Der kräftige und muskulöse Cane Corso Italiano kommt aus dem Süden Italiens und wurde ursprünglich als Wachhund eingesetzt. Heute wird er auch gerne von sportlichen Familien gehalten.
Rasse: | Cane Corso Italiano |
Herkunft: | Italien |
Größe: | 60-68 cm |
Gewicht: | 40-50 kg |
Lebenserwartung: | 10-12 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Braun/Schokobraun, Rehfarben |
Aufgaben: | Wach-, Schutz-, Polizei- und Fährtenhund |
Listenhund: | Ja in Bayern und Brandenburg |
FCI Gruppe: | 343 |
FCI Standard: | 2. Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Name „Corso“ leitet sich von dem lateinischen Wort „cohors“ ab – so wurden damals die einzelnen Bereiche der römischen Legionen genannt. Im Italienischen bedeutet „in Corso“ „in Bearbeitung“. Auf diese Weise lässt sich durch den Namen des Vierbeiners auf dessen Arbeitseifer schließen.
Die Wurzeln des Cane Corsos gehen vermutlich bis ins Alte Rom zurück. Bereits damals gab es große Molosser, die zum Schutz und auch für den Krieg eingesetzt wurden. Man kann davon ausgehen, dass der Cane Corso von diesen abstammt. Auch im weiteren Zeitverlauf setzte man in Italien gerne Molosser zum Bewachen des eigenen Hab und Guts ein. Aber auch das Treiben von Rindern und Wasserbüffeln gehörte zu den Aufgaben des italienischen Vierbeiners.
Ein naher Verwandter des massiven Molossers ist der Mastino Napoletano. Die Rasse hatte eine ähnliche Entstehungsgeschichte und bringt charakterliche und optische Ähnlichkeiten mit sich.
Bis die Rasse offiziell anerkannt wurde, dauerte es verhältnismäßig lange. Erst 1996 erkannte die FCI den Cane Corso als eigenständige Rasse an.
Da der massiv gebaute Italiener auch heute noch ein Arbeitstier ist, findet man ihn oftmals im Dienst als Schutz-, Polizei- und Fährtenhund.
Der Cane Corso vermittelt den typischen italienischen Lebensstil: Lässig und elegant geht er durch den Tag. Aus der Ruhe bringt den Vierbeiner so schnell nichts. Auch die Reizschwelle des Molossers ist recht hoch. Dadurch lässt sich der Cane Corso gut kontrollieren und führen. Dennoch sollte die Kraft des massiv gebauten Hundes nicht unterschätzt werden. Der regelmäßige Besuch einer Hundeschule ab dem Welpenalter und die Führung durch einen erfahrenen Halter sind unbedingt notwendig.
Der Cane Corso ist weiterhin ein Wachhund durch und durch. Er baut eine tiefe Bindung zu seinem Halter bzw. zu seiner Familie auf. Droht hier Gefahr, zögert er nicht, sich mutig davor zu stellen und versucht seine Liebsten stets zu verteidigen. Die Drohgebärde des massiven Hundes genügt in der Regel völlig, um Fremde in die Flucht zu schlagen. Unbegründet zeigt der große Italiener jedoch nie aggressives Verhalten und greift dementsprechend auch nicht an.
Auch heutzutage ist der Vierbeiner weiter sehr arbeitseifrig und hat Spaß an den Aufgaben, die man ihm stellt. Gerade die Hunde, die offiziell als Diensthund arbeiten, sind besonders ausgeglichen und glücklich. Auch Hundesport eignet sich für eine artgerechte Auslastung.
Der Cane Corse hat einen athletischen und muskulösen Körperbau. So hat er insgesamt das typische Erscheinungsbild eines Molossers, ist dabei aber dennoch äußerst sportlich und agil. Bisher bleibt der stämmige Italiener von Zuchtextremen verschont. Bei verwandten Molossern wie der Deutschen Dogge, dem Mastiff und dem Mastino Napoletano führten angezüchtete Extreme zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Eine weitere optische Besonderheit dieser Rasse ist die Stirnfurche und die in Szene gesetzten Augenbrauenbögen. Dadurch sieht der Vierbeiner immer etwas gedankenversunken aus. Im Heimatland des Cane Corsos werden die Ohren und auch die Rute oft kupiert. In anderen Ländern ist dieser Prozess aber glücklicherweise mittlerweile verboten.
In der Regel tragen die Vierbeiner schwarzes, graues, falbfarbenes oder rotes Fell. Auch eine gestromte Musterung ist nach dem Rassestandard erlaubt. Unter dem kurzen, glänzenden Deckhaar findet sich eine leichte Unterwolle, die vor Regen und Kälte Schutz bietet.
Der Cane Corso braucht aufgrund seiner Größe und seinem hohen Bewegungsdrang viel Platz. Eine Haltung in der Stadt oder in einer Wohnung ist deshalb für den Vierbeiner nicht geeignet. Besser wäre ein großes Haus mit einem eingezäunten Garten. Hier hat der coole Italiener auch die Möglichkeit, sein Revier zu bewachen und zu behüten. Der Cane Corso ist zudem nicht gerne alleine. Eine Haltung außen auf dem Hof und in einem Zwinger kommt daher definitiv nicht in Frage. Vielmehr braucht der Vierbeiner die Nähe zu seinen Lieblingsmenschen, denn zu diesen baut er eine enge Bindung auf. Idealerweise kommt der aktive Molosser in sportliche Hände. Ob lange Wanderungen, Radtouren, gemeinsames Joggen oder die Teilnahme an Hundesportkursen – hier hat der Cane Corso überall Spaß und kann sich so richtig auspowern. Auch die Spürnase des Hundes will ausreichend ausgelastet werden. Hierzu bietet sich Fährtenarbeit wie Mantrailing an. Selbstverständlich dienen auch sonstige Such- und Intelligenzspiele zur artgerechten Auslastung.
Durch falsche Erziehung und unnötiges „Scharfmachen“ des Hundes gab es in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer wieder Vorfälle, durch die der Vierbeiner einen schlechten Ruf bekommen hat. Deshalb wurde er auch in einigen Gebieten als Listenhund eingestuft. In Deutschland müssen Sie in Bayern und Brandenburg mit speziellen Auflagen rechnen. Auch in Lichtenstein und in einigen Schweizer Kantonen wird der Cane Corno als gefährlicher Kampfhund eingestuft. Informieren Sie sich deshalb unbedingt vorab, ob es in Ihrer Region entsprechende Bestimmungen gibt. Auch mit höheren Steuern müssen Sie rechnen.
Es genügt, das kurze Fell des Cane Corsos einmal pro Woche ausgiebig zu bürsten, damit der Glanz des Haarkleids weiter erhalten bleibt. Auch lose Haare und Schmutz können so entfernt werden. Im Vergleich zu anderen Molossern, speichelt der Cane Corso verhältnismäßig wenig, sodass Sie keine Sabberrückstände auf den Textilien fürchten müssen.
Grundsätzlich ist der Cane Corso eine robuste Hunderasse und da bisher keine Überzüchtung vorliegt, gibt es verhältnismäßig wenige rassetypische Erkrankungen. Wie bei allen großen Hunden kann es auch hier zu einer Hüft- und Ellenbogendysplasie kommen. Durch HD-freie Zuchttiere, kann das Risiko allerdings deutlich reduziert werden. Einige Vierbeiner entwickeln zudem Herzerkrankungen. Des Weiteren sind die Augen des Hundes etwas anfällig, sich bei Zugluft zu entzünden. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihr Cane Corso einer solchen Zugluft nicht ausgesetzt ist.
Teilweise gibt es auch weiße Rassevertreter. Diese können allerdings mit der Zeit taub werden. Versuche sie deshalb nicht die Zucht dieser weißen Cane Corsos zu unterstützen.
Um einen passenden Cane Corso Welpen zu finden, sollten Sie sich am besten in dessen Heimatland Italien umsehen. Hier finden Sie eine Vielzahl an Rassevertretern und entsprechend viele groß angelegte Zuchten. In Deutschland findet man den italienischen Molosser noch vergleichsweise selten. Dennoch ist die Zahl an Welpen in den letzten Jahren stetig angestiegen. 2002 gab es in der Bundesrepublik noch keine offiziell registrierten Cane Corso Welpen. Im Jahr 2020 meldete der VDH aber schon 128 Nachkommen. Man kann davon ausgehen, dass die Zahl der Züchter auch in den nächsten Jahren noch weiter ansteigen wird.
Gerade bei einem Vierbeiner, der teilweise als Listenhund geführt wird, sollten Sie auf einen seriösen Züchter bestehen. Hobbyzüchter kümmern sich in der Regel nicht ausreichend um die Gesundheit und Sozialisierung der Tiere. Züchter, die einem offiziellen Verband angehören, müssen wiederum strenge Auflagen erfüllen, sodass Sie davon ausgehen können, letztlich einen gesunden und wesensfesten Hund zu erhalten.
Wenn Sie einen erwachsenen Cane Corso adoptieren möchten, können Sie bei italienischen Tierschutzorganisationen nachfragen. Diese haben bestimmt einige Rassevertreter oder entsprechende Mischlinge zur Auswahl, die sich über ein neues Zuhause freuen würden.
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