Der Glatthaar-Foxterrier ist ein sehr aktiver und temperamentvoller Hund. Auch wenn er ursprünglich für die Fuchsjagd gezüchtet wurde, wird er heutzutage gerne als Familienhund gehalten.
| Rasse: | Glatthaar-Foxterrier |
| Herkunft: | Großbritannien |
| Größe: | ca. 39 cm |
| Gewicht: | 6-9 kg |
| Lebenserwartung: | 12-15 Jahre |
| Felllänge: | Kurzhaar |
| Fellfarbe: | Weiß |
| Aufgaben: | Jagdhund |
| Listenhund: | nein |
| FCI Gruppe: | 3. Terrier |
| FCI Standard: | 12 |
| FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Die Foxterrier wurden im 19. Jahrhundert überwiegend zur Fuchsjagd eingesetzt. Hierbei zeigten sich die kleinen Vierbeiner äußerst talentiert, da sie die Füchse unerschrocken und selbstbewusst bis in den Bau jagten und auch töteten. Besonders beeindruckend war die Ausdauer der Tiere. Nachdem die Rasse gegen 1860 auch auf Hundeausstellungen präsentiert wurde, stieg das Interesse am Foxterrier immer mehr.
1876 veröffentlichte der Fox Terrier Club einen ersten gültigen Rassestandard. Kurze Zeit später gelangen auch erste Rassevertreter nach Deutschland, wo sich Prinz Albrecht zu Solms-Braunfeld mit dessen weiteren Zucht beschäftigte. 1955 erkannte die FCI den Foxterrier als eigenständige Rasse an. Heute unterscheidet dieser internationale Verband den Glatthaar-Foxterrier von der Drahthaar-Variante. Beide Typen werden als separate Rassen geführt. Nachdem zunächst der Glatthaar-Foxterrier deutlich beliebter war, änderte sich dies zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Von diesem Zeitpunkt an gewann der Drahthaar-Foxterrier immer mehr an Beliebtheit.
Der aktive Vierbeiner hat viel Temperament und vor allem einen großen Arbeitswillen. Jeder neuen Aufgabe begegnet der Foxterrier neugierig und gespannt. Er freut sich über neue Herausforderungen. Im Alltag zeigt sich der Glatthaar-Foxterrier stets sehr freundlich und charmant, was in der Erziehung auch durchaus mal tückisch werden kann. Er findet schnell Lücken im Erziehungsstil seines Halters und weiß diese für sich zu nutzen. Nicht selten versucht der Vierbeiner dann, die Führung an sich zu reißen. Der Foxterrier benötigt daher stets ein konsequentes und aufmerksames Training. Was die Erziehung deutlich erleichtert, ist der vorhandene „will-to-please“. Das heißt, die Rassevertreter möchten in der Regel ihrem Besitzer gefallen und versuchen sich daher wie gewünscht zu verhalten.
Da der Foxterrier selbst sehr aktiv und verspielt ist, versteht er sich auch wunderbar mit Kindern. Eine Haltung in Familien mit Kindern ist daher ohne Probleme möglich. Der Foxterrier hat zudem einen großen Bewegungsdrang. Er hat großen Spaß am Spielen und Toben. Auch sportlich betätigt sich der Vierbeiner gerne. Beim Spielen kennt der kleine Hund allerdings teilweise seine Grenze nicht, sodass es durchaus auch stürmisch werden kann. Kleine Kinder sollten daher während des Spielens nicht unbeaufsichtigt sein. Mutwilliges aggressives Verhalten ist von dem Foxterrier aber nicht zu erwarten.
Der Körperbau des Glatthaar-Foxterriers ist klein und kompakt. Bei einer Schulterhöhe von bis zu 39 cm bringt der quirlige Vierbeiner maximal 7,5 kg auf die Waage. Dabei bewegt sich der Brite dank seiner hohen Läufe stets sportlich und athletisch. Ebenfalls rassetypisch sind die kleinen, niedlichen Schlappohren und der verhältnismäßig lange Fang des Hundes.
Das Fell des Glatthaar-Foxterriers ist kurz und liegt dicht am Körper an. Im Gegensatz zu der Drahthaar-Variante, haben diese Rassevertreter glänzendes, glattes Fell. Dabei tragen die Vierbeiner entweder einfarbig weißes Fell oder ein weißes Haarkleid mit schwarzen bzw. lohfarbenen Abzeichen.
Der Glatthaar-Foxterrier war immer ein lebhafter und aktiver Jagdhund. Auch heute sollte dem Bewegungsdrang des Hundes nachgekommen werden. Das bedeutet für Besitzer, die den Vierbeiner als Familienhund halten, dass eine Ersatzaufgabe gefunden werden muss. In erster Linie bietet sich hierfür Hundesport an. Der Foxterrier zeigt sich in Agility, Obedience und Flyball sehr talentiert und hat dabei jede Menge Spaß. Zudem begleitet Sie der Vierbeiner auch gerne beim Joggen oder beim Radfahren. Ist der Foxterrier gut erzogen und beherrscht alle wichtigen Grundkommandos, können Sie ihn auch zum Rettungshund ausbilden. Hier wäre sowohl für die körperliche, als auch für die geistige Auslastung gesorgt. Wird der Foxterrier in seinem Arbeitseifer gebremst und bekommt keine sinnvolle Aufgabe, wird der kleine Vierbeiner unglücklich und kann auch unerwünschtes Verhalten zeigen.
In Waldnähe sollte der Foxterrier nur an der Leine geführt werden. Freilauf ist selten möglich, da der ausgeprägte Jagdtrieb zum Wildern führen könnte.
Wer wenig sportbegeistert ist und den Tag lieber zu Hause auf der Couch verbringt, wird mit dem Foxterrier nicht glücklich werden. Hier sollte man eher auf eine andere Rasse zurückgreifen. Der unternehmungslustige Vierbeiner stellt an seinen Halter relativ hohe Ansprüche und hat dabei sehr viel Energie. Wer aber gerne in der freien Natur unterwegs ist und Spaß an Bewegung hat, wird mit dem Foxterrier einen treuen und sympathischen Begleiter haben.
Das kurze Fell des Foxterriers benötigt nicht sonderlich viel Pflege. Bürsten Sie es etwa einmal pro Woche, um den natürlichen Glanz zu erhalten und zudem auch lose Haare zu entfernen.
Im Prinzip gelten die Foxterrier als recht gesunde Tiere. Trotzdem gibt es einzelne Krankheiten, die im Verhältnis etwas gehäuft auftreten. Dazu zählen vor allem Augenerkrankungen und neurologische Erkrankungen wie Ataxie und Myelopathie. Die Myelopathie kann zu einer Schädigung des Rückenmarks führen, was wiederum Bewegungseinschränkungen oder Lähmungen verursacht. Ein professioneller Züchter führt vorab bei seinen Zuchttieren ausgiebige Gentests durch, sodass Krankheiten und Gendefekte nicht an die Welpen weitergegeben werden.
Zunächst sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass ein Glatthaar-Foxterrier keineswegs ein Hund für Anfänger ist. Sind Sie den Anforderungen jedoch gewachsen, können Sie mit der Suche nach einem passenden Welpen beginnen. Laut VDH kamen in Deutschland im Jahr 2020 328 Glatthaar-Foxterrier auf die Welt. Im Vergleich zum verwandten Drahthaar-Foxterrier sind dies 28 Welpen mehr. Somit dürfen Sie zwar mit etwas Wartezeit rechnen, werden aber schon bald Ihren Wunsch-Foxterrier in den Händen halten können.
Fragen Sie am besten bei offiziellen Zuchtvereinen an. Diese werden Ihnen passende Züchter vermitteln. Lernen Sie dann diese und im Idealfall auch die Zuchttiere direkt persönlich kennen, um sich ein Bild von der gesamten Zuchtstätte machen zu können. Ein seriöser Züchter lässt seine Tiere vorab gründlich untersuchen und achtet bei den Welpen auch auf eine frühe und umfangreiche Sozialisierung.
Aktuell liegt der Preis für einen reinrassigen Glatthaar-Foxterrier zwischen 850 und 1500 Euro.
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