Broholmer - Dänischer Hund mit Stärke und Gelassenheit

Broholmer - Dänischer Masstiff Welpe

Der aus Dänemark stammende Broholmer Wachhund hat trotz seines riesigen und massiv gebauten Körpers ein ruhiges, ausgeglichenes Wesen. Deshalb wird er heute auch gerne als Familienhund gehalten.

Steckbrief: Fakten zum starken und charaktervollem Broholmer

Rasse:Broholmer
Herkunft:Dänemark
Größe:70-75 cm
Gewicht:40-70 kg
Lebenserwartung:Ca. 10 Jahre
Felllänge:Kurzhaar
Fellfarbe:Schwarz, Orange/Mahagoni, Sandfarben
Aufgaben:Bewachen
Listenhund:nein
FCI Gruppe:2. Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde
FCI Standard:315
FCI Rasse Standards:FCI Standards (PDF)

Geschichte: Ein stolzer Hund mit bemerkenswerter Vergangenheit

Die Wurzeln des Broholmers gehen bis ins Mittelalter zurück. Zu dieser Zeit setzte man doggenartige Hunde für die Hirschjagd ein. Danach dienten die Vierbeiner überwiegend als Wachhunde. Wachsam und mutig verteidigten sie den Hof und die Landgüter ihrer Besitzer. Eine „richtige“ Zucht startete aber erst gegen 1850. Seinen Namen erhielt der groß gewachsene Vierbeiner durch das Schloss Broholm auf Fünen, eine in der Ostsee gelegenen Insel. Der dort lebende Graf Sehested war ein Liebhaber der Wachhund-Rasse und begann sich intensiv mit der Zucht zu beschäftigen. Schnell erlangte der Broholmer einen hohen Bekanntheitsgrad und entwickelte sich sogar zur Lieblingsrasse des damaligen dänischen Königs Frederik den VII.

Etwa 200 Jahre später stand der Riese leider kurz vor dem Aussterben. Ursächlich dafür war wohl die Konkurrenz zu der ebenfalls beliebten Deutschen Dogge, die sich in diesem „Wettkampf“ als beliebtere Rasse durchsetzte. Auch die Weltkriege trugen nicht gerade zum Fortbestehen des Broholmers bei. Letztlich gab es jedoch fortwährend weiter einige Liebhaber der Rasse, die sich für deren Erhalt einsetzten. So gründete sich schließlich die „Gesellschaft zur Wiederherstellung der Broholmer Rasse“. Diese wurde auch vom Dänischen Kennel Club tatkräftig unterstützt. Der Neustart der Zucht gelang und 1982 folgte direkt die offizielle Anerkennung durch die FCI. Lange Zeit war der Broholmer nur in Dänemark zu finden, da der Verkauf ins Ausland untersagt war. Grund hierfür war das strikte Programm zur Rückzucht. Auch wenn dieses bis heute noch nicht vollständig beendet ist, gibt es dennoch auch in Deutschland schon einige Züchter, die sich mit der Vermehrung des Broholmers beschäftigen.

Charaktereigenschaften:

Trotz seines bedrohlich wirkenden Körperbaus hat der Broholmer ein freundliches und ruhiges Gemüt. Grundsätzlich bringt den Vierbeiner nichts so schnell aus der Fassung, es sei denn sein Rudel wäre gefährdet. In diesem Fall würde sich der Broholmer tapfer davor stellen und seine Liebsten mutig verteidigen. Der sympathische Hund zeigt sich kinderlieb und fühlt sich daher in Familien mit Kindern wohl. Auch anderen Vierbeinern gegenüber zeigt er sich freundlich und offen, sodass auch eine Haltung in einem Mehrhundehaushalt möglich ist.

Wie es für einen Wachhund typisch ist, gibt sich der Broholmer selbstbewusst und kann zudem auch zu einer gewissen Sturheit neigen. Seine Erziehung sollte deshalb geduldig und liebevoll erfolgen. Druck und Härte kommen bei dem massiv gebauten Vierbeiner nicht gut an. Insgesamt ist der große Däne aber durchaus gelehrig. Durch seine Neugierde lernt er gerne neue Dinge und zeigt dabei stets großes Interesse. Recht ausdauernd ist er hierbei allerdings nicht. Beim Üben sollten Sie deshalb immer nur wenige Wiederholungen verlangen.

  • Sanfte Riesen mit ruhigem und ausgeglichenem Temperament
  • Loyal und anhänglich gegenüber ihren Besitzern
  • Schützend und wachsam, aber nicht aggressiv
  • Brauchen viel Bewegung und Zeit im Freien
  • Geeignet für Familien mit Kindern und anderen Haustieren
  • Kann Schwierigkeiten haben, alleine zu bleiben

Erscheinungsbild: Ein bedrohliches Äußeres?

Optisch ist der Broholmer auf jeden Fall eine Besonderheit. Mit einer Größe von bis zu 75 cm und einem Gewicht zwischen 40 und 70 Kilogramm haben die Vierbeiner eine imposante Statur. Neben dem massiven Körperbau sind die großen Hunde mit viel loser Haut bedeckt, sodass sie grundsätzlich Ähnlichkeit mit dem English Mastiff haben. Eine breite Brust und ein ebenso breiter Kopf vervollständigen ihr „bedrohliches“ Aussehen.

Das Fell des Broholmers ist kurz und liegt dicht am massiven Körper an. Nach dem Rassestandard sind die Farben Gelb, Rot und Schwarz zugelassen. Oft tragen die Vierbeiner zudem eine schwarze Maske. Auch weiße Flecken an der Brust, den Pfoten und an der Rutenspitze wären erlaubt.

  • Massiver und muskulöser Körperbau
  • Breiter und tiefer Brustkorb
  • Kurzer Rücken und kräftige Beine
  • Breiter Kopf mit kurzem, breitem Fang und hängenden Ohren
  • Augen sind meist braun oder bernsteinfarben
  • Fell ist kurz und dicht, in verschiedenen Farben wie gelbbraun, rotbraun oder schwarz erhältlich
  • Rute ist mittellang und wird gerade oder leicht gebogen getragen
  • Männliche Broholmer sind in der Regel größer und schwerer als weibliche

Haltung & Aktivität: Der Broholmer - ein Hund für Aktive

Der intelligente Broholmer will unbedingt körperlich und geistig ausreichend ausgelastet werden. Damit sich der Vierbeiner sportlich betätigen kann, können Sie ihn als Begleitung beim Joggen oder beim Radfahren mitnehmen. Hierfür sollte Ihr Vierbeiner aber auf jeden Fall schon völlig ausgewachsen sein. Für Hundesport eignet sich der Broholmer nur bedingt. Aufgrund seiner Masse ist er nicht gerade schnell und beweglich, sodass manche Hundesportarten eher frustrierend wären. Allerdings setzt der große Däne gerne seine gute Spürnase ein. Für Nasenarbeit wie Mantrailing oder sonstige Suchspiele ist der Vierbeiner auf jeden Fall gut geeignet. Auch eine Ausbildung zum Rettungshund wäre denkbar.

Durch seine Größe sollte der Broholmer nicht in einer Stadtwohnung gehalten werden. Ein Haus mit eigenem Garten weiß der Däne aber auf jeden Fall zu schätzen. Hier kann er nicht nur nach Herzenslust herumstöbern, sondern gleichzeitig auch seiner ursprünglichen Aufgabe als Wachhund nachkommen. Insgesamt ist das Spazierengehen in ländlichen Gebieten auch genau das Richtige für den Broholmer, denn hier kann der neugierige Vierbeiner neue Gegenden erkunden und sich auf Entdeckungstour begeben.

Der Broholmer ist trotzdem kein Hund, der rund um die Uhr Beschäftigung und Bewegung braucht. Auch ein entspannter Nachmittag im Garten oder zufrieden schlummernd im Hundebett kann den Vierbeiner glücklich stimmen. Für ihn ist nur wichtig, dass seine Familie um ihn herum ist – viel mehr braucht es nicht.

Achten Sie bei dem Zusammenführen mit Kindern oder anderen Vierbeinern darauf, dass der Broholmer gerade als Welpe seine Kräfte noch nicht richtig einzuschätzen vermag. Das Herumtoben mit Kindern kann deshalb schnell mal ungewollt stürmisch werden. Damit es nicht aus Versehen zu Verletzungen kommt, sollte daher immer eine Aufsichtsperson anwesend sein. Dasselbe gilt für das Zusammenleben mit kleineren Hunden oder Katzen – auch hier ist anfangs Vorsicht geboten.

Dönischer Masstiff oder auch Broholmer - Grosse, braune Hunderasse

Pflege & Gesundheit: Wie man die Gesundheit des Broholmers durch richtige Pflege und Gesundheit schützt

Das kurze Fell des Broholmers ist grundsätzlich einfach zu pflegen, sodass eigentlich ein Bürsten ein- bis zweimal pro Woche ausreichen würde. Allerdings verliert der dänische Vierbeiner relativ viele Haare, somit sollten gerade Sauberkeitsliebhaber noch öfters zur Bürste oder zum Kamm greifen.

Durch das Rückzuchtprogramm unterliegt die Zucht recht strengen Auflagen. So werden bei jedem Hund, der zur Zucht zugelassen wird, umfassende Gesundheitschecks und Gentests durchgeführt. Zum Beispiel sind im Alter von 18 Monaten Röntgenuntersuchungen von Hüfte und Ellenbogen durchzuführen, damit soll das Risiko für Dysplasien gesenkt werden. Ansonsten gilt die Rasse als sehr robust und zeigt wenige rassetypische Erkrankungen. Achten Sie aber dennoch auf jeden Fall auf das Gewicht Ihres Hundes, Übergewicht erhöht bei jeder Rasse das Risiko Krankheiten zu entwickeln – vor allem gilt das für Störungen, die den Bewegungsapparat betreffen. Wie bei vielen großen Rassen, hat auch der Broholmer ein erhöhtes Risiko eine Magendrehung zu erleiden. Nach der Futtergabe sollte daher Rennen und Toben vermieden werden.

Zucht: Der Zuchtprozess des Broholmers

Außerhalb von Dänemark, findet man den Broholmer weiterhin recht selten. Die wenigen Züchter, die es in Deutschland gibt, führen daher oftmals Wartelisten und kündigen Ihre Würfe sehr frühzeitig an. Informieren Sie sich daher gründlich, wann welcher Züchter einen Wurf plant und lassen Sie sich baldmöglichst auf die besagten Wartelisten setzen. Auf diese Weise werden Sie schon bald Ihren Wunsch-Welpen erhalten. Laut VDH gab es 2020 in Deutschland 81 registrierte Broholmer-Welpen. Haben Sie also Geduld und warten Sie unbedingt bis Sie einen seriösen Züchter gefunden haben. Dieser sollte am besten auch einem entsprechenden Verein angehören. Unseriöse Züchter gehören keinem Verein an und haben auch keinen Abstammungsnachweis vorzuweisen. Von solchen Zuchten sollten Sie besser die Finger lassen. Hier kann es sonst passieren, dass Sie einen kranken Hund bekommen, der zudem auch noch wesensauffällig ist.

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