Der Flat-Coated Retriever ist ein intelligenter und lebhafter Vierbeiner. Einst zählte er zu den beliebtesten Apportierhunden Englands. Auch heute wird er noch gerne als Arbeitstier gehalten. Allerdings erfreut sich der Flat-Coated Retriever auch als Familienhund immer größerer Beliebtheit.
Rasse: | Flat-Coated Retriever |
Herkunft: | Großbritannien |
Größe: | 56,5-61,5 cm |
Gewicht: | 25-36 kg |
Lebenserwartung: | 8-14 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Braun/Schokobraun |
Aufgaben: | Apportierhunde zur Flintenjagd |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 8. Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde |
FCI Standard: | 121 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Flat-Coated Retriever zählt mit zu den ältesten Jagdhundrassen Englands. In erster Linie wurde der intelligente Vierbeiner zum Apportieren von Wild eingesetzt. Er nahm also die Witterung der geschossenen Beute auf und apportierte diese schließlich schnell und zuverlässig. Der Fokus der Jagd lag meist auf Enten und Hasen.
Erste offizielle Beschreibungen der Rasse gab es 1881, in dem von Vero Shaw verfassten Buch „The illustrated book of the dog“. Shaw war damals der Vorstand des britischen Kennel Clubs. Er ging damals davon aus, dass der Flat-Coated Retriever durch die Kreuzung von Labrador Retrievern mit English Settern oder Gordon Settern entstand.
Zwar war der Vierbeiner aufgrund seiner Eleganz und seines Jagdtalents lange Zeit sehr beliebt, wurde aber dennoch bald durch die Konkurrenz des Labradors und des Golden Retrievers immer mehr verdrängt. Gerade beim Apportieren zeigten die beiden neueren Rassen deutlich bessere Leistungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg stand der Flat-Coated Retriever deshalb kurz vor dem Aussterben. 1954 erkannte die FCI die Rasse offiziell als eigenständig an. In den 1980er Jahren stieg schließlich die Nachfrage nach dem Jagdhund wieder etwas mehr an, sodass die Rasse tatsächlich bis zum heutigen Tag erhalten werden konnte. Im Vergleich zum Labrador oder auch zum Golden Retriever ist die Zahl der jährlichen Würfe aber deutlich geringer. Der Flat-Coated Retriever zählt somit weiterhin zu den eher seltenen Rassen.
Als Jagdhund hat der Vierbeiner einen hohen Bewegungsdrang und einen ausgeprägten Arbeitseifer. Dementsprechend sollte er stets ausreichend ausgelastet werden. Auch heutzutage zeigt sich der Flat-Coated Retriever weiter sehr talentiert was das Apportieren angeht. So kann er weiterhin zu Jagdzwecken eingesetzt werden. Zudem hat der britische Vierbeiner einen starken „will-to-please“. Er möchte also seinem Halter stets gefallen. Dies in Verbindung mit der Intelligenz des Hundes macht die Erziehung grundsätzlich recht einfach.
Zwar eignet sich der Flat-Coated Retriever als Familienhund, muss aber unbedingt ausreichend beschäftigt werden und auch genügend Zeit draußen in der Natur verbringen dürfen. Für sportliche und aktive Familien ist diese Rasse aber bestens geeignet. Zu Hause zeigt sich der Vierbeiner verspielt und anhänglich, sodass er auch mit Kindern wunderbar zurechtkommt.
Durch seine menschenbezogene Art darf der britische Retriever niemals im Zwinger gehalten werden. Er braucht die Nähe zum Menschen, um glücklich zu sein. Begegnen Sie dem Vierbeiner zudem stets respektvoll und seien Sie in der Erziehung geduldig und liebevoll. Zu viel Druck oder auch Härte würde den sensiblen Hund zurückstoßen und Ihre Verbindung schwächen.
Da der Flat-Coated Retriever in der Regel immer offen auf alle Menschen zugeht, ist er als Wach- und Schutzhund wenig talentiert. Man kann davon ausgehen, dass er jeden Eindringling schwanzwedelnd empfangen würde.
Der Flat-Coated Retriever hat einen sportlichen und muskulösen Körperbau. Dabei wirkt er stets elegant und niemals massig bzw. schwerfällig. Bei einer Größe von 56 bis 61 cm werden die Tiere zwischen 25-36 kg schwer.
Der Vierbeiner trägt ein mittellanges Fell, welches meist glatt ist. Auch leichte Wellen wären nach dem Rassestandard erlaubt. Locken wie beim Curly-Coated Retriever sind aber auf jeden Fall unerwünscht. Die Rassevertreter zeigen sich in einem schwarzen oder selten auch in einem leberbraunen Haarkleid. Teilweise kommen auch Hunde in gelber Farbe zur Welt. Diese Farbe ist allerdings laut Standard verboten. Professionelle Züchter lassen vorab eine DNA-Analyse durchführen, sodass diese Farbe ausgeschlossen werden kann bzw. entsprechende Hunde nicht für die weitere Zucht verwendet werden.
Der Flat-Coated Retriever ist ein idealer Begleithund für aktive Familien. Ob gemeinsame Ausflüge, Wanderungen oder sonstige sportliche Aktivitäten – hierbei hat der quirlige Vierbeiner jede Menge Spaß und kann sich auch körperlich auspowern. Selbstverständlich zeigt der sportliche Jagdhund auch herausragende Leistungen beim Hundesport. Hierbei eignen sich vor allem die Disziplinen Agility, Obedience, Flyball und auch Dummyarbeit. Natürlich kann der Flat-Coated Retriever auch weiterhin als Jagdhund geführt werden. Hierbei sollte er frühzeitig eine Jagdhundausbildung durchlaufen, um die einzelnen Phasen der Jagd kennenzulernen.
Durch seine sensible Art und seine Intelligenz kann der Vierbeiner zudem zum Lawinen-, Rettungs- und Sanitätshund ausgebildet werden. Hierbei wäre der Hund sowohl körperlich, als auch geistig umfangreich ausgelastet. In erster Linie sind die Rassevertreter aber sehr anhängliche und menschenbezogene Tiere. Für Vollzeitberufstätige mit wenig Zeit ist diese Rasse deshalb nicht empfehlenswert. Auch eine Zwingerhaltung kommt bei den Vierbeinern nicht infrage.
Besonders wohl fühlt sich der aktive Hund natürlich in ländlichen Gegenden. Ein Haus mit einem großen Garten wäre für den Flat-Coated Retriever ideal, um nach Herzenslust herumzutoben. Über eine geeignete Bademöglichkeit in der Nähe, würde sich der wasserliebende Hund ebenfalls freuen.
Das mittellange Haarkleid des Hundes ist einfach zu pflegen. Bürsten Sie es einmal pro Woche, um Schmutzpartikel zu entfernen. Auch der Glanz des Fells kann auf diese Weise gut erhalten werden. Befindet sich Ihr Vierbeiner allerdings im Fellwechsel, sollten Sie eher täglich zur Bürste greifen, um herumfliegende Haar zu reduzieren.
Entgegen anderer Retriever-Rassen, hat der Flat-Coated Retriever in der Regel keine Probleme mit den Gelenken. Es kommt also sehr selten zur Hüft- oder Ellenbogendysplasie. Ebenfalls selten tritt eine Knieluxation auf. Ansonsten handelt es sich bei den Rassevertretern um sehr robuste und gesunde Tiere, die im Durchschnitt 10 bis 12 Jahre alt werden.
Wie die meisten Retriever, ist auch der Flat-Coated Retriever dem Essen nicht abgeneigt und wirft seinem Halter gerne zwischendurch einen treuen Hundeblick zu, um ein zusätzliches Leckerchen zu erhaschen. Behalten Sie deshalb unbedingt stets das Gewicht des Hundes im Auge. Starkes Übergewicht belastet nicht nur die Gelenke des Tieres, sondern auch die Organe und das Herz-Kreislauf-System.
Wenn Sie sich für einen Flat-Coated Retriever interessieren, wenden Sie sich am besten direkt an Retriever-Clubs. Diese können Ihnen passende Züchter vermitteln. In Deutschland trifft man die Rassevertreter verhältnismäßig selten an. So kamen laut VDH im Jahr 2020 557 Welpen zur Welt. Im Vergleich zum Labrador Retriever und dem Golden Retriever also deutlich weniger.
Achten Sie bei der Auswahl des Züchters auf dessen Seriosität. Er sollte vorab die Zuchttiere gründlich untersuchen, damit keine Gendefekte und Krankheiten vererbt werden. Machen Sie sich am besten persönlich ein Bild von der gesamten Zuchtstätte und lernen Sie auch die Elterntiere kennen. Haben Sie ein gutes Gefühl, können Sie entspannt einen Welpen adoptieren.
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