Der Finnischer Lapphund wurde ursprünglich zum Hüten und Bewachen von Rentieren eingesetzt. Heutzutage wird er auch gerne als Gesellschaftshund gehalten. Der Lapphund ist stets gut gelaunt und ein wahres Energiebündel.
Rasse: | Finnischer Lapphund |
Herkunft: | Finnland |
Größe: | 44-49 cm |
Gewicht: | 15-24kg |
Lebenserwartung: | 12-14 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Creme, Weiß, Rehfarben, Sandfarben |
Aufgaben: | Hüte- und Wachhund für Rentiere |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 5. Spitze und Hunde vom Urtyp |
FCI Standard: | 189 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Finnische Lapphund wurde ursprünglich von den Samen, dem Volk des Lapplands, gehalten. Dort setzte man die Vierbeiner überwiegend zum Hüten und Bewachen der Rentiere ein. Die Rentiere hatten früher in der Region einen hohen Stellenwert, da sie in der Regel die Lebensgrundlage für das einheimische Volk bildeten. Man geht davon aus, dass der Finnische Lapphund zu den ältesten Hunderassen überhaupt gehört.
Erste offizielle Literaturvermerke gab es 1750. In diesem Jahr beschrieb der schwedische Forscher Carl von Linné ausgiebig den Arbeitseifer der Tiere. Ab circa 1900 wurden die Rassevertreter schließlich auch gerne als Begleithunde gehalten. Zu dieser Zeit hatten die Vierbeiner überwiegend eine recht unterschiedliche Optik, da bei der Zucht stets die Eignung zum Arbeitstier im Fokus stand. Einen einheitlichen Rassestandard gab es erst 1945. Dieser bezog sich aber noch auf den alten Namen der Rasse: Lappischer Schäferhund. 1955 erkannte die FCI den Finnischen Lapphund als eigenständige Rasse an. Gegen 1960 unterschied man letztlich den Lappischen Rentierhund und den Lapphund. Beide Varianten fasste man zuvor zu einer gemeinsamen Rasse zusammen.
Die Bezeichnung „Finnischer Lapphund“ wurde erst 1993 eingeführt. In Finnland ist der Lapphund bis heute eine sehr beliebte Hunderasse. Zwar werden die Vierbeiner kaum noch als Hütehund für Rentierherden eingesetzt aber sie erfreuen sich mittlerweile als Gesellschaftshunde großer Beliebtheit.
Der Finnische Lapphund ist ein freundlicher und aufgeschlossener Vierbeiner. Durch seine gute Laune und sein gutmütiges Wesen eignet er sich auch hervorragend als Familienhund. Allerdings sollte seine Familie Spaß an Bewegung haben und entsprechend sportlich sein, denn der Lapphund ist ein wahres Energiebündel und braucht somit eine entsprechende Auslastung.
Auch als Wachhund kann man den Vierbeiner heute weiterhin einsetzen. Der Finne ist Fremden gegenüber eher misstrauisch und distanziert. Eindringlinge werden sofort mit lautem Bellen angezeigt. Ein Kläffer ist der Lapphund aber dennoch nicht. Im Alltag zeigt er sich ruhig und entspannt. Gestresst ist der Vierbeiner nur sehr selten.
Der Finnische Lapphund ist ein sehr kluges Tier, was schnell lernt. Dies ist für die Erziehung des Hundes auf jeden Fall von Vorteil. So nimmt der Vierbeiner stets aufmerksam am Training teil und zeigt sich jederzeit neugierig und gehorsam. Neu Erlerntes kann der Lapphund deshalb schnell umsetzen. Da die Rassevertreter also entsprechend einfach zu führen sind, können die Lapphunde auch gut von Anfängern gehalten werden. Der frühzeitige Besuch einer Hundeschule ist aber selbstverständlich immer sinnvoll. Durch seine Intelligenz kann der Vierbeiner schnell Schwachstellen in der Erziehung entdecken und sich diese zu Nutze machen. Ein Hundetrainer kann hierbei hilfreich sein.
Der Finnische Lapphund ist etwas kleiner als mittelgroß und hat dabei einen kräftigen Körperbau. Rüden erreichen in der Regel eine Widerristhöhe von ca. 49 cm und Hündinnen von ca. 44 cm. Eine Gewichtsgrenze ist im Rassestandard nicht vorgegeben. Im Durchschnitt bringen die Tiere aber zwischen 15 und 24 kg auf die Waage. Ebenfalls typisch für die nordische Rasse sind die aufrecht stehenden Ohren.
Das lange Fell des Vierbeiners ist robust und fühlt sich eher rau an. Am Hals und an der Rute findet sich längeres Haar als am restlichen Körper. Vor allem die Rüden tragen eine imposante Mähne. Nach dem Standard sind alle Fellfarben erlaubt, allerdings muss die Grundfarbe klar erkennbar sein. Alle Rassevertreter tragen zudem eine dichte Unterwolle, die die Hunde vor äußeren Einflüssen schützt.
Der Finnische Lapphund ist ein Vierbeiner mit hohem Bewegungsdrang. Dementsprechend braucht er ausreichend körperliche Beschäftigung. So können Sie den Hund auf Wanderungen, Radtouren oder auch zum Joggen mitnehmen. Lange, ausgedehnte Spaziergänge in der freien Natur weiß das Tier ebenfalls zu schätzen. Auch Hundesport eignet sich natürlich hervorragend für diese aktive Rasse. Ob Agility, Obedience oder Dog Dancing – hier hat der Lapphund überall jede Menge Spaß und zeigt zudem auch sehr gute Leistungen. Des Weiteren wäre Fährtenarbeit, wie Mantrailing, noch eine Möglichkeit, die gute Spürnase des Hundes auszulasten. Die Finnischen Lapphunde lassen sich außerdem auch gut zum Therapiehund ausbilden. Einsatzmöglichkeiten wären dann Schulen oder Seniorenheime.
Unabhängig von der Bewegung über den Tag braucht der Vierbeiner auf jeden Fall immer wieder Ruhepausen und auch einen Rückzugsort zu Hause, wo er jederzeit entspannen kann. Kinder sollten den Hund an diesem Ort in Ruhe lassen. Ansonsten lässt sich der Lapphund aber gerne ausgiebig von der gesamten Familie mit Streicheleinheiten verwöhnen und hat auch gegen gemeinsame Kuschelzeit auf der Couch nichts einzuwenden.
Da der Lapphund an seine Haltung hohe Anforderungen stellt und gleichzeitig auch mal etwas starrköpfig sein kann, ist die Rasse für Anfänger eher weniger geeignet. Schnell erkennt der Vierbeiner Schwachstellen in der Erziehung und versucht diese auszunutzen. Erfahrene Hundehalter werden aber mit einer liebevollen und geduldigen Erziehung einen ganz freundlichen und treuen Begleiter an ihrer Seite haben.
Auch das Zusammenleben mit anderen Haustieren stellt in der Regel kein Problem dar. Im Idealfall findet der Erstkontakt so früh wie möglich, am besten noch im Welpenalter, statt. Zudem sollten die Welpen auch umfassend sozialisiert werden, sodass sie sich gut mit Artgenossen verstehen.
Auch wenn das Fell des Lapphundes sehr üppig wirkt, ist es dennoch einfach zu pflegen. Bürsten Sie es ein- bis zweimal pro Woche, um lose Haare zu entfernen und lästige Verfilzungen zu vermeiden. Die Fellknötchen entstehen vor allem an den Ohren, den Achseln und an den Leisten. Dort sollte deshalb besonders sorgfältig gekämmt werden. Befindet sich der Hund gerade im Fellwechsel, greifen Sie am besten täglich zur Bürste. Alle zwei bis drei Monate können Sie dem Lapphund zudem ein Bad gönnen, um Schmutz und Staub zu entfernen. Verwenden Sie hierbei ein mildes Shampoo, was auch speziell für Hunde konzipiert wurde.
Der Finnische Lapphund erfreut sich in der Regel bester Gesundheit. Erbkrankheiten treten bei den Rassevertretern sehr selten auf, da normalerweise nur gesunde Tiere zur Zucht zugelassen werden. Dementsprechend übertragen die Hunde keine Gendefekte auf den Nachwuchs. Lediglich die Augenerkrankungen „Progressive Retina Atrophie“ und „Grauer Star“ treten bei den finnischen Vierbeinern leicht gehäuft auf. Genetisch bedingte Augenerkrankungen lassen sich ebenfalls vorab durch Gentests ausschließen.
Bedenken Sie außerdem immer, dass der Finnische Lapphund für das milde Klima des Nordens gemacht ist. Heiße Temperaturen verträgt der Vierbeiner daher nicht wirklich gut. Urlaub im Süden ist somit nicht empfehlenswert. Ebenso wenig sollte im Hochsommer tagsüber Sport getrieben werden.
In Deutschland zählt der Finnische Lapphund zu den seltenen Hunderassen. Dennoch gibt es bis zu 60 Welpen im Jahr. Haben Sie also Interesse an einem Rassevertreter, werden Sie zwar mit einiger Wartezeit rechnen müssen, dennoch dürften Sie über kurz oder lang Ihren Wunsch-Welpen in den Händen halten.
Achten Sie darauf, an einen seriösen Züchter zu gelangen, der auch einem offiziellen Zuchtverein angehört. Diese Vereine haben spezielle Anforderungen an ihre Mitglieder. Dazu zählen unter anderem Gesundheitschecks oder auch Wesenstests. Hobbyzüchter vernachlässigen diese Aspekte oftmals.
Wenn Sie stattdessen einem erwachsenen Hund ein neues Zuhause geben möchten, können Sie sich direkt an Vereine für nordische Hunde wenden. Oft vermitteln diese sogenannte „Notfellchen“, die also aktuell aus diversen Gründen eine neue Familie suchen. Auch Tierschutzorganisationen haben eventuell Rassevertreter oder Mischlinge in Pflege.
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