Großer Schweizer Sennenhund - Starke und sanftmütige Hunderasse

Großer Schweizer Sennenhund Portraits Foto

Der kräftige Schweizer Sennenhund aus der Schweiz eignet sich nicht nur als Arbeitstier, sondern ist durch sein anhängliches und liebevolles Verhalten auch der ideale Familienhund. Im Vergleich zu den anderen drei Sennenhundrassen, ist der Große Schweizer Sennenhund am größten und schwersten.

Steckbrief: Fakten zum größten aller Sennenhunde

Rasse:Großer Schweizer Sennenhund
Herkunft:Schweiz
Größe:60-72 cm
Gewicht:50-70 kg
Lebenserwartung:10-11 Jahre
Felllänge:Kurzhaar
Fellfarbe:Schwarz, Orange/Mahagoni, Weiß
Aufgaben:Wach- und Zughund
Listenhund:nein
FCI Gruppe:2. Pinscher und Schnauer, Molosser, Schweizer Sennenhunde
FCI Standard:58
FCI Rasse Standards:FCI Standards (PDF)

Geschichte: Vom Herdentier auf der Weide zum zutraulichen Familienmitglied - ein Blick auf die Entstehungsgeschichte des Vierbeiners

Der Große Schweizer Sennenhund entwickelte sich ursprünglich aus den sogenannten „Metzger- und Fleischerhunden“. Diese Vierbeiner hatten ebenfalls einen kräftigen und stämmigen Körperbau und waren gegen 1890 im mitteleuropäischen Raum sehr verbreitet. Vor allem die Schweizer setzten die eifrigen Hunde gerne als Arbeitstiere ein.

Nachdem 1902 der erste Berner Sennenhund auf einer Ausstellung präsentiert wurde, stellte man rund sechs Jahre später einen kurzhaarigen Rassevertreter vor, der aber ansonsten optisch sehr stark dem Berner Sennenhund ähnelte. Dr. Albert Heim, der sich zu dieser Zeit bereits mit der Zucht der Berner Sennenhunde befasste, zeigte an dem kurzhaarigen Exemplar großes Interesse und machte sich schließlich auf die Suche nach kurzhaarigen Hündinnen, um diese Variante weiter zu züchten. 1909 entschied man sich dazu, diesen kurzhaarigen Sennenhunden einen offiziellen und eigenen Rassenamen zu geben – so entstand der „Große Schweizer Sennenhund“.

Im Vergleich zum Berner Sennenhund verbreitete sich der Große Schweizer Sennenhund jedoch nur recht langsam. Außerhalb der Schweiz gab es kaum Interesse an der neuen Rasse. Dies änderte sich aber schlagartig durch den Zweiten Weltkrieg. Die Schweizer Soldaten setzten die Vierbeiner als Trag- und Zughunde ein, sodass sich in kürzester Zeit die Nachfrage an den eifrigen und kräftigen Tieren erhöhte.

Trotzdem findet man die Rassevertreter im Vergleich zum Berner Sennenhund und zum Appenzeller Sennenhund bis heute eher selten.

Charaktereigenschaften: Ein entspannter und aufmerksamer Riese

Das Besondere an diesem Vierbeiner ist auf jeden Fall das ruhige und gelassene Gemüt des Hundes. Es gibt kaum etwas, was den Großen Schweizer Sennenhund aus der Ruhe bringen kann. Gerade deshalb wird er auch gerne als Familienhund gehalten. Spielende und tobende Kinder stressen das Tier überhaupt nicht. Dennoch ist der Große Schweizer Sennenhund stets aufmerksam und wacht zuverlässig über sein Rudel. Ein aggressives Verhalten ist bei dieser Rasse aber absolut nicht zu erwarten. Fremde Menschen werden allerdings durchaus lautstark angekündigt.

Der Große Schweizer Sennenhund baut eine sehr enge Bindung zu seinen Menschen und auch zu den im Haus lebenden Kindern auf. Er zeigt sich den Zweibeinern gegenüber stets liebevoll und aufgeschlossen – gerne lässt er sich auch mit ausgiebigen Streicheleinheiten verwöhnen. Da der Hund somit die Nähe zu den Menschen braucht, ist eine Zwingerhaltung für diese Rasse nicht geeignet.

Ganz wichtig ist es, den eigentlich als Arbeitstier gezüchteten Großen Schweizer Sennenhund entsprechend auszulasten. So ist der Vierbeiner auch heute noch so veranlagt, dass er eine Aufgabe braucht, um tatsächlich zufrieden und glücklich zu sein. Gerade als Zug- und Tragehund ist der Schweizer äußerst talentiert. Die Erziehung des Vierbeiners geht insgesamt relativ einfach vonstatten. Durch seine Intelligenz und den vorhanden „will-to-please“ weiß der Hund in der Regel schnell, was von ihm verlangt wird und zeigt daher auch zuverlässig das gewünschte Verhalten. Insgesamt ist diese Rasse also sehr gut zu führen.

Erscheinungsbild: Ein kräftiger Körperbau und eine dunkle Färbung - woran Sie den Schweizer erkennen

Alle Sennenhundrassen haben ein ähnliches Erscheinungsbild. In erster Linie gilt das dreifarbige Fell als optische Besonderheit. Rumpf, Hals, Kopf und Rute sind dabei schwarz gefärbt. Die typische Blesse beginnt an der Stirn und reicht bis zu den Lefzen. Der Brand ziert dann wiederum die Backen, die Läufe und das Brusthaar. Auch über den Augen finden sich braunrote Abzeichen. Im Gegensatz zum Berner Sennenhund hat der Große Schweizer Sennenhund aber ein deutlich kürzeres Haarkleid.

Der Körperbau des Großen Schweizer Sennenhundes ist muskulös und kräftig. Rüden erreichen eine Widerristhöhe von 65 bis 72 cm und Hündinnen werden in der Regel 60 bis 68 cm groß. Dabei bringen die Tiere in etwa 45 bis 65 kg auf die Waage. Was die Körpergröße angeht, liegt der Große Schweizer somit sogar leicht über der Größe des Berner Verwandten. Trotz des kräftigen Körperbaus sollte der Hund jederzeit beweglich und sportlich bleiben. Schwerfälligkeit oder starkes Übergewicht ist auf gar keinen Fall erwünscht.

  • große Hunderasse
  • kräftiger und muskulöser Körperbau mit tiefem Brustkorb
  • dichtes Fell mit kurzen und glatten Haaren in schwarz mit braunen und weißen Abzeichen
  • breiter Kopf mit hängenden Ohren und dunklen Augen
  • kurze, gerade Rute
  • robustes und selbstbewusstes Aussehen mit einer liebevollen und treuen Persönlichkeit.

Haltung & Aktivität: Eine Rasse mit einer engen Halterbindung und hohem Nähebedarf

Bei der Haltung des Großen Schweizer Sennenhundes sollte zuerst beachtet werden, dass der große und schwere Hund viel Platz im Alltag braucht. Eine Haltung in der Stadtwohnung kommt daher in keinem Fall infrage. Besser eignet sich ein Haus mit einem großen Garten.

Der Vierbeiner baut auch eine sehr enge Bindung zu seinem Halter und zur gesamten Familie auf. Deshalb sollte er auch dessen Gesellschaft genießen dürfen. Eine Zwingerhaltung oder zu langes Alleinsein gilt es daher zu vermeiden. Gerne geht der Große Schweizer Sennenhund zu Hause auf Kuschelkurs und sucht direkt die Nähe zu seinen Lieblingsmenschen.

Bekommt der Hund im Alltag genügend Aufmerksamkeit, Liebe und auch eine artgerechte Beschäftigung, ist er ein treuer und leichtführiger Hund. Er zeigt sich insgesamt auch sehr gehorsam und gelehrig, sodass die Erziehung schnell Früchte tragen wird. Grundsätzlich kommen somit auch Hundeanfänger mit dieser Rasse gut zurecht.

Um den Großen Schweizer Sennenhund auszulasten, können Sie mit ihm ausgiebige Spaziergänge in der freien Natur unternehmen. Hierbei kann der Vierbeiner in Ruhe herumstöbern und neue Gegenden erkunden. Haben Sie ein eigenes Grundstück, kann er dieses zudem auf seine Art bewachen, was ihn wiederum ebenfalls zufrieden stellt. Hundesport eignet sich für diese Rasse aufgrund der Größe und der Masse eher weniger. Zum einen wird der Hund gegenüber anderen Rassen eher schlecht abschneiden, zum anderen belastet die sportliche Betätigung die Gelenke. Such- und Intelligenzspiele dürfen Sie aber natürlich in den Alltag integrieren.

Großer Schweizer Sennenhund in Schwarz

Pflege & Gesundheit: Eine imposante Erscheinung, die gepflegt werden will

Das kurze Fell des Sennenhundes sollte ca. zweimal pro Woche gründlich gebürstet werden. So können Staub- und Schmutzrückstände entfernt werden und auch der natürliche Glanz des Haarkleids bleibt erhalten. Die Schlappohren des Hundes müssen Sie ebenfalls regelmäßig auf Schmutz und Parasiten kontrollieren. Am besten Sie reinigen die Ohren auch einmal pro Woche mit einem feuchten Tuch, damit Schmutz schnell entfernt wird.

Grundsätzlich ist der Große Schweizer Sennenhund ein recht robustes und gesundes Tier. Allerdings treten rassespezifisch gehäuft Gelenkerkrankungen auf. So kann es zu einer Hüftdysplasie, einer Ellenbogendysplasie oder auch zu einer Osteochondrosis dissecans kommen. Um das Risiko für diese Erkrankungen zu reduzieren, sollte der Züchter vorab alle Zuchttiere gründlich untersuchen und nur entsprechend gesunde Hunde für die Zucht verwenden. Auf diese Weise werden keine Gendefekte an die Welpen weitergegeben.

Zucht: Eine in Deutschland gern gesehene Rasse

Zwar ist der Große Schweizer Sennenhund in Deutschland und allgemein in Mitteleuropa deutlich weniger verbreitet als der verwandte Berner Sennenhund, dennoch dürften Sie mit ein wenig Geduld bald einen passenden Züchter finden. Laut VDH kamen im Jahr 2020 in Deutschland 263 Welpen dieser Rasse auf die Welt.

Achten Sie unbedingt auf die Seriosität des Züchters. Am besten gehört dieser einem offiziellen Zuchtverband an. Solche Verbände fordern von ihren Mitgliedern gewisse Untersuchungen oder auch Wesenstests. Auf diese Weise können Sie relativ sicher gehen, einen gesunden und auch wesensfesten Großen Schweizer Sennenhund zu erhalten. Findet sich kein passender Züchter für diesen Vierbeiner, können Sie natürlich auch nach den anderen drei Schweizer Sennenhundrassen Ausschau halten, da sich alle vier Arten hinsichtlich der Optik und auch des Wesens stark ähneln.

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