Der English Pointer zählt zu den britischen Vorstehhunden. Das heißt, sobald er die Witterung von Wild aufgenommen hat, zeigt er dies entsprechend an. Der Pointer ist mittlerweile auf der ganzen Welt zu finden und wird zudem auch gerne als Familienhund gehalten.
Rasse: | English Pointer |
Herkunft: | Großbritannien |
Größe: | 61-69 cm |
Gewicht: | 25-30 kg |
Lebenserwartung: | 12-17 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Braun/Schokobraun, Creme, Weiß, Rehfarben |
Aufgaben: | Vorstehhund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 7. Vorstehhunde |
FCI Standard: | 1 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der English Pointer hat bereits eine lange Geschichte vorzuweisen. Die Vorfahren der Hunde scheinen bereits in der Antike existiert zu haben. Gegen 1700 wurden die Vierbeiner dann aus Frankreich und Spanien nach Großbritannien überführt. Dort begann schließlich die offizielle Zucht des English Pointers. Hierzu kreuzte man neben dem Foxhound auch den Greyhound mit ein. Ziel war es, den Pointer schneller und ausdauernder zu machen.
Das Haupteinsatzgebiet des English Pointers war damals das Vorstehen. Das heißt, Jäger hielten den Hund, damit der die Witterung von Wild aufnehmen konnte. Hatte der Vierbeiner die potentielle Beute aufgespürt, blieb er ruckartig stehen und zeigte das Wild mit einer nach oben gehobenen Pfote an. Auch heutzutage wird die britische Rasse noch zum Vorstehen eingesetzt.
Bereits im Jahr 1835 gab es in Großbritannien Pointer, die den Hunden wie wir sie heute kennen, bereits sehr ähnlich waren. In Deutschland gründete man 1907 den ersten deutschen Pointer-Verein. 1963 erkannte auch die FCI den English Pointer als eigenständige Rasse an.
Seinen Namen verdankt der Hund übrigens seinen spanischen Wurzeln. „Perro de punte“ bedeutet auf Deutsch „Hund zum Vorstehen“.
Der English Pointer ist ein sympathischer und offener Vierbeiner. Egal ob bei Menschen, Artgenossen oder Katzen – überall zeigt sich der Hund freundlich und aufgeschlossen. Dementsprechend kann er gut in Familien mit Kindern oder in einem Mehrhundehaushalt gehalten werden. Der eifrige Brite ist zudem sehr unternehmungslustig und erkundet gerne selbstständig neue Gegenden.
Bei der passenden Auslastung ist der Pointer zu Hause ruhig und ausgeglichen. Hier weiß er auch einen gemütlichen Nachmittag im Hundebett oder auf der Couch zu schätzen. Selbstverständlich liebt er es in den eigenen vier Wänden auch, ausgiebig gestreichelt und geknuddelt zu werden. Der Vierbeiner ist sehr menschenbezogen und sucht zudem stets die Nähe seiner Familie.
Die Pointer zeigen weder ein ausgeprägtes Revierverhalten, noch haben sie aggressive Charakterzüge. Deshalb können Sie auch selten als Wachhunde eingesetzt werden. Gerade durch das offene Wesen der Vierbeiner, würden sie eher jeden Eindringling warmherzig und schwanzwedelnd empfangen, anstatt ihn zu melden und zu verscheuchen.
Im Grunde ist diese Rasse unkompliziert und daher einfach zu führen. Da der Pointer durchaus als sensibel gilt, muss die Erziehung vorsichtig und behutsam erfolgen und dennoch stets konsequent sein. Durch seine Intelligenz lernt der Hund recht schnell und kann neu erlernte Kommandos oder Verhaltensweisen auch entsprechend zügig umsetzen.
Jedoch dürfen Sie niemals vergessen, dass Sie einen Jagdhund besitzen. Egal wie super das Training zu Hause oder in der Hundeschule funktioniert – ist bei dem Hund einmal der Jagdtrieb geweckt und hat er eine Witterung aufgenommen, wird er der Fährte stur folgen, ohne dabei auf irgendwelche Rückrufe zu achten.
Der Einsatz als Jagdhund ist für den Pointer enorm wichtig. Das Arbeitstier braucht dies, um tatsächlich ausgelastet und glücklich zu sein. Werden Pointer nur als reine Familienhunde gehalten und haben auch keine Ersatzaufgaben, wird der Vierbeiner schon bald ungewünschtes Verhalten zeigen.
Der English Pointer hat einen athletischen und eleganten Körperbau. Seine harmonischen Proportionen lassen die wendigen und schnellen Bewegungen während der Jagd zu. Am Gangbild des Hundes lässt sich auch schnell das Erbe der Windhund-Vorfahren erkennen. Die Vierbeiner haben eine Widerristhöhe von 60-70 cm und bringen dabei in etwa 25 bis 30 Kilogramm auf die Waage.
Das kurze Fell des Pointers ist glatt und glänzend. Laut Rassestandard sind zahlreiche Farbvarianten erlaubt: Zitronenfarben-Weiß, Orange-Weiß, Leberbraun-Weiß und Schwarz-Weiß. Neben diesen zweifarbigen Rassevertretern, gibt es auch einfarbige oder dreifarbige Hunde.
Idealerweise wird der English Pointer von einem Jäger gehalten bzw. kommt zumindest während einer Jagd zum Einsatz. Spezialisiert ist der Pointer für die Jagd auf dem offenen Feld. Gleichzeitig kann der Vierbeiner auch in Familien mit Kindern gehalten werden, beispielsweise wenn ein Familienmitglied als Jäger tätig ist. Der Pointer zeigt sich hier stets kinderlieb und hat Freude am gemeinsamen Spielen und Toben.
Auch mit Katzen und Artgenossen versteht sich der britische Hund in der Regel bestens. Der Kontakt mit den Samtpfoten sollte allerdings so früh wie möglich erfolgen. So sollte das Zusammenleben problemlos funktionieren. Aufgrund des Jagdtriebs ist es allerdings nicht ratsam, wenn noch weitere kleinere Tiere mit im Haus leben. Für diese könnte es gefährlich werden.
Als Jagdhund ist der Pointer selbstverständlich nicht für die Haltung in der Stadt gemacht. Vielmehr sollte der Vierbeiner auf dem Land gehalten werden. Ein Haus mit einem großen, eingezäunten Garten wäre ideal – vor allem weil außen aufgrund des Jagdtriebs nicht immer ein Freilauf möglich ist.
Abgesehen von dem Jagdeinsatz, kann der English Pointer auch noch auf andere Art und Weise körperlich ausgelastet werden. Neben ausgedehnten Spaziergängen in der freien Natur, können Sie mit dem Vierbeiner auch Hundesport betreiben. Besonders Mantrailing wäre für den Pointer gut geeignet. Hier könnte er seine tolle Spürnase zum Einsatz bringen. Auch eine Ausbildung zum Rettungshund wäre denkbar. Sind die Tiere bereits vollständig ausgewachsen, können Sie sich von dem Pointer auch beim Joggen, Radfahren oder Reiten begleiten lassen.
Das kurze Fell des Vierbeiners ist pflegeleicht. Bürsten Sie es etwa einmal pro Woche, damit das Haar weiterhin so schön glänzend bleibt. Auch lose Haare und Schmutz können bei der regelmäßigen Pflege entfernt werden. Untersuchen Sie zudem immer wieder die Schlappohren des Hundes. Hier können sich schnell mal Parasiten festsetzen. Auch Schmutz kann sich ablagern, was wiederum zu Entzündungen führt.
Bei den English Pointern handelt es sich grundsätzlich um sehr robuste und gesunde Hunde. Aufgrund dessen, das es in der Geschichte des Hundes niemals eine Art Überzüchtung gab, gibt es kaum rassespezifische Erkrankungen. Lediglich eine Hüftdysplasie kann gelegentlich auftreten. Das Risiko hierfür lässt sich aber deutlich reduzieren, indem die Hüfte der Elterntiere vorab ausreichend untersucht wird. Sind die Hunde viel draußen, kann es zudem sein, dass sie sich verhältnismäßig schnell verkühlen.
Im Durchschnitt erreichen Vertreter der Rasse ein Alter von 14 Jahren.
In Deutschland ist der English Pointer keine häufig anzutreffende Hunderasse. Laut VDH kamen im Jahr 2020 lediglich 58 Welpen auf die Welt. Sind Sie also auf der Suche nach einem Pointer-Welpen werden Sie auf jeden Fall mit Wartezeit rechnen müssen. Um die Kontaktdaten von passenden Züchtern zu erhalten, wenden Sie sich am besten direkt an die offiziellen Zuchtverbände für Jagdgebrauchshunde. Diese werden Ihnen entsprechende Adressen vermitteln. Wenn Sie die Möglichkeit haben, besuchen Sie die Zuchtstätte vorab und lernen Sie auch die Elterntiere persönlich kennen. Auf diese Weise können Sie sich von dem Wesen und der Gesundheit der Hunde ein umfangreiches Bild machen.
Möchten Sie lieber einem erwachsenen Pointer ein neues Zuhause bieten, können Sie ebenfalls die Verbände für Jagdgebrauchshunde kontaktieren. Die Hunde werden teilweise abgegeben, wenn Sie nicht mehr für die Jagd eingesetzt werden können. Sie würden sich über eine neue Familie ganz bestimmt freuen.
Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.