Der Bichon Frisé ist ein ausgeglichener und fröhlicher Vierbeiner, der mit ganz viel Herz und Charme seine Familie um den Finger wickelt. Früher war er ein beliebter Gesellschaftshund der adeligen Damen am königlichen Hof.
Rasse: | Bichon Frisé |
Herkunft: | Frankreich |
Größe: | bis 30 cm |
Gewicht: | 5-10 kg |
Lebenserwartung: | 12-15 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Weiß |
Aufgaben: | Gesellschaftshund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 9. Bichons und verwandte Rassen |
FCI Standard: | 215 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Zu den Vorfahren des Bichons gehören der Water Spaniel und der Barbet, so entwickelte sich auch die Gruppenbezeichnung „Barbichon“. Zu dieser zählen mittlerweile fünf Rassen: der Bichon Maltais (Malteser), der Bichon Bolognais (Bologneser), der Bichon Havanais (Havaneser), der Bichon Ténériffe (Bichon Frisé) und das Petit chien lion (Löwchen).
Den Begriff Bichon Ténériffe erhielt der Vierbeiner durch seine Verbindung zu der Kanaren-Insel Teneriffa. Gegen 1500 brachten spanische Segler die Tiere mit auf das Festland. Hier wurde weiter die Zucht des Bichons betrieben, sodass die Hunde an hochrangige Spanier und Italiener verkauft werden konnten. Schon bald gelang der Bichon Frisé von dort aus nach Frankreich, wo er ab 1515 als Gesellschaftshund in den Königshäusern gehalten wurde. Besonders beliebt war der entzückende Vierbeiner unter der Regierung von Henry III. Zu dieser Zeit war es typisch, dass die adeligen Damen der Königshäuser von einem Bichon Frisé begleitet wurden. Da er weniger als Hund Anwendung fand, sondern eher als Accessoire, schmückten die adeligen Damen das Tier mit Schleifchen und Schmuck. Selbstverständlich wurde der kleine Bichon auch entsprechend parfümiert. Zudem formte man das Haar des Vierbeiners zu ansprechenden Löckchen. So kam es auch zur Namensänderung dieser Rasse. Aus dem Bichon Ténériffe wurde der Bichon Frisé (zu Deutsch: der gelockte Verhätschelte).
Erst 1934 wurde der Bichon Frisé zum ersten Mal im französischen Hundezuchtverband als eigenständige Rasse aufgeführt. Ein Jahr zuvor gab es bereits feste Standards über den niedlichen Vierbeiner. 1959 erkannte auch die FCI den Bichon Frisé als eigene Rasse an. 1956 gelang der Hund schließlich auch nach Deutschland und in die USA. Im Jahr 1973 brachten amerikanische Einwanderer die Tiere wiederum wieder mit nach Europa – und zwar nach England. Dort gab es ein Jahr später schließlich auch den ersten offiziellen Bichon Frisé-Wurf. Gerade in Großbritannien werden die Hunde auch heute noch häufig gezüchtet.
Der charmante Vierbeiner ist ein fröhlicher Hund, der seinen Besitzer freudig überall mit hin begleitet. Gerne holt er sich bei seinem Menschen innige Streicheleinheiten ab und mag zudem auch auf den Schoß genommen werden. Durch seine Offenheit und sein entspanntes Wesen verträgt sich der Bichon Frisé recht gut mit anderen Vierbeinern. Auch zu Fremden ist er stets freundlich und zeigt sich in keiner Weise aggressiv. Zudem zählt diese Rasse auch nicht zu den typischen „Kläffern“.
Der Bichon Frisé eignet sich wunderbar als Familienhund. Er liebt Kinder und tobt auch gerne gemeinsam mit ihnen herum. Gerne lässt er sich auch das Bäuchlein kraulen oder knuddelt innig mit seinen Familienmitgliedern.
Der Bichon Frisé hat eine Widerristhöhe von bis zu 30 cm und wiegt in der Regel maximal 6 kg.
Das komplett weiße Fell des Vierbeiners hat laut Rassestandard eine Ähnlichkeit zur Mongolenziege. Zudem kann es bis zu 10 cm lang werden. Das samtige Haarkleid bildet korkenziehartige Locken. Diese Locken können bei Bedarf oder vor allem bei Hundeausstellungen auch entsprechend frisiert werden. Der Bichon Frisé verliert fast keine Haare, sodass sich diese Rasse auch gut für Allergiker eignet.
Vollendet wird das niedliche Erscheinungsbild des Hundes von den ebenfalls lockigen Schlappohren und den dunklen Knopfaugen.
Der Bichon Frisé fühlt sich in einer verhältnismäßig kleinen Stadtwohnung genauso wohl wie in einem Haus auf dem Land. Der kleine Racker ist sehr anpassungsfähig und findet daher überall seinen Platz. Zudem ist der Vierbeiner kinderlieb und mag das Spielen und Herumtoben mit den Kids. Er kann somit gut als Familienhund gehalten werden. Dennoch sollten die Kinder frühzeitig den richtigen Umgang mit Hunden lernen. Vor allem bei Welpen ist es sinnvoll, wenn Sie beim Spielen anwesend sind, denn die Bichon-Welpen sind äußerst klein und zierlich. Schnell können Sie beim Toben aus Versehen verletzt werden.
Auch mit anderen Tieren versteht sich diese Rasse bestens – dies gilt sowohl für andere Hunde, als auch für Katzen.
Was seine Beschäftigung angeht, ist der Bichon nicht allzu anspruchsvoll. Er begleitet gerne seine Familie und ist hierbei durchaus unternehmungslustig. So können Sie Ihn wunderbar auf Ausflügen mitnehmen. Auch bei Radtouren kann Sie der kleine Vierbeiner begleiten, am besten in einem Hundefahrradkorb. Kurze Strecken rennt der Bichon Frisé auch gerne – so hat er die Möglichkeit, sich auszupowern. Freilauf ist für diese Rasse ebenfalls gut geeignet, da der Jagdinstinkt kaum vorhanden ist. Hier sollte aber natürlich wie bei jedem anderen Hund auch, der Rückruf sicher funktionieren.
Der Bichon Frisé hat zudem auch Spaß an Hundesportarten wie Agility. Allerdings sollte das Training speziell auf kleine Rassen ausgelegt sein. Hier informieren Sie sich idealerweise vorab direkt bei der jeweiligen Hundeschule. Nach getaner „Arbeit“ wird sich der Vierbeiner dann in Ihren Schoß kuscheln und sich mit Streicheleinheiten verwöhnen lassen.
Das Fell des Bichons ist grundsätzlich recht pflegeleicht. Um Verfilzungen zu vermeiden, sollten Sie das Haarkleid dennoch alle zwei Tage bürsten. Falls der Vierbeiner mit Nassfutter gefüttert wird, müssen Sie das Fell um das Maul herum regelmäßig säubern, da es sich ansonsten verfärbt. Damit das Haar nicht zu lang wird, gilt es, in gewissen Abständen einen Hundefriseur zu besuchen, der das Fell wieder in Form schneidet. Natürlich haben Sie auch die Option, die Schere selbst in die Hand zu nehmen. Insofern Ihr Bichon Frisé nicht auf Ausstellungen präsentiert wird, können Sie das Haarkleid ruhig etwas kürzer halten, denn das erleichtert Ihnen die Pflege enorm. Besonderes Augenmerk legen Sie bitte auf den Bereich um die Augen, denn der Bichon sollte durch die Felllänge nicht im Sehvermögen eingeschränkt werden.
Ansonsten handelt es sich bei dem Bichon Frisé um eine sehr gesunde Rasse. So kommt es vereinzelt lediglich zu vermehrtem Tränenfluss und zu Entzündungen der Atemorgane. Auch wenn die Rasse insgesamt nicht sehr anfällig für Krankheiten erscheint, sollten Sie Ihren Hund trotzdem mindestens einmal im Jahr beim Tierarzt vorstellen. So können Auffälligkeiten schnell erkannt und ggf. behandelt werden.
In Deutschland ist der Bichon Frisé eine eher seltene Hunderasse. Dennoch gibt es einige Züchter, die sich mit der Aufzucht dieses Hundes beschäftigen. So erblickten im Jahr 2020 in Deutschland 121 offiziell registrierte Bichon-Frisé-Welpen das Licht der Welt. Diese Zahl ist zwar im Verhältnis zu manch anderen Rassen recht klein, dennoch werden Sie mit etwas Geduld und Zeit einen passenden Züchter und somit Ihren Wunsch-Welpen finden.
Achten Sie immer darauf, einen seriösen Züchter herauszusuchen. Idealerweise gehört dieser einem offiziellen Zuchtverband an, der an seine Mitglieder gewisse Anforderungen stellt. Zu diesen gehören beispielsweise auch Gesundheitstests. Nur komplett gesunde Tiere sollten zur Zucht zugelassen werden.
Wenn Sie lieber einen erwachsenen Hund möchten, können Sie bei Ihrem örtlichen Tierheim nachfragen. Auch Tierschutzorganisationen haben eventuell Vierbeiner zur Pflege, die mit dem Bichon Frisé verwandt sind.
Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.