Der Grand Griffon Vendéen gehört zu den ältesten französischen Hunderassen. Ursprünglich wurde der Grand Griffon Vendéen für die Jagd gezüchtet und dabei überwiegend als Laufhund eingesetzt. Heute findet man nur noch selten Vertreter dieser Rasse.
Rasse: | Grand Griffon Vendéen |
Herkunft: | Frankreich |
Größe: | 60-68 cm |
Gewicht: | Ca. 35 kg |
Lebenserwartung: | 12 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Braun/Schokobraun, Weiß, Rehfarben, Sandfarben |
Aufgaben: | Laufhund für die Büchsenjagd oder Hetzjagd |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 6. Laufhunde, Schweisshunde und verwandte Rassen |
FCI Standard: | 282 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Die Wurzeln des Grand Griffon Vendéens gehen bis ins 16. Jahrhundert zurück. In Frankreich wurden damals Laufhunde gezüchtet, die als Vorfahren des Grand Griffons gelten. Der Name der Rasse kam durch den Entstehungsort zustande. So lag das Zentrum der Zucht im französischen Département Vendée. Diese besagten französischen Vorfahren entwickelten sich wiederum aus den „Kanzlerhunden“, welche direkt von dem französischen Kanzler gezüchtet wurden.
Der Grand Griffon Vendéen ist zudem mit dem Griffon Fauve, dem Gris de Saint-Louis und dem Griffon de Bresse verwandt. Der Griffon de Bresse ist allerdings mittlerweile ausgestorben. Der französische Vierbeiner wurde von Beginn an für die Jagd eingesetzt. Gerade bei der Hetzjagd zeigte sich der Grand Griffon Vendéen äußerst talentiert. Mit der Zeit entwickelten sich noch weitere Rassen aus dem Grand Griffon: Der Briquet Griffon Vendéen, der Petit Basset Griffon Vendéen und der Grand Basset Griffon Vendéen. Alle drei Rassen zeigen zwar ähnliche Charakterzüge wie der Grand Griffon Vendéen, sind allerdings wesentlich kleiner.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Rasse aufgrund der geringen Nachfrage vom Aussterben bedroht. Dennoch gelang es einigen Rasseliebhabern, den Grand Griffon Vendéen bis heute zu erhalten. Die FCI erkannte die Rasse im Jahr 1969 offiziell an.
Wie es für einen Jagdhund typisch ist, ist der Grand Griffon Vendéen ein sehr selbstständiger und tapferer Vierbeiner, der immer konzentriert und zuverlässig seine Aufgaben erledigt. Besonders charakteristisch für die Rasse ist die äußerst gute Spürnase des Hundes. So liebt es der Verbeiner, auf die Jagd zu gehen. Hat er einmal eine Beute gewittert, gibt es für ihn kein Halten mehr. Dies bringt natürlich auch bei der Erziehung gewisse Schwierigkeiten mit sich. Denn ist der Hund im Jagdmodus, wird er kaum auf Rückrufe oder sonstige Anweisungen hören. Um den Jagdtrieb bestmöglich in den Griff zu bekommen, sollten Sie daher bereits im Welpenalter mit dem Training starten. Möchten Sie den Vierbeiner nicht für die Jagd einsetzen, bietet sich auch ein Antijagdtraining an.
Kann der Grand Griffon Vendéen der Jagd nachgehen und ist somit entsprechend ausgelastet, kann er auch gut in Familien gehalten werden. Jedoch gilt auch hier, dass er frühzeitig das Hunde-ABC lernen sollte, damit das Zusammenleben reibungslos funktioniert. Leben Kinder mit im Haus, ist es ratsam, dass diese bereits etwas älter sind.
Der Grand Griffon Vendéen hat einen sportlichen Körperbau. Er hat eine Widerristhöhe von etwa 68 cm und wiegt im Durchschnitt ca. 35 Kilogramm. Ebenso charakteristisch sind die langen Schlappohren und die säbelförmige Rute des Hundes.
Das Fell des Vierbeiners ist mittellang und fühlt sich eher rau an. Des Weiteren befindet sich unter dem Deckhaar eine weiche Unterwolle. Laut Rassestandard sind schwarz-weiß-gescheckte, falbfarben-weiß-gescheckte und sandfarbene Vierbeiner erlaubt.
Durch die Eigensinnigkeit des Hundes benötigt der Grand Griffon Vendéen eine sehr gründliche und konsequente Erziehung. Sollte der Vierbeiner nicht für die Jagd eingesetzt werden, ist zudem ein Antijagdtraining notwendig, damit der Rassevertreter einigermaßen alltagstauglich wird. Kann er nicht seiner Leidenschaft, der Jagd, nachgehen, müssen Sie unbedingt eine alternative Aufgabe suchen. In erster Linie gilt es, auf ausreichende Bewegung zu achten. So haben Sie die Möglichkeit, ihn als Begleitung für Jogging- oder Radtouren mitzunehmen. Allerdings ist es ratsam, dass der Grand Griffon bis dahin komplett ausgewachsen ist, sodass die Gelenke nicht zu heftig belastet werden. Abgesehen von der körperlichen Auslastung, sollte auch die gute Spürnase des Hundes weiter gefördert werden. Hierfür bietet sich Mantrailing an. Auch andere Such- und Intelligenzspiele können in den Alltag integriert werden.
Für die Haltung ausschließlich als Familienhund eignet sich der Grand Griffon Vendéen nicht. Hat er keine Aufgabe und ist nicht ausreichend ausgelastet, kann er unerwünschte Verhaltensweisen entwickeln.Aufgrund des großen Bewegungsdrangs ist eine Haltung in der Stadtwohnung selbstverständlich nicht ratsam. Vielmehr sollte der aktive Vierbeiner in ländlichen Gegenden leben – am besten in einem Haus mit einem großen, umzäunten Garten.
Katzen oder andere kleinere Haustiere sollten nicht mit im Haus leben. Diese werden von dem Jagdhund in der Regel als potentielle Beute betrachtet und wären somit in Gefahr bzw. würden auf jeden Fall permanent unter Stress stehen.
Das dichte Fell des Hundes sollte ein- bis zweimal pro Woche gründlich gebürstet werden. Des Weiteren ist es ratsam, direkt nach den Spaziergängen nach kleinen Ästen oder Blättern zu suchen, die sich gerne im Haarkleid verfangen. Neben der Fellpflege, sollten Sie zudem ein besonderes Augenmerk auf die Hängeohren Ihres Vierbeiners legen. Dort können sich Parasiten festsetzen, die schnell entfernt werden sollten. Auch Schmutzrückstände begünstigen in der sensiblen Region lästige Entzündungen.
Da es sich bei dem Grand Griffon Vendéen um eine recht seltene Hunderasse handelt und entsprechend nie eine übermäßige Zucht stattfand, gibt es auch kaum genetisch bedingte Krankheiten. Der Vierbeiner ist somit ein sehr gesunder und robuster Hund, der in der Regel bei artgerechter Haltung etwa 12 Jahre alt wird.
Gerade in Deutschland zählt der Grand Griffon Vendéen zu den sehr seltenen Hunderassen. Laut VDH kamen im Jahr 2020 lediglich 18 Welpen zur Welt. Haben Sie also Interesse an einem dieser Vierbeiner werden Sie sich auf eine entsprechend lange Wartezeit einstellen müssen. Die wenigen Züchter führen in der Regel Wartelisten, auf welche Sie sich bereits vor dem Wurf eintragen lassen müssen.
Eine etwas größere Auswahl an Züchtern haben Sie hingegen direkt im Heimatland der Rasse – in Frankreich. Wenn Sie also eine gewisse Wegstrecke in Kauf nehmen, können Sie dort wesentlich schneller an Ihren Wunschwelpen gelangen. Jedoch sollten Sie auch in Frankreich auf die Seriosität der Züchter achten. Diese gehören im Idealfall immer einem offiziellen Verband an, der entsprechende Rahmenbedingungen und Auflagen vorgibt.
Suchen Sie einen bereits ausgewachsenen Grand Griffon Vendéen, wenden Sie sich am besten direkt an eine Tierschutzorganisation. Diese hat eventuell Mischlinge der Rasse in ihrer Obhut und freut sich, für die Tiere eine neue Familie zu finden.
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