Der fröhliche und unternehmungslustige Border Terrier aus Großbritannien wurde für die Jagd gezüchtet. Heute ist er eher als aktiver Begleithund im Einsatz. Durch seinen starken Jagdinstinkt und seine Selbstständigkeit sollte der kleine Racker aber frühzeitig eine Hundeschule besuchen.
Rasse: | Border Terrier |
Herkunft: | Großbritannien |
Größe: | 28-40 cm |
Gewicht: | 5-7 kg |
Lebenserwartung: | 12-15 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Braun/Schokobraun, Sandfarben |
Aufgaben: | Jagen |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 3. Terrier |
FCI Standard: | 10 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Border Terrier stammt aus der Grenzregion zwischen England und Schottland, deshalb auch die Namensgebung – „border“ heißt im Deutschen „Grenze“. Gezüchtet wurde der Vierbeiner, um einen flinken Hund für die Jagd zu haben. Neben der Schnelligkeit war auch die Ausdauer des Vierbeiners wichtig, damit er neben den Pferden mitlaufen konnte. Natürlich hätte man dazu auch einfach einen großen Hund züchten können, aber dieser wäre nicht in die kleinen Fuchsbauten gelangt. Der Terrier hatte durch seine geringe Körpergröße hierbei wiederum keine Probleme. Die Optik des Border Terriers war völlig irrelevant. Es zählten bei der Zucht einzig und allein die Jagdinstinkte und die Athletik des Tieres. Zu den nahen Verwandten des Border Terriers zählen der Bedlington Terrier und der Dandle Dinmont Terrier.
Ab 1900 konnte man von einer offiziellen Border Terrier Zucht sprechen. So wurde die Rasse auch zwanzig Jahre später vom Britischen Kennel Club anerkannt. Die Anerkennung durch die FCI folgte schließlich 1987. In seinem Heimatland ist der kleine Jagdhund bis heute eine beliebte Hunderasse. In den anderen europäischen Ländern findet man allerdings verhältnismäßig wenige Exemplare. Dennoch hat sich der Bekanntheitsgrad in den letzten Jahrzehnten noch weiter erhöht, so war beispielsweise auch der Hund von Gerhard Schröder (dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler) ein Border Terrier und deutschlandweit bekannt.
Der temperamentvolle Vierbeiner ist abenteuerlustig und neugierig. Die kleine Frohnatur liebt es, zu spielen, wild herumzutoben und neue Gegenden zu erkunden. Als Jagdhund ist der Border Terrier wachsam und aufgeweckt, zeigt sich aber nie ängstlich oder gar aggressiv. Das gilt auch für die Interaktion mit anderen Hunden. Hier zeigt sich der Terrier freundlich und offen. Durch seine Neugierde und dem ausgeprägten Jagdinstinkt muss der Vierbeiner von Beginn an gut erzogen werden, damit er durch seine Nase nicht von Ihnen weggetrieben wird. Ein Freilauf ist nur bei gut sitzendem Rückruf möglich. Der Border Terrier ist im Grunde leicht zu führen. Wie es für einen Jagdhund allerdings typisch ist, trifft er gerne seine eigenen Entscheidungen und kann daher während des Trainings auch mal eine gewisse Sturheit zeigen. Geduld und Konsequenz sind in der Erziehung des Terriers besonders wichtig. Wer die Grundregeln der Hundeerziehung aber gut beherrscht und diese auch entsprechend umsetzen kann, sollte mit der Führung des Hundes keine Probleme haben.
Optisch fällt der Border Terrier nicht besonders auf. Mit ca. 7 kg Körpergewicht ist der Vierbeiner ein agiles Leichtgewicht. Der kleine Körper ist mit einem relativ harten, kurzen Fell bedeckt. Darunter befindet sich eine weiche Unterwolle, die den Vierbeiner zusätzlich wärmt und Schutz vor Wind und Nässe bringt. Das Haarkleid hat die Farben Rot, Weizenfarben, Grizzle & Tan oder Blue & Tan. Schwarz ist nach dem Rassestandard nicht erlaubt. Dennoch können Welpen in sehr dunkler Farbe geboren werden. Die Haare verfärben sich dann aber mit der Zeit und werden über die Wochen und Monate immer heller.
Das kleine Energiebündel hat einen großen Bewegungsdrang und braucht daher unbedingt eine passende Auslastung. Für eine Couchpotato kommt die Haltung des Border Terriers daher nicht in Frage. Da der Hund sehr unternehmungslustig ist, können Sie ihn wunderbar mit auf Wanderungen oder sonstige Ausflüge nehmen. Zudem kann er Sie auch beim Joggen oder Radfahren begleiten. Achten Sie hierbei nur darauf, dass sie den Terrier nicht überlasten und führen Sie ihn langsam an die Belastung heran. Auch beim Hundesport zeigt sich der aktive Vierbeiner begeistert. Ob Agility oder Dog Dancing – hier kann sich der Terrier austoben. Mit Such- und Intelligenzspielen kann der Hund zudem auch geistig ausgelastet werden. Als Jagdhund eignet er sich zudem auch gut für Fährtenarbeit. Alle sportlichen Betätigungen sollte der Vierbeiner erst dann beginnen, wenn er vollständig ausgewachsen ist. Ansonsten ist die Belastung auf Knochen und Gelenke zu groß und es könnte später zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. Durch seine vielseitigen Talente kommt der Border Terrier auch für eine Ausbildung zum Therapiehund in Frage.
Mit der passenden Beschäftigung kann der Jagdhund durchaus auch in einer Wohnung gehalten werden. Ein Haus mit eigenem Garten wäre für den quirligen Vierbeiner aber natürlich das Nonplusultra. Der Border Terrier lebt zudem gerne in einem größeren Rudel. So eignet er sich für die Haltung in Familien mit Kindern oder auch für einen Haushalt mit mehreren Hunden. Die Kinder sollten allerdings vorab den richtigen Umgang mit den Vierbeinern verinnerlicht haben, damit keine Unfälle passieren. Gerade bei Kleinkindern muss beim gemeinsamen Spielen immer eine Aufsichtsperson dabei sein.
Da der Border Terrier kaum Haare verliert, ist die Pflege einfach. Bürsten Sie das Haarkleid einmal in der Woche, um Schmutz zu entfernen und den Glanz des Fells zu erhalten. Zweimal pro Jahr sollte das Haar dann getrimmt werden. Das können Sie entweder selbst in die Hand nehmen oder alternativ einen Hundefriseur aufsuchen. Um eine Schädigung der Haarstruktur zu vermeiden, ist es allerdings keinesfalls ratsam eine Schere zu verwenden.
Da der Vierbeiner bislang nicht „überzüchtet“ wurde, liegen kaum Gendefekte und vererbbare Krankheiten vor. Gelegentlich kann es trotzdem zu einer Hüftdysplasie, einer Progressiven Retina-Atrophie oder auch zu Herzerkrankungen kommen. Des Weiteren kann ein canines epileptoid cramping-Syndrom (CECS) auftreten. Bei dieser Krankheit erleidet der Hund unerklärliche Krampfanfälle. Die ersten Anfälle treten in der Regel zwischen dem zweiten und fünften Lebensjahr auf.
Um die Gesundheit des Tieres so gut wie möglich zu erhalten, sollten Sie auch auf das Gewicht des Hundes achten. Übergewicht erhöht das Risiko für viele Erkrankungen und wirkt sich auch immer negativ auf den Bewegungsapparat aus. Lassen Sie Ihren Vierbeiner mindestens einmal pro Jahr gründlich untersuchen, damit Störungen und Auffälligkeiten früh erkannt werden.
Sobald Sie sich auf die Suche nach einem Border Terrier Welpen begeben, sollten Sie nach seriösen Züchtern Ausschau halten. Solche Züchter konzentrieren sich auf die Gesundheit des Tieres und geben auch nur völlig gesunde Tiere zur Zucht frei. Im Jahr 2020 kamen in Deutschland laut VDH 503 Welpen zur Welt. Sie müssten also relativ schnell fündig werden. Haben Sie einmal den passenden Züchter gefunden, lernen Sie diesen persönlich kennen und versuchen Sie sich ein Bild von der gesamten Zuchtstätte zu machen. Im Idealfall sehen Sie auch das Muttertier und können dadurch auf die Optik und das Wesen Ihres Welpen schließen.
Wer lieber einem ausgewachsenem Border Terrier ein Zuhause bieten möchte, kann bei lokalen Tierheimen und Tierschutzorganisationen nachfragen. Diese haben vor allem Mischlinge zur Pflege, welche sich sehr über eine eigene Familie freuen würden.
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