Der ursprüngliche Name des Bergamasker Hirtenhund lautet Cane de Pastore Bergamasco. Besonders auffällig ist das lange zottelige Fell des Hirtenhundes. Er baut zu seinem Besitzer eine sehr enge Bindung auf und zeigt sich auch sonst sehr menschenbezogen.
Rasse: | Bergamasker Hirtenhund |
Herkunft: | Italien |
Größe: | 56-60 cm |
Gewicht: | 26-38 kg |
Lebenserwartung: | 13-15 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Braun/Schokobraun, Rehfarben |
Aufgaben: | Hüten von Vieh |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 1.Hütehunde und Treibhunde |
FCI Standard: | 194 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
In Italien zählt der Bergamasker Hirtenhund zu den ältesten Hunderassen. So liegen seine Wurzeln ganze 2000 Jahre zurück. Soldaten brachten ihn damals wohl aus Asien nach Italien. Ab dem 16. Jahrhundert wurde er als Hirtenhund in den italienischen Alpen eingesetzt. Geschätzt wurde er vor allem für seinen Arbeitswillen und seine Loyalität. Mutig und wachsam beschützte er die Viehherden und auch den Grund und Boden seines Halters. 1898 gab es einen ersten offiziellen Standard zur Rasse, der Charakter und Optik des Vierbeiners vorgeben sollte. Dennoch erlangte der Bergamasker keinen hohen Bekanntheitsgrad. Erst gegen 1950 bekam der Vierbeiner mehr Aufmerksamkeit und wurde dadurch auch im Jahr 1959 von der FCI als eigenständige Rasse anerkannt. Seither ist er als Hüte- und Gebrauchshund bekannt.
Der Bergamasker Hirtenhund hielt als Hütehund einen innigen Kontakt mit den Hirten und den Familien. Auch mit seiner Herde fühlte er sich eng verbunden. Der Bergamasker ist zudem intelligent, lernwillig und kann sich über einen langen Zeitraum gut konzentrieren. Er zeigt sich daher beim Hundetraining sehr geduldig und fleißig und kann Erlerntes schnell umsetzen. Grundsätzlich ist er somit auch einfach zu führen und durchaus für Hundeanfänger geeignet. Dennoch heißt das nicht, dass der kluge Vierbeiner allen Befehlen blind folgt. Er denkt immer mit und versucht den Sinn hinter den Kommandos zu erkennen.
Der liebevolle und gutmütige Bergamasker Hirtenhund ist gerne mit Kindern zusammen und liebt das gemeinsame Spielen und Herumtoben. Er eignet sich deshalb wunderbar für die Haltung in Familien mit Kindern. Gerne begleitet er sein Rudel auch überall mit hin und zeigt dabei eine gewisse Abenteuerlust. Alleinsein mag der Bergamasker so gar nicht – hier wird er schnell unglücklich.
Der zottelige Italiener ist und bleibt ein Arbeitstier. Er hat einen hohen Bewegungsdrang und möchte körperlich und geistig ausreichend gefordert werden. So freut er sich über lange Spaziergänge, Hundesport und Intelligenzspiele. Gelingt die Auslastung, ist der Bergamasker ein wunderbar ausgeglichener und froher Vierbeiner, der seiner Familie ganz viel Freude bringt.
Der Bergamasker Hirtenhund fällt vor allem durch seine verfilzten Zotten auf. Dieses verwegen wirkende Fell in Kombination mit dem kräftigen und robusten Körperbau, lässt den Vierbeiner imposant auftreten. Die dicken Zotten des Bergamaskers kommen zu Stande, indem sich die dichte wärmende Unterwolle mit der rauen Wolle verfilzt. Hier sollte immer darauf geachtet werden, dass weder die Länge des Fells noch die Verfilzungen solche Ausmaße annehmen, dass sich das Tier nicht mehr normal bewegen kann. Insgesamt entsteht durch die dicken Zotten ein Schutz gegen diverse äußere Einflüsse, wie Regen, Kälte und auch Sonne. Hier zeigt sich der Bergamasker also typisch robust und geht gerne bei jedem Wind und Wetter nach draußen.
Das Fell des Hundes zeigt sich meistens in unterschiedlichen Grautönen. Zudem gibt es die Vierbeiner auch einfarbig in schwarz, merle oder falbfarben. Diese dürfen nach Standard aber auch weiße Zeichnungen tragen.
Was seine Auslastung angeht, hat der Bergamasker Hirtenhund durchaus gehobene Ansprüche. Durch seine Zeit als Hütehund ist er es gewohnt, längere Zeit in der freien Natur zu verbringen und sich entsprechend körperlich zu betätigen. Auch wenn der Bergamasker nun als Familienhund gehalten wird, möchte er trotzdem einige Aufgaben haben, bei denen er seine Talente zur Schau stellen kann. Sie sollten ihm das Gefühl geben, „gebraucht“ zu werden. Körperlich können Sie den Vierbeiner ganz einfach durch Hundesport auslasten. So zeigt das aktive Tier Freude am Dogdancing, am Mantrailing und auch an Agility. Dass der Bergamasker auch Köpfchen hat, zeigt er Ihnen gerne bei diversen Suchspielen oder auch beim Erlernen von Tricks und Kunststücken. Insgesamt eignet sich der talentierte Vierbeiner auch für eine Ausbildung zum Fährten- oder Rettungshund.
Wie bei fast allen Hütehunden ist eine Haltung in der Stadt ungünstig. Hier gibt es kein freies Herumstöbern in der Natur und auch nicht die Möglichkeiten für weiten Freilauf. Besser eignet sich hier die Haltung in einem Haus mit Garten – idealerweise in ländlichen Gegenden.
Der Bergamasker ist zudem ein sehr kinderlieber Hund. Neben dem gemeinsamen Toben und Spielen, mag es der Vierbeiner auch gerne, mit den jungen Zweibeinern zu schmusen und sich ausgiebig streicheln zu lassen. Selbstverständlich hat er somit gerade auf die Kinder des Hauses ein besonders wachsames Auge und würde sie jederzeit mutig verteidigen.
Auch wenn Sie jetzt bestimmt etwas Anderes gedacht hätten, das Fell dieses Vierbeiners ist relativ pflegeleicht. Bereits im Welpenalter sollte das Haarkleid des Hundes nicht gebürstet werden, denn nur auf diese Weise können die rassetypischen Zotten entstehen. Lediglich die Bereiche mit kürzerem Fell (also Kopf, Nacken und Rute) dürfen Sie einmal pro Woche kämmen. Ab dem zweiten Lebensjahr verwächst die Unterwolle schließlich mit dem Deckhaar und die markanten Zotten können entstehen. Diese Zotten sollten in regelmäßigen Abständen etwas gekürzt werden, damit sie nicht zu lange werden und den Hund nicht am Ende in seiner Bewegung einschränken.
Durch das verfilzte Fell haben Sie einen deutlichen Vorteil: Der Hund verliert keine Haare. Der Nachteil ist allerdings auch offensichtlich: Natürlich bleibt jeglicher Schmutz in den Zotten hängen, sodass der Bergamasker nach einem Spaziergang gerne sämtlichen Dreck auf dem Boden, der Couch usw. verteilt. Zudem dauert es einige Zeit, bis das dichte Fell nach Nässe wieder getrocknet ist.
Bei dem Bergamasker handelt es sich um eine sehr gesunde Hunderasse. Dies liegt vor allem daran, dass der Hund niemals ein Modehund war oder somit keine Überzüchtung stattfand. Gendefekte liegen dadurch nicht vor. Um zur Zucht zugelassen zu werden, müssen die Tiere auch lediglich auf eine Hüftdysplasie hin untersucht werden.
Bei dem Bergamasker handelt es sich um eine seltene Hunderasse. Im Jahr 2020 kamen in Deutschland lediglich 16 offiziell registrierte Welpen dieser Rasse zur Welt. Auf der ganzen Welt leben tatsächlich nur 2000 der zotteligen Hirtenhunde. Ein Bruchteil davon wird zur Zucht eingesetzt.
Wenn Sie also auf der Suche nach einem Bergamasker-Welpen sind, müssen Sie viel Geduld mitbringen. Es wird einige Zeit dauern, bis Sie einen Züchter finden. Sind Sie fündig geworden, kann es zudem sein, dass sich dieser nicht in Ihrer Nähe befindet und Sie eine weite Wegstrecke in Kauf nehmen müssen.
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