anzutreffen. In Deutschland wurden beispielsweise 2020 lediglich 78 Welpen offiziell gemeldet. Wenn Sie aber bei der Suche nach einem geeigneten Züchter ein wenig Geduld und auch Zeit mitbringen, werden Sie eine passende Adresse finden. Wenn möglich, lernen Sie die Elterntiere des Welpen kennen und überzeugen Sie sich von deren Wesen und Gesundheit. Haben Sie den Eindruck, dass es sich um einen unseriösen Züchter handelt, begeben Sie sich lieber weiter auf die Suche.
Möchten Sie einen erwachsenen Hund bei sich einziehen lassen, können Sie Vereine für Wasserhunde kontaktieren oder auch bei Tierschutzorganisationen nachfragen. Letztere können Vierbeiner in Pflege haben, die die Gene des Barbets in sich tragen.
Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.