Der kluge Briard - Berger de Brie beeindruckt in erster Linie durch sein langes Haarkleid. Neben seinem ursprünglichen Einsatz als Hütehund, wird der freundliche Vierbeiner heute eher als Familienhund gehalten.
Rasse: | Briard (Berger de Brie) |
Herkunft: | Frankreich |
Größe: | 56-68 cm |
Gewicht: | 23-41 kg |
Lebenserwartung: | 10-12 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Blau/Silber, Braun/Schokobraun, Rehfarben |
Aufgaben: | Hüten von Vieh |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 1.Hütehunde und Treibhunde |
FCI Standard: | 113 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Berger de Brie zählt zu den ältesten französischen Hütehunden. Wo die Wurzeln des Vierbeiners liegen, ist allerdings bis heute nicht sicher geklärt. Man kann jedoch davon ausgehen, dass der Briard ein Nachfahre der Barbets und der Picards ist. Diese wurden vermutlich mit den damaligen Hofhunden gekreuzt. Eine erste offizielle Beschreibung dieser Rasse gab es bereits 1387. Eine namentliche Erwähnung folgte aber erst deutlich später – nämlich 1785.
1863 wurde der „Chien de berger de Brie“ das erste Mal auf einer Hundeausstellung präsentiert. 1896 folgte schließlich die offizielle Anerkennung der Rasse. Ein Jahr später wurde daraufhin ein erster Rassestandard veröffentlicht. Zu den Kriegszeiten, stellte der Briard seine Talente zur Verfügung. So wurde er damals als Melde- und Sanitätshund eigesetzt. Auch auf den Patrouillen war er mit von der Partie. Durch seinen Kriegseinsatz konnte somit auch weiter die Zucht des Vierbeiners aufrechterhalten werden. Bis der Berger de Brie letztlich in Deutschland ankam, sollte es noch länger dauern: Erst 1975 gründeten Rasseliebhaber den „Club französischer Hirtenhunde“, aus welchem sich 1988 der „Briard Club Deutschland“ bildete.
Durch sein ausgeglichenes und gutmütiges Wesen, wird der Briard heutzutage überwiegend als Familienhund gehalten. Der Vierbeiner zeigt sich sehr kinderlieb und mag es, gemeinsam mit den Kindern zu spielen. Insgesamt baut er zu seiner gesamten Familie eine tiefe Bindung auf und sucht auch die Nähe zu seinen Lieblingsmenschen. Somit wäre der Briard eigentlich der perfekte Familienhund – allerdings sollten seine Hütehund-Charakterzüge nicht außer Acht gelassen werden. So stellt der französische Vierbeiner hohe Ansprüche an seine Auslastung, denn Energie hat der Briard schier endlos. Neben diesem hohen Bewegungsdrang zeigt die Rasse auch die für Hütehunde typische Selbstständigkeit und Sturheit. Die Erziehung ist dadurch nicht unbedingt einfach. Der Besuch einer Hundeschule ist daher unbedingt notwendig. Fremden gegenüber zeigt sich der Briard distanziert und wachsam. Er wäre bei Gefahr sofort bereit, sein Rudel zu verteidigen. Auch seinen Schutztrieb hat sich der Hund bis heute erhalten. Dies merken Sie vor allem wenn Sie als Familie weit verstreut spazieren gehen. Der Briard wird dann stets versuchen, Sie wieder zusammenzutreiben. Durch seine enge Bindung an seine Familie, ist der treue Vierbeiner gar nicht gerne alleine. Damit der Alltag problemlos klappt, sollte das Alleinebleiben daher frühzeitig geübt werden.
Der Briard hat auf jeden Fall ein imposantes Erscheinungsbild. Mit einer Widerristhöhe von 56-68 cm zeigt sich der Vierbeiner in einer stattlichen Größe. Der gesamte Körper ist gut proportioniert und wird von einem auffallend langen Kopf vervollständigt. Die Ohren des Hundes wurden früher kupiert. Nachdem dieser Prozess heutzutage glücklicherweise verboten ist, trägt der Vierbeiner kurze Schlappohren. Neben dem markanten Körperbau, ist vor allem auch das Fell ein optisches Highlight. Das lange Haarkleid ist leicht gewellt und sieht dem einer Ziege ähnlich. Sogar am Kopf ist das Haar lang gesträhnt. Auch wenn der Briard nur eine verhältnismäßig dünne Unterwolle trägt, schützt ihn das volle Deckhaar bestens vor Kälte und Nässe. Zulässige Farben des Fells sind Schwarz, Fauve, Fauve/Schwarz, Grau und Blau. Weiße Flecken sind bei dem Briard unerwünscht.
Eine weitere Besonderheit ist die doppelte Afterkralle des Hundes. Diese ist allerdings heute nicht mehr notwendig bzw. erfüllt keinen bestimmten Zweck mehr. Dennoch hat der Briard dadurch ein höheres Risiko sich an der Stelle zu verletzen, denn schnell kann er beim Sport oder beim Spielen hängen bleiben. Achten Sie deshalb unbedingt darauf, die Kralle möglichst kurz zu halten.
Der Berger de Brie stellt an seine Haltung durchaus hohe Anforderungen. Als Hütehund hat der Vierbeiner einen hohen Bewegungsdrang und ist ein absolutes Energiebündel. Sie müssen sich daher einiges einfallen lassen, um Ihren Hund ausreichend auszulasten. Der Briard ist auf jeden Fall der optimale Begleiter für Rad- oder Reittouren und auch bei längeren Joggingrunden. Selbstverständlich eignet er sich auch hervorragend für jeglichen Hundesport. Ob Fährtenarbeit, Agility, Fly Ball oder Mantrailing – hier ist der aktive Vierbeiner überall voll motiviert dabei. Auch eine Ausbildung zum Therapiehund wäre möglich. Ist Ihr Vierbeiner zur Genüge ausgelastet, wird er zu Hause ruhig und entspannt sein. Hier holt er sich natürlich auch gerne ausgiebige Streicheleinheiten ab.
Durch seinen hohen Bewegungsdrang sollte der Berger de Brie ausreichend Platz zur Verfügung haben. Eine Haltung in der Stadtwohnung ist hier definitiv nicht das Richtige. Besser eignet sich ein Haus mit einem großen eingezäunten Garten, in welchem der Hund wild herumtoben kann.
Das lange Fell des Briards will natürlich ausreichend gepflegt werden. Das lange, gedrehte Haarkleid neigt zu hartnäckigen Verfilzungen. Damit dies nicht passiert, sollten Sie das Fell mindestens jeden zweiten Tag gründlich durchbürsten. Ein- bis zweimal pro Woche, müssen Sie dann auch mal mehr Zeit in die Pflege investieren. So ist es ratsam, die dichten Haare in unterschiedliche Schichten zu unterteilen, und diese separat gründlich durchzukämmen. Auch Schmutz und abgestorbene Haare können auf diese Art und Weise entfernt werden. Da das gründliche Kämmen zwingend notwendig ist, sollte dieses bereits ab dem Welpenalter ausgiebig geübt werden, damit es später nicht zu Problemen kommt.
Der Berger de Brie zählt grundsätzlich zu den gesunden Hunderassen. Dennoch kann es durch seine Größe hin und wieder zu einer Hüftdysplasie kommen. Durch Zuchtauflagen und damit verbundene Gesundheitschecks konnte dieses Risiko in den letzten Jahren allerdings deutlich gesenkt werden. Eine Überlastung im Welpenalter und Treppensteigen im Wachstum sollten Sie dennoch vermeiden. Neben der Hüftdysplasie kann der Briard zudem auch Augenerkrankungen und den MDR1-Defekt entwickeln. Damit Störungen frühzeitig behandelt werden können, sollten Sie regelmäßig einen Tierarzt aufsuchen, der Ihr Tier gründlich untersucht.
Zwar erfreut sich der Berger de Brie in seinem Heimatland Frankreich weiter großer Beliebtheit, in den Nachbarländern ist die Rasse trotzdem noch verhältnismäßig selten anzutreffen. Laut VDH wurden in Deutschland 2020 320 Briard-Welpen geboren. Zwar müssen Sie bei der Suche nach einem Welpen somit mit ein wenig Wartezeit rechnen, dennoch sollte sich die Suche nach einem passenden Züchter nicht sehr schwierig gestalten.
Haben Sie eine passende Adresse gefunden, machen Sie sich unbedingt persönlich ein Bild der Zuchtstätte und versuchen Sie nach Möglichkeit auch die Elterntiere kennenzulernen. Der Preis für einen Briard-Welpen liegt derzeit bei ca. 900 Euro. Wesentlich günstigere Preise deuten auf eine unseriöse Zucht hin – hier kann es passieren, dass Sie einen kranken Welpen erhalten. Deshalb sollten Sie von solchen Angeboten unbedingt Abstand nehmen.
Wenn Sie sich für einen erwachsenen Berger de Brie interessieren, können Sie auch bei Tierheimen und Tierschutzorganisationen nachfragen. Eventuell haben diese aktuell einen Briard zur Pflege, der sich nach langem Warten nach einer eigenen liebvollen Familie sehnt.
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