Greyhound - Die edlen Windhunde mit Geschwindigkeit

Greyhound - Windhund Hunderasse

Der groß gewachsene, britische Windhund gibt ein imposantes Erscheinungsbild ab. Er zeigt sich beeindruckend ausdauernd und gehört zu den schnellsten Lauftieren auf der ganzen Welt. Durch seine sympathische Art wird der Greyhound mittlerweile aber auch gerne als Familienhund gehalten.

Steckbrief: Details zum auffällig elegantem Windhund

Rasse:Greyhound
Herkunft:Großbritannien
Größe:68-76 cm
Gewicht:26-44 kg
Lebenserwartung:10-14 Jahre
Felllänge:Kurzhaar
Fellfarbe:Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Weiß, Rehfarben, Sandfarben
Aufgaben:Rennhund
Listenhund:nein
FCI Gruppe:10. Windhunde
FCI Standard:158
FCI Rasse Standards:FCI Standards (PDF)

Geschichte: Eine Rasse mit bis in die Antike zurückreichenden Geschichte

Der Greyhound zählt zu den ältesten Hunderassen. Seine Wurzeln reichen vermutlich bis in die Zeit 800 vor Christus zurück. So fanden sich bildliche Darstellungen der Windhunde auf Grabmälern, Münzen und auch in Höhlen. Im Alten Ägypten wurden die Vierbeiner so verehrt, dass sie sogar mumifiziert wurden.

Etwa im 4. Jahrhundert vor Christus brachten die Kelten die Vorfahren des Greyhounds mit nach Großbritannien. Dort durften die eleganten Vierbeiner allerdings zunächst nur von der adeligen Gesellschaft gehalten werden. Wurde ein Greyhound im Besitz der Arbeiter oder Bauern gefunden, wurde dies als Straftat angesehen. Für die Tötung des Windhundes sprach König Howel von Wales im 10. Jahrhundert die Todesstrafe aus. Es wurde also alles daran gesetzt, die Rasse so gut wie es ging zu schützen. In die weitere Zucht der Windhunde investierte der Adel deshalb auch viel Geld.

Ab dem 16. Jahrhundert war es schließlich der gesamten britischen Gesellschaft erlaubt, den Greyhound offiziell zu halten. Dementsprechend wurde die Zucht auch ausgeweitet. Von nun an setzte man die Windhunde nicht mehr nur für Jagdzwecke ein, sondern auch vermehrt für die Wettkämpfe auf Hunderennbahnen. Schließlich war der Greyhound zu herausragenden Geschwindigkeiten imstande. Zu Beginn der Rennen stand noch die Unterhaltung des Volkes im Fokus – dies änderte sich jedoch bald.

Immer mehr rückten die Wetteinsätze in den Vordergrund und schon bald entstand durch die Hunderennen ein milliardenschwerer Umsatz. Auch Australien, die USA und Irland griffen die Geschäftsidee auf. Dort sind Hunderennen auch heute noch im Trend. Wie so oft zeigte der Kommerz mit den Greyhounds schnell die Schattenseite der Rennen auf. Die Hunde wurden von nun an mit dem Fokus auf deren Schnelligkeit gezüchtet, schließlich sollten sie möglichst viel Geld im Wettkampf bringen. Doch was war mit alten oder verletzten Greyhounds? Diese töteten die Züchter schlicht und einfach. In Irland ist die Tötung der Tiere sogar heute noch legal.

Dennoch gibt es glücklicherweise in vielen Ländern Vereine, die sich mit der Rettung dieser „ausgedienten“ Greyhounds beschäftigen. Sie suchen für die Hunde, die nicht mehr für Rennen eingesetzt werden können, ein neues Zuhause. In Deutschland beispielsweise sind sowieso keine Wetteinsätze bei Hunderennen erlaubt. Dementsprechend gibt es auch keinen Druck, was die Leistungsfähigkeit der Tiere angeht.

Charaktereigenschaften: Ruhig, schmusig und ausgeglichen - Der Greyhound

Der Greyhound hat selbstverständlich einen großen Bewegungsdrang und möchte unbedingt hin und wieder seine Ausdauer und seine Schnelligkeit unter Beweis stellen. Dennoch ist er dazu in der Lage, zu Hause völlig ruhig und entspannt zu sein. Er liebt es, in der Gegenwart seiner Lieblingsmenschen zu schlummern und sich ausgiebig mit Streicheleinheiten verwöhnen zu lassen. Gerade dieses ruhige und ausgeglichene Wesen macht ihn als Familienhund so beliebt. Auch Bellen liegt nicht gerade im Blut des britischen Vierbeiners. Was der Greyhound allerdings so gar nicht schätzt, ist allein gelassen zu werden. Er baut zu seiner Familie eine sehr enge Bindung auf und braucht somit auch deren Gesellschaft um glücklich zu sein. In der Regel ist es auch absolut unproblematisch, den Hund überall mitzunehmen, denn schließlich lässt er sich durch nichts aus der Ruhe bringen.

Mit Kindern versteht sich der Greyhound bestens. Auch hier können innige Freundschaften entstehen. Aggressives Verhalten ist bei dieser Windhundrasse nicht zu erwarten.

Erscheinungsbild: Schlank und athletisch - das Erscheinungsbild des Greyhounds

Der Körperbau des Greyhounds ist darauf ausgelegt, entsprechend hohe Geschwindigkeiten zu erzielen. So haben die Tiere eine Widerristhöhe von 68 bis 76 cm und zählen somit zu den großen Windhundrassen. In der Regel bringen die Hunde zudem 23-33 kg auf die Waage. Sie haben also eine sehr schlanke aber auch sportliche Statur. Im offiziellen Rassestandard der FCI ist im Übrigen keine Gewichtsgrenze angegeben, sodass dass das Gewicht theoretisch auch variieren kann.

Des Weiteren sind die langen Läufe, starke Muskeln, ein schmaler Kopf und eine tiefe Brust rassetypisch. Diese ganzen Eigenschaften ermöglichen dem Greyhound an Tempo von bis zu 85 km/h auf der Kurzstrecke und 60 bis 65 km/h auf längeren Strecken.

Das Fell des Greyhounds ist glatt und kurz. Es liegt eng am Körper an und fühlt sich fein an. Greyhounds können sich in einem schwarzen, weißen, roten, blauen, rotgelben oder sandfarbenen Haarkleid zeigen. Auch gestromte oder zweifarbige Rassevertreter kommen vor. Zweifarbige Greyhounds haben immer eine weiße Grundfarbe.

  • schlanker und muskulöser Körperbau
  • lange und schlanke Beine mit einer Höhe von bis zu 76 cm
  • kurzhaariges Fell in verschiedenen Farben (z.B. schwarz, weiß, gestromt)
  • schmaler Kopf mit spitzer Nase und großen, dunklen Augen
  • lange, schlanke Rute
  • elegantes und schnelles Aussehen mit einem sanften und freundlichen Temperament

Haltung & Aktivität: Greyhounds - athletische Rennhunde mit Bedarf an regelmäßiger Bewegung

Aufgrund seiner Größe und der Bewegungsfreude ist der Greyhound nicht für eine Haltung in der Stadt geeignet. Hier hat er kaum Möglichkeiten, zu rennen und zu toben. Auch Hunderennbahnen finden sich hier eher selten. Besser eignet sich deshalb eine ländliche Gegend. Im Idealfall haben Sie ein Haus mit einem großen, eingezäunten Garten.

Der Greyhound ist auch heutzutage noch ein leidenschaftlicher Jäger. Daher gestaltet sich ein Freilauf in der Regel schwierig. Hat er einmal eine potentielle Beute erspäht, ist er kaum noch zu bändigen.

Dennoch sollten Sie versuchen, dem Vierbeiner das Rennen zu ermöglichen. Einfache Spaziergänge oder lockere Radtouren genügen dem Windhund definitiv nicht. Windhundvereine haben oft spezielle Rennstrecken, auf welchen sich die Tiere just for fun austoben können. Auch Coursing wäre eine Möglichkeit, den Hund artgerecht auszulasten.

Greyhound - Windhund beliebt als Rennhund und Jagdhund

Pflege & Gesundheit: Der Greyhound - eine plegeleichte und gesunde Schönheit

Das kurze Fell des Greyhounds ist einfach zu pflegen. Bürsten Sie es ein- bis zweimal pro Woche, um Staub und Schmutz zu entfernen. Auch den natürlichen Glanz des Haarkleids können Sie auf diese Weise erhalten.

Grundsätzlich ist der Greyhound ein sehr gesunder Hund, bei dem selten rassetypische Krankheiten auftreten. Es besteht dennoch die Möglichkeit, dass die Vierbeiner eine Hüftgelenksdysplasie, eine Ellenbogendysplasie, Hypothyreose, die von-Willebrand-Krankheit oder Augenerkrankungen entwickeln. Da die Zucht der Greyhounds aber sowieso sehr leistungsorientiert ist, werden alle Zuchttiere regelmäßig auf die genannten Krankheiten hin untersucht, sodass nur vollständig gesunde Tiere zur Zucht zugelassen werden. Dementsprechend werden keine Gendefekte auf den Nachwuchs übertragen. Als Besonderheit ist bei den Greyhounds noch die sogenannte „Greysperre“ zu nennen. Diese Störung tritt bei großer körperlicher Anstrengung in Kombination mit Dehydrierung und hohen Temperaturen auf. Die Symptome sind Muskelkrämpfe und Lähmungserscheinungen. Hier sollten Sie sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Des Weiteren gilt es zu beachten, dass die Tiere kaum Unterfett haben und somit verhältnismäßig schnell frieren. Im Winter sollten die Greyhounds daher am besten einen Mantel tragen, der sie entsprechend wärmt.

Zucht: Eine Rasse mit geringer Nachfrage

Laut VDH kamen in Deutschland im Jahr 2020 nur 60 Greyhound-Welpen zur Welt. Die Auswahl an Züchtern und somit an Würfen ist daher recht gering, was daran liegt, dass der Greyhound aufgrund des hohen Bewegungsdrangs kaum nachgefragt wird. Haben Sie Interesse an einem Welpen, sollten Sie daher einiges an Wartezeit einplanen. Achten Sie aber unbedingt auf die Seriosität des Züchters. Dieser sollte einem offiziellen Verband angehören, welcher auch entsprechende Gesundheitsuntersuchungen verlangt. Auf diese Weise können Sie relativ sicher sein, einen gesunden Hund zu erhalten.

Möchten Sie einem erwachsenen Greyhound ein neues Heim bieten, können Sie sich an Organisationen wenden, die sich mit der Rettung von ausgemusterten Greyhounds beschäftigen. Zwar sind diese Hunde oftmals nur für die Leistung gezüchtet worden, sodass Sie in Sachen Erziehung und Sozialisierung wahrscheinlich einiges nachholen müssen aber dennoch werden Sie einen treuen und dankbaren Vierbeiner an Ihrer Seite haben.

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