Chihuahua - Winziger Hund, großer Charakter

Chihuahua - sehr kleine Hunderasse

Der flinke Chihuahua gilt als extrem mutig und selbstbewusst. Nicht selten legt er sich mit großen Hunden an, die sich auch durchaus von dem starken Auftreten beeindruckt zeigen. Bekannt wurde der kleine Mexikaner als Schoßhund der heutigen Prominenz. Viele Chihuahuas zierten zuletzt die Handtaschen der VIPs.

Steckbrief: Der Chihuahua - Ein Überblick

Rasse:Chihuahua
Herkunft:Mexiko
Größe:15-23 cm
Gewicht:2-3 kg
Lebenserwartung:12-20 Jahre
Felllänge:Kurzhaar
Fellfarbe:Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Braun/Schokobraun, Creme, Weiß, Rehfarben, Sandfarben
Aufgaben:Gesellschaftshund
Listenhund:nein
FCI Gruppe:9. Gesellschafts- und Begleithunde
FCI Standard:218
FCI Rasse Standards:FCI Standards (PDF)

Geschichte: Die kleinste Hunderasse der Welt - Die Geschichte des Chihuahua

Der kleine Vierbeiner stammt ursprünglich aus der mexikanischen Region Chihuahua, nach welcher die Rasse auch letztlich benannt wurde. Für die Entstehungsgeschichte gibt es die Theorie, dass im Alten Mexiko kleine Hunde bei Beerdigungen geopfert wurden, um die Toten durch das Jenseits zu führen. Eben diese Miniaturvierbeiner gelten als Vorfahren des Chihuahuas. Somit wäre die Rasse auch über 1000 Jahre alt.

Es gibt auch noch eine weitere Legende zu der Entstehung der Rasse. So sollen im 15. Jahrhundert spanische Eroberer die Vierbeiner nach Mexiko eingeführt haben. Für beide Theorien gibt es bis heute keine gesicherten Beweise. Der tatsächliche Ursprung der Rasse konnte somit bis zum heutigen Tag nicht zuverlässig geklärt werden.

Tatsächliche Nachweise für die Entwicklung des Chihuahuas gibt es erst ab dem 19. Jahrhundert. Touristen aus den USA fanden schnell Gefallen an den kleinen mexikanischen Hunden, sodass die mexikanischen Bauern, die kleinen Vierbeiner an die Amerikaner verkauften. Von dort aus verbreitete sich die Rasse letztlich schnell weltweit. 1959 erkannt auch die FCI den Chihuahua offiziell als eigenständige Rasse an. In Deutschland gibt es heute drei Vereine, die sich mit der Zucht des kleinen Mexikaners beschäftigen.

Charaktereigenschaften: Kleine Hunde mit großen Persönlichkeiten

Für einen kleinen Hund zeigt sich der Chihuahua außergewöhnlich mutig und selbstbewusst. Deshalb tritt er größeren Vierbeinern auch gerne dominant gegenüber und überschätzt sich dabei gnadenlos selbst. Das Temperament des Hundes sollte daher nicht ungeachtet bleiben. Versuchen Sie daher den Vierbeiner bereits als Welpe zur Genüge zu erziehen und auch zu sozialisieren. Ansonsten wird es später trotz seines niedlichen, unschuldigen Aussehens permanent zu Konflikten beim Spaziergehen kommen.

Der kleine Mexikaner möchte immer im Rampenlicht stehen. Hat er das Gefühl, er bekommt von Herrchen oder Frauchen zu wenig Zuwendung, wird er bellen oder auch Verletzungen vortäuschen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Unterschätzen Sie auch nicht die Sportlichkeit des Hundes. Trotz der geringen Körpergröße kann der Chihuahua durchaus weite Strecken zurücklegen. Auch beim Hundesport zeigt er durchaus respektable Leistungen, insofern die Kurse auf kleine Rassen ausgerichtet sind.

In den USA wird der Chihuahua gerne als Therapiehund gehalten, denn der Vierbeiner ist sein sehr empathisches und intelligentes Tier.

Insgesamt eignet sich der kleine Mexikaner natürlich auch wunderbar für die Haltung in Familien mit Kindern. Der Vierbeiner ist enorm verspielt und verschmust und liebt es von der gesamten Familie verhätschelt zu werden. Er baut eine tiefe Bindung zu seinen Lieblingsmenschen auf und möchte daher auch immer in deren Nähe sein. Alleine ist der Chihuahua gar nicht gerne. Bei kleinen Kindern, die innerhalb der Familie selbst viel Aufmerksamkeit einfordern, geht der Miniaturhund durchaus auch mal auf Distanz. Schließlich entwickelt sich hier eine Art Konkurrenzsituation, wer nun mehr im Mittelpunkt stehen darf. Mit Kindern ab 6 Jahren versteht sich der Chihuahua aber in der Regel bestens.

Erscheinungsbild: Klein, aber mächtig - das Äußere des flinken Vierbeiners

Das Aussehen des Chihuahuas ist auf jeden Fall besonders. Auffällig sind die verhältnismäßig riesigen Ohren des Hundes in Kombination mit den großen Kulleraugen – das alles bei einer recht geringen Körpergröße. Der Körperbau ist klein und kompakt, sodass dem Hund flinke Bewegungen möglich sind. Bei der Fellfarbe sind laut Rassestandard sämtliche Farbvariationen erlaubt.

Hinsichtlich der Felllänge gibt es bei den Chihuahuas zwei unterschiedliche Typen. Die Langhaar-Variante trägt langes Haar, welches entweder komplett glatt oder auch leicht gewellt ist. Besonders an den Ohren, am Hals und an der Rute tragen die Langhaar-Chihuahuas recht langes Fell.

Die kurzhaarigen Rassevertreter haben insgesamt ein dicht anliegendes, glattes Fell.

Zwar ist nach den Rassestandards keine exakte Körpergröße festgelegt, das Gewicht des kleinen Vierbeiners sollte aber zwischen 1,5 und 3 kg liegen. Der Trend geht hier allerdings immer mehr in die Richtung der kleineren und leichteren Hunde. So gibt es auch Chihuahuas, die nur noch 500 Gramm wiegen. Natürlich kann ein so geringes Körpergewicht gesundheitliche Probleme mit sich bringen, weshalb dieser Trend nicht unterstützt werden sollte.

Haltung & Aktivität: Eine Rasse mit hohem Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und Bewegung

Auch wenn der Chihuahua auf den ersten Blick gerne unscheinbar wirkt, sollten Sie das Temperament und den Drang nach Aufmerksamkeit nie unterschätzen. Die kleinen Vierbeiner möchten immer beschäftigt werden. Ob spielen oder schmusen – Hauptsache der Hund steht bei seinem Herrchen oder dem Frauchen im Mittelpunkt.

Insgesamt ist der Chihuahua durchaus bewegungsfreudig und liebt ausgedehnte Spaziergänge – vor allem bei strahlendem Sonnenschein. Schlechtes Wetter begeistert den Miniatur-Hund wiederum weniger. Bei Kälte und Regen bevorzugt der Mexikaner doch eher einen entspannten Nachmittag zu Hause.

Da der Chihuahua gegenüber anderen Hunden oft dominant auftritt und zudem auch sehr bellfreudig ist, sollte er bereits als Welpe eine Hundeschule besuchen. Dort wird er ausreichend sozialisiert und Sie lernen wie Sie das nervige Bellen kontrollieren können.

Chihuahua - bekannt als flippiger Hund

Pflege & Gesundheit: So erhalten Sie die Gesundheit der Hunderasse

Bei den kurzhaarigen Chihuahuas genügt es, das Fell ein- bis zweimal pro Woche zu kämmen. Die langhaarigen Rassevertreter benötigen eine etwas intensivere Pflege. Hier sollten Sie in etwa jeden zweiten Tag zur Bürste greifen.

Da sich die Zucht des kleinen Vierbeiners in den letzten Jahren und Jahrzehnten immer mehr an der Optik orientiert hat, haben sich einige gesundheitliche Beeinträchtigungen entwickelt. Aufgrund der riesigen Augen und der verhältnismäßig kurzen Schnauze hat der Chihuahua oftmals gereizte Augen und Atem- und Zahnprobleme. Besonders kleine Rassevertreter, die nicht mehr als 500 Gramm auf die Waage bringen, haben zudem ein schlechtes Immunsystem, sodass kleinere Infekte schon zu schwerwiegenden Problemen führen können. Auch eine erhöhte Infektanfälligkeit geht mit der geringen Größe einher. Hat Ihr Chihuahua Erbrechen oder Durchfall, sollten Sie deshalb nicht lange abwarten, sondern sofort einen Tierarzt aufsuchen. Werden die Infekte nicht schnell genug behandelt, kann es für Ihren Vierbeiner lebensbedrohlich werden.

Abgesehen davon gibt es bei den Chihuahuas leider auch noch einige Krankheiten, die erblich bedingt sind. Dazu gehören Zahnfehlstellungen, vorzeitiger Zahnverlust, Rückwärtsniesen- und atmen, Herzklappenprobleme, Wasserköpfigkeit und Patellaluxationen.

Hier in kurzen Stichpunkten:

Pflege:

  • Regelmäßiges Bürsten und Baden, um das Fell sauber und gesund zu halten.
  • Krallen schneiden, um Verletzungen zu vermeiden und eine gesunde Haltung zu fördern.
  • Zähneputzen, um Zahnprobleme zu vermeiden.
  • Ohrenreinigung, um Infektionen zu vermeiden.
  • Regelmäßiger Tierarztbesuch für Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen.

Gesundheit:

  • Chihuahuas neigen zu Zahnproblemen, daher ist eine regelmäßige Zahnpflege wichtig.
  • Sie können auch an Augenproblemen, wie z.B. Katarakten, leiden.
  • Chihuahuas sind anfällig für Kälte und sollten bei kaltem Wetter warm gehalten werden.
  • Sie können an Herzproblemen leiden, daher ist eine regelmäßige Untersuchung beim Tierarzt wichtig.
  • Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung sind wichtig für ihre Gesundheit.

Zucht: Achten Sie auf Vereine, um eine Qualzucht zu vermeiden

Achten Sie bei der Auswahl Ihres Züchters unbedingt auf dessen Seriosität und einer Mitgliedschaft in einem Zucht-Verein. Auf diese Weise können Sie sich relativ sicher sein, dass nach den Standards der FCI gezüchtet wird und entsprechende Vorsorgeuntersuchungen durchgeführt werden. Es ist wichtig, dass nur gesunde und körperlich starke Tiere zur Zucht zugelassen werden, um das Krankheitsrisiko so gering wie nur möglich zu halten. Versuchen Sie auch nicht unbedingt dem Trend der kleinen, schwachen Chihuahuas zu folgen. Ein Tier mit 500 Gramm wird von Tierschützern bereits als ein Produkt einer Qualzucht bezeichnet. Solche Qualzuchten sollten nicht weiter unterstützt werden. Ihr Vierbeiner sollte deshalb mindestens 1,5 kg auf die Waage bringen.

Laut VDH kamen in Deutschland im Jahr 2020 602 Chihuahua-Welpen auf die Welt. Dementsprechend ist die Auswahl an Züchtern recht groß. Sie werden also nicht lange auf ihren Wunsch-Welpen warten müssen.

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