Für den Chow Chow ist seine löwenhafte Erscheinung charakteristisch. Neben dem majestätischen Aussehen, ist zudem die blaue Zunge des Vierbeiners rassetypisch. Der Chow Chow zählt zu den ältesten Hunderassen und steht von allen Hunden dem Wolf am nächsten.
Rasse: | Chow Chow |
Herkunft: | China |
Größe: | 46-56 cm |
Gewicht: | 20-32 kg |
Lebenserwartung: | 9-15 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar/Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Creme, Weiß, Rehfarben, Sandfarben |
Aufgaben: | Wach- und Begleithund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 5. Spitze und Hunde vom Urtyp |
FCI Standard: | 205 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Die Wurzeln des Chow Chows liegen in Sibirien und im Nordosten Chinas. Als enge Verwandte des majestätischen Vierbeiners zählen der Shiba, der Akita, der Alaskan Malamute und der Siberian Husky.
In der Antike galten die Chow Chows als Tempelwächter in China, Tibet und der Mongolei. Des Weiteren nutzte man die kompakt gebauten Vierbeiner für die Jagd und auch zum Bewachen der Eigentümer. Vor allem der chinesische Kaiser war ein großer Liebhaber dieser Hunderasse. Einige Rassevertreter wurden am Hof als Statussymbol gehalten. Auch in der ärmeren Bevölkerung hielt man den Chow Chow, allerdings diente er dort neben den Jagd- und Wachzwecken in erster Linie als Nahrungslieferant. Hundefleisch galt zur damaligen Zeit als Delikatesse, sodass der Chow Chow nicht selten auf dem Teller landete. Heutzutage ist das Essen von Hundefleisch in den meisten Teilen Chinas verpönt. In manchen Regionen wird allerdings immer noch an dieser alten Tradition festgehalten. Dennoch wird hier nicht mehr der Chow Chow serviert, sondern beliebige Mischlingshunde.
Im 19. Jahrhundert gelangen die ersten Rassevertreter nach Europa, genauer nach Großbritannien. 1865 hielt Königin Victoria einen Chow Chow als Haustier und löste damit eine landesweite Begeisterung an der Rasse aus. 1887 begann man schließlich in Großbritannien mit der gezielten Zucht des chinesischen Vierbeiners. 1894 erkannte der englische Kennel Club die Rasse als eigenständig an. Ein Jahr später wurde auch ein passender Standard dazu herausgegeben.
Heute ist der Chow Chow überwiegend in Europa und Nordamerika zu finden. In China gehört er inzwischen eher zu den seltenen Hunderassen.
Der Chow Chow ist in der Haltung nicht ganz einfach. Im Gegensatz zu vielen anderen Rassen hat er nicht den „will to please“. Es ist ihm also relativ egal, ob sein Besitzer stolz auf ihn ist. Auch Unterwürfigkeit ist für den chinesischen Vierbeiner ein Fremdwort. Vielmehr tritt der Chow Chow selbstbewusst und stur auf. Bei fremden Menschen zeigt sich der Hund distanziert und kann innerhalb seines Reviers durchaus aufbrausend werden. Deshalb gibt der Vierbeiner auch einen guten Wachhund ab. Bei unzureichender Sozialisierung kann der Chow Chow gegenüber anderen Hunden aggressiv und dominant auftreten. Gerade Vierbeiner von gleichem Geschlecht geraten oft aneinander. Auch bei kleineren Artgenossen ist ein Konflikt vorprogrammiert. Abgesehen von dieser Problematik ist der Chow Chow ein ruhiger und gelassener Vierbeiner, der bei der richtigen Erziehung seinem Halter und seiner Familie viel Freude bereitet.
Das Aussehen des Chow Chows ist auf jeden Fall ganz besonders. Aufgrund seines aufgeplusterten Fells, wird der Vierbeiner oft auch als „Löwenhund“ bezeichnet. Im Grunde gibt es sowohl Kurzhaar-, als auch Langhaarvertreter. Die Hunde mit kurzem Fell sind aber deutlich weniger verbreitet. Die Exemplare mit langem Haar tragen eine dichte, wärmende Unterwolle und plüschiges, weiches Deckhaar. Grundsätzlich ist das Fell des Chow Chows immer einfarbig, kann aber am Bauch und an den Innenschenkeln etwas heller sein als am restlichen Körper. Nach Rassestandard ist das Haarkleid schwarz, rot, blau, rehfarben, creme oder weiß gefärbt.
Der chinesische Vierbeiner hat einen kräftigen und kompakten Körperbau. So werden die Hunde zwischen 46 und 56 cm groß und bringen zwischen 20 und 32 kg auf die Waage.
Eine weitere optische Besonderheit dieser Rasse ist die blaue Zunge. Doch nicht nur die Zunge des Hundes ist blau gefärbt, sondern ebenso der Gaumen und die Lefzen. Bei anderen Hunderassen wäre so eine Färbung ein Alarmsignal dafür, dass der Vierbeiner dringend zum Tierarzt sollte. So kann eine Sauerstoffunterversorgung solch eine Blaufärbung auslösen. Beim Chow Chow ist dies allerdings ganz normal und hat nichts mit einer Erkrankung zu tun. Zwar kann bis heute nicht wissenschaftlich belegt werden, wodurch die Blaufärbung auftritt, dennoch gibt es einige Theorien hierzu. Neben mythologischen Legenden geht man auch davon aus, dass ein Zusammenhang mit der Temperaturregelung des Hundes oder auch dessen Durchblutung besteht.
Der Chow Chow ist aufgrund seiner Engstirnigkeit nicht für Hundeanfänger geeignet. Er würde Inkonsequenz und kleine Schwächen schnell bestrafen. Durch sein Temperament und sein dominantes Auftreten ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Hund von Beginn an eine Hundeschule besuchen. Hier müssen nicht nur wichtige Grundkommandos erlernt werden, sondern auch die passende Sozialisierung ist enorm wichtig, damit später ein entspanntes Spaziergehen möglich ist.
Grundsätzlich kann der Vierbeiner gut in einer Stadtwohnung gehalten werden. Dennoch sollten Sie den Hund auch artgerecht auslasten. Neben ausgedehnten Spaziergängen, wäre ein Haus mit eigenem Garten zum Herumtoben natürlich ideal.
Als Familienhund eignet sich der Chow Chow bestens. Er baut zu seinen Lieblingsmenschen eine tiefe Bindung auf und steht speziell seinem Besitzer stets treu zur Seite. Auch mit Kindern zeigt er sich sehr verträglich. Diese sollten aber unbedingt vorab den richtigen Umgang mit den Vierbeinern gelernt haben. Auch ein Rückzugsort sollte für den Hund vorhanden sein.
Sportskanonen sind die Chow Chows allerdings nicht. Aufgrund ihres gemütlichen Wesens ist Hundesport wie Agility oder Dog Dancing nicht geeignet. Durch das dichte Fell wird dem Vierbeiner auch sehr schnell warm, was ihn für alle Ausdauersportarten disqualifiziert. Mehr Spaß hat der chinesische Hund an langen gemütlichen Spaziergängen und auch an Such- und Intelligenzspielen. Im Sommer sollten die langen Runden allerdings früh morgens oder spät abends absolviert werden. Auch hier zeigt sich der Chow Chow schnell hitzeempfindlich.
Das lange, dichte Fell des Vierbeiners sollte im Idealfall täglich gebürstet werden, damit keine Verfilzungen entstehen. Diese können besonders an den Ohren und am dichten Halskragen auftreten. Im Sommer kann es zudem zu Hautreizungen an manchen Stellen des Körpers kommen.
Auch unabhängig von der Temperatur können bei dem Chow Chow immer wieder Hautreizungen und Ekzeme auftreten. Einstülpungen der Augenlider und Hüft- und Ellenbogendysplasien gehören ebenfalls zu den häufig auftretenden Krankheitsbildern.
Ein seriöser Züchter schließt diese Krankheiten bei den Zuchttieren vorab aus, sodass das Risiko für den Welpen deutlich reduziert ist.
Zwar zählt der Chow Chow in Deutschland nicht gerade zu den häufigen Hunderassen, dennoch sollte es kein Problem sein, einen passenden Züchter zu finden. Laut VDH kamen im Jahr 2020 in Deutschland 187 Chow Chow Welpen zur Welt. Nehmen Sie sich für die Auswahl des Züchters genügend Zeit und lernen Sie am besten auch die Zuchttiere vorab persönlich kennen. So können Sie sich von den Zuchtbedingungen und der Gesundheit der Tiere überzeugen.
Unseriöse Züchter bieten die Welpen oft zu sehr günstigen Preisen an, kümmern sich aber auch nicht um die Gesundheitsvorsorge oder um eine ausreichende Sozialisierung. Solche Hobbyzuchten sollten Sie deshalb nicht unterstützen.
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