Die liebenswerten Basset Hound Jagdhunde sind trotz ihrer augenscheinlich eher trägeren Optik äußerst bewegungsfreudige und aktive Vierbeiner. Doch der Basset Hound eignet sich nicht nur zur Jagd, sondern kann ebenso als Familienhund gehalten werden.
Rasse: | Basset Hound |
Herkunft: | Großbritannien |
Größe: | 33-38 cm |
Gewicht: | 11-25 kg |
Lebenserwartung: | 10-12 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Creme, Weiß, Rehfarben, Sandfarben |
Aufgaben: | Laufhund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 6. Laufhunde, Schweisshunde |
FCI Standard: | 163 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Hunde mit kurzen Läufen erfreuten sich bereits vor einigen Jahrhunderten großer Beliebtheit – vor allem in Belgien und Frankeich. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass der Basset Hound von dem französischen Basset d’Artois abstammt. Erstmalig erwähnt wurde der Basset Hound im Jahr 1863 auf einer Pariser Hundeausstellung. In den Jahren darauf erlangte die Rasse einen immer höheren Bekanntheitsgrad und fand auch in Großbritannien einige Anhänger. So begannen die Briten den damaligen Basset Hound mit Beagles und Bloodhounds zu kreuzen. Auf diese Weise erhielten die Vierbeiner ihr heutiges Aussehen. 1880 folgte schließlich die Anerkennung als eigenständige Rasse durch den Britischen Kennel Club.
Gezüchtet wurde der Basset Hound in erster Linie für die Jagd. Da der kompakt gebaute Hund gut durch das Dickicht kriechen konnte, war er wunderbar für die Jagd nach Hasen oder Kaninchen geeignet. Er wurde aber auch als „Schweißhund“ eingesetzt. Seine gute Nase stöberte schnell verwundetes Wild auf.
Durch den 2. Weltkrieg reduzierte sich die Zucht des Basset Hounds allerdings stark. Bis es in Deutschland zu einer Vermehrung der Rasse kam, sollte es noch ein wenig dauern: Erst 1957 kam hier der erste offizielle Wurf zur Welt. Ab 1970 entwickelte sich das putzige Schlappohr schließlich zum Modehund. Vor allem in den USA, Großbritannien und auch in Deutschland fand der Basset Hound jede Menge Anhänger. Die Zucht nahm teilweise auch gefährliche Ausmaße an.
Der schon „spezielle“ Körperbau des kurzgeratenen Vierbeiners nahm hinsichtlich der langen Schlappohren und auch des Rückens regelrechte Extreme an. Für die Hunde konnte das gesundheitliche Beeinträchtigungen bedeuten. So entstand eine Vielzahl an Gendefekten, was die Rasse entsprechend schnell in Verruf brachte.
Da die Jagd heutzutage eher weniger praktiziert wird, wurde der Basset Hound immer mehr zum Begleit- und Familienhund. Der freundliche und anhängliche Vierbeiner versteht sich bestens mit Kindern und eignet sich daher gut zur Haltung in Familien mit Kindern. Sind die Kinder noch sehr klein, sollte ein gemeinsames Spielen immer unter Aufsicht stattfinden, da der Basset Hound durchaus mal stürmisch ist und durch seine tollpatschige Art das Kind umrennen kann. Der treue Vierbeiner zeigt sich aber nicht nur seiner Familie gegenüber freundlich, sondern begegnet auch Fremden jederzeit offen, ohne Angst oder Aggression zu zeigen. Sogar mit Katzen kommt der Basset Hound problemlos zurecht.
Basset Hounds sind allerdings absolut ungern alleine. Zwei bis vier Stunden ohne sein Rudel sollte für den Vierbeiner das Maximum sein, alles andere würde ihn unglücklich machen. Er braucht einen engen Kontakt zu seiner Familie. Sehr verschmust ist die britische Rasse allerdings nicht. Wer Liebkosungen wie Nasenstubser oder hingebungsvolles Abschlecken erwartet, kann bei dem Schlappohr lange warten. Ausnahmen gibt es aber natürlich immer.
Wie es für einen Jagdhund typisch ist, besitzt auch der Basset Hound einen Dickkopf und zeigt sich gerne stur. Bei seiner Hundeerziehung ist also durchaus Geduld gefragt.
Der Basset Hound zählt zu den niederläufigen Hunderassen. Bei einer Widerristhöhe von durchschnittlich 35 cm bringen die Vierbeiner rund 30 kg auf die Waage. Für die geringe Körpergröße ist die Masse also durchaus bemerkenswert. Charakteristisch für den Basset Hound sind die lose Haut und die extrem langen Schlappohren. Gerade diesen beiden Aspekten ist es zu verdanken, dass der Vierbeiner immer traurig oder müde zu sein scheint. Jedoch ist das nur eine Sache der Optik. Hinter dem tristen Anblick steckt in der Regel immer eine Frohnatur.
Den Basset Hound gibt es in drei Farbvariationen: Schwarz/Braun/Weiß, Hellrot mit Weiß oder mit roter Decke. Das Fell des Vierbeiners ist zudem dicht und glatt.
Durch seine Eigenwilligkeit ist der Basset Hound nicht gerade einfach zu erziehen. Der Besuch einer Hundeschule ist somit durchaus sinnvoll.
Lassen Sie sich von dem trägen Erscheinungsbild des Hundes nicht täuschen. Der Vierbeiner liebt Bewegung und benötigt diese auch, um artgerecht ausgelastet zu werden. Ob lange Spaziergänge oder Fährtenarbeit, beides eignet sich, um den Basset Hound auszupowern und zu fordern.
Das Schlappohr möchte allerdings nicht allein gelassen werden. Gerne tippelt er auch zu Hause immer Herrchen oder Frauchen hinterher. Geschlossene Türen akzeptiert er nur ungern. Wer also berufstätig ist, wird mit der Haltung eines Basset Hounds Schwierigkeiten haben. Überlegen Sie sich deshalb vor der Anschaffung des Hundes, ob Sie den Anforderungen des Tiers gerecht werden können.
Das kurze Fell des Hundes ist einfach zu pflegen, ein regelmäßiges Durchbürsten genügt hier völlig. Jedoch sollten Sie den Fokus mehr auf die langen Ohren des Vierbeiners legen. Unter den Schlappohren kann sich schnell Schmutz festsetzen. Auch Parasiten wie Zecken lassen sich dort gerne nieder. Untersuchen Sie also die Ohren regelmäßig ausgiebig und säubern Sie diese mit speziellen Ohrenreinigern. Auch die Augen des Vierbeiners neigen zu Entzündungen, diese müssen somit ständig kontrolliert werden.
Durch den langen Rücken kann es bei dem Basset Hound zu Störungen am Bewegungsapparat kommen. Er zeigt sich anfällig für Bandscheibenprobleme, die im schlimmsten Fall in Lähmungen enden können. Um die Bandscheiben des Hundes bestmöglich zu schonen, sollten vom Welpenalter an Treppen gemieden werden. Die Ohren des Vierbeiners sind zudem für Entzündungen anfällig. Vermeiden Sie einen Welpen aus einer Extremzucht zu holen. Umso länger der Rücken und auch die Ohren des Hundes sind, umso größer ist das Risiko von späteren Erkrankungen.
Des Weiteren müssen Sie im Winter aufpassen, dass sich Ihr Schlappohr nicht verkühlt. Durch die kurzen Beine sind die Ohren und auch die Genitalien des Hundes sehr nahe am vereisten Boden, was schnell zu Erfrierungserscheinungen führen kann.
Im europäischen Raum ist die Zucht der Rasse durchaus verbreitet. Es sollte also kein Problem sein, eine geeignete Adresse zu finden. 2020 erblickten in Deutschland ganze 100 Basset Hound-Welpen das Licht der Welt. Wenden Sie sich am besten an Verbände, die sich mit der Aufzucht der Rasse beschäftigen. Hier finden Sie seriöse Züchter, die auf die Gesundheit der Tiere Rücksicht nehmen. Im Rahmen der Verbände wird Gesundheitsvorsorge betrieben und nur wirklich vollständig gesunde Tiere werden letztlich auch zur Zucht zugelassen. Lernen Sie nach Möglichkeit auch die Elterntiere oder zumindest die Mutter kennen, damit Sie sehen, dass Ohren und Rücken soweit verhältnismäßig normal proportioniert sind. Zudem haben Sie dann gleich den Vorteil, dass Sie auch das Wesen der Mutter kennenlernen und die Umgebung auf deren Eignung zur Aufzucht prüfen können.
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