Der Epagneul Breton zählt zu den kleinsten Vorstehhunden der Welt. In Frankreich gilt der Vierbeiner zudem als beliebtester Jagdhund und ist daher in seiner Heimat weit verbreitet.
Rasse: | Épagneul Breton |
Herkunft: | Frankreich |
Größe: | 47-51 cm |
Gewicht: | 14-18 kg |
Lebenserwartung: | 12-15 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Braun/Schokobraun, Weiß |
Aufgaben: | Vorstehhund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 7. Vorstehhunde |
FCI Standard: | 95 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Die Wurzeln des Vierbeiners reichen bis ins Mittelalter zurück. Zu dieser Zeit wurden die Vorfahren des Bretons für die Beizjagd eingesetzt. Über die nächsten Jahrhunderte kreuzten die Züchter den Hund schließlich weiter mit Settern und Spaniels, sodass der Epagneul Breton so entstand, wie wir ihn heute kennen. Den Namen verdankt der französische Vorstehhund seinem Ursprung: Gerade in der Bretagne wurde der Epagneul Breton gerne zur Jagd eingesetzt. Die Jagd war damals vor allem in der höheren Gesellschaft äußerst beliebt. Nicht selten präsentierte sich der französische Adel mit seinen vierbeinigen Jagdbegleitern auf Gemälden.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts kreuzten die Franzosen den Epagneul Breton mit englischen Settern, sodass die neue Variante noch bessere Vorstehtalente zeigte. Zudem gewann der Breton noch weiter an Eleganz dazu. Den ersten offiziellen Epagneul Breton Club gründete der Gutsverwalter Arthur Enaud im Jahr 1907. Auch ein offizieller Rassestandard wurde in diesem Jahr veröffentlicht. Allerdings unterschied sich der damalige Standard noch deutlich von dem heutigen FCI-Standard. Zum Beispiel galt die Stummelrute damals als rassetypisches Merkmal, was wiederum heute explizit untersagt ist.
Der Epagneul Breton ist auch heutzutage in Frankreich eine der beliebtesten Jagdhundrassen. In Deutschland ist der französische Vorstehhund allerdings weiter eher selten anzutreffen.
Der Epagneul Breton hat ein sehr ausgeglichenes und freundliches Wesen. Gegenüber seinem Halter ist er zudem auch recht anhänglich und baut zu ihm eine enge Bindung auf. Der Vierbeiner zeigt sich stets gehorsam und klug, weshalb der französische Vorstehhund als leicht zu führen gilt. Selbstverständlich sollten Sie mit Ihrem Hund trotzdem frühzeitig eine Hundeschule besuchen, damit alle Grundkommandos erlernt werden und der Breton auch ausreichend sozialisiert wird.
Der Breton hat heutzutage immer noch einen stark ausgeprägten Jagdtrieb. Eine tatsächliche „Schärfe“ liegt dem Franzosen aber nicht im Blut. Auch aggressives Verhalten ist bei dieser Rasse nicht zu erwarten.
Durch seine verspielte Art und sein gutmütiges und freundliches Wesen, ist der Breton auch als Familienhund sehr beliebt. Dennoch sollten Sie in diesem Fall immer darauf achten, dass der aktive Vierbeiner ausreichend ausgelastet und beschäftigt wird.
Der Epagneul Breton hat einen starken aber athletischen Körperbau. Bei einer Widerristhöhe von 47 bis 51 cm wiegen die Rassevertreter 14-18 kg. Durch diese sportliche Statur ist es dem Breton möglich, bei der Jagd schnell und wendig zu agieren. Optisch sieht der Epagneul Breton dem deutschen Setter sehr ähnlich. Laien können beide Rassen schnell verwechseln. Insgesamt zählen die Tiere zu den kleinsten Vorstehhunden weltweit.
Damals war es nach dem Rassestandard gewünscht, dass die Hunde eine Stummelrute tragen. Heute ist das Kupieren der Rute offiziell verboten. Manche Rassevertreter kommen aber dennoch mit einer verkürzten Rute auf die Welt.
Das lange Fell des Vierbeiners ist recht fein und kann zudem auch leicht gewellt sein. Gekräuseltes Haar oder Locken sind nach dem Standard aber nicht erlaubt. Am Kopf und an den Vorderseiten der Läufe ist das Haarkleid eher etwas kürzer, am restlichen Körper dann deutlich stärker befedert.
Häufig sieht man den Breton in einem orange-weißen Fell. Neben dieser Farbe ist aber auch ein schwarzes oder braun-geschecktes Haarkleid erlaubt. Zudem findet man in der Regel deutlich abgegrenzte, weiße Abzeichen.
Schon gewusst? In den USA ist der Epagneul Breton ebenfalls eine beliebte Jagdhundrasse. Dort wird er allerdings deutlich größer gezüchtet. Schwarzes Fell ist bei dieser Variante allerdings nicht erwünscht.
Der Epagneul Breton ist auch heute noch ein ausgezeichneter Jagdhund und zeigt sich vor allem beim Vorstehen äußerst talentiert. Aufgrund seines Arbeitseifers sollte der Hund auch unbedingt für die Jagd eingesetzt werden. Wer als Halter keine Jagdambitionen hat, sollte sich eher nach einer anderen Rasse umsehen. Selbstverständlich müssen sowohl der Halter, als auch der Hund recht frühzeitig eine Jagdausbildung durchlaufen.
Als kleiner Jäger ist der Epagneul Breton in der Stadt nicht gut aufgehoben. Der Vierbeiner liebt das Herumstöbern und Toben in der freien Natur und kann dort auch im geführten Rahmen leidenschaftlich der Jagd nachgehen. Zuhause wäre zudem ein eigener Garten ideal, denn hier könnte er mit den Kindern (falls vorhanden) spielen und herumrennen. Kleinere Haustiere, wie Kaninchen oder auch Katzen sollten nicht mit dem Breton unter einem Dach leben. Hier könnte der Jagdtrieb des Hundes Oberhand gewinnen und es wird für die kleineren Tiere schnell gefährlich. Bei den Samtpfoten haben Sie höchstens die Möglichkeit, den Hund bereits im Welpenalter an die Katze zu gewöhnen, damit diese als vollständiges Rudelmitglied akzeptiert wird. In diesem Fall würde sie nicht gejagt werden.
Ist der Epagneul Breton richtig erzogen, können Sie ihn durch sein unkompliziertes Verhalten auch überall mithinnehmen. Egal ob Wandertouren, Urlaube oder Restaurantbesuche, der Vierbeiner zeigt sich hierbei immer unternehmungslustig aber auch ruhig und entspannt.
Wer den Hund noch zusätzlich körperlich fordern möchte, kann mit ihm auch Hundesport treiben. Gerade Agility wäre für diese Rasse eine passende Beschäftigungsmöglichkeit.
Grundsätzlich ist das Fell des Hundes recht pflegeleicht. Sie sollten es aber dennoch einmal täglich gründlich bürsten, damit in dem langen Haarkleid keine Verfilzungen entstehen. Auch Schmutz und kleine Mitbringsel von den Spaziergängen können so entfernt werden.
Des Weiteren ist es ratsam, die Schlappohren des Vierbeiners regelmäßig auf Auffälligkeiten und Parasiten zu kontrollieren. Schnell könnten hier lästige Entzündungen entstehen.
Der Epagneul Breton neigt zur Hüftdysplasie. Deshalb gilt es, die Zuchttiere vorab stets auf diese Fehlstellung hin zu kontrollieren. Nur HD-freie Vierbeiner sollten für die Zucht eingesetzt werden. Des Weiteren können auch Hauterkrankungen und Epilepsie bei dieser Rasse genetisch bedingt gehäuft auftreten. Hier empfiehlt es sich ebenfalls vorab entsprechende Gentests machen zu lassen.
Insgesamt handelt es sich bei dem Epagneul Breton aber um einen recht gesunden Hund, der in der Regel 12 bis 15 Jahre alt wird.
In Deutschland kamen im Jahr 2020 laut VDH 44 Epagneul Breton Welpen zur Welt. Eine wesentlich größere Auswahl haben Sie selbstverständlich direkt in Frankreich. Da der Breton dort zu den beliebtesten Jagdhunden gehört, gibt es auch entsprechend viele Züchter. Sie haben also die Wahl, den Hund in Deutschland zu holen und hier ein wenig Wartezeit einzuplanen oder eben eine weitere Wegstrecke in Kauf zu nehmen und den Welpen direkt aus Frankreich zu holen.
Wie bei jeder Rasse sollten Sie auch hier darauf achten, an einen seriösen Züchter zu gelangen, der sich ausreichend um die Gesundheitsvorsorge der Tiere bemüht. Hobbyzüchter vernachlässigen diesen Aspekt oftmals.
Wer zudem einen erwachsenen Epagneul Breton ein neues Zuhause geben möchte, kann bei Tierschutzorganisationen oder Tierheimen nachfragen. Eventuell haben diese einen Rassevertreter oder auch einen entsprechenden Mischling in Pflege.
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