Der Große Münsterländer ist ein zuverlässiger und beliebter deutscher Jagdhund. Ursprünglich war der Vierbeiner eine Farbvariante des Deutsch Langhaars. Mittlerweile ist der Große Münsterländer aber als eigenständige Rasse anerkannt.
Rasse: | Großer Münsterländer |
Herkunft: | Deutschland |
Größe: | 58-65 cm |
Gewicht: | ca. 30 kg |
Lebenserwartung: | 12-13 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Weiß |
Aufgaben: | Jagdhund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 7. Vorstehhunde |
FCI Standard: | 118 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Der Große Münsterländer zählt zu der Gruppe der Vorstehhunde. Das bedeutet, das Tier zeigt durch Verharren und gehobener Vorderpfote an, dass sich in der Nähe Wild befindet. Entwickelt hat sich der Vierbeiner aus dem bunten Vogel- und Beizhund, der im Mittelalter existierte. Mit seinen Verwandten, dem Kleinen Münsterländer und dem Deutsch-Langhaar, zählt der Hund zu den langhaarigen deutschen Vorstehhunden.
Lange Zeit galt der Große Münsterländer als Farbvariation des Deutsch-Langhaars. Allerdings gab es 1909 ein Zuchtverbot für schwarze Deutsch-Langhaar-Vertreter. Deshalb wurde 1919 der „Verein für die Reinzucht des langhaarigen schwarz-weißen Münsterländer Vorstehundes“ gegründet. Dieser Verein beschäftigte sich gezielt mit der Zucht dieser speziellen Farbvariante. Grundlage hierfür bildete eine Urliste mit 83 schwarz-weißen Deutsch-Langhaar-Vertretern. Verbreitet war der Große Münsterländer überwiegend im Münsterland (Nordrhein-Westfalen), wodurch auch der Name der Rasse entstand. Offiziell anerkannt wurde die Rasse schließlich im Jahr 1922. Heute wird die Zucht vom „Verband Große Münsterländer e.V.“ betreut.
Der Große Münsterländer ist heute noch ein arbeitseifriger Jagdhund. Deshalb sollte man ihm diese Aufgabe auch nicht vorenthalten. Er braucht die Jagd, um entsprechend ausgelastet und zufrieden zu sein.
Gelingt dies, ist der Vierbeiner zu Hause ein recht ruhiger und entspannter Geselle. Er hat gerne die Gesellschaft seiner Menschen und baut zu diesen auch eine enge Bindung auf. So mag er gerne gemeinsames Kuscheln und ausgiebige Spiel- und Streicheleinheiten. Mit Kindern kommt der lebhafte Hund ebenfalls wunderbar zurecht.
Ebenfalls charakteristisch für den Großen Münsterländer ist das Anzeigen von fremden Personen oder Eindringlingen. Er kann daher auch gut als Wachhund eingesetzt werden.
Grundsätzlich ist der Vierbeiner auch relativ einfach zu führen. Er ist intelligent und kann daher Kommandos schnell erlernen und umsetzen. Insgesamt ist er also leicht erziehbar. Dennoch ist es auf jeden Fall notwendig, dass der Große Münsterländer eine richtige Jagdhundausbildung absolviert. Hier lernt er, sein Jagdverhalten zu kontrollieren. Zudem wird auch die Bindung zwischen Ihnen und dem Hund intensiviert.
Der Große Münsterländer hat einen eleganten und sportlichen Körperbau. So haben Rüden eine Widerristhöhe von 60 bis 65 Zentimeter und Hündinnen werden 58 bis 63 Zentimeter groß. Dabei wiegen die Tiere im Durchschnitt ca. 30 Kilogramm.
Rassetypisch sind die breite Brust, der gerade und kurze Rücken und der verhältnismäßig lange Kopf. Gerade in der Bewegung ist deutlich die Muskulatur des Hundes zu erkennen.
Das Fell des Großen Münsterländers ist lang und dicht. Vor allem an der Rute und an den Rückseiten der Läufe ist das Haarkleid länger als am restlichen Körper. Der Große Münsterländer zeigt sich stets in schwarz-weißem Fell. Hierbei gibt es entweder das weiße Fell mit schwarzen Abzeichen oder auch die Variante Schwarzschimmel. Der Kopf ist in der Regel immer schwarz. Auch braune Rassevertreter können vorkommen. Diese sind aber unerwünscht und werden nicht mehr für die Zucht eingesetzt.
In erster Linie eignet sich der Große Münsterländer für Berufs- oder Freizeitjäger. Diese können den Vierbeiner artgerecht auslasten, sodass der Hund leidenschaftlich der Jagd nachgehen kann. Dennoch hat das Tier gerne die Gesellschaft von Menschen und möchte am Leben des Rudels teilhaben. Somit wäre die parallele Haltung als Familienhund problemlos möglich. Auch mit Kindern versteht sich der Münsterländer bestens.
Ein Jagdhund wie der Große Münsterländer gehört nicht in die Stadt. Hier fehlt ihm die Natur. Auch Platz zum Erkunden und Toben ist kaum vorhanden. Deshalb sollte der Große Münsterländer im Idealfall in ländlichen Gegenden gehalten werden. Ein Haus mit einem großen, eingezäunten Garten wäre schön. Hier hätte er sogar die Möglichkeit, das Grundstück zu bewachen, was den Hund ebenfalls zufriedenstellt.
Als Jagdhund reagiert der Vierbeiner natürlich stark auf kleinere Tiere, die eine potentielle Beute darstellen. Dementsprechend sollten keine Katzen oder noch kleinere Haustiere mit im Haus leben. Lediglich bei Katzen könnte man eine Zusammenführung im Welpenalter versuchen.
Abgesehen von dem Jagdeinsatz, kann der Hund auch noch durch Hundesport gefordert werden. Hierbei eigenen sich vor allem Mantrailing und Dummytraining. Natürlich können Sie auch die gute Spürnase des Großen Münsterländers außerhalb der Jagd trainieren, indem Sie Suchspiele in den Alltag integrieren.
Das lange Fell des Großen Münsterländers sollte etwa zweimal pro Woche gründlich durchgebürstet werden, damit keine lästigen Verfilzungen entstehen. Kleine Äste oder Blätter, die von der Jagd mitgebracht werden, entfernen Sie am besten sofort. Da sich der Hund entsprechend viel im Wald und im dichten Gestrüpp aufhält, ist es zudem ratsam, ihn jedes Mal direkt auf Zecken zu untersuchen, damit diese so früh wie möglich entfernt werden können. Auch die Schlappohren des Vierbeiners sollten Sie regelmäßig auf Parasiten und Entzündungen untersuchen.
Wie auch die anderen deutschen Vorstehhunde, ist der Große Münsterländer eine gesunde und robuste Hunderasse. Lediglich die Hüftdysplasie kann gelegentlich auftreten. Das Risiko hierfür lässt sich aber deutlich reduzieren, indem der Züchter vorab alle Zuchttiere testet. Setzt man nur gesunde Hunde für die Zucht ein, werden keine Gendefekte und Fehlstellungen auf den Nachwuchs übertragen.
Große Münsterländer werden bei artgerechter Haltung zwischen elf und 13 Jahre alt.
Laut VDH kamen in Deutschland im Jahr 2020 360 Welpen dieser Rasse auf die Welt. Da es sich um eine deutsche Rasse handelt, ist die Auswahl an Züchtern entsprechend groß. Achten Sie dennoch auf deren Seriosität. Am besten gehören die Züchter einem offiziellen Zuchtverband an, sodass gewisse Rahmenbedingungen für die Zucht eingehalten werden müssen.
Haben Sie Interesse an einem Großen Münsterländer, wenden Sie sich direkt an den „Verband Großer Münsterländer“. Dieser vermittelt Zuchtadressen oder auch erwachsene Vierbeiner, die ein neues Zuhause suchen. In der Regel geben die Züchter den Hund sowieso nur an Jäger ab, sodass die Auslastung des Tieres gewährleistet ist. Lediglich Münsterländer, die aus diversen Gründen nicht mehr jagen können, werden an sportliche Familien vermittelt.
Ein Welpe aus professioneller Zucht kostet derzeit zwischen 1.500 und 2.000 Euro.
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