Gordon Setter - Der schottische Jagdhund mit Stil

Typischer Gordon Setter mit langen Haaren

Der Gordon Setter ist ein eleganter, britischer Vierbeiner, der überwiegend als Vorstehhund eingesetzt wird. Besonders rassetypisch ist die Leistungsfähigkeit des Hundes. Zudem gilt er als äußerst intelligentes Tier.

Steckbrief: Kennzeichen des herausfordernden Jägers

Rasse:Gordon Setter
Herkunft:Großbritannien
Größe:58-69 cm
Gewicht:20-36 kg
Lebenserwartung:10-12 Jahre
Felllänge:Langhaar
Fellfarbe:Schwarz, Orange/Mahagoni
Aufgaben:Vorstehhund
Listenhund:nein
FCI Gruppe:7. Vorstehhunde
FCI Standard:6
FCI Rasse Standards:FCI Standards (PDF)

Geschichte: Die Entstehung eines edlen Jagdhundes

Der Gordon Setter gehört zu den Vorstehhunden. Heutzutage zeigen diese Vorstehhunde mit gehobener Vorderpfote und starrer Körperhaltung an, wo sich Wild befindet. Früher haben sich die Tiere oftmals hingelegt, um dem Jäger anzuzeigen, wo sich die Beute befindet. Daher wurden die Rassevertreter „Setting Dogs“ genannt, woraus sich später dann die Rassebezeichnung „Setter“ entwickelte.

Es gibt vier eng verwandte Setter-Rassen: den English Setter, den Irish Setter, den Irish red and white Setter und den Gordon Setter. Alle diese langhaarigen Setter-Vertreter stammen vermutlich von Spaniels und Pointern ab – somit auch der Gordon Setter.

Eine optische Rassebeschreibung des Gordon Setters gab es bereits Ende des 18. Jahrhunderts. Gegen 1810 begann in Schottland auch die offizielle Zucht des schwarz-roten Vierbeiners, welche von Lord Alexander Gordon of Banffshire betrieben wurde. 1873 gab es schließlich den ersten offiziellen Rassestandard, zudem folgte in diesem Jahr die Anerkennung durch den britischen Kennel Club. Dieser neue Standard schloss allerdings dreifarbige Rassevertreter von der weiteren Zucht aus. Der Name „Gordon Setter“ kam erst einige Jahre später auf, so erhielt die Rasse ihre heutige Bezeichnung erst 1924. Zuvor wurden die Hunde als „Black-and-Tan-Setter“ bezeichnet.

Charaktereigenschaften: Zuverlässig, mutig und sportlich - ein leidenschaftlicher Jäger und ein herausfordernder Begleiter

Der Gordon Setter gilt als selbstständiger und tapferer Jäger, der seine Aufgaben stets zuverlässig und gewissenhaft erledigt. Zuhause gibt er sich wiederum aber anhänglich und verschmust, sodass er auch gut in einer Familie mit Kindern gehalten werden kann. Aufgrund seines Arbeitseifers sollte er aber niemals ausschließlich als Familienhund gehalten werden, sondern muss immer seiner Leidenschaft der Jagd nachgehen dürfen.

Da er zu den Familienmitgliedern eine enge Bindung aufbaut und auch gerne ausgiebige Streicheleinheiten genießt, sollte er unbedingt direkt in der Familie leben dürfen. Eine Zwingerhaltung kommt bei dieser Rasse deshalb absolut nicht infrage. Der Gordon Setter ist zudem ein sehr aktiver und sportlicher Hund, der einen entsprechend hohen Bewegungsdrang hat. Achten Sie daher darauf, dass der Vierbeiner auch unabhängig von seinem Jagdeinsatz ausreichend körperlich ausgelastet wird.

Die Erziehung des Hundes gilt durchaus als Herausforderung. Durch seine Selbstständigkeit braucht der Setter auf jeden Fall eine konsequente und souveräne Führung. Allerdings müssen Sie dabei stets einfühlsam und geduldig sein. Üben Sie zu viel Druck aus und sind zu grob, wird der Gordon Setter das Vertrauen in Sie verlieren. Für Hundeanfänger ist diese Rasse weniger geeignet.

Erscheinungsbild: Eine Beschreibung des eindrucksvollen Vierbeiners

Der Gordon Setter hat einen eleganten und sportlichen Körperbau. Bei einer maximalen Widerristhöhe von 66 cm bringen die Tiere zwischen 25 und 35 kg auf die Waage. Insgesamt ist der Hund harmonisch proportiert und wirkt stets agil und athletisch. Im Vergleich zu seinen Setter-Verwandten ist der Gordon Setter allerdings der schwerste Vertreter.

Das langhaarige Fell des Setters ist glatt und an den Schlappohren, den Läufen und der Rute deutlich länger als am restlichen Körper. Von der Farbgebung her zeigt sich der Vierbeiner in schwarzem Fell mit kastanienrotem Brand.

  • mittelgroße bis große Hunderasse
  • muskulöser und kräftiger Körperbau mit tiefem Brustkorb
  • seidiges Fell mit langen, welligen Haaren in schwarz mit braunen Abzeichen
  • schmaler Kopf mit langen Ohren und dunklen Augen
  • lange, hängende Rute
  • elegantes und stolzes Aussehen mit einer energiegeladenen Persönlichkeit und einer Vorliebe für die Jagd.

Haltung & Aktivität: Lasten Sie den Briten Optimal aus und stellen ihn vor genügend Herausforderungen

Der Gordon Setter ist der optimale Gefährte für sportliche Jäger, die den Hund nicht nur für die Jagd einsetzen, sondern ihn auch sportlich herausfordern können. Bei der Jagd ist der Setter für viele Phasen talentiert. Neben dem Vorstehen, erledigt er auch das Apportieren äußerst zuverlässig. Sportlich kann Sie der Gordon Setter beim Joggen oder Radfahren begleiten. Achten Sie dabei allerdings immer darauf, dass der Vierbeiner stets im Jagdmodus ist und Freilauf durchaus schwierig sein dürfte. Neben diesen Aktivitäten hat der Hund aber auch Freude an Apportierspielen, Mantrailing oder an sonstigen Suchspielen.

Auch wenn der Gordon Setter hohe Ansprüche an seine Auslastung stellt, sollten Sie ihm dennoch ausreichend Ruhepausen gönnen. Gemeinsame Kuschelzeit zu Hause darf niemals zu kurz kommen.

Wie auch bei anderen Jagdhundrassen, gehört der Gordon Setter nicht in die Stadt. Er liebt es, in der freien Natur herumzustöbern und ausreichend Platz zum Spielen und Toben zu haben. Idealerweise haben Sie ein großes Haus mit einem eingezäunten Garten in ländlicher Gegend.

Mit Kindern versteht sich der Gordon Setter durch seine freundliche und geduldige Art bestens. Er baut zu ihnen eine enge Bindung auf und liebt auch die gemeinsame Spielzeit. Das Zusammenleben mit Katzen kann grundsätzlich auch funktionieren, insofern beide Tiere möglichst früh im Leben zusammen geführt werden. Weitere noch kleinere Haustiere sollten allerdings nicht vorhanden sein. Hier würde höchstwahrscheinlich der Jagdtrieb des Setters zu dominant werden.

Gordon Setter, Hund für die Jagd

Pflege & Gesundheit: Eine pflegeleichte und anfällige Rasse

Das mittellange Fell des Gordon Setters ist nicht allzu pflegeintensiv. Bürsten Sie es aber auf jeden Fall mindestens einmal pro Woche, um lose Haare zu entfernen und den natürlichen Glanz des Haarkleids zu erhalten. Auch lästige Verfilzungen können so vermieden werden. Die langen Haare zwischen den Zehen müssen Sie zudem mit einer Effilierschere kürzen, damit Sie den Hund nicht beim Gehen behindern.

Neben der Fellpflege gehört auch das Kontrollieren der Hängeohren zur regelmäßigen Routine. Dort können sich Schmutzrückstände und Parasiten festsetzen, was Entzündungen verursachen kann.

Jagdhunde neigen kaum zu rassetypischen Erkrankungen. Dies trifft auch auf den Gordon Setter zu. Bei der robusten Rasse können lediglich Hüftdysplasien, Lidfehlstellungen und die Progressive Retina Atrophie entstehen. Eigentlich lassen sich aber alle Krankheiten vorab durch eingehende Check-Ups ausschließen. Werden nur komplett gesunde Tiere für die Zucht verwendet, sinkt das Risiko, dass der Nachwuchs erkrankt, auf ein Minimum.

Gesunde Gordon Setter werden 12 bis 14 Jahre alt.

Zucht: Wo und wie Sie den robusten Jagdhund mit langer Tradition am besten erwerben

Laut VDH kamen in Deutschland im Jahr 2020 240 Gordon Setter Welpen auf die Welt. Für eine Jagdhundrasse ist das durchaus eine ansehnliche Zahl, sodass Sie nicht allzu lange auf Ihren Wunsch-Welpen warten müssen.

Achten Sie bei der Auswahl des Züchters trotzdem unbedingt auf dessen Seriosität. Am besten wäre es, wenn der Züchter einem offiziellen Zuchtverband angehört. So können Sie sich relativ sicher sein, dass sich zur Genüge um die Gesundheit der Tiere gekümmert wird. Auf diese Weise kann das Risiko für rassespezifische Erkrankungen, wie Hüftdysplasie oder Augenerkrankungen, deutlich reduziert werden.

Möchten Sie lieber einem erwachsenen Gordon Setter ein neues Zuhause geben, können Sie bei Tierschutzorganisationen oder Jagdhundvereinen anfragen. Diese vermitteln Hunde, die eine neue Familie suchen.

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