Der offene und ausgeglichene Épagneul Francais ist ein eifriger Jagdhund und wird überwiegend für das Vorstehen eingesetzt. Auch beim Apportieren zeigt sich der Franzose sehr talentiert.
Rasse: | Épagneul Francais |
Herkunft: | Frankreich |
Größe: | 55-61 cm |
Gewicht: | 20-27 kg |
Lebenserwartung: | 12-13 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Braun/Schokobraun, Weiß |
Aufgaben: | Vorstehhund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 7. Vorstehhunde |
FCI Standard: | 175 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Ebenso wie seine anderen Epagneul Verwandten, reichen auch die Wurzeln des Epagneul Francais bis ins Mittelalter zurück. Zu dieser Zeit wurden die Vierbeiner für die Beizjagd eingesetzt. Einige Vorfahren der Rasse sollen bereits 1512 von König Ludwig XII. gehalten worden sein. Im 17. Jahrhundert gab es auch in Versailles verwandte Hunde, die für die Jagd auf Fasane und Rebhühner eingesetzt wurden. Mit der Zeit gewannen allerdings auch die britischen Jagdhundrassen immer mehr an Beliebtheit. Diese waren dem Epagneul Francais in Sachen Schnelligkeit deutlich überlegen. So sank die Nachfrage nach dem einst so beliebten französischen Vorstehhund immer mehr und mehr. Letztlich war die Rasse fast schon vom Aussterben bedroht.
Eine Wende kam aber schließlich gegen Mitte des 19. Jahrhunderts. So widmete sich der Priester und Jäger Abbé Fournier der Zucht der Jagdhunde. 1891 wurde dementsprechend auch ein erster offizieller Rassestandard veröffentlicht. Dieser unterschied sich allerdings noch deutlich vom heutigen FCI-Standard.
1955 erkannt die FCI den Epagneul Francais als eigenständige Rasse an. Ab 1970 erhöhte sich zudem der Bekanntheitsgrad in Kanada, wo der Vierbeiner bis heute noch sehr beliebt ist. In den anderen europäischen Ländern sind die französischen Vorstehhunde allerdings eher selten zu finden.
Der Jagdhund hat ein äußerst freundliches und gutmütiges Wesen. Gerade gegenüber seinem Halter zeigt sich der Vierbeiner sehr offen und baut auch eine enge Bindung zu ihm auf. Kann der Epagneul Francais seiner Leidenschaft der Jagd ausgiebig nachgehen, lässt er sich zu Hause ganz unkompliziert halten. Durch seinen guten Grundgehorsam und seine Intelligenz fällt die Erziehung des Hundes relativ leicht.
Auch bei Artgenossen zeigt sich der Epagneul Francais offen und freundlich, sodass er gut in einem Mehrhundehaushalt gehalten werden kann. Mit anderen kleineren Haustieren kann das Zusammenleben ebenfalls funktionieren, wenn der Erstkontakt möglichst früh im Leben des Hundes stattfindet.
Aggressives oder verschlossenes Verhalten, sieht man bei dem Epagneul Francais in der Regel nie. Damit dies so bleibt, sollten Sie in Sachen Erziehung stets geduldig und behutsam vorgehen. Zu viel Druck oder gar Härte gilt es auf jeden Fall zu vermeiden. Dies würde das Vertrauen zwischen Ihnen und Ihrem Vierbeiner zerstören.
Die Ausbildung zum Jagdhund ist unumgänglich. Als reiner Familienhund sollte dieser Vierbeiner niemals gehalten werden.
Der Körperbau des Hundes ist sportlich-elegant. Die Rüden haben eine Schulterhöhe von 56-61 cm, Hündinnen werden bis zu 59 cm groß. Das Gewicht liegt in der Regel zwischen 20 und 27 kg. Optisch sieht der Epagneul Francais dem Münsterländer und dem Deutsch-Drahthaar ähnlich. Hier kommt es oftmals zu Verwechslungen.
Das Fell des Hundes ist mittellang und liegt dicht am Körper an. An den Schlappohren und auch an der Brust ist das Haar noch etwas länger als am restlichen Körper. Den Vierbeiner sieht man standardmäßig in weiß-braun geschecktem Fell.
Idealerweise wird der Epagneul Francais von einem Jäger gehalten, der zudem eine Familie mit Kindern zu Hause hat. So kann sich der Vierbeiner bei der Jagd austoben und vollständig seiner Leidenschaft nachgehen. In den eigenen vier Wänden, kann der kinderliebe Hund wiederum mit dem Nachwuchs des Hauses spielen und kuscheln. Somit wären alle Bedürfnisse des französischen Vorstehhundes bestens erfüllt.
Selbstverständlich gibt es auch Rassevertreter, die aus diversen Gründen nicht (mehr) für die Jagd eingesetzt werden können. Halten Sie den Epagneul Francais also als reinen Begleithund, müssen Sie unbedingt auf die ausreichende körperliche und geistige Auslastung achten. Vor allem an Hundesport hat der Vierbeiner jede Menge Spaß. Wer sich also nicht gerne bewegt und den Tag lieber zu Hause auf der Couch verbringt, sollte sich besser nach einer anderen Rasse umsehen.
Eine Haltung in der Stadt ist für den naturliebhabenden Epagneul Francais nicht geeignet. Ein Haus mit Garten auf dem Land ist hingegen weitaus besser für ihn. Eine Zwingerhaltung kommt bei dieser Rasse nicht infrage. Hierfür ist der Franzose zu menschenbezogen.
Aufgrund seines unkomplizierten Charakters können Sie den Vierbeiner bei Ausflügen oder auch in Urlaube mitnehmen. Hierbei zeigt sich der Hund stets abenteuerlustig aber dennoch ruhig und entspannt. Stressen lässt sich der Epagneul selten.
Obwohl das Fell des Hundes mittellang ist, ist es dennoch sehr pflegeleicht. Ein grobes Ausbürsten einmal täglich wird empfohlen, damit Schmutz und lose Haare entfernt werden. Auch Verfilzungen kann so entgegengewirkt werden. Besonderes Augenmerk legen Sie zudem auf die Schlappohren Ihres Vierbeiners. Hier kann sich Schmutz festsetzen, was letztlich zu Entzündungen führen würde. Reinigen Sie die Ohren am besten regelmäßig mit einem feuchten Tuch.
Im Großen und Ganzen handelt es sich bei dem Epagneul Francais um einen recht gesunden Hund. Allerdings liegt ein erhöhtes Risiko für die Hüftdysplasie vor. Um dieses Risiko zu reduzieren, sollten die Elterntiere auf Hüftfehlstellungen vorab untersucht werden, damit sie diese nicht an den Nachwuchs weitergeben. Neben der Hüfte ist zudem die Haut des Vierbeiners anfällig für Erkrankungen. In der Regel werden die französischen Jagdhunde circa 12 Jahre alt.
In Deutschland finden sich nur wenige Züchter, die sich mit dem Epagneul Francais beschäftigen. So kamen laut VDH im Jahr 2020 keine Welpen zur Welt. Den letzten Nachwuchs gab es 2018. Allerdings wurden auch damals nur zwei Welpen geboren. Haben Sie also Interesse an einem Epagneul Francais, sollten Sie sich direkt an französische Züchter wenden. In Deutschland hätten Sie nur die Möglichkeit, auf andere Epagneul Vertreter, wie dem Epagneul Breton oder dem Epagneul Picard zurück zu greifen.
Auch wenn Sie somit einiges an Wegstrecke zurücklegen müssen, sollten Sie dennoch vorab den Züchter und auch die Zuchttiere persönlich kennenlernen, um sich ein Bild von den Zuchtbedingungen zu machen.
Möchten Sie stattdessen einem ausgewachsenen Epagneul Francais ein neues Zuhause geben, können Sie auch bei Tierheimen und Tierschutzorganisationen anfragen.
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