Der zurückhaltende russische Jagdhund beeindruckt mit seiner außergewöhnlichen Schnelligkeit. Der Barsoi zählt zudem zu den ältesten Hunderassen der Welt und eignet sich neben der Jagd auch zur Haltung als Familienhund.
Rasse: | Barsoi |
Herkunft: | Russland |
Größe: | 68-85 cm |
Gewicht: | 25-47 kg |
Lebenserwartung: | 7-10 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Orange/Mahagoni, Creme, Weiß, Rehfarben, Sandfarben |
Aufgaben: | Jagdhund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 10. Windhunde |
FCI Standard: | 193 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Ursprung des Barsois ist zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert zu finden. Die Fürsten und Zaren nahmen den flinken Vierbeiner mit auf die Jagd nach Füchsen, Wölfen, Hasen und auch auf Großwild. Da die damaligen Waffen nicht mit den heutigen vergleichbar waren, brauchten die Jäger den Barsoi, um die Beute zu hetzen und zu stellen, sodass die Menschen nah genug rankommen konnten, um sie letztlich zu erlegen. Bereits damals wussten die Zaren den Barsoi nicht nur wegen seines Talents zur Jagd zu schätzen. Durch seine Treue und sein angenehmes Gemüt, wurde er bereits zu dieser Zeit schon gerne als Familienhund gehalten.
Genanalysen aus dem Jahr 2017 zu Folge ist der Barsoi mit dem Greyhound und dem Irischen Wolfshund verwandt. Grundsätzlich gehen seine Wurzeln also bis ins Zeitalter der Kelten zurück.
Die Zaren begannen bereits recht früh mit der großangelegten Zucht des Barsois. Einen einheitlichen Rassetyp gab es allerdings erst Ende des 19. Jahrhunderts. 1914 wurde der Barsoi sogar als Nationalhund Russlands anerkannt. Mehr und mehr begannen nun auch andere Länder in Europa den russischen Windhund zu züchten. Vor allem England steckte viel Zeit in die Zucht des Barsois und legte diese nach eigenen Vorstellungen aus. 1956 erkannte auch die FCI die Hunderasse offiziell an und veröffentlichte entsprechende Standards.
Durch seinen Einsatz als Jagdhund zeigt sich der Barsoi als eigenständiger und mutiger Vierbeiner, der seine Beute auf kurze Distanz mit schnellen Sprints stellt. Dennoch kann man den tapferen Vierbeiner auch gut als Familienhund führen. Er hat gerne Menschen um sich und liebt das kuschelige Sofa genauso wie die aufregende freie Natur. Da er die Nähe zu seiner Familie braucht, ist eine Haltung außen am Hof oder gar im Zwinger völlig ungeeignet. Der gelehrige Barsoi ist bei artgerechter Auslastung gut zu erziehen. Er respektiert seinen Rudelführer und steht diesem jederzeit treu zur Seite. So gerne wie sie die Nähe zur eigenen Familie haben, so ungern treffen sie auf fremde Menschen. Sie treten diesen zwar nicht aggressiv oder schüchtern gegenüber aber gehen deutlich auf Distanz. Wichtig ist, den Hund bereits im Welpen- und Junghundalter ausreichend zu sozialisieren, damit es später bei dem Kontakt mit anderen Hunden nicht zu Problemen kommt. Gelingt die Sozialisierung nicht, kann der Barsoi durchaus forsch und dominant auftreten.
Auch wenn der Windhund zu Hause ein ruhiger und ausgeglichener Geselle ist, braucht er dennoch den für seine Hunderasse wichtigen Auslauf und zwar frei und ohne Leine. Trotz des ausgeprägten Jagdtriebs lässt sich der Barsoi so erziehen, dass Rückrufe gut funktionieren und somit ein Freilauf relativ problemlos möglich ist.
Der Kopf des Barsois ist lang und schmal geformt und vervollständigt den eleganten, schlanken Körperbau des Windhunds. Mit einer Widerristhöhe von bis zu 95 cm gibt der Barsoi eine imposante Erscheinung ab. Das Gewicht liegt bei dem Hund zwischen 35 und 45 kg. Für die Körpergröße ist der Hund also relativ leicht, was ihm seine schnellen Sprints ermöglicht.
Das Fell des russischen Windhunds ist dicht, seidig und leicht gelockt. An der Flanke, den Läufen und an den Rippen hat er ein besonders langes Haarkleid. Am Kopf ist es wiederum eher kurz und glatt. Außer Blau und Braun sind nach dem FCI Standard alle Farben erlaubt. Die Hunde können sowohl einfarbig, als auch fleckig oder gestromt sein. Einige Hund haben im Gesicht eine dunkle Zeichnung. Nach Standard müssen Nase und Lefzen immer dunkel bzw. schwarz sein. Auch die Augen des Barsois dürfen nicht zu hell werden.
Als Windhund hat der Barsoi natürlich einen großen Bewegungsdrang und ist ein echtes Energiebündel. Ihn richtig auszulasten, ist entsprechend wichtig. Hierzu kann er auch heute noch zu offiziellen Jagdzwecken eingesetzt werden. Aber auch Coursing oder der Besuch von Hunderennbahnen wäre für den flinken Hund wunderbar geeignet. Einfaches Spazierengehen an der Leine reicht dem Power-Hund allerdings nicht. Überlegen Sie sich also vor der Anschaffung des Barsois genau, ob Sie seinen Anforderungen gerecht werden können. Eine Haltung in der Stadt ist für den russischen Jäger keine Option. Hier ist der notwendige Freilauf kaum ausreichend umsetzbar.
Damit das lange, samtige Fell des Hundes weiter so schön glänzend und natürlich bleibt, sollte es regelmäßig gebürstet werden. Auf diese Weise vermeiden Sie auch, dass lästige Verfilzungen entstehen. Je nach Bedarf kämmen Sie entweder täglich oder zumindest jeden zweiten Tag. Trimmen oder scheren brauchen Sie den Barsoi allerdings nicht.
Der Barsoi zählt zu den recht robusten und gesunden Hunderassen und zeigt sich daher wenig anfällig für Krankheiten. Typische Erbkrankheiten sind nicht bekannt. Jedoch ist bei diesem hoch gewachsenen Hund nach der Futtergabe Vorsicht geboten. Er neigt zur Magendrehung. Deshalb sollte der Barsoi nach jeder Mahlzeit einige Zeit ruhen. Herumtoben nach dem Fressen ist tabu! Grundsätzlich kann das Risiko auch gesenkt werden, indem Sie das Futter auf mehrere kleine Rationen am Tag verteilen.
Im Vergleich zu anderen Hunderassen, ist der Barsoi eher selten anzutreffen. Trotzdem gibt es einige Liebhaber des russischen Windhunds, die sich mit dessen Zucht beschäftigen. Achten Sie bei der Suche nach einem Welpen auf jeden Fall auf die Seriosität des Züchters. Dieser sollte im Idealfall Vereinen oder Verbänden angehören, die gewisse Standards voraussetzen. So kümmern sich diese Züchter zum Beispiel ausführlich um die Gesundheitsvorsorge und züchten nur mit komplett gesunden Hunden. Lernen Sie die Elterntiere oder zumindest die Mutter kennen und überzeugen Sie sich vor Ort von der Umgebung und dem Wesen der Tiere. Von solch seriösen Züchtern erhalten Sie zudem immer offizielle Papiere.
Für einen Barsoi-Welpen werden Sie ungefähr um die 2000 Euro zahlen. Außergewöhnlich günstige Preise sollten Sie stutzig machen. Hier begeben Sie sich dann lieber weiter auf die Suche nach einem anderen Züchter.
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