Der Beauceron ist eine sehr ursprüngliche Hunderasse, die tatsächlich ganz ohne Einkreuzungen anderer Vierbeiner auskam. Er tritt gerne dominant auf, was die Hundeerziehung durchaus zu einer Herausforderung werden lässt. Hundeerfahrung ist bei seiner Haltung von Vorteil.
Rasse: | Beauceron |
Herkunft: | Frankreich |
Größe: | 64-71 cm |
Gewicht: | 26-44 kg |
Lebenserwartung: | 10-12 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber |
Aufgaben: | behüten und bewachen |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 1.Hütehunde und Treibhunde |
FCI Standard: | 44 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Im 19. Jahrhundert wurde der Beauceron eingesetzt, um Schafherden zu hüten. Der kräftige und ausdauernde Vierbeiner konnte ohne Pause rund 80 km laufen. Von Erschöpfung war selbst dann keine Spur. Mit der Industrialisierung gab es jedoch immer weniger Schäfer, die durchs Land zogen, somit wurde der Beauceron für diese Aufgabe auch irgendwann überflüssig. Dennoch setzten ihn die Bauern weiter ein, um Haus und Hof zu bewachen. Grundsätzlich hat der Beauceron dieselbe Entstehungsgeschichte wie der Briard. Erst 1888 kam es zur Trennung der beiden Rassen.
So gab es ab diesem Zeitpunkt separate Standards für den „Chien de Berger de Brie“ (Briard) und den „Chien de Berger de Beauce“ (Beauceron). Hauptsächlich unterschieden sich beide Rassen über die Länge des Fells. Der Briard ist ein langhaariger Hund, der Beauceron wiederum trägt ein kurzes Fell. Nachdem schließlich offiziell der „Club des Amis du Beauceron“ gegründet wurde, hat auch die FCI die Rasse als eigenständig anerkannt und Standards dazu herausgegeben. In Frankreich werden heute jährlich bis zu 3000 Welpen des Beaucerons geboren. Die Nachfrage nach dem wachsamen Hütehund ist also entsprechend hoch.
Abgesehen von dem Nachbarland Belgien, ist die Rasse in den anderen europäischen Ländern eher selten anzutreffen.
Der Beauceron zeigt sehr vielseitige Charakterzüge. Durch seine Zucht zum Hütehund, handelt es sich bei dem Vierbeiner um ein sehr selbständiges und mutiges Tier. Diese Eigenständigkeit kann sich jedoch schnell in Sturheit verwandeln, wenn er nun nicht mehr große Herden hütet, sondern stattdessen als Familienhund gehalten wird. Der Beauceron mag die Nähe zu seiner Familie und zeigt sich innerhalb seines Rudels immer liebevoll und freundlich. Er eignet sich also durchaus als Familienhund, braucht hier aber einen erfahrenen Halter, der mit den Eigenheiten des Tiers umzugehen weiß. Wie bei allen Hütehunden, benötigt auch der Beauceron eine artgerechte Auslastung um ausgeglichen zu sein. Gelingt dies und Sie fordern den Vierbeiner körperlich und geistig ausreichend heraus, werden seine Führung und somit auch das Online Hundetraining deutlich einfacher. Der Beauceron ist zudem auch eine recht schlaue und gehorsame Rasse. Neue Kommandos lernt er somit schnell und weiß diese auch souverän umzusetzen.
Fühlt sich der Vierbeiner unterfordert, kann es zu unangenehmen Verhaltensweisen kommen. So kann das Bewachen seines Rudels schnell extreme Formen annehmen. Da dies gefährlich werden kann, steht er auch in einigen Ländern auf der Liste für Hunde, deren Haltung Auflagen unterliegt. Durch seinen ausgeprägten Schutzinstinkt begegnet er Fremden eher mit Misstrauen. Wachsam und streng werden potentielle Eindringlinge beobachtet. Erst wenn der Rudelführen den Fremden offensichtlich willkommen heißt, löst auch der Beauceron seine Spannung. Ist dies der Fall, lässt er sich von den Unbekannten auch durchaus mit Streicheleinheiten verwöhnen.
Der muskulöse Franzose gibt durch seine Größe und den schweren kräftigen Körperbau ein stolzes und beeindruckendes Erscheinungsbild ab. Das kurze Fell des Vierbeiners ist dick und liegt direkt am Körper des Hundes an. Zudem besitzt er eine wärmende dichte Unterwolle, die den Hütehund in der freien Natur vor Kälte und Nässe schützen soll. Was die Farbgebung des Haarkleids angeht, gibt es drei verschiedene Varianten:
Besonders rassetypisch sind die lohfarbenen Pfoten des Vierbeiners. Diese sind nach Standard immer vorgegeben, unabhängig von der eigentlichen Grundfarbe. Durch diese rote Färbung der Pfoten, nennt man den Beauceron auch gerne „Bas rouge“ (Rotstrumpf).
Als weitere Besonderheit ist auch noch die doppelte Wolfskralle zu nennen. Diese blieb noch aus der Zeit als Hütehund erhalten. Sie sollte sowohl bei Kämpfen unterstützen, als auch das Gehen auf sandigem Untergrund erleichtern.
Bei der Haltung des Vierbeiners sollte dessen Ausdauer und Stärke bedacht werden. Bis der Hund gut an der Leine zu führen ist, bedarf es zunächst ein langes und ausführliches Online Hundetraining. Damit Sie nicht von dem massiv gebauten Beauceron durch die Gegend gezogen werden, sollten Sie ebenfalls körperlich standhalten können. Ebenfalls ist es sinnvoll, wenn der Halter des Hundes einen sportlichen Lebensstil führt, um den aktiven Vierbeiner auch tatsächlich artgerecht auslasten zu können. Als Hütehund legte der Beauceron damals mehrere Kilometer am Tag zurück.
Sein Bewegungsdrang ist somit auch heute noch entsprechend hoch. Perfekt wäre es, den Vierbeiner weiter als Arbeitshund einzusetzen, zum Beispiel als Dienst- oder Schutzhund. Auch eine Ausbildung zum Lawinenspürhund wäre denkbar. Selbstverständlich hat der Beauceron auch bei vielen Hundesportarten seinen Spaß. Geeignet ist hierfür Agility, Mantrailing und Obedience. Zudem freut er sich auch, seinen Besitzer bei Radtouren und ausgedehnten Wanderungen zu begleiten.
Für eine Haltung in der Stadt eignet sich der Vierbeiner nicht. Hier kann er sich kaum frei bewegen. Ein Freilauf in ländlichen Gegenden oder das Herumtoben im eigenen Garten wären für ihn optimal. Bei aller körperlichen Auslastung sollten Sie dennoch nie vergessen, den Hund auch geistig zu fordern. Ist er als Dienst- oder Arbeitshund im Einsatz, hat er seine täglichen Herausforderungen, denen er nachgehen kann. Wird er aber als Familienhund gehalten, sollten Sie auf Such- und Intelligenzspiele zurückgreifen, um die Nase und den Kopf des Hundes zu fordern.
Das kurze harte Fell des Vierbeiners ist pflegeleicht. Es ist ausreichend, es einmal pro Woche zu bürsten. Dreck kann zudem gut mit einem Handtuch entfernt werden. Neben der Fellpflege sollten Sie auch die Krallen im Auge behalten. Diese sind regelmäßig zu kürzen, um das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Dies gilt vor allem für die Wolfskrallen, die, da sie keinen Bodenkontakt haben, schnell zu lang werden.
Der robuste Beauceron trägt in der Regel keine Gene für erblich bedingte Krankheiten in sich. Dies liegt daran, dass der Vierbeiner über die Zeit recht natürlich geblieben ist und im Vergleich zu anderen Rassen nicht überzüchtet wurde. Wie bei allen großen Rassen besteht trotzdem das Risiko, dass die Vierbeiner eine Hüft- oder Ellenbogendysplasie entwickeln. Auch Magendrehungen und Epilepsie treten vereinzelt auf.
Um Gelenkerkrankungen zu vermeiden, muss auch das Gewicht des Hundes immer überwacht werden. Übergewicht erhöht den Druck auf die Gelenke und der Verschleiß nimmt über die Jahre zu.
Im Jahr 2020 gab es in Deutschland 76 registrierte Beauceron-Welpen. Im Vergleich zu anderen Hunderassen ist das nicht besonders viel. Dementsprechend sollten Sie auf Ihrer Suche geduldig sein und auch Zeit mitbringen. Der passende Züchter findet sich nicht gleich von heute auf morgen. Versuchen Sie Rasseclubs zu kontaktieren, die werden Ihnen geeignete Adressen vermitteln. Der Vorteil an diesen Vereinen ist, dass Sie an Ihre Mitglieder gewisse Ansprüche stellen und somit auch nur vollständig gesunde Tiere zur Zucht zugelassen werden. Versuchen Sie auch die Eltern des Welpen kennenzulernen, um sich von dessen Zustand und dem Wesen zu überzeugen. Ebenfalls sollte die Umgebung, in welcher die Kleinen aufwachsen, für Sie ansprechend sein.
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