Dackel - Kleiner Hund, großer Jäger

Dackel Welpe rennt durch Pflanzen

Der besondere Körperbau des Dackel ist legendär. Früher wurde der aufgeweckte Vierbeiner meist von Jägern gehalten. Heute nimmt er immer öfter die Rolle des Familienhundes ein.

Steckbrief: Informationen rund um die selbstständige Hunderasse

Rasse:Dackel
Herkunft:Deutschland
Größe:ca. 30 cm
Gewicht:3-9 kg
Lebenserwartung:12-15 Jahre
Felllänge:kurz oder lang
Fellfarbe:Schwarz, Orange/Mahagoni, Sandfarben
Aufgaben:Jagdhund
Listenhund:nein
FCI Gruppe:4. Dachshunde
FCI Standard:148
FCI Rasse Standards:FCI Standards (PDF)

Geschichte: Die Entwicklung der Rasse

Die Dackel haben ihren Ursprung in Deutschland und wurden dort aus Bracken gezüchtet. Hauptsächlich dienten die Hunde Jagdzwecken. Dachshunde wurden früher in erster Linie von der adeligen Gesellschaft gehalten. So gehörte beispielsweise Napoleon Bonaparte zu den Liebhabern der Rasse. Nach dem Ableben des Kaisers wurden auch seine Hunde neben ihm beigesetzt. Auch Kaiser Wilhelm der II war in seinen Dackel „Erdmann“ ganz vernarrt. Er errichtete ihm sogar eine Gedenkstätte. Queen Elizabeth II. wiederum, die eigentlich für ihre Liebe zu den Corgis bekannt war, fand auch schnell Gefallen an den Dachshunden. Sie begann die Corgis und die Dackel miteinander zu kreuzen und schuf somit den „Dorgis“. Unter den Künstlern waren die kleinen Hunde ebenfalls sehr beliebt. So verewigten beispielsweise Pablo Picasso und Andy Warhol ihre Dackel auf ihren Kunstwerken.

Mit dem Wandel der Gesellschaft entwickelte sich der Dackel immer mehr zur Rasse für die gesamte Bevölkerung. Besonders die Deutschen hatten großes Interesse an den Dachshunden, welche bald zu beliebten Familienhunden wurden. Noch mehr Aufmerksamkeit erhielt der Vierbeiner durch die Olympischen Spiele 1972. Die Veranstaltung wurde von dem Maskottchen „Waldi“ begleitet, welches offensichtlich einen Dackel darstellte. Ein offizieller Rassestandard wurde im Jahr 1925 veröffentlicht. Rund 30 Jahre später folgt die Anerkennung durch die FCI.

Charaktereigenschaften: Der Dackel - ein dominanter Begleiter mit einem ausgeglichnem Gemüt

Da die Dackel ursprünglich für die Jagd eingesetzt wurden, sind sie es gewohnt, selbstständig und konzentriert zu arbeiten. Diese Selbstständigkeit ist bis heute erhalten geblieben. So tritt der Dachshund stets souverän und dominant auf. Die kleinen Vierbeiner zeigen auch gegenüber größeren Hunden keinerlei Scheu, was nicht selten zu Konflikten führt. Auch innerhalb der Erziehung zeigt sich der Dackel eher stur und eigensinnig. Er macht das was er möchte und auch wann er möchte. Rassevertreter mit einem „will-to-please“ sind eher eine Rarität. Sie sollten daher von Beginn an mit Ihrem Dackel eine Hundeschule besuchen und versuchen, eine starke Bindung zu dem Vierbeiner aufzubauen.

Auch wenn es teilweise durch das dominante Auftreten Konflikte gibt, legt der Dackel dennoch nie ein aggressives Verhalten an den Tag. Angst ist für den Dachshund ebenfalls ein Fremdwort. Das freundliche und ausgeglichene Gemüt des Hundes eignet ihn somit hervorragend als Familienhund. Auch Kinder haben mit dem Dackel viel Spaß. Der Dachshund ist sehr aktiv, verspielt und tobt gerne gemeinsam mit den Kids herum.

Erscheinungsbild: kurze Beine und ein langer Oberkörper - das typische Erscheinungsbild des Vierbeiners

Die Dachshunde haben einen ganz besonderen Körperbau. Die kurzen Beine und der langgezogene Oberkörper gelten als charakteristisch für diese Rasse. Dennoch ist die Figur des Vierbeiners muskulös und sportlich. Vervollständigt wird das Erscheinungsbild von den ebenfalls rassetypischen Schlappohren.

Was das Gewicht des Hundes angeht, so kann man den Dackel in drei verschiedene Typen unterteilen. So gibt es den „Dackel“ mit ca. 9 kg, den „Zwergdackel“ mit 6-7 kg und schließlich noch den „Kaninchendackel“ mit maximal 3 kg.

Neben den unterschiedlichen Größen lässt sich der Dachshund auch noch in drei verschiedene Felltypen unterteilen: Langhaar-Dackel, Rauhaar-Dackel und Kurzhaar-Dackel. Unabhängig von der Länge des Haarkleids gibt es den kleinen Vierbeiner in vielen verschiedenen Farben zu bewundern. Die einfarbigen Hunde zeigen sich in der Regel in Gelb, Rot oder Rot-Gelb. Zweifarbige Dackel tragen schwarz-braunes Fell und dann gibt es noch Dachshunde mit dunkler Grundfarbe und hellen Flecken. Die Farbe Weiß ist nach dem Rassestandard aber nicht erlaubt.

  • Klein bis mittelgroß (5-9 kg)
  • Langgestreckter Körperbau mit kurzen Beinen
  • Kommt in verschiedenen Fellvarianten vor (z.B. glatt-, rau-, langhaarig)
  • Ohren sind meist hängend

Haltung & Aktivität: Wie sie den Racker gesellschaftsfähig machen und körperlich und geistig ausreichend auslasten

Als Jagdhund hat der Dackel selbstverständlich einen stark ausgeprägten Jagdtrieb. Sie sollten diesen ab dem Welpenalter versuchen zu kontrollieren. Hierbei kann Ihnen ein Hundetrainer behilflich sein. Freilauf wird aber in Waldgebieten immer schwierig bleiben. Des Weiteren sollten Sie den Dackel frühzeitig ausreichend sozialisieren. Ansonsten kann es durch sein dominantes Auftreten gegenüber größeren Hunden immer wieder zu lästigen Konflikten kommen.

Sowohl mit Kindern, als auch mit anderen Haustieren zeigt sich der Dachshund verträglich, sodass er wunderbar in Familien gehalten werden kann.

Als ursprünglicher Jagdhund braucht der Dackel unbedingt ausreichend Beschäftigung. Hierzu zählen körperliche und auch geistige Auslastung. Der Dachshund bringt natürlich immer gerne seine Spürnase zum Einsatz. So können Sie Dinge verstecken und der kleine Vierbeiner muss sie aufspüren. Auch Apportierspiele eignen sich für die Auslastung. Des Weiteren liebt der Dackel lange Spaziergänge in der freien Natur, wo er nach Belieben herumstöbern und schnüffeln kann.

Hundesport wie Agility Training ist aufgrund des speziellen Körperbaus für den Dackel nicht geeignet.

Grundsätzlich kann der Dachshund bei passender Auslastung auch in der Stadt gehalten werden. Dennoch würde sich der Vierbeiner freuen, wenn Sie die Spaziergänge eher in Waldgebiete oder ländliche Gegenden verlegen.

  • Wachsam und mutig, oft als Jagdhund eingesetzt
  • Braucht tägliche Bewegung und Auslauf
  • Kann manchmal stur sein und eigensinnig handeln
  • Intelligenter und lernfähiger Hund, der gerne beschäftigt wird
Dackel - Der bekannteste Hund Deutschlands

Pflege & Gesundheit: Achten Sie auf die Pflege des Bauches und auf ausreichend Bewegung

Das Haarkleid des Dackels sollte mehrmals pro Woche gebürstet werden – unabhängig von der Felllänge. Bei den Langhaar-Vertretern müssen Sie aber natürlich noch mehr Zeit in die Pflege investieren. Durch die kurzen Beine kann es sein, dass sich Zecken am Bauch des Hundes festsetzen. Sie sollten dies nach den Spaziergängen immer kontrollieren. Dasselbe gilt für die langen Schlappohren des Hundes. Diese sollten zusätzlich in regelmäßigen Abständen mit einem feuchten Tuch gesäubert werden, sodass keine Entzündungen durch festsitzenden Schmutz entstehen können.

Durch die kurzen Beine können die Läufe bereits früh verknöchern, sodass der Hund eine Fehlstellung der Beinachsen entwickelt. Durch die verhältnismäßig lange Wirbelsäule ist der Dackel zudem anfällig für einen Bandscheibenvorfall, welcher in diesem Fall auch als „Dackellähme“ bezeichnet wird. Hierbei drückt der Wirbelkern auf den Nervenkanal, sodass der Dachshund seine Hinterläufe nicht mehr kontrolliert bewegen kann. Durch mangelnde Bewegung und Übergewicht kann das Risiko für die Dackellähme erhöht werden. Auch Treppensteigen wirkt sich ungünstig auf die Wirbelsäule des Hundes aus. Deshalb sollten Sie Ihren Dackel bei Stufen nach Möglichkeit tragen. Der Rauhaar-Dackel gilt insgesamt als gesündester und robustester Rassevertreter.

Zucht: Die aktuelle Lage der Züchtungen des Dackels

Laut VDH kamen in Deutschland im Jahr 2020 ganze 6660 Dackel-Welpen zur Welt. Dementsprechend gibt es eine Vielzahl von seriösen Züchtern. Mit einer langen Wartezeit brauchen Sie hier also nicht rechnen. Achten Sie darauf, dass der Züchter einem offiziellen Zuchtverband angehört, sodass die Rassestandards eingehalten werden und auch genügend Gesundheitsvorsorge betrieben wird. Haben Sie eine passende Adresse gefunden, lernen Sie den Züchter und auch die Zuchttiere am besten direkt persönlich kennen. Auf diese Weise können Sie sich ein Bild der gesamten Zuchtstätte machen und entscheiden, ob dies für Sie die richtige Wahl ist. Bei einem reinrassigen Dackel-Welpen müssen Sie mit einem Preis von 1500-2000 Euro rechnen. Wesentlich günstigere Preise deuten auf eine unseriöse Zucht hin.

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