Der Drahthaar-Foxterrier ist ein lebhafter und flinker Vierbeiner. Ursprünglich wurde der britische Hund für die Fuchsjagd gezüchtet. Heute ist er eher ein freundlicher aber sehr bewegungsfreudiger Familienhund.
Rasse: | Drahthaar-Foxterrier |
Herkunft: | Großbritannien |
Größe: | 30-39 cm |
Gewicht: | 5-10 kg |
Lebenserwartung: | 15 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Weiß |
Aufgaben: | Jagdhund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 3. Terrier |
FCI Standard: | 169 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Vor allem optisch hat sich der uns heute bekannte Drahthaar Foxterrier von dem ursprünglich gezüchteten Vierbeiner weiterentwickelt. So waren damals die ersten Foxterrier komplett weiß. Heute haben sie eher mehrfarbiges Fell. Die Idee hinter der weißen Fellfarbe war es, den Hund möglichst gut von der Farbe des Fuchses unterscheiden zu können. Warum? Wie der Rassename schon vorwegnimmt, gehörte es zur Hauptaufgabe des Foxterriers, Füchse zu jagen. Durch seinen kleinen, schmalen Körperbau gelang es dem Vierbeiner wunderbar, sich durch die engen Tunnel des Fuchsbaus zu schieben. Ziel war es, die Füchse zu erlegen oder den Jägern entgegenzutreiben.
Die Wurzeln des Drahthaar Foxterriers liegen in Großbritannien. So geht man davon aus, dass die Vierbeiner durch Kreuzungen von White Terriern, Bullterriern und Beagles entstanden sind. Die offizielle Zucht der Jagdhund-Rasse begann gegen 1850. Zunächst gab es ausschließlich glatthaarige Rassevertreter, diese wurden damals auch auf Hundeausstellungen präsentiert. Erst gute 20 Jahre später entwickelten sich die ersten drahthaarigen Foxterrier.
1876 gründeten schließlich Rasseliebhaber den englischen „Drahthaar-Foxterrier Club“. Von diesem Club wurde kurz darauf zudem der erste Rassestandard veröffentlicht. Direkt darauf erfolgte die Anerkennung durch den Britischen Kennel Club. Auch in Deutschland erfreute sich die neue Rasse größerer Beliebtheit. 1889 wurde der „Deutsche Foxterrier Klub“ gegründet. 1909 entwickelte sich dann der offizielle „Deutscher-Foxterrier-Verband“. Zwar war anfangs die glatthaarige Variante der Hunde deutlich populärer, dies änderte sich aber ab 1920. Ab diesem Zeitpunkt gab es immer mehr Anhänger des drahthaarigen Foxterriers.
Der quirlige Drahthaar-Foxterrier hat viel Temperament und vor allem einen großen Arbeitseifer. Jeder neuen Aufgabe begegnet der Foxterrier neugierig und gespannt. Er freut sich über neue Herausforderungen. Im Alltag zeigt sich der drahthaarige Brite stets sehr freundlich und charmant, was in der Erziehung auch durchaus mal tückisch werden kann. Der Foxterrier findet schnell Lücken im Erziehungsstil seines Halters und weiß diese für sich zu nutzen. Nicht selten versucht der Vierbeiner dann, die Führung an sich zu reißen. Der Foxterrier benötigt daher stets ein konsequentes und aufmerksames Training. Was die Erziehung deutlich erleichtert, ist der vorhandene „will-to-please“. Das heißt, die Rassevertreter möchten in der Regel ihrem Besitzer gefallen und versuchen sich daher wie gewünscht zu verhalten.
Da der Foxterrier selbst sehr aktiv und verspielt ist, versteht er sich auch bestens mit Kindern. Eine Haltung in Familien mit Kindern ist daher problemlos möglich. Der Foxterrier hat zudem einen großen Bewegungsdrang. Er hat großen Spaß am Spielen und Toben. Auch sportlich betätigt sich der Vierbeiner gerne. Beim Spielen kennt der kleine Hund allerdings teilweise seine Grenze nicht, sodass es durchaus auch stürmisch werden kann. Kleine Kinder sollten daher während des Spielens nicht unbeaufsichtigt sein. Mutwilliges aggressives Verhalten ist von dem Foxterrier aber nicht zu erwarten.
Der Drahthaar-Foxterrier hat zwar nur eine geringe Körpergröße, doch der Vierbeiner tritt stets stolz und kraftvoll auf. Der Körperbau ist insgesamt harmonisch und gut proportioniert. Bei einer Größe von 30-40 Zentimeter bringt der Jagdhund zwischen fünf und zehn Kilogramm auf die Waage.
Das Fell des Vierbeiners ist durchschnittlich 2 cm lang und fühlt sich drahthaarig an. An den Flanken ist das Haarkleid allerdings etwas weicher als am restlichen Körper. Am Fang trägt der Hund zudem längeres und krauseres Fell. Die Grundfarbe des Haarkleids ist Weiß. Dabei trägt der Foxterrier aber in der Regel noch schwarze, lohfarbene oder schwarz-lohfarbene Zeichnungen. Der Weißanteil muss laut Rassestandard dennoch überwiegen.
Der Drahthaar Foxterrier war immer ein lebendiger und aktiver Jagdhund. Auch heute sollte dem Bewegungsdrang des Hundes nachgekommen werden. Das bedeutet für Besitzer, die den Vierbeiner als Familienhund halten, dass eine Ersatzaufgabe gefunden werden muss. In erster Linie bietet sich hierfür Hundesport an. Der Foxterrier zeigt sich in Agility, Obedience und Flyball sehr talentiert und hat dabei jede Menge Spaß. Zudem begleitet Sie der Vierbeiner auch gerne beim Joggen oder beim Radfahren. Ist der Hund gut erzogen und beherrscht alle wichtigen Grundkommandos, können Sie ihn auch zum Rettungshund ausbilden. Hier wäre sowohl für die körperliche, als auch für die geistige Auslastung gesorgt. Wird der Foxterrier in seinem Arbeitseifer gebremst und bekommt keine sinnvolle Aufgabe, wird der kleine Vierbeiner unglücklich und wird auch unerwünschtes Verhalten zeigen.
In Waldnähe sollte der Foxterrier nur an der Leine geführt werden. Freilauf ist selten möglich, da der ausgeprägte Jagdtrieb zum Wildern führen könnte.
Wer wenig sportbegeistert ist und den Tag lieber zu Hause auf der Couch verbringt, wird mit dem Foxterrier nicht glücklich werden. Hier sollte man eher auf eine andere Rasse zurückgreifen. Der unternehmungslustige Vierbeiner stellt an seinen Halter relativ hohe Ansprüche und hat dabei sehr viel Energie. Wer aber gerne in der freien Natur unterwegs ist und Spaß an Bewegung hat, wird mit dem Foxterrier einen treuen und sympathischen Begleiter haben.
Die Fellpflege des Hundes ist nicht ganz so einfach. Mit Bürsten ist es hier nicht getan. Lassen Sie Ihren Foxterrier auf jeden Fall zweimal pro Jahr professionell trimmen. Zusätzlich kämmen Sie das Haarkleid ein- bis zweimal pro Woche mit einer Naturbürste.
Der Drahthaar Foxterrier ist generell ein sehr gesunder und widerstandsfähiger Hund. Es gibt nur wenige rassetypische Krankheitsbilder. Allerdings kann es teilweise zu Augen – und Knochenerkrankungen, zur Kropfbildung und zur Taubheit kommen. Das Risiko hierfür kann sich deutlich reduziert, wenn die Zuchttiere vorab gründlich untersucht werden. Nur komplett gesunde Tiere sollten für die Zucht freigegeben werden, da dann keine Gendefekte auf den Nachwuchs übergehen.
Der Drahthaar-Foxterrier ist heutzutage eher selten anzutreffen. Laut VDH wurden im Jahr 2020 lediglich 300 Welpen registriert. Im Vergleich zu vielen anderen (Trend-)Rassen ist diese Zahl ziemlich gering. Dennoch werden Sie letztlich fündig werden. Planen Sie nur etwas Wartezeit und Wegstrecke ein, um einen geeigneten Welpen zu finden. Achten Sie zudem unbedingt auf die Seriosität des Züchters. Lernen Sie diesen und auch die Elterntiere am besten persönlich kennen, um sich ein Bild von der gesamten Zucht machen zu können. Bei einem reinrassigen Foxterrier sollten Sie vom Züchter offizielle Papiere und einen Abstammungsnachweis erhalten. Der Preis für einen reinrassigen Welpen liegt derzeit bei etwa 850 bis 1200 Euro. Günstigere Preise sollten Sie stark hinterfragen. Hier könnte es sein, dass keine ausreichende Gesundheitsvorsorge betrieben wurde.
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