Der kleine, fröhliche Vierbeiner aus Madagaskar beeindruckt durch das reinweiße, weiche Fell. Heute ist der niedlich aussehende Coton de Tuléar weltweit verbreitet und wird als Gesellschaftshund geführt.
Rasse: | Coton de Tuléar |
Herkunft: | Madagaskar |
Größe: | 22-30 cm |
Gewicht: | 3,5-6 kg |
Lebenserwartung: | 14-16 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Weiß |
Aufgaben: | Gesellschaftshund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 9. Gesellschafts- und Begleithunde |
FCI Standard: | 283 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Coton de Tuléar gehört zur Gruppe der Bichons. Bekannte Vertreter der Bichons sind der Malteser, der Bologneser, der Bichon Frisé und auch der Havaneser. Die Wurzeln des Cotons lassen sich in Madagaskar finden. Die Vorfahren des weißen Vierbeiners wurden damals von den Besatzern eingeführt und dienten dort als Begleit- und Gesellschaftshund für die vermögenden Damen.
Da der kleine Exot ein reinweißes wuscheliges Fell hat und dieses an Baumwolle erinnert, war schnell ein Name für die neue Rasse gefunden: „coton“ bedeutet auf Französisch „Baumwolle“. Der Namenszusatz „Tuléar“ wiederum ist nach einer Stadt im Südwesten Madagaskars benannt. Die vollständige Übersetzung wäre somit „Der Baumwollhund aus Toliara“.
In Frankreich begann die gezielte Zucht des Cotons erst 1970. Auch in den anderen europäischen Ländern erfreute sich der kleine weiße Vierbeiner großer Beliebtheit. Die offizielle Anerkennung durch die FCI erfolgte ebenfalls 1970. Zwar gilt Madagaskar bis heute als Herkunftsland der Rasse, dennoch wurde das Patronat an die damalige Kolonialmacht Frankreich übertragen. Die Franzosen legten somit auch den Rassestandard fest.
Der Coton de Tuléar ist ein freundlicher und stets gut gelaunter Vierbeiner. Durch seine Anpassungsfähigkeit ist der kleine Gesellschaftshund einfach und unkompliziert zu halten. Er stellt an seinen Besitzer keine hohen Anforderungen. Der Coton de Tuléar ist aber auf jeden Fall sehr anhänglich und ist daher gerne in Gesellschaft seiner Familie. Alleine ist der kleine Vierbeiner nur ungern. Der wuschelige Exot zeigt sich in der Regel sehr kinderlieb und eignet sich daher hervorragend für die Haltung in Familien mit Kindern. Die Kinder sollten aber idealerweise zuvor den richtigen Umgang mit den Tieren gelernt haben und beim Spielen vorsichtig sein. Gerade im Welpenalter kann sich der Coton ansonsten schnell verletzen. Auch mit anderen Vierbeinern versteht sich der Coton bestens. Bei kleinen Haustieren müssen sie allerdings vorsichtig sein. Fremden Menschen gegenüber zeigen sich die Hunde relativ offen, neigen aber grundsätzlich zum Bellen. Bei frühzeitigem Training kann dies aber gut kontrolliert werden.
Der Coton de Tuléar gilt zudem als recht unternehmungslustig. Er begleitet seine Familie gerne auf Ausflüge und erkundet mit Freude neue Gegenden. Unruhig oder gestresst wird der kleine Vierbeiner dabei so gut wie nie.
Das Lernen von neuen Kommandos oder Tricks fällt dem flauschigen Hund verhältnismäßig leicht, denn der Vierbeiner ist sehr intelligent und lernwillig. Deshalb sollten Sie das Tier auch auf jeden Fall geistig ausreichend auslasten.
Die größte optische Besonderheit dieser Rasse ist das flauschige Fell. Das Haarkleid des Vierbeiners ist durchgehend weich und üppig und darf sich auch nach Standard nirgends hart anfühlen. Leichte Wellen sind hingegen durchaus erlaubt. Unterwolle trägt der Coton nicht. Auch einen Fellwechsel durchlebt der kleine Hund nicht. Dementsprechend verliert er kaum Haare.
Nach Rassestandard soll das Fell immer weiß sein. Kleine gelbe oder graue Flecken sind aber ebenfalls erlaubt. Solch farbige Zeichnungen finden sich am ehesten hinter den Schlappohren. Eine dunkle Nase und dunkle, weit auseinander liegende Augen vervollständigen das niedliche Erscheinungsbild des Vierbeiners.
Der Coton hat standardmäßig eine Schulterhöhe von 28 bis 30 cm und bringt dabei ca. sechs Kilo auf die Waage. Er hat somit eine elegante, zierliche Figur.
Der Coton de Tuléar eignet sich bestens für Familien mit Kindern. Da der flauschige Vierbeiner immer gute Laune hat, geduldig und verspielt ist, ist er hier der optimale Begleiter für den Alltag. Da der Hund in seiner Haltung aber relativ unkompliziert ist und keine hohen Ansprüche stellt, ist er ebenso für Senioren geeignet. Sie sollten nur immer beachten, dass der Coton de Tuléar nicht alleine zu Hause ist. Das würde ihn unglücklich machen. Berufstätige sollten sich diese Rasse nur dann anschaffen, wenn sie die Möglichkeit haben, den kleinen Vierbeiner mit zur Arbeit zu nehmen.
Aufgrund der geringen Körpergröße kann der Coton problemlos in der Stadt gehalten werden. Jedoch sollten Sie dann unbedingt die Bellfreudigkeit des Hundes in den Griff bekommen, damit die Nachbarn nicht gestört werden.
Insgesamt ist der Vierbeiner recht aktiv und möchte daher auch ausreichend ausgelastet werden. Übertreiben sollten Sie es hierbei aber nicht. So sind Radtouren oder Joggingrunden zur Auslastung nicht geeignet. Hier wäre der kurz geratene Hund schnell überfordert. Spaß hat er hingegen bei langen Spaziergängen in der freien Natur, wo er nach Belieben herumstöbern und toben kann. Läuft Ihr Hund ohne Leine, sollten Sie beachten, dass der Coton gerne Mäuse jagt und dabei auch kaum auf Rückrufe hört. Abgesehen von den Spaziergängen, wären auch Dog Dancing oder Agility Training für kleine Rassen gute Möglichkeiten, um das Tier ausreichend zu fordern. Damit der Coton auch hier und da sein Köpfchen anstrengen muss, können Sie dem kleinen Vierbeiner Kunststücke oder sonstige Tricks beibringen.
Das lange, flauschige Fell des Cotons muss nahezu jeden Tag gründlich gebürstet werden, damit keine unangenehmen Verfilzungen entstehen. Da der Vierbeiner sehr feine Haare hat, können diese während des Bürstens brechen. Damit dies nicht passiert, feuchten Sie das Fell vorher am besten leicht an, zum Beispiel mit speziellen Sprays.
Damit sich das Haarkleid nicht verfärbt, sollten Sie den Hund auch in regelmäßigen Abständen baden. Verwenden Sie hierbei ein mildes Hundeshampoo und im Idealfall auch eine Spülung, damit das Fell im Anschluss wieder gut zu kämmen ist. Auch die Schlappohren Ihres Vierbeiners sollten Sie immer wieder säubern, damit sich dort kein Schmutz festsetzt und keine Entzündungen entstehen.
Viele kleine Hunde neigen zu Patella-Luxationen. So auch der Coton. Versuchen Sie deshalb vorher zu klären, dass die Elterntiere die Gene für diesen Defekt nicht in sich tragen. Augen- und Nervenerkrankungen treten bei dem wuscheligen Vierbeiner ebenso gehäuft auf. Auch hierauf kann vorab getestet werden. Ansonsten handelt es sich bei dem Coton de Tuléar um eine recht gesunde Hunderasse. Aufgrund des vielen Fells sollten Sie den kleinen Hund bei Hitze allerdings nicht zu stark belasten. Längere Spaziergänge legen Sie am besten auf früh morgens oder spät abends.
Im Vergleich zu den anderen Bichon-Rassen findet man den Coton relativ selten. In Deutschland kamen im Jahr 2020 176 Coton-Welpen zur Welt. Zwar müssen Sie auf der Suche nach einem Welpen somit ein wenig Wartezeit einplanen, dennoch dürfen Sie verhältnismäßig schnell einen passenden Züchter finden. Achten Sie bei der Auswahl auf die Seriosität des Züchters. Hobbyzüchter führen oftmals keine Gesundheitsvorsorge bzw. Gentests durch. Hier könnte es passieren, dass Sie einen kranken Welpen erhalten. Züchter, die offiziellen Verbänden angehören, lassen hingegen gezielte Untersuchungen bei den Zuchttieren durchführen. In der Regel werden dann nur komplett gesunde Hunde für die Verpaarung genutzt. Am besten Sie lernen die Elterntiere direkt persönlich kennen und vergewissern sich, dass es um deren Gesundheit gut steht. Zudem können Sie sich ein Bild von der gesamten Zuchtstätte machen und für sich entscheiden, ob Ihnen die dortigen Zustände entsprechen.
Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.