Der Boston Terrier ist ein kompakt gebauter und lebhafter Vierbeiner, der bis heute als Nationalhund Amerikas gilt. Auch in Europa wird die aufgeweckte Rasse von Jahr zu Jahr beliebter.
Rasse: | Boston Terrier |
Herkunft: | USA |
Größe: | 38-43 cm |
Gewicht: | 5-11 kg |
Lebenserwartung: | 13 bis 15 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Weiß |
Aufgaben: | Begleithund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 9. Gesellschafts- und Begleithunde |
FCI Standard: | 140 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Auch wenn der Name etwas irreführend ist, ist der Boston Terrier eigentlich kein Terrier, sondern eher ein Hund des Typs Dogge. Deshalb ist der Vierbeiner auch kein Jagdhund, wie es für viele andere Terrier-Arten üblich ist.
Die Wurzeln des Boston Terriers gehen bis in das Jahr 1870 zurück. Damals wurden weiße Englische Terrier mit Englischen Bulldoggen gekreuzt. Im weiteren Verlauf gab es zudem noch Verpaarungen mit Französischen Bulldoggen. Diese drei Rassen gelten also als Basis für den heutigen Boston Terrier. Acht Jahre später wurde diese neue und besondere Hunderasse in Boston präsentiert und fand schnell einige Liebhaber. Diese gründeten auch direkt einen eigenen Rasse-Club. 1983 verlieh der American Kennel Club der neuartigen Rasse ihren Namen: Boston Terrier. In den USA wurde der Vierbeiner bis in die 60er Jahre regelrecht gehypt und zählte dort zu den zehn beliebtesten Hunderassen. Heutzutage ist in Amerika das Interesse am Boston Terrier zwar nicht mehr ganz so groß wie damals, dennoch sind die kompakten Hunde weiterhin häufig anzutreffen.
Nach Europa gelangte der smarte Hund gegen 1927. 1955 folgte die offizielle Anerkennung der FCI. Die Zucht im europäischen Raum verlief jedoch erstmal eher zäh. 1988 entstand in Deutschland allerdings der erste Club für Boston Terrier, wodurch der Bekanntheitsgrad in der Bundesrepublik deutlich anstieg.
Mit dem Gute-Laune-Hund kann man auf jeden Fall jede Menge Spaß haben. So ist der charmante Vierbeiner stets bereit herumzualbern und zaubert seiner Familie durch seine Fröhlichkeit ein Lächeln ins Gesicht. Durch sein freundliches und offenes Wesen eignet er sich wunderbar für die Haltung als Familienhund. Auch mit Kindern versteht er sich blendend. Der Vierbeiner liebt es, gemeinsam mit den Kids Blödsinn zu machen und herumzutoben. Durch seinen gutmütigen Charakter versteht er sich auch gut mit Artgenossen und mit kleineren Haustieren.
Der Boston Terrier ist ein selbstbewusster und aufmerksamer Hund, der sich jedoch nie aggressiv zeigt. Allerdings können die Männchen durchaus ein Revierverhalten an den Tag legen und in diesem Zusammenhang anderen Hunden gegenüber dominant auftreten. Gelegentlich entwickeln die Vierbeiner auch einen Jagdtrieb. Ein Freilauf sollte deshalb vorab ausreichend geübt und getestet werden.
Bei diesen sympathischen Hunden handelt es sich um sehr empathische Tiere. Sie nehmen schnell die Stimmung ihres Halters auf und passen sich umgehend darauf an.
Insgesamt ist der Vierbeiner recht ruhig und ausgeglichen. Vor allem die schwereren und größeren Rassevertreter sind tiefenentspannt. Die leichteren Hunde bleiben hingegen oft bis ins hohe Alter quirlig und verspielt.
Der Boston Terrier hat einen kompakten und muskulösen Körperbau. Dazu hat der Vierbeiner eine breite Kopfform und die rassetypischen großen Stehohren. Die Schnauze des Hundes ist im Vergleich zu anderen Rassen recht platt. Grundsätzlich gibt es den doggenartigen Hund in drei unterschiedlichen Gewichtsklassen:
- unter 6,8 kg (leicht)
- 6,9 bis 9 kg (mittel)
- 9 bis 11,3 kg (schwer)
Der Vierbeiner trägt ein kurzes, glattes Fell ohne Unterwolle. In der Regel trifft man den Hund in den Farben Schwarz oder Weiß bzw. Schwarz-Weiß an. Zudem kann das Fell gestromt sein und auch einen rötlichen Schimmer aufweisen („seal“). Die weißen Anteile sind fest vorgeschrieben und dürfen niemals ausbleiben.
Der Boston Terrier ist trotz seiner geringen Körpergröße sehr abenteuerlustig und bewegt sich auch gerne. Einen super Sporthund kann man aus ihm trotzdem nicht machen, dass lassen die kurzen Beinchen einfach nicht zu. Der Vierbeiner begleitet seine Familie aber gerne auf Ausflügen und Wanderungen. Gemeinsames Spielen und Herumtoben liebt der quirlige Hund sowieso. Da sich das Tier gut anpassen kann und auch sehr feinfühlig ist, eignet sich die Rasse für Familien mit Kindern genauso wie für Senioren. Durch diese Anpassungsfähigkeit kann der Boston Terrier sowohl in einer Wohnung in der Stadt, als auch in einem Haus auf dem Land gehalten werden. Der Vierbeiner fühlt sich überall wohl, solange er seinen Lieblingsmenschen um sich hat.
Auch an seine Auslastung stellt der sympathische Hund keine großartigen Ansprüche. Er liebt Spaziergänge und hat auch an Hundesport wie Obedience, Dog Dancing und Agiltiy Spaß, insofern die Kurse auf kleine Rassen abgestimmt sind. Gegen einen entspannten Nachmittag auf der Couch hat der kleine Racker aber auch nichts einzuwenden. Für ihn ist nur wichtig, dass Sie bei ihm sind – alleine ist der Boston Terrier nämlich gar nicht gern.
Durch seine empathischen Fähigkeiten eignet sich der Vierbeiner auch für eine Ausbildung zum Therapiehund. Des Weiteren wird die Rasse auch als Besuchshund für Pflegeheime eingesetzt.
Das kurze Fell des Boston Terriers ist sehr pflegeleicht. Es genügt völlig wenn sie das Haarkleid ein- bis zweimal pro Woche bürsten, um die losen Haare zu entfernen. Auch der natürliche Glanz des Fells wird dadurch schön erhalten. Da diese Rasse keine wärmende Unterwolle trägt, ist es gut möglich, dass Ihr Vierbeiner im Winter friert. Deshalb sollten Sie unbedingt einen Wintermantel anschaffen.
Zwar handelt es sich bei dem Boston Terrier um eine sehr gesunde Hunderasse, dennoch gibt es einige Krankheiten, die erblich bedingt gehäuft auftreten. Dazu gehören Patellaluxationen und Augenerkrankungen wie Grauer Star oder Progressive Retina Atrophie. Auch die kurze Kopfform kann bei den Tieren zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Hierdurch kann es zur Kurzatmigkeit, zu einem verdickten Gaumensegel und Kehlkopfveränderungen kommen. Viele Rassevertreter schnarchen deshalb oder geben auch im wachen Zustand laute Atemgeräusche von sich.
Der Boston Terrier ist des Weiteren recht hitzeempfindlich. Gemeinsame Urlaube in heißen Regionen kommen daher nicht in Frage.
Der Bekanntheitsgrad der Rasse ist in den letzten Jahren nochmal deutlich gestiegen. Grundsätzlich sollten Sie daher keine Probleme haben, einen passenden Züchter zu finden. In Deutschland kamen im Jahr 2020 458 Boston Terrier Welpen zur Welt. Die Wartezeit dürfte somit nicht allzu lang sein. Achten Sie bei der Auswahl des Züchters unbedingt auf seriöse Zuchtverhältnisse, welche vor allem gesundheitliche Vorsorgeuntersuchungen umfassen. Einige der erblich bedingten Krankheiten können vorab ausgeschlossen werden, indem nur komplett gesunde Tiere für die Verpaarungen eingesetzt werden. Des Weiteren sollten Sie darauf achten, nicht an eine Extrem-Zucht zu gelangen.
Da der Kopf bzw. die Schnauze des Hundes stark verkürzt ist, kann der Hund mit der Atmung Probleme bekommen. Welpen aus „Extrem-Zuchten“ mit einem noch kürzeren Kopf können hierunter leiden und schwerwiegende gesundheitliche Beeinträchtigungen entwickeln. Lernen Sie deshalb unbedingt den Züchter und auch die Elterntiere persönlich kennen, um sich von der Gesundheitsvorsorge und dem Zustand der Hunde zu überzeugen. Lassen Sie sich auch auf gar keinen Fall von günstigen Preisen locken! Sie können sich sicher sein, dass ein billiger Preis, keine aufwendigen Tierarztkosten inkludiert – besser Sie zahlen mehr, anstatt einen kranken Welpen zu bekommen.
Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.