English Foxhound - Die britische Hunderasse für die Jagd

Die Hunderasse English Foxhound perfekt für Familien

Der English Foxhound ist ein kräftiger und ausdauernder Jagdhund. Bei seiner Arbeit zeigt sich der Foxhound stets freundlich und neugierig. Als Familienhund ist der Brite allerdings eher ungeeignet.

Steckbrief: Fakten zum ausdauernden Briten

Rasse:English Foxhound
Herkunft:Großbritannien
Größe:58-64 cm
Gewicht:25-34 kg
Lebenserwartung:10-13 Jahre
Felllänge:Kurzhaar
Fellfarbe:Schwarz, Orange/Mahagoni, Creme, Weiß
Aufgaben:Meutehund für die berittene Jagd
Listenhund:nein
FCI Gruppe:6. Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen
FCI Standard:159
FCI Rasse Standards:FCI Standards (PDF)

Geschichte: Der English Foxhound - ein talentierter Hetzjäger seit dem Mittelalter

Der English Foxhound entstand vermutlich im Mittelalter durch Kreuzungen von Bracken mit Windhunden. Ziel war es damals, die gute Spürnase der Bracken mit der Schnelligkeit und Wendigkeit der Windhunde zu kombinieren. Das Haupteinsatzgebiet des English Foxhounds war damals die „Parforcejagd“ – also die berittene Fuchsjagd in der Meute. Hierbei hetzte die Hundemeute das Wild so lange, bis dieses schließlich völlig erschöpft war. Der Foxhound zeigte sich hierbei äußerst talentiert, denn er war sehr ausdauernd und konnte die Fährte bis zu fünf Stunden verfolgen. Sobald die Beute dann erschöpft war, konnte sie der Jäger erlegen. Gerade im 18. und 19. Jahrhundert war die Parforcejagd ein beliebtes Hobby der deutschen, französischen und englischen Adeligen. Das erste Zuchtbuch der Rasse wurde gegen 1800 veröffentlicht und hat im Prinzip noch bis heute Bestand.

Hetzjagden sind mittlerweile in den meisten europäischen Ländern gesetzlich untersagt. Das Gesetz trat in Deutschland etwa 1936 in Kraft. Dennoch bedeutete dies für den English Foxhound nicht das Aus. Er wurde stattdessen für die Schleppjagden eingesetzt. Hierbei wird eine künstliche Fährte gelegt, die von der Hundemeute verfolgt wird. Im Jahr 1964 erkannte auch die FCI den English Foxhound als eigenständige Rasse an.

Charaktereigenschaften: Ein Rudeltier durch und durch - was den Charakter des Jagdhundes noch heute ausmacht

Der English Foxhound braucht durch seinen Einsatz als Meutehund unbedingt andere Artgenossen um sich herum. Dementsprechend versteht er sich mit anderen Hunden auch bestens und zeigt sich als freundlicher und offener Vierbeiner. Zu den Menschen baut der Foxhound wiederum keine sehr enge Bindung auf. Er ist es durch die Jagd gewöhnt, vom Menschen unabhängig zu arbeiten und sich stattdessen mehr auf die Beute und die restliche Meute zu konzentrieren. Eine Haltung als Familienhund kommt bei dieser Rasse daher nicht infrage. Der Foxhound ist weiterhin ein reiner Jagdhund, der außer der Gesellschaft anderer Hunde nichts zum Glücklichsein braucht. Trotzdem zeigt der Vierbeiner einen gewissen Grundgehorsam und lässt sich somit auch gut führen. Um eine stärkere Bindung zum Menschen zu erzielen, müsste das Tier bereits als Welpe aus der Meute entfernt werden. Dies wäre allerdings in diesem Fall nicht artgerecht. Die Foxhounds sind aber trotz allen Arbeitseifers verspielte Hunde, die sich auch gerne mal von den Jägern bzw. Haltern ausgiebig streicheln lassen.

Erscheinungsbild: Ein kurzes Fell und ein weiß- oranges - schwarzes Harrkleid - die typischen Erkennungsmerkmale des Foxhounds

Der English Foxhound hat einen sportlichen und kraftvollen Körperbau. Bei einer Widerristhöhe von 56 bis 64 Zentimeter bringt der Vierbeiner bis zu 35 Kilogramm auf die Waage. Er hat einen muskulösen Körper, der aber niemals massig, sondern immer athletisch wirkt. Zudem hat der Foxhound verhältnismäßig lange Läufe, was ihm die Möglichkeit gibt, bei der Jagd ein hohes Tempo zu erreichen. Die Optik stand allerdings über die gesamte Zeit hinweg niemals im Fokus der Zucht. Vielmehr galt es immer, die Jagdtauglichkeit stetig zu verbessern.

Das kurze Fell des Foxhounds ist glatt und liegt dicht am Körper an. In der Regel sieht man die Rassevertreter in einem weißen, weiß-schwarzen oder weiß-orangen Haarkleid.

  • Mittelgroße bis große Hunderasse mit athletischem Körperbau und schlanker Statur
  • Schulterhöhe von 56-64 cm und Gewicht von 29-34 kg
  • Kurzes, dichtes Fell mit den Farben Weiß, Schwarz und Braun in verschiedenen Kombinationen
  • Lange, schmale Ohren und ein ausgeprägter Jagdinstinkt
  • Charakteristisches Aussehen mit langem, dünnen Schwanz und schlanker Kopfform
  • Hat eine klare, laute Stimme und eine gute Ausdauer

Haltung & Aktivität: Achten Sie auf ausreichend Auslastung und ein Zusammenleben mit anderen Zeitgenossen - wie Sie die Spürnase erfreuen

Der English Foxhound sollte auch heute noch jagen dürfen. Als reiner Begleit- und Familienhund darf der Vierbeiner nicht gehalten werden. Hier wäre der arbeitseifrige Hund deutlich unterfordert und nicht glücklich. Foxhounds, die heutzutage am Jagdsport teilnehmen, leben in der Regel in großen Zwingeranlagen – gemeinsam mit der restlichen Meute. Schleppjagdvereine organisieren Jagden, bei welchen die Tiere einer künstlich gelegten Fährte folgen. Informieren Sie sich direkt bei den Vereinen über den Ablauf und die Organisation.

Falls der Foxhound nicht mehr für die Jagd tauglich ist und Sie ihn somit als Begleithund halten müssen, ist es unbedingt notwendig, auf die passende Auslastung zu achten. Sie können gemeinsame Radtouren unternehmen und sich zu Canicross anmelden. Des Weiteren sollte der Hund zu Hause genügend Freiraum zum Spielen und Toben haben. Ein Haus mit eigenem, eingezäuntem Garten eignet sich hierfür am besten. Ein English Foxhound, der sich nicht mehr an Jagden beteiligt, freut sich zudem über das Zusammenleben mit Artgenossen. Die Haltung in einem Mehrhundehaushalt ist also von Vorteil. Katzen oder andere kleinere Haustiere werden hingegen selten akzeptiert. Um die Spürnase des Vierbeiners auszulasten, haben Sie auch die Möglichkeit, den Hund zum Mantrailing anzumelden. Auf diese Weise können Sie den Foxhound körperlich und geistig vollständig auslasten.

English Foxhound - Portrait Foto

Pflege & Gesundheit: Eine einfache Pflege und eine gesunde Rassengeschichte

Das kurze Fell des Foxhounds ist einfach zu pflegen. Bürsten Sie das Haarkleid etwa ein- bis zweimal pro Woche, damit der natürliche Glanz des Fells erhalten bleibt und lose Haare entfernt werden können. Auch die Ohren und die Krallen des Vierbeiners sollten regelmäßig von Ihnen untersucht werden, damit dort keine Entzündungen oder Verletzungen unentdeckt bleiben.

Grundsätzlich ist der English Foxhound eine gesunde Hunderasse. Dennoch gibt es einige Krankheiten, die gehäuft auftreten. Dazu gehört in erster Linie die Hound-Ataxie. Hierbei handelt es sich um eine neurologische Erkrankung, die überwiegend English Foxhounds und Beagles entwickeln. Die erkrankten Tiere leiden oftmals an Bewegungsstörungen und Spastiken. Es gibt die Theorie, dass die Gabe von Pansen, die Entstehung der Krankheit fördert. Zwar gilt diese Annahme nicht als wissenschaftlich belegt, dennoch sollten Sie besser von der Pansenfütterung absehen. Neben der Ataxie entwickeln die Foxhounds zudem auch oftmals Hüftdysplasien. Zuchttiere sollten vorab darauf gründlich untersucht werden, damit die Fehlstellung nicht an den Nachwuchs weiter vererbt wird. Auch Übergewicht sollte bei der Rasse immer vermieden werden, sodass die Belastung auf den Gelenken so gering wie möglich bleibt.

Zucht: Der English Foxhound - ein Meutetier

English Foxhounds werden in der Regel nur in der Meute gehalten. Um eine Meute aufzubauen, brauchen Sie deshalb viel Zeit und auch Platz. Wenn Sie Interesse an einem Foxhound haben, wenden Sie sich deshalb am besten direkt an Schleppjagdvereine. Dieser kann Ihnen alle notwendigen Informationen geben und auch entsprechende Züchter vermitteln. Einzeln sollten die Rassevertreter niemals gehalten werden.

In Deutschland ist die Zucht der Rasse kaum verbreitet. Sie werden deshalb bei der Suche nach einem Welpen einiges an Zeit und auch an Wegstrecke einplanen müssen. Wenn Sie einen erwachsenen Foxhound adoptieren möchten, können Sie sich auch an Tierschutzorganisationen wenden oder direkt bei Schleppjagdmeuten suchen. Oft werden ältere Hunde aus der Meute abgegeben, weil sie nicht mehr für die Jagd eingesetzt werden können.

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