Der fröhliche Chinesischer Schopfhund hat ein recht außergewöhnliches Erscheinungsbild. Langes Fell wächst an den Pfoten, am Kopf und an der Rute – der restliche Körper ist frei von Haaren.
Rasse: | Chinesischer Schopfhund |
Herkunft: | China/Mittelamerika |
Größe: | 23-33 cm |
Gewicht: | bis 5,5 kg |
Lebenserwartung: | 13-15 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Braun/Schokobraun, Creme, Weiß, Rehfarben, Sandfarben |
Aufgaben: | Gesellschaftshund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 9. Gesellschafts- und Begleithunde |
FCI Standard: | 288 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Bis heute ist nicht ganz klar, wo genau der Ursprung dieser Rasse liegt. Das Züchten von haarlosen Hunden war aber in China lange Zeit üblich, sodass der Gedanke nahe liegt, dass der Chinesischer Schopfhund ebenfalls dort seine Wurzeln hat. Die ersten nackigen Hunde gab es bereits im 12. Jahrhundert v. Chr. Die beliebten Vierbeiner begleiteten damals die obere Gesellschaft. Zudem wurden sie auch als Jagd- und Wachhunde eingesetzt.
Durch aktuelle Genanalysen gibt es aber auch die Theorie, dass der Chinesische Schopfhund seine Wurzeln eigentlich in Mittelamerika hat. So war es auch in Süd- und Mittelamerika lange Zeit üblich, Hunde ohne Fell zu züchten. Es liegt deshalb Nahe, dass eine Verwandtschaft zum Mexikanischen Nackthund und zum Peruanischen Nackthund besteht.
Zwischen 1885 und 1926 wurden die nackten Vierbeiner häufig auf US-Hundeausstellungen präsentiert und erfreuten sich einer immer größer werdenden Beliebtheit.
1927 wurde die haarlose Rasse letztlich endgültig von der FCI als eigenständige Rasse anerkannt.
Chinesischer Schopfhund gilt als sehr anhänglicher und verschmuster Vierbeiner. Er lebt gerne eng mit seiner Familie zusammen und baut zu dieser eine tiefe, innige Bindung auf. Der Nackthund hat zudem gefühlt immer gute Laune und ist ein verspielter, fröhlicher Begleiter für den Alltag. Durch sein unkompliziertes Verhalten und sein sympathisches Wesen eignet er sich auch für die Haltung in Familien mit Kindern. Durch seine Intelligenz und dem „will-to-please“ ist der chinesische Schopfhund relativ einfach zu erziehen. Auch Hundeanfänger kommen mit dem nackten Vierbeiner gut zurecht.
Nur ein Schoßhund ist diese Rasse aber absolut nicht. So hat der Hund auf jeden Fall einen hohen Bewegungsdrang, den es als Halter auch auszulasten gilt. Herumtoben und Spielen sollte im Alltag unbedingt dazugehören. Auch ausgedehnte Spaziergänge bereiten dem kleinen Vierbeiner jede Menge Spaß.
Das Aussehen des Hundes ist auf jeden Fall etwas ganz Besonders. Behaart ist das Tier lediglich am Kopf, an der Rute und an den Beinen. Daher kommt auch der Name der Rasse: Schopfhund, da das lange Haar am Kopf einen „Schopf“ bildet. Nach dem Rassestandard sind keine bestimmten Fellfarben vorgeschrieben. Hier gibt es dementsprechend eine extrem breite Farbpalette.
Was den Körperbau angeht, gibt es den Chinesischen Schopfhund in zwei Varianten. So werden die Vierbeiner entweder elegant und schlank gezüchtet oder als „cobby type“ mit einem stämmigen Körper. In beiden Fällen wird die Widerristhöhe von 33 cm nicht überstiegen.
Weitere rassetypische Besonderheiten sind die weit auseinander stehenden und großen Kulleraugen des Hundes. Vervollständigt wird das niedliche Erscheinungsbild von großen, aufrechtstehenden Ohren.
Den Chinesischen Schopfhund gibt es aber nicht nur in dieser „nackten“ Variante. Wer einen Rassevertreter mit durchgehendem Fell möchte, wird ebenfalls fündig, denn es gibt den sogenannten „Powder Puff“. Innerhalb der Würfe gibt es immer wieder Welpen, die mit Haaren auf die Welt kommen. Dies liegt daran, dass alle Hunde das Gen für Fell in sich tragen - auch der Chinesische Schopfhund. Diese behaarten Exemplare haben im Gegensatz zu den nackten Artgenossen Schlappohren.
Die quirligen Hunde sind tatsächlich recht robust und lassen sich auch bei Kälte oder Nässe nicht vom Herumtoben in der freien Natur abhalten. Lediglich Welpen und ältere Hunde sollten bei niedrigen Temperaturen einen wärmenden Mantel tragen. Schützen Sie Ihren Vierbeiner aber auf jeden Fall auch vor Sonnenstrahlen. Gerade helle Hunde können sich bei einem langen Sonnenbad schnell Verbrennungen holen.
Wird der Chinesischer Schopfhund artgerecht ausgelastet, stellt er an seine Haltung keine besonders hohen Ansprüche. Der Chinesische Schopfhund lernt gerne Neues und hat daher Spaß an Clicker-Training, am Erlernen von Tricks oder auch am Dog Dancing. Für die körperliche Auslastung können Sie Dog Frisbee oder Fly Ball betreiben. Auch lange Ausflüge lasten den Vierbeiner ausreichend aus.
Aufgrund des unkomplizierten Verhaltens und der geringen Körpergröße eignet sich der Nackthund wunderbar für die Haltung in der Stadt. Allerdings müssen Sie immer damit rechnen mit dieser besonderen Rasse aufzufallen. Anfeindende Sprüche zum Aussehen des Vierbeiners gehören leider im Alltag dazu.
Mit Kindern und auch mit anderen Haustieren versteht sich der Chinesische Schopfhund bestens. Das Zusammenleben wird hier keine Probleme bereiten. Kleine Kinder sollten aber unbedingt den richtigen Umgang mit dem zierlichen Hund lernen, damit keine Unfälle entstehen.
Wichtig: Der Chinesischer Schopfhund ist nicht automatisch hypoallergen. Allergiker reagieren in der Regel auf Enzyme im Speichel der Tiere, weshalb es nicht unbedingt von Nutzen ist, wenn die Hunde haarlos sind. Dennoch gibt es einige Allergiker, die mit dem Schopfhund gut zurechtkommen. Andere Halter wiederum berichten von starken allergischen Reaktionen. Falls bei Ihnen oder einem Familienmitglied eine Allergie gegen Hundehaare bekannt ist, sollten Sie sich vorab gründlich mit dem Thema beschäftigen und dies vorsichtig austesten, bevor Sie tatsächlich einen Welpen anschaffen.
Aufgrund des wenigen Fells benötigt der Chinesischer Schopfhund keine intensive Pflege. Ab und zu müssten Sie den nackigen Vierbeiner baden, da sich Schmutz in den Hautfalten ablagern kann. Da der Hund zu sehr trockener Haut neigt, sollte er nach dem Bad aber auf jeden Fall mit einer Lotion eingecremt werden. Im Sommer gilt es zudem, die sensible Haut mit Sonnencreme zu schützen.
Grundsätzlich ist der Chinesische Schopfhund eine recht gesunde und robuste Hunderasse. Allerdings kommt es hin und wieder zu einer Linsenverlagerung im Auge. In diesem Zusammenhang kann auch der Grüne Star auftreten. Diese Erkrankung kann aber via Gentest ausgeschlossen werden. So sollten sich alle Zuchttiere einem solchen Test unterziehen, sodass der Gendefekt nicht auf den Nachwuchs übertragen wird.
Lassen Sie dennoch gerade die Augen Ihres Hundes mindestens einmal pro Jahr von einem Tierarzt untersuchen, damit Auffälligkeiten früh erkannt und behandelt werden können.
Laut VDH erblickten im Jahr 2020 in Deutschland 218 Schopfhund-Welpen das Licht der Welt. Dementsprechend sollte es nicht zu lange dauern, bis Sie einen passenden Züchter finden. Wenden Sie sich am besten an offizielle Zuchtverbände, die ihnen die Kontakte von ihren Züchtern vermitteln. Solche Verbände stellen auch strenge Auflagen, die stets erfüllt werden müssen. Hierzu gehören unter anderem ausgiebige Gesundheitstests. So ist es wahrscheinlich, dass Sie bald ein gesundes und fröhliches Tier in den Händen halten werden. Von unseriösen Zuchten, welche die Welpen zu besonders günstigen Preisen und im zu jungen Alter verkaufen, sollten Sie unbedingt Abstand nehmen. Hier kann es sonst passieren, dass Sie einen kranken Hund bekommen, der eventuell nicht lange lebt.
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