Der anhängliche Deutsche Dogge beeindruckt mit seinem imposanten Erscheinungsbild. Der XXL-Hund zeigt sich stolz, elegant und muskulös und zählt zu den größten Hunderassen weltweit.
Rasse: | Deutsche Dogge |
Herkunft: | Deutschland |
Größe: | 72-90 cm |
Gewicht: | 45-80 kg |
Lebenserwartung: | 8-10 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Blau/Silber, Rehfarben, Sandfarben |
Aufgaben: | Begleit-, Wach- und Schutzhund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 2. Pinscher und Schnauzer, Molosser, Schweizer Sennenhunde |
FCI Standard: | 235 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Man geht davon aus, dass die Wurzeln der Deutschen Dogge bis in die Antike zurückreichen. Bereits vor über 4000 Jahren gab es Zeichnungen von Hunden, die optisch der heutigen Deutschen Dogge ähnelten. Durch Skelettfunde geht man davon aus, dass bereits 5000 v. Chr. doggenartige Vierbeiner lebten. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde diese Theorie allerdings mehr und mehr widerlegt. Auch die Annahme, die Deutsche Dogge wäre mit der Tibetdogge verwandt, hat sich durch DNA-Tests nicht bestätigt.
Sichere Kenntnisse zur Entstehungsgeschichte des XXL-Hundes gibt es erst ab dem 16. Jahrhundert. Damals wurden besonders große Vierbeiner von England und Irland nach Deutschland gebracht. Diese riesigen Hunde waren das Ergebnis von Kreuzungen des Mastiffs mit dem Irischen Wolfshund. Optisch waren die Molosser aber alle noch sehr unterschiedlich – lediglich die Größe hatten sie gemeinsam.
Die gezielte Zucht dieser eingeführten Hunde begann in Deutschland ab dem 17. Jahrhundert. Damals hatte die Rasse noch den Namen „Englische Docke“. Ihren Einsatz fanden die großen Vierbeiner überwiegend in der Jagd auf Bären und Wildschweine. Der Adel führte die Doggen zudem auch gerne als Begleithunde. Letztlich wurde bei der Rasse in drei Typen unterschieden: dem Kammerhund, dem Leibhund und der Englischen Dogge. Die Kammerhunde waren optisch die schönsten und anmutigsten Vierbeiner.
Diese trugen ein goldenes Halsband und erhielten einen Schlafplatz in den Gemächern der Fürsten. Die Leibhunde hatten optisch gegenüber den Kammerhunden das Nachsehen und wurden daher nur mit einem silberfarbenen Halsband ausgestattet. Sie dienten als Schutzhunde des gesamten Hofes. Beide Typen, sowohl der Kammerhund, als auch der Leibhund, wurden sozusagen als Familienhund gehalten. Zum Jagdeinsatz kam es bei diesen beiden Varianten eher selten. Hierfür nutzte man vielmehr die Englischen Doggen, die in den Ställen gehalten wurden.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Dogge seltener für die Jagd eingesetzt. Moderne Waffen lösten den Vierbeiner hierbei ab. So wandelte sich die edle Rasse vielmehr zum Statussymbol. Beispielsweise galt Otto von Bismarck als Liebhaber der Hunde. Mittlerweile wurden diese im Übrigen „Ulmer Doggen“ genannt. Auch die Bezeichnung „Reichshund“ war in aller Munde, da Bismarck ganze 60 Jahre über Doggen besaß. 1876 etablierte sich schließlich der Name „Deutsche Dogge“, eine Bezeichnung die alle bisherigen Typen der Rasse vereinen sollte. 1888 gründete sich der erste „Deutsche Doggen Club“. Die endgültige Anerkennung durch die FCI erfolgte dann im Jahr 1961.
Die Deutsche Dogge gilt als sehr menschenbezogener und anhänglicher Hund. Der Vierbeiner möchte seine Familie am liebsten überall mit hin begleiten. Alleine zu sein, mag der Riese überhaupt nicht. Dementsprechend kommt auch eine Haltung im Zwinger absolut nicht infrage. Idealerweise besuchen Sie mit Ihrer Dogge von Beginn an eine Hundeschule, denn der XXL-Vierbeiner neigt dazu, gerne seinen eigenen Kopf durchsetzen zu wollen. Gerade bei seiner Größe kann das oftmals eine Herausforderung werden. Deshalb sollte der Hund bereits als Welpe alle Grundkommandos erlernen.
Aufgrund der massiven Statur wird die Deutsche Dogge gerne auch als Wachhund eingesetzt. Allerdings neigt die Rasse weder zum Bellen, noch zeigt sie aggressives Verhalten. Ob man sich also tatsächlich auf die Wach- und Schutzqualitäten des Hundes verlassen kann, ist fraglich. Meistens kommt es aber gar nicht zu solchen Situationen, denn in der Regel lassen sich Menschen und Tiere von der Größe und dem Gewicht der Dogge soweit abschrecken, dass ein tatsächlicher Angriff auch gar nicht notwendig wäre. Die Deutsche Dogge gilt als Rasse mit einer extrem hohen Reizschwelle und zeigt sich daher sowohl bei anderen Menschen, als auch beim Zusammenleben mit Tieren sehr verträglich.
Durch die gelassene Art und das sympathische Wesen wird die Deutsche Dogge gerne in Familien mit Kindern gehalten. Der große Vierbeiner liebt das gemeinsame Herumtoben mit den Kids und zeigt sich auch sehr kuschelbedürftig. Unterschätzen Sie aber nie die Tollpatschigkeit der Dogge. Gerade als Junghund weiß der Vierbeiner seinen Körper oft noch nicht richtig einzuschätzen und so kann es auch mal zu versehentlichen Unfällen kommen. Kleinere Kinder sollten deshalb nie ohne Aufsicht mit dem Hund herumtoben.
Deutsche Doggen haben ein imposantes Auftreten. Mit einer Widerristhöhe von mindestens 80 cm bei Rüden und 72 cm bei Hündinnen bringen die Vierbeiner 45-90 kg auf die Waage. Dennoch ist die Dogge sportlich und athletisch gebaut und wirkt keineswegs schwerfällig. Im offiziellen Rassestandard wird der Hund als „Apoll unter den Hunderassen“ gerühmt. Grundsätzlich gibt es den riesigen Vierbeiner in drei verschiedenen Farben. In der Zucht dürfen diese auf keinen Fall miteinander vermischt werden.
So gibt es gelbe und gestromte Rassevertreter. Diese haben entweder hellgoldgelbes bis sattgelbes einfarbiges Fell oder haben schwarze Streifen. Sowohl die einfarbigen Hunde, als auch die gestromten Tiere tragen zudem oft eine schwarze Maske. Weiße Flecken oder Zeichnungen sind hier allerdings nicht erlaubt.
Des Weiteren gibt es schwarze und gefleckte Deutsche Doggen. Diese sind einfarbig schwarz oder gescheckt mit weißen Flecken an den Pfoten und der Brust. Neben den gelben und schwarzen Rassevertretern gibt es zudem auch noch stahlblaue Vierbeiner. Diese sind entweder einfarbig oder haben weiße Flecken an der Brust und an den Pfoten. Es existieren auch noch die sogenannten „Grautiger“ und „Weißtiger“. Diese Farbgebungen sind allerdings nach dem aktuellen Rassestandard nicht erwünscht.
Durch die Größe der Hunde und ihrer tollpatschigen Art sollten Sie mit dem Vierbeiner auf jeden Fall frühzeitig eine Hundeschule besuchen. Hier lernt er, wie er seinen Körper richtig einsetzen kann bzw. lernt, seine Kräfte zu kontrollieren. Da er zudem als eigensinnig und stur gilt, müssen auch Sie als Halter lernen, der Dogge früh die Grenzen aufzuzeigen.
Die Deutsche Dogge stellt an ihre Haltung grundsätzlich keine hohen Anforderungen. Für den Hund ist es nur wichtig, immer in der Nähe seiner Familie zu sein. Ist der Vierbeiner oft alleine, wird er hingegen schnell unglücklich. Durch die Größe ist die Dogge für Hundesport nicht unbedingt geeignet. Hierbei würden die Gelenke zu sehr belastet werden. Dennoch gilt es, den Körper der Deutschen Dogge stets zu trainieren, um die Sehnen und Muskeln gut auszubilden. Hierzu können Sie mit dem Hund lange Spaziergänge unternehmen oder auch gemeinsam spielen. Regelmäßiges Treppensteigen, sollte der Vierbeiner wiederum vermeiden. Auch hier wäre die Belastung auf die Gelenke, hauptsächlich auf die Hüfte, zu groß.
Für die Haltung der Deutschen Dogge eignet sich deshalb ein Haus in ländlicher Gegend mit einem großen, eingezäunten Garten. Auch eine große Erdgeschosswohnung mit Garten wäre eine Option. Viele Deutsche Doggen können aufgrund ihres freundlichen Wesens und ihr hohes Maß an Empathie auch als Therapiehunde ausgebildet werden.
Das kurze Fell des Vierbeiners ist einfach zu pflegen. Gelegentliches Bürsten, um lose Haare und Schmutz zu entfernen, genügt in der Regel.
Bei der Deutschen Dogge liegen einige rassespezifische Krankheiten vor. Dazu gehören die Hüftdysplasie, Knochenkrebs und Herzmuskelerkrankungen. Aufgrund der Größe kann es zudem auch oftmals zu Magendrehungen kommen. Um das Risiko für die Krankheiten zu reduzieren, sollten die Zuchttiere stets den relevanten Gentests unterzogen werden.
Aufgrund der Krankheitsanfälligkeit sterben rund ein Viertel der Deutschen Doggen vor Vollendung des fünften Lebensjahres. Im Durchschnitt liegt die Lebenserwartung der Hunde bei sieben Jahren. Viele Vierbeiner schaffen aber auch acht oder neun Jahre.
Pflege:
Gesundheit:
Die Zucht von weißen Doggen gilt in Deutschland als Qualzucht und ist daher gesetzlich verboten. Die weißen Tiere kommen oftmals blind oder taub zur Welt. Für den Rassestandard und die Aufsicht über die Zuchtbedingungen ist der „Deutsche Doggen Club 1888 e.V.“ zuständig. Bei der Zucht wird mittlerweile zum Großteil das Wesen der Hunde fokussiert. So sollen die Vierbeiner ein entspanntes und freundliches Gemüt besitzen und sich für die Haltung in Familien eignen. Laut VDH kamen im Jahr 2020 745 Deutsche-Doggen-Welpen zur Welt. Die Auswahl an Züchtern sollte deshalb relativ groß sein. Achten Sie unbedingt auf die Seriosität des Züchters und lernen Sie diesen nach Möglichkeit frühzeitig persönlich kennen. Auf diese Weise können Sie sich ein Bild von der gesamten Zucht machen und direkt alle offenen Fragen klären.
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