Der kompakt gebaute English Springer Spaniel hat ein freundliches und temperamentvolles Wesen. Er zählt zu den ältesten Stöberhunden der Welt und wird neben seinem Einsatz als Jagdhund mittlerweile auch gerne als Familienhund gehalten.
Rasse: | English Springer Spaniel |
Herkunft: | Großbritannien |
Größe: | Ca. 51 cm |
Gewicht: | 18-25 kg |
Lebenserwartung: | 12-14 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Braun/Schokobraun, Weiß |
Aufgaben: | Stöber- und Apportierhund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 8. Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde |
FCI Standard: | 125 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Bei dem English Springer Spaniel handelt es sich um eine sehr alte Stöberhundrasse. Man geht davon aus, dass damals die Römer ähnlich aussehende Hunde nach Großbritannien eingeführt haben. Dort wurden sie mit weiteren britischen Rassen gekreuzt. Schilderungen aus dem 17. Jahrhundert zufolge existierte bereits zu dieser Zeit eine Rasse, die dem Spaniel, wie wir ihn heute kennen, stark ähnelte. Als besonderer Liebhaber des English Springer Spaniels galt der Herzog von Norfolk. Er trieb auch die Entwicklung der Rasse deutlich voran. 1885 gab es den ersten offiziellen Spaniel Club. Im Jahr 1954 folgte schließlich auch die Anerkennung durch die FCI.
Seinen Namen verdankt der Hund seiner Aufgabe bei der Jagd. Der Begriff „Springing the game“ bedeutet, dass der Vierbeiner Wild aufstöbert und aufscheucht.
Der freundliche Vierbeiner wird von den Menschen sehr gerne gemocht. Einen „will-to-please“ zeigt der Spaniel allerdings höchstens direkt bei seinem Halter. Bei allen anderen Zweibeinern ist es dem Hund relativ egal, ob diesen sein Verhalten gefällt oder nicht. Er zieht gerne stur seinen Plan durch. Die Erziehung des English Springer Spaniels ist daher nicht unbedingt einfach. Für Hundeanfänger eignet sich die Rasse daher nicht. Trotz seiner Fokussierung auf eine einzelne Person, kann der Spaniel problemlos in Familien gehalten werden. Auch Kinder akzeptiert der Hund ausnahmslos. Wirklich glücklich und entspannt ist das Tier allerdings nur, wenn sein Halter und somit der Rudelführer anwesend ist.
Idealerweise sollte der English Springer Spaniel auch heute noch für die Jagd eingesetzt werden. Hierbei kann sich der Hund auch wunderbar körperlich und geistig auspowern. Ist ein Jagdeinsatz aus verschiedenen Gründen nicht möglich, muss der Besitzer alternative Möglichkeiten zur Auslastung suchen. Darf der Vierbeiner nicht arbeiten, kann es durchaus sein, dass er unerwünschte Verhaltensweisen entwickelt.
Bei ausreichender Auslastung ist der Spaniel zu Hause ein gelassener und entspannter Hund. Er zeigt sich gegenüber seinem Lieblingsmenschen sehr anhänglich und lässt sich gerne ausgiebig mit Streicheleinheiten verwöhnen. Durch seine unkomplizierte Art können Sie den Spaniel auch auf Ausflüge oder bei Verwandtenbesuchen mitnehmen. In Stress gerät der Hund nicht sonderlich schnell. Auch aggressives Verhalten ist bei dieser Rasse nicht zu erwarten. Im Gegenteil: Gerade das sonnige Gemüt des Hundes bereitet allen Familienmitgliedern viel Freude und sorgt stets für gute Laune.
Der English Springer Spaniel hat eine athletische und gut proportionierte Statur. Bei einer Widerristhöhe von etwa 51 cm bringen die Tiere standardmäßig 18 bis 25 kg auf die Waage. Im FCI-Standard ist allerdings keine Gewichtsvorgabe zu finden, sodass es auch Rassevertreter mit niedrigerem oder schwererem Gewicht geben kann. Auf die Eleganz des Hundes und sein schwungvolles Gangbild wird allerdings viel Wert gelegt. Im Vergleich zu anderen britischen Spaniels ist der English Springer Spaniel zudem sehr hochläufig.
Das Fell des Vierbeiners hat immer eine weiße Grundfarbe. Darauf finden sich in der Regel leberbraune, schwarze oder lohfarbene Flecken. Neben dieser durchaus auffälligen Farbgebung ist das Haarkleid des Spaniels zudem glatt und dicht. Es schützt den Hund sicher vor äußeren Einflüssen.
Als Jagdhund hat der Springer Spaniel weiterhin einen sehr großen Bewegungsdrang. Idealerweise setzen Sie ihn deshalb auch weiterhin für Jagdzwecke ein. In jedem Fall müssen Sie dem Hund aber eine ausreichende körperliche Beschäftigung bieten. Auch die gute Spürnase gilt es passend auszulasten. Gerade Spaniels aus der Arbeitslinie sind besonders arbeitseifrig und wollen unbedingt einer herausfordernden Aufgabe nachgehen. Für die richtige Auslastung kommt jeglicher Hundesport oder auch zum Beispiel Dummytraining im Wasser infrage. Um die Spürnase zu schärfen, können Sie Intelligenz- und Suchspiele einsetzen.
Bei der Erziehung sind allerdings klare Linien und viel Konsequenz gefragt. Wie alle Jagdhunde hat auch der Springer Spaniel einen Dickkopf, den er gerne durchzusetzen versucht. Schnell findet er somit Schwachstellen in der Erziehung und weiß diese für sich zu nutzen.
Für eine Haltung in der Stadt ist der Springer Spaniel nicht geeignet. Er liebt das Stöbern in der freien Natur und hat gerne ausreichend Platz zum Toben. Freilauf ist teilweise nur schwer möglich, da sich schnell der Jagdtrieb des Hundes durchsetzt. Gerade in Waldgebieten sollte der Vierbeiner deshalb an der Leine geführt werden.
Das lange Fell des Spaniels sollte im Idealfall täglich gebürstet werden. Auf diese Weise können kleine Äste oder Blätter, die sich während der Spaziergänge im Haarkleid verfangen haben, entfernt werden. Zudem können Sie durch das tägliche Bürsten lästige Verfilzungen verhindern.
Beim English Springer Spaniel treten einige rassespezifische Erkrankungen gehäuft auf. Dazu gehören Augenerkrankungen (PRA und RPED) und die sogenannte Fucosidose, eine neurologische Störung, die zu Bewegungseinschränkungen und Taubheit führen kann. Auch die Familiäre Nephropathie tritt bei den Springer Spaniels gehäuft auf. Hierbei handelt es sich um eine genetisch bedingte Nierenerkrankung, die letztlich auch zum Nierenversagen führen kann. Des Weiteren können die Spaniels auch Hüft- und Ellenbogendysplasien entwickeln. Deshalb sollten die Gelenke der Tiere immer geschont werden. Auch das Gewicht des Hundes müssen Sie stets im Auge behalten, damit die Belastung auf die Gelenke nicht zu hoch wird. Letztlich zeigen sich auch noch die Ohren der Spaniels recht anfällig für Infektionen. Untersuchen Sie diese deshalb regelmäßig auf Auffälligkeiten.
Wenn Sie sich für einen English Springer Spaniel interessieren, wenden Sie sich am besten direkt an einen nahegelegenen Spaniel-Verein. Dieser kann Ihnen geeignete Züchter nennen, bzw. sowohl Welpen, als auch ausgewachsene Spaniels vermitteln. Laut VDH kamen in Deutschland im Jahr 2020 276 Springer-Spaniel-Welpen zur Welt. Dementsprechend dürfte es durchaus eine größere Auswahl an Züchtern geben. Meinen Sie einen geeigneten Züchter gefunden zu haben, lernen Sie diesen und auch die Zuchttiere direkt persönlich kennen, um sich ein Bild von der gesamten Zucht zu machen.
Haben Sie hierbei ein gutes Gefühl, können Sie sich schon bald auf einen fröhlichen und gesunden Welpen freuen. Züchter, die ihre Tiere zu sehr günstigen Preisen und auch schon vor der 10. Lebenswoche vermitteln, sind eher unseriös. Hier kann es passieren, dass sich nicht ausreichend um die Gesundheit und das Wohl der Tiere gekümmert wird. Eventuell ist der Hund dann krank und wesensauffällig wenn er zu Ihnen kommt. Solche Züchter sollten Sie deshalb unbedingt meiden.
Noch zu beachten sind die zwei unterschiedlichen Zuchtlinien. So gibt es wie bei vielen anderen Rassen auch die Arbeitslinie und die Showlinie. Hunde aus der Arbeitslinie wollen arbeiten und sollten daher auch heute noch für die Jagd eingesetzt werden. Tiere aus der Showlinie hingegen haben ein verspielteres und ruhigeres Wesen, sodass sie auch gut als Familienhund gehalten werden können.
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