Der Bobtail beeindruckt vor allem durch sein langes, wuscheliges Fell. Durch das kuschelige Aussehen und sein treues, gutmütiges Wesen erobert er schnell das Herz von Familien mit Kindern.
Rasse: | Bobtail (Old English Sheepdog) |
Herkunft: | Großbritannien |
Größe: | 56-61 cm |
Gewicht: | 27-45 kg |
Lebenserwartung: | 10-12 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Blau/Silber, Weiß |
Aufgaben: | Hüten von Schafen |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 1.Hütehunde und Treibhunde |
FCI Standard: | 16 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Bobtail, auch bekannt als Old English Sheepdog, zählt zu den ältesten britischen Hunderassen. Seine Hauptaufgabe war das Hüten und Treiben von Vieh. Aus welchen Rassen sich der Bobtail entwickelt hat, ist bis heute nicht ganz genau bekannt. Man vermutet aber Kreuzungen von Owtscharkas und Bergamasker Hirtenhunden mit britischen Schäferhunden.
Ab 1873 wurden Hunde, die dem heutigen Bobtail stark ähnelten, auf Hundeausstellungen präsentiert und von den Besuchern bewundert. 1875 gab es das erste Mal zwei Vierbeiner, die offiziell unter dem Namen „Short Tailed English Sheepdog“ eingetragen wurden. Diese Bezeichnung kam durch die kurze Rute des Hundes. 1888 folgte in Großbritannien schließlich die Anerkennung als eigene Rasse. Viele Jahre später, erst 1963, erfolgte die internationale Anerkennung durch die FCI.
Heute ist der Bobtail kaum noch als Hütehund im Einsatz. Vielmehr lebt er jetzt als Begleithund in Familien. In Deutschland gibt es zwei Verbände, die sich mit dem Bobtail befassen: den Club für britische Hütehunde und dem Deutschen Old English Sheepdog Club.
Wie es für einen Hütehund typisch ist, bringt der Bobtail eine gewisse Selbstständigkeit mit. Deshalb versucht er stets sein Rudel, heutzutage seine Familie, zu beschützen. Eine Trennung des Rudels kommt für den wachsamen Vierbeiner überhaupt nicht in Frage. Sind Sie also während eines Spaziergangs alle gemeinsam unterwegs und laufen weit verstreut, wird Sie der Bobtail wieder zusammentreiben.
Durch seine Sturheit und seine Intelligenz ist die Erziehung des Hundes nicht immer einfach. Er behaart gerne auf seinem Willen und findet während des Trainings auch schnell Schlupflöcher in Form von Unsicherheiten des Halters heraus. Inkonsequentes Verhalten wird von dem klugen Vierbeiner also schnell bestraft. Versuchen Sie den Bobtail deshalb konsequent und geduldig zu führen. Seien Sie dabei niemals hart, denn Härte verträgt das sensible Tier nicht gut.
Der Bobtail ist insgesamt ein absoluter Gute-Laune-Hund und kann durch sein gutmütiges und fröhliches Wesen perfekt in Familien mit Kindern gehalten werden. Er baut zu seinen Menschen eine tiefe Bindung auf und braucht daher auch unbedingt engen Kontakt zu diesen. Eine Haltung ohne Menschenbezug ist somit nicht geeignet. Aggressiv zeigt sich der Hütehund so gut wie nie, allerdings ist es möglich, dass er zu Revierverhalten neigt und in diesem Zusammenhang anderen Hunden durchaus dominant entgegen tritt.
Charakteristisch ist natürlich das lange, flauschige Fell des Bobtails. Das dichte Haarkleid erstreckt sich über den gesamten Körper des Vierbeiners und lässt ihn deutlich massiger erscheinen, als er eigentlich ist. Das harte Deckhaar ist weder glatt, noch lockig, sondern vielmehr zottelig. Darunter trägt der Bobtail eine weiche, wärmende Unterwolle, die ihn vor äußeren Einflüssen schützt.
Nach dem Standard trägt der Bobtail einfarbig graues oder blaues Fell. Weiße Zeichnungen sind unerwünscht. Lediglich Kopf, Hals und Unterbauch sollen weiß sein.
Seinen Namen hat der Bobtail ursprünglich dem kurzen Schwanz zu verdanken. Früher gab es die Annahme, dass dieser durch einen Gendefekt zu Stande kam. Heute geht man eher davon aus, dass die eigentlich lange Rute kupiert wurde. Da das Kupieren mittlerweile glücklicher Weise verboten ist, sieht man den Bobtail nur mit „normaler“ langer Rute.
Ebenfalls besonders ist zudem das Bellen des Vierbeiners. Dieses unterscheidet sich deutlich von dem Bellen anderer Hunde und ist im Vergleich sehr markant und klangvoll.
Der naturliebhabende Bobtail ist nicht für die Stadt geeignet. Ein Haus oder eine große Wohnung mit Garten wäre für den Vierbeiner ideal. Zudem ist der Hund sehr kinderlieb und fühlt sich daher in Familien mit Kindern besonders wohl. Gerne tobt er mit den Kids herum und holt sich ausgiebige Streicheleinheiten ab. Auch an Katzen kann sich der Bobtail gewöhnen. Je jünger der Hund bei dem ersten Kontakt ist, desto besser wird das Zusammenleben funktionieren.
Als Hütehund hat der Bobtail durchaus einen großen Bewegungsdrang. So machen Sie ihm mit ausgedehnten Spaziergängen, langen Wanderungen oder Radtouren eine große Freude. Zudem hat er Spaß an Hundesport. Probieren Sie mit ihm einfach verschiedene Sportarten aus und sehen Sie was am besten funktioniert bzw. woran der Vierbeiner die größte Freude hat. Allerdings sollten Sie immer für Abwechslung sorgen, da der Bobtail ansonsten schnell Langeweile empfindet.
Um den Hund auch geistig auszulasten, können Sie auf Intelligenz- und Suchspiele setzen. Des Weiteren eignet sich der Bobtail auch für die Ausbildung als Fährten- und Rettungshund. Durch eine artgerechte Auslastung werden Sie mit dem wuscheligen Vierbeiner einen liebevollen und treuen Begleiter an Ihrer Seite haben.
Das lange, dichte Fell des Bobtails ist natürlich pflegeintensiv. So sollten Sie das Haarkleid jeden Tag bürsten – teilweise sogar mehrmals. Versuchen Sie das Fell in mehrere Schichten zu unterteilen und diese dann nacheinander zu kämmen, so können Verfilzungen vermieden werden. Nach dem Spaziergehen verfangen sich zudem gerne Blätter und kleine Zweige in dem dichten Haarkleid, diese entfernen Sie am besten immer direkt wenn Sie zu Hause angekommen sind. Auch die Augen und Ohren müssen Sie regelmäßig auf Entzündungen kontrollieren. Tränenflüssigkeit gilt es direkt zu entfernen, damit sich das umliegende Fell nicht verfärbt.
Die Haare um die Augen sollten in regelmäßigen Abständen geschnitten werden, ansonsten werden diese zu lang und würden den Hund letztlich in der Sicht behindern. Auch der „Bart“ des Hundes will hin und wieder gewaschen werden, damit sich das Fell nicht durch das Futter verfärbt.
Der Bobtail ist an sich eine robuste Rasse, die sich in der Regel bester Gesundheit erfreut. Dennoch können hin und wieder Hüft- und Ellenbogendysplasien auftreten. Durch Vorsorgeuntersuchungen kann das Risiko hierfür allerdings deutlich reduziert werden. Des Weiteren kann bei den Bobtails der Grüne Star auftreten. Deshalb sollten die Augen Ihres Vierbeiners regelmäßig von einem Tierarzt untersucht werden.
Versuchen Sie unbedingt einen seriösen Züchter ausfindig zu machen. Heutzutage legen viele Züchter mehr Wert auf die Optik des Hundes, als auf dessen Gesundheit. Dabei ist doch gerade die Gesundheit eines Tieres das A und O. Suchen Sie einen Bobtail-Welpen, kontaktieren Sie doch den Deutschen Old English Sheepdog Club. Hier erhalten Sie Adressen von passenden Züchtern und haben sogar Zugang zu erwachsenen Hunden, die aktuell zu vermitteln sind. Möchten Sie nicht unbedingt einen Welpen, können Sie zudem bei dem Verein „Bobtail Nothilfe e.V.“ anfragen, ob derzeit Tiere ein neues Zuhause suchen.
Im Jahr 2020 wurden in Deutschland 183 Bobtail-Welpen registriert. Grundsätzlich dürften Sie also relativ schnell fündig werden. Des Weiteren gibt es noch andere ähnliche Rassen, die der Optik des Bobtails sehr nahe kommen: der Niederländische Schapendoes, der Polski Owczarek Nizinny, der Katalanische Schäferhund und der Berger de Brie. Allerdings gibt es hier überall Wesensunterschiede zum Bobtail zu beachten.
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