Der temperamentvolle Black and Tan Coonhound ist ein Jagdhund und stammt aus den Vereinigten Staaten von Amerika, wo er zur Jagd auf Waschbären eingesetzt wurde. Seine Tapferkeit befähigt ihn aber auch zur Jagd auf größeres Wild.
Rasse: | Black and Tan Coonhound |
Herkunft: | USA |
Größe: | 58-68 cm |
Gewicht: | 26-44 kg |
Lebenserwartung: | 10-12 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni |
Aufgaben: | Jagen |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 6. Laufhunde, Schweisshunde |
FCI Standard: | 300 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Im 17. und 18. Jahrhundert war in den USA die Jagd nach Opossums und Waschbären äußerst populär. Solch eine Jagd wurde „Coonhunting“ genannt. Die damaligen Jäger wollten natürlich auch einen Vierbeiner, der sich hierfür eignetet. Im Fokus der Zucht stand vor allem, einen Hund mit guter Nase zu schaffen, sodass er die Waschbären schon auf weite Entfernung riechen konnte.
So züchteten Simon Kenton und Poe Brüder, beides damals Pfadfinder, erstmalig einen speziellen „Waschbärenhund“. Hierfür wurden der Bloodhound, der American Foxhound und der Kerry Beagle miteinander gekreuzt. Das Ergebnis war der erste offizielle Black and Tan Coonhound der „Old Glory Linie“.
Diese reine Zuchtlinie wurde weitere 130 Jahre vorangetrieben und die Talente zum Jagd- und Fährtenhund immer weiter verbessert. Neben dieser „Old Glory Linie“ gab es mit der Zeit auch weitere Pioniere mit eigenen Zuchtlinien. Diese entstanden zwischen 1920 und 1940 und trugen zur modernen Entwicklung der Rasse bei. Vor allem die „Ten Oaks Linie“ von Don Stringer war hier maßgeblich beteiligt. Auch die Merritt Brüder leisteten mit einer eigenen Zuchtlinie ihren Betrag.
Lange Zeit wurde der Black and Tan Coonhound trotz aller Bemühungen von dem American Kennel Club nicht als eigene Rasse anerkannt. Die Ähnlichkeit zum Foxhound war hierfür zu groß. Dennoch trug die harte Arbeit letztlich Früchte: 1945 erkannte sowohl der Kennel Club, als auch die FCI den Black and Tan Coonhound als eigenständige Rasse an. Ab diesem Zeitpunkt gab es nun auch feste Rassestandards, die es bei der weiteren Zucht einzuhalten galt.
Auch heutzutage wird der Black and Tan Coonhound in den USA weiterhin als Jagdhund eingesetzt. Er begleitet die Menschen bei Jagden auf Waschbären, Hirsche, Bären und weiteres Großwild. In Europa ist der Vierbeiner mit den langen Schlappohren wiederum kaum verbreitet.
Der Black and Tan Coonhound ist ein begnadeter Jäger. Sobald er die Witterung seiner Beute aufgenommen hat, folgt er zielstrebig und unbeirrt der Spur des Tieres. Dieses wird von ihm soweit in die Enge getrieben, dass es letztlich der Jäger erlegen kann. Durch diesen Jagdinstinkt ist der Vierbeiner kaum für den Freilauf geeignet.
Diese Zielstrebigkeit, die der Hund bei der Jagd zeigt, verwandelt sich bei der Erziehung schnell auch mal in eine gewisse Sturheit. Auch hier hat er seinen eigenen Willen und erwartet, dass sein Halter geduldig und behutsam vorgeht. Harte Befehle nimmt der Black and Tan Coonhound ungern entgegen.
Der freundliche Vierbeiner geht aber nicht nur gerne jagen, sondern mag auch die Nähe zu seiner Familie. Obwohl er als Arbeitstier gezüchtet wurde, geht er dennoch eine enge Bindung zu den Zweibeinern ein. Bleibt der Coonhound zu lange alleine, wird er unglücklich und kann zudem auch unerwünschte Verhaltensweisen entwickeln. Anderen Hunden gegenüber zeigt sich das Schlappohr in der Regel aufgeschlossen und freundlich. Schüchternheit oder Aggressivität sind für den Coonhound ein Fremdwort.
Als Wachhund eignet er sich durch sein freundliches und offenes Wesen eher weniger. Zwar geht er bei Fremden erstmal auf Distanz, wird aber auch hier schnell zutraulich. Als Wachhund könnte man ihn somit leicht überlisten.
Der Coonhound hat einen stämmigen und trainierten Körperbau, der ihm bei der Jagd die notwendige Schnelligkeit und Beweglichkeit ermöglicht. Besonders auffallend sind die riesigen Schlappohren des Vierbeiners. Diese stammen von den Genen des Bloodhounds. Insgesamt hat er dem Bloodhound gegenüber aber einen wesentlich schlankeren Körperbau.
Das kurze Fell des Hundes ist schwarz mit lohfarbenen Abzeichen. Zudem liegt es glatt am Körper an, sodass der athletische Körperbau des Vierbeiners jederzeit gut zu erkennen ist. Durch sein raues und dichtes Haarkleid ist der Coonhound außen gut vor jeglichen Witterungen geschützt, somit wird sein Einsatz bei der Jagd nicht beeinträchtigt.
Da der Coonhound für die Jagd gezüchtet wurde, hat er dementsprechend einen großen Bewegungsdrang. Der sportliche Vierbeiner muss somit körperlich aber auch geistig ausreichend und artgerecht ausgelastet werden. Für ein Leben in der Stadt eignet sich der knuffige Vierbeiner somit nicht. Viel mehr stöbert er gerne in der freien Natur umher und tobt gerne in einem großen, eingezäunten Garten herum. Zwar können Sie mit dem Coonhound lange spazieren gehen und ihn natürlich auch als Begleitung bei Rad- oder Wandertouren mitnehmen, eine artgerechte Auslastung ist dies trotzdem noch nicht, denn der Vierbeiner möchte unbedingt seine hervorragende Spürnase zum Einsatz bringen. Um ihm das zu ermöglichen, können Sie mit ihm zum Beispiel Mantrailing-Kurse besuchen. Generell sind alle Formen von Suchspielen und Fährtenarbeit gut zur Auslastung geeignet. Selbstverständlich kommt der Coonhound auch für eine Ausbildung als Polizei- oder Zollhund in Frage – denn auch hier wird seine hervorragende Nase geschätzt.
Artgerechte Auslastung ist für das Tier zwingend notwendig. Für inaktive Menschen, die einen Hund zum Kuscheln und Schmusen möchten, ist der Coonhound definitiv nicht geeignet. Bei mangelnder Auslastung kann er unerwünschtes Verhalten zeigen. Lautes Geheule oder das Zerstören vom Möbeln und sonstigen Gegenständen können dann zur Tagesordnung gehören. Das Gleiche erwartet Sie, wenn Sie den Hund zu lange alleine lassen. Versuchen Sie somit bereits in den ersten Wochen das Vertrauen Ihres Vierbeiners zu gewinnen und zeigen Sie ihm, dass die Bindung auf gegenseitigem Respekt beruht.
Bei ausreichender Auslastung und einer geduldigen und liebevollen Erziehung, wird sich der Black and Tan Coonhound zu einem tollen vollwertigen Familienmitglied entwickeln.
Das kurze Fell des Coonhounds ist pflegeleicht. Versuchen Sie es ein- bis zweimal pro Woche zu kämmen, um den natürlichen Glanz des Haars zu erhalten. Auch lose Haare können so gut entfernt werden und fliegen nicht im Haus herum. Gerade die langen Schlappohren müssen auch ausgiebig gepflegt werden. Hier kann sich Schutz festsetzen, sodass unangenehme Entzündungen entstehen. Deshalb sollten die Ohren regelmäßig mit speziellen Reinigern gesäubert werden.
Grundsätzlich liegen bei dem Black and Tan Coonhound keine großartigen rassespezifischen Erkrankungen vor. Lediglich die weit verbreitete Hüftdysplasie tritt auch bei dieser Rasse hin und wieder auf. Das Risiko hierfür kann allerdings reduziert werden, indem Sie versuchen einen Welpen von HD-freien Zuchtlinien zu bekommen. Zudem gilt es, Treppensteigen im Wachstum zu vermeiden. Des Weiteren spielt bei Gelenkerkrankungen auch immer das Gewicht eine große Rolle. Jedes Kilo zu viel auf der Waage erhöht die Belastung auf die Gelenke und kann somit den Bewegungsapparat beeinträchtigen. Gerade die Coonhounds neigen zu Übergewicht. Deshalb sollten Sie bei der Gabe von Leckerlis eher sparsam sein.
Zwar ist der Black and Tan Coonhound in den Vereinigten Staaten weiterhin sehr verbreitet, im europäischen Raum sieht dies allerdings anders aus. Hier ist die Nachfrage gering, deshalb gibt es auch entsprechend wenige Züchter. Im Jahr 2020 gab es in Deutschland lediglich 11 offiziell registrierte Coonhound-Welpen. Somit müssen Sie bei der Suche nach Ihrem Wunschwelpen mit einer längeren Wartezeit rechnen und Geduld mitbringen. Sobald Sie einen passenden Züchter gefunden haben, können Sie diesen auch schon vor dem Wurf persönlich kennenlernen. Informieren Sie sich vor Ort über die Aufzucht, die gesamte Zuchtlinie und lernen Sie bei der Gelegenheit eventuell gleich die Eltern Ihres Welpen kennen. Seriöse Züchter werden sich die Zeit nehmen, alle Ihre Fragen zu beantworten und werden auch Ihnen einige Fragen stellen – schließlich möchten sie, dass Ihre Babys in gute Hände kommen.
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