Golden Retriever - Freundlichkeit und Treue in einer Rasse

Golden Retriever als Wachhund auf der Weide

Der Golden Retriever ist für sein freundliches und liebevolles Wesen bekannt. Gerade deshalb wird der sympathische Vierbeiner auch so oft als Familienhund geführt.

Steckbrief: Merkmale zum liebevollen Familienhund

Rasse:Golden Retriever
Herkunft:Großbritannien
Größe:51-61 cm
Gewicht:34-40 kg
Lebenserwartung:12-16 Jahre
Felllänge:Langhaar
Fellfarbe:Creme, Weiß, Sandfarben
Aufgaben:Apportierhund für die Flintenjagd
Listenhund:nein
FCI Gruppe:8. Apportierhunde, Stöberhunde, Wasseerhunde
FCI Standard:111
FCI Rasse Standards:FCI Standards (PDF)

Geschichte: Ein Blick auf die Entstehung der beliebten Hunderasse

Wie genau die Retriever-Rassen entstanden sind, ist bis heute nicht genau geklärt. Die Geschichte des Golden Retrievers kann aber ab 1864 nachverfolgt werden. Der Brite Sir Dudley Marjoribanks erwarb in Brighton einen gelben Wavy-Coated-Retriever mit dem Namen „Nous“. Der Rüde war das einzige gelbe Exemplar im gesamten Wurf, die restlichen Welpen waren schwarz. Mit „Nous“ startete Sir Dudley Marjoribanks in Schottland schließlich seine eigene Hundezucht. Ziel seiner Zucht war es, eine Rasse zu entwickeln, die für das Apportieren von Wildvögeln eingesetzt werden konnte. 1868 verpaarte der Brite deshalb „Nous“ mit der Tweed-Water-Spaniel-Hündin „Belle“. Durch die Einkreuzung der Water-Spaniel-Dame sollten die Talente im Wasser verstärkt gefördert werden. Auch beim Apportieren zeigten sich die Rassevertreter recht talentiert.

In die Zuchtlinie von Marjoribanks wurden über 20 Jahre hinweg weiter Wavy-Coated-Retriever, Tweed-Water-Spaniels und auch rote Irish Setter eingekreuzt. So entwickelte sich über die Zeit hinweg der Golden Retriever, wie er uns heute bekannt ist. 1913 erkannte der Britische Kennel Club die neue Rasse entsprechend an.

1954 folgte auch die offizielle Anerkennung durch die FCI. In Deutschland gab es den ersten Golden Retriever Wurf im Jahr 1964. Bis heute zählt er vor allem im europäischen Raum zu den beliebtesten Hunderassen.

Charaktereigenschaften: Eine freundliche und ruhige Rasse - der Golden Retriever - Familien-, Therapie- Rettungs- und Spürhund

Der Golden Retriever ist vor allem für seinen stark ausgeprägten „will-to-please“ bekannt. Gerade diese Eigenschaft, seinem Besitzer gefallen zu wollen, eignet ihn auch so hervorragend zum Familienhund. Er zeigt sich im Alltag äußerst anpassungsfähig und baut zu seinen Rudelmitgliedern eine enge Bindung auf. Durch seine freundliche, ruhige Art und seine Gelassenheit eignet er sich wunderbar für das Zusammenleben mit Kindern. Auch am gemeinsamen Spielen hat er viel Freude.

Der Golden Retriever wurde allerdings einst zum Arbeiten gezüchtet und hat daher auch heutzutage noch einen ausgeprägten Arbeitseifer. Eine Haltung ausschließlich als Familienhund ohne Auftrag ist daher nicht unbedingt zu empfehlen. Hier könnte der Vierbeiner unerwünschte Verhaltensweisen entwickeln. Um dies zu vermeiden, haben Sie die Möglichkeit, den Hund als Blinden- oder Therapiehund, als Rettungshund oder Rauschgift- und Sprengstoffspürhund auszubilden. Ein Schutztrieb ist wiederum kaum vorhanden, sodass sich eine Ausbildung zum Wachhund weniger anbietet. Selbstverständlich können Sie den Vierbeiner aber auch sportlich herausfordern.

Grundsätzlich ist der Golden Retriever durch sein freundliches Wesen, den „will-to-please“ und seine Lernfreude einfach zu führen und daher auch gut für Anfänger geeignet. Ein kleiner Hinweis: Der Golden Retriever zählt zu den äußerst verfressenen Hunderassen. Er würde so ziemlich alles futtern, was ihm vor die Schnauze kommt. Achten Sie daher darauf, dass Ihr Vierbeiner außen nichts frisst, was er nicht direkt von Ihnen bekommt und behalten Sie auch stets das Gewicht des Hundes im Auge.

Erscheinungsbild: Ein athletischer Vierbeiner mit glattem Haar

Der Golden Retriever hat einen sportlichen und gut proportionierten Körperbau. Die Hunde haben eine Schulterhöhe von 51 bis 61 cm und wiegen dabei 30 bis 40 kg. Der Vierbeiner sollte sich stets sportlich und agil bewegen, Schwerfälligkeit aufgrund Übergewichts gilt es zu vermeiden.

Rassetypisch sind zudem die dunklen Augen des Goldies, welcher ihm einen besonders freundlichen und gutmütigen Gesichtsausdruck verleiht.

Das Fell des Vierbeiners hat eine mittlere Länge und ist glatt oder auch leicht gewellt. Locken sind laut Rassestandard allerdings nicht erwünscht. Der Golden Retriever verfügt zudem über eine dichte Unterwolle, die ihn vor äußeren Einflüssen schützt. Selbst sehr nasses oder kaltes Wetter hält den freundlichen Hund deshalb nicht davon ab, nach draußen zu gehen. In der Regel tragen die Rassevertreter goldfarbenes bis mondgelbes Fell. Auch cremefarbene Farbtöne sind möglich. Gerade im Bereich der Brust können auch weiße Haare auftreten.

  • mittelgroße bis große Hunderasse
  • kräftiger und muskulöser Körperbau
  • dichtes Fell in goldener oder cremefarbener Farbe
  • runder Kopf mit dunklen Augen und hängenden Ohren
  • lange, kräftige Rute
  • freundliches und intelligentes Aussehen mit einer ausgeprägten Liebe zu Wasser und Apportierspielen.

Haltung & Aktivität: Ein hoher Drang nach Bewegung und Herausforderung - wie Sie ihren Retriever optimal halten

Auf der ganzen Welt wird der Golden Retriever gerne als Familienhund gehalten. Dies liegt vor allem an seinem freundlichen und gutmütigen Wesen und seiner kinderlieben Art. Auch das Zusammenleben mit Katzen oder anderen Kleintieren ist meistens problemlos möglich.

Da der Vierbeiner recht aktiv ist und Freude an Bewegung hat, ist eine Haltung in der Stadtwohnung nicht ideal. Schon allein aufgrund der Körpergröße braucht er viel Platz. Am besten eignet sich ein Haus mit eigenem Garten, wo der freundliche Hund nach Herzenslust herumtoben kann.

Der Golden Retriever möchte unbedingt ausreichend ausgelastet werden – sowohl körperlich, als auch geistig. Deshalb eignet sich der Vierbeiner hervorragend für Hundesport wie Obedience, Agility, Dummytraining oder Mantrailing. Auch Apportierübungen und Suchspiele bereiten dem Hund viel Spaß. Des Weiteren haben Sie die Möglichkeit, den Hund als Blinden- oder Therapiehund, als Rettungshund oder Rauschgift- und Sprengstoffspürhund auszubilden. Da der Goldie Wasser über alles liebt, bietet es sich an, dass Sie in der Nähe eine geeignete Badestelle für den Vierbeiner suchen. Dort kann er sich nach Belieben abkühlen und mit viel Freude schwimmen und plantschen.

Beige Golden Retriever Hunderasse Welpe

Pflege & Gesundheit: Fell, Ohren und Gelenke - darauf sollten Sie Ihre Aufmerksamkeit lenken

Der Golden Retriever verliert relativ viel Fell. Um die Haarstruktur zu erhalten und herumfliegende Knäule im Haus zu reduzieren, sollten Sie daher das Fell des Hundes ein- bis zweimal pro Woche gründlich bürsten. Neben der Fellpflege gilt es auch die Ohren des Hundes regelmäßig auf Schmutz und Parasiten zu untersuchen. Ansonsten können in der sensiblen Region schnell Entzündungen entstehen.

Um die große Nachfrage nach Golden Retriever Welpen zu stillen, haben die Züchter eine gewisse Zeit lang nicht auf die Gesundheitsvorsorge geachtet, daher wurden Gendefekte weitergegeben und es treten grundsätzlich einige rassetypische Erkrankungen auf. Dazu gehören: Hüftgelenksdysplasie, Ellenbogendysplasie, Epilepsie, Progressive Retinaatrophie und Hereditärer Katarakt.

Inzwischen werden allerdings wieder umfangreiche Untersuchungen bei den Zuchttieren vorgenommen, sodass Erkrankungen entdeckt werden können. Im Idealfall werden dann nur vollständig gesunde Tiere für die Zucht verwendet, sodass keine Gendefekte auf den Nachwuchs übertragen werden.

Gesunde Golden Retriever werden 12 bis 16 Jahre alt.

Zucht: Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Zuchtlinien, um eine optimale Auswahl zu treffen

Wenn Sie sich für einen Golden Retriever interessieren, sollten Sie sich vorab über die zwei verschiedenen Zuchtlinien informieren. So gibt es wie bei vielen anderen Rassen auch eine Arbeitslinie (Field Trial) und eine Show-Linie.

Vertreter der Arbeitslinie haben einen sportlichen und recht schlanken Körperbau. Sie zeigen sich sehr lebhaft und lernwillig. Zudem haben sie einen starken Jagdtrieb. Die Retriever der Arbeitslinie sind somit allgemein noch relativ ursprünglich. Vertreter der Showlinie unterscheiden sich vor allem durch ihr Äußeres. Sie haben einen wesentlich kompakteren Körper und in der Regel auch eine hellere Fellfärbung. Zudem ist das Haarkleid auch länger und üppiger als bei den Hunden der Arbeitslinie. Vom Verhalten her sind die Vertreter der Showlinie ruhiger und etwas weniger bewegungsfreudig. Sie eignen sich meistens besser für die Haltung als Familienhund.

In jedem Fall sollten Sie auf die Seriosität des Züchters achten, sodass Sie sich sicher sein können, dass sich ausgiebig um die Gesundheitsvorsorge gekümmert wird. Laut VDH kamen in Deutschland im Jahr 2020 2121 Golden Retriever Welpen auf die Welt. Demensprechend sollten Sie nicht allzu lange auf einen Welpen warten müssen. Der Preis für einen Welpen dieser Rasse liegt derzeit bei ca. 2000 Euro.

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