Der temperamentvolle Bearded Collie beeindruckt, wie sein Name schon sagt, durch sein langes prächtiges Haarkleid. Ursprünglich als Hütehund gezüchtet, wird der liebenswerte Vierbeiner heute auch gerne in Familien gehalten.
Rasse: | Bearded Collie |
Herkunft: | Großbritannien |
Größe: | 51-56 cm |
Gewicht: | 18-27 kg |
Lebenserwartung: | 14-15 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Blau/Silber, Braun/Schokobraun |
Aufgaben: | Hüten von Schafherden |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 1.Hütehunde und Treibhunde |
FCI Standard: | 271 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Die Herkunft des Bearded Collies ist nicht umfassend geklärt. Es ist jedoch anzunehmen, dass seine Wurzeln in Osteuropa und Asien liegen. Dort gab es im 15. Jahrhundert ähnlich wuschelige Hütehunde, die mit gekauftem Vieh letztlich nach Großbritannien gelangten. Vor allem in Schottland wurden die Arbeitshunde zum Behüten und Treiben der Schaf- und Rinderherden eingesetzt. 1897 präsentierte sich der Bearded Collie erstmalig auf Hundeausstellungen. Kurz zuvor, im Jahr 1891, wurde der Vierbeiner zum ersten Mal in der Publikation „The Dogs of Scotland“ von D.J. Thomson Gray namentlich erwähnt.
Von diesem Zeitpunkt an, erlangte der Vierbeiner einen immer größeren Bekanntheitsgrad. Die Zucht des Hundes erlitt dann allerdings durch den ersten Weltkrieg einen größeren Bruch. Erst 1944 nahm Mrs. G.O. Willison die Zucht des Bearded Collies wieder auf. Sie begab sich auf die Suche nach geeigneten Vertretern der Rasse, um eine stabile Basis für die neue Aufzucht zu bilden. Dies gelang und auch andere Züchter begeisterten sich für den wuscheligen Vierbeiner. Über die Zeit hinweg, wurden einige Rassen eingekreuzt. So kann man davon ausgehen, dass der Bearded Collie Gene der Deerhounds, der Border Collies und von Otterhounds in sich trägt.
In Deutschland gab es den ersten offiziellen Wurf dieser Rasse im Jahr 1968. In den darauffolgenden Jahren erhöhte sich die Nachfrage nach dem Langhaar-Hund immer mehr. Bis heute ist der Bearded Collie ein beliebter Familienhund.
Der Bearded Collie ist ein sehr lebhafter und temperamentvoller Hund. Der schlaue Vierbeiner beobachtet zudem seinen Zweibeiner ganz genau und versteht somit schnell, was von ihm verlangt wird. Grundsätzlich möchte er dem Menschen immer gefallen und bemüht sich somit, seinen Halter zufrieden zu stellen. Die Erziehung ist also verhältnismäßig einfach. Dennoch sollte man den hohen Bewegungsdrang des Tieres nicht unterschätzen. Beschäftigung ist für den Bearded Collie äußerst wichtig, weshalb er hierbei hohe Ansprüche an seinen Zweibeiner stellt. Bei Langeweile können unliebsame Verhaltensweisen auftreten.
Beim dem Bearded Collie handelt es sich um einen recht geräuschempfindlichen Hund. Kommt beispielsweise ein Gewitter, werden Sie Ihren Vierbeiner suchen müssen. Er zieht sich zurück und harrt aus, bis die lauten Geräusche vorbei sind. Doch auch wenn ihm die Geräuschkulisse zu laut ist – tatsächlich Angst hat der Vierbeiner nicht. Sie brauchen sich also nicht zu sorgen, dass er in Panik verfällt oder flüchtet. Dennoch sorgen Sie bitte gerade an Silvester für eine ruhige und entspannte Umgebung.
Während des Hundetrainings sollten Sie immer eine harmonische Atmosphäre herstellen und mit Ihrem Vierbeiner geduldig und freundlich umgehen. Sind Sie zu forsch, wird Ihr Hund die Übung ablehnen. Der treue Vierbeiner ist gegenüber seinen Menschen stets aufmerksam und freundlich, er erwartet im Gegenzug dasselbe Verhalten.
Die Haarpracht des Bearded Collies ist lang und glatt, auch leichte Wellen wären nach Standard erlaubt. Unter dem Deckhaar trägt der Vierbeiner eine dicke wärmende Unterwolle, die den Hütehund vor Kälte und Nässe schützt. Durch den Rassestandard ist vorgegeben, dass die sportliche Statur des Hundes trotz des dichten Fells stets erkennbar sein muss.
Wie der Name des Hundes schon aussagt, trägt er eine Art Bart und zwar in Form eines langen Fells an den Wangen und am Kinn. Die Tiere tragen die Farben Schiefergrau, Rot, Felbfarben, Schwarz und Blau. Auch weiße Zeichnungen, die sich überwiegend am Fang, am Kopf allgemein, an der Brust, den Läufen, Pfoten und an der Rutenspitze befinden, sind nach Standard erlaubt.
Der Bearded Collie braucht unbedingt eine Menge Bewegung. Lange Spaziergänge, bei welchen ein Freilauf des Vierbeiners möglich ist, sind eine gute Möglichkeit, um ihn glücklich zu stimmen. Zudem hat der Collie aber auch Spaß am Erlernen beim Hundetraining von Tricks, an Dogdancing und an Agility. Der aktive Vierbeiner möchte aber nicht nur körperlich gefordert werden, sondern auch geistig. So können Sie ihm z.B. mit Intelligenzspielen artgerecht auslasten. Im Idealfall haben Sie sogar Aufgaben als Hütehund für ihn. Abgesehen von Hundesport und Intelligenzspielen haben Sie auch die Option, Ihren Hund zum Therapiehund auszubilden.
Durch seine freundliche und gutmütige Art, kommt der Bearded Collie auch mit Artgenossen und sogar mit Samtpfoten wunderbar zurecht.
Eine Haltung in der Stadt ist für den naturliebhabenden Hund nicht gerade das Beste. Vielmehr genießt er Freiläufe am Land oder das Herumtoben in einem eingezäunten Garten.
Das Fell des Collies ist zwar lang und dicht aber dennoch verhältnismäßig pflegeleicht. Sie müssen lediglich nach den Spaziergängen schauen, ob sich Blätter oder kleine Äste verhakt haben. Diese sollten Sie dann natürlich umgehend entfernen. Ansonsten genügt es, das Haarkleid einmal pro Woche zu bürsten, damit keine Verfilzungen entstehen. Während des Fellwechsels, können Sie das Fell auch häufiger kämmen. Im Vergleich zu anderen Rassen, die ein weitaus kürzeres Fell haben, verliert er relativ wenige Haare. Sie müssen also kein Chaos durch herumfliegende Haarballen befürchten.
Insgesamt handelt es sich bei dem Bearded Collie um eine gesunde und natürlich erhaltene Hunderasse. Trotzdem treten einige Krankheiten gehäuft auf: Ellenbogen-Luxationen, Hornhautdystrophie, Katarakt und eine Retinale Atrophie. Da es sich hier überwiegend um Augenerkrankungen handelt, sollten Sie Ihren Hund von Beginn an regelmäßig beim Tierarzt vorstellen. Durch die Untersuchungen können Störungen frühzeitig entdeckt und daher meist gut behandelt werden.
In Deutschland läuft die Zucht des haarigen Vierbeiners unter dem Verband „Bearded Collie Club e.V.“. Hier handelt es sich um einen großen Verband, der für seine Züchter Fortbildungen anbietet und auch für eine umfassende Ausbildung von neuen Züchtern sorgt. Fokussiert wird hier in der Regel der „alte“ und ursprüngliche Bearded Collie. Es gibt auch eine Showlinie, die sogenannten „Show Beardies“, die allerdings ein übermäßig langes Fell tragen und unter dieser Last oftmals leiden. Durch die zeitweise Überzüchtung kam es hier auch zu Wesensveränderungen, die sich durch übermäßige Ängstlichkeit oder Aggression äußerten. Mittlerweile hat diese Showlinie aber glücklicherweise nur noch wenige Anhänger.
In Deutschland kamen im Jahr 2020 504 Bearded Collie Welpen zur Welt. Das heißt es gibt jede Menge Nachwuchs, sodass es Ihnen nicht schwer fallen dürfte, einen passenden Züchter und vor allem einen passenden Welpen zu finden.
Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.