Der Großspitz ist ein lebhafter und aufmerksamer Vierbeiner. Früher wurde der Hund in der Regel zum Bewachen des Grundstückes eingesetzt. Heute führt man den Spitz aber auch gerne als Familienhund.
Rasse: | Großspitz |
Herkunft: | Deutschland |
Größe: | 42-50 cm |
Gewicht: | 15-20 kg |
Lebenserwartung: | 12 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Braun/Schokobraun, Weiß |
Aufgaben: | Wach- und Begleithund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 5. Spitze und Hunde vom Urtyp |
FCI Standard: | 97 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Die Entstehungsgeschichte dieser Rasse ist bis heute noch nicht genau geklärt. Dennoch geht man davon aus, dass sich der Großspitz in Deutschland entwickelt hat. Bereits im Mittelalter waren die Spitze äußerst beliebte Hunde – und zwar in allen unterschiedlichen Größen. Man geht heute davon aus, dass die gesamte Gruppe der Spitze bereits seit etwa 4000 Jahren existiert.
Im 19. Jahrhundert war der Spitz sogar die beliebteste deutsche Hunderasse. Damals wurden die Tiere aber noch nicht nach den unterschiedlichen Größen geordnet, sondern zu einer Rasse zusammengefasst. Die Menschen setzten den Spitz damals als Wach-, Jagd- und Schlittenhund ein. Teilweise wurde der Vierbeiner aber auch einfach als Gesellschafts- bzw. Begleithund geführt.
Im Jahr 1899 gründete sich der Verband Deutsche Spitze, welcher die Zucht aller Spitze betreute. Das Interesse an der Rasse sank allerdings immer mehr. Dies kam vor allem dadurch zustande, dass sich andere Rassen deutlich besser für die Jagd oder auch zum Wachdienst eigneten. Lediglich die kleineren Spitze wurden weiterhin gerne als Gesellschaftshunde gehalten. So kam es, dass der Großspitz 2003 auf die Liste der vom Aussterben bedrohten Rassen gesetzt wurde. Bis heute finden sich nur ganz wenige Rassevertreter. Die seltenste Art ist im Übrigen der braune Großspitz. Die Zucht dessen wurde erst 2008 wieder aufgenommen.
Der Großspitz ist wie alle Spitzvertreter ein leidenschaftlicher Wachhund. Er verhält sich sehr territorial und ist Fremden gegenüber äußerst skeptisch. Zu seinen Menschen bzw. zu seiner Familie baut er aber eine sehr tiefe und enge Bindung auf. So würde der Großspitz nie auf die Idee kommen, seine eigenen Wege zu gehen. Allerdings zeigt sich der Hund durch das Revierverhalten recht bellfreudig, was durchaus auch mit der Zeit nervig werden kann.
Ein Jagdtrieb ist bei diesem Vierbeiner kaum vorhanden. Lediglich Mäuse oder Ratten werden von dem Großspitz gelegentlich als potentielle Beute angesehen.
Aufgrund seines anspruchsvollen Wesens, ist der Hunde nicht für Anfänger geeignet. So ordnet sich der Großspitz nicht gerne unter und zeigt sich auch oftmals dickköpfig. Die Erziehung des Hundes erfordert somit viel Geduld und Konsequenz. Selbstverständlich sollten Sie trotzdem stets liebevoll und ruhig mit dem Tier umgehen. Zu viel Druck oder gar Härte würden den Spitz eher beleidigen und noch sturer werden lassen. Insgesamt sind die Rassevertreter aber sehr klug und gelehrig, sodass neue Kommandos schnell erlernt werden können.
Das Erscheinungsbild des Großspitzes entspricht im Großen und Ganzen dem der anderen Spitz-Vertreter. So hat der Hund kleine, aufrecht stehende Ohren, einen länglichen Fang und eine geringelte Rute.
Der Körperbau des Vierbeiners ist harmonisch proportiert. Die Hunde haben im Durchschnitt eine Widerristhöhe von 42 bis 50 Zentimeter und wiegen dabei zwischen 15 und 20 Kilogramm. Lediglich der Wolfsspitz ist in der Gruppe der Spitze etwas größer.
Das Fell des Hundes ist lang und dicht. Zudem trägt der Großspitz eine weiche, wärmende Unterwolle. Am Hals befindet sich besonders langes Haar, sodass dort eine Art Kragen entsteht. Auch an der Rute ist das Fell deutlich länger als am restlichen Körper. In der Regel gibt es schwarze, weiße oder braune Rassevertreter. Nach dem Standard ist es gewünscht, dass die Tiere stets einfarbig sind. Auch Abzeichen oder Flecken sind untersagt.
Grundsätzlich kann der Großspitz gut als Familienhund geführt werden. Durch die enge Bindung zu seinen Menschen liebt er deren Gesellschaft und begleitet sie auch überall mit hin. Mit Kindern versteht sich der Hund ebenfalls bestens. Kleinere Kinder sollten aber unbedingt den richtigen Umgang mit dem Tier lernen.
Zwar kann der Großspitz schon auch in einer Stadtwohnung gehalten werden, jedoch gilt es dann dessen Bellfreudigkeit zu bedenken. Das Bellen kann schnell für die Nachbarn lästig werden. Entspannter wäre wohl eher das Leben in ländlichen Gegenden. Ein Haus mit einem eigenen Garten ist in diesem Fall ideal. So hätte der Vierbeiner gleich etwas, was er bewachen kann. Eine Haltung als reiner Wachhund ohne Familienanschluss ist aber absolut nicht zu empfehlen. Hier würde der Hund nicht glücklich werden.
Auch das Zusammenleben mit Katzen ist gut möglich, vor allem wenn die Zusammenführung sehr früh im Leben des Hundes stattfindet. Außerdem gelten die Rassevertreter als „geflügelfromm“, sodass Sie auch problemlos auf einem großen Hof leben können.
Wie jeder Hund möchte auch der Großspitz ausreichend beschäftigt werden. Hierzu gehört neben dem Einsatz als Wachhund auch die sportliche Betätigung. So können Sie mit Ihrem Vierbeiner Agiltiy oder sonstigen Hundesport betreiben. Auch am Erlernen von Tricks hat der Großspitz viel Freude. Des Weiteren kann Sie der Großspitz auch beim Joggen, Radfahren oder Reiten begleiten. Achten Sie jedoch darauf, dass der Hund ziemlich hitzeempfindlich ist. Ab Temperaturen von über 20 Grad Celsius sollten Sie ihn nur leicht körperlich fordern.
Das dichte Haarkleid des Vierbeiners muss mehrmals pro Woche gründlich gekämmt und gebürstet werden. Auch wenn man gerade bei den weißen Rassevertretern schnell Schmutz sieht, sollten Sie diesen trotzdem eher ausbürsten, anstatt das Tier zu baden. Zähne und Ohren des Hundes gilt es natürlich auch regelmäßig zu kontrollieren, damit keine Entzündungen unentdeckt bleiben.
Großspitze haben ein Risiko für die Entwicklung einer Hüftdysplasie und auch für „Alopezie X“. Letzteres geht mit einem Fellverlust einher, ohne dass es eine spezielle Ursache dafür gibt. Das Risiko für die Hüftdysplasie lässt sich wiederum durch Voruntersuchungen der Elterntiere deutlich reduzieren. Gesunde Tiere vererben an den Nachwuchs keine Gendefekte weiter.
Gesunde Rassevertreter werden in der Regel 12 Jahre alt. Auch 14- oder 15-jährige Großspitze sind aber keine Seltenheit.
Laut VDH kamen in Deutschland im Jahr 2020 46 Großspitz-Welpen auf die Welt. Haben Sie also Interesse an diesem Vierbeiner, werden Sie sich wohl auf ein wenig Wartezeit einstellen müssen. Bleiben Sie aber auf jeden Fall geduldig und nehmen Sie nur einen Welpen von einem seriösen Züchter. Dieser gehört am besten einem offiziellen Zuchtverein an, sodass hinsichtlich der Zucht bestimmte Rahmenbedingungen vorgegeben sind. Hunde von Hobbyzüchtern werden oftmals nicht auf gesundheitliche Vorerkrankungen untersucht. Des Weiteren fehlt es teilweise an einer ordentlichen Sozialisierung.
Finden Sie keinen passenden Züchter für den Großspitz, können Sie natürlich auch nach den anderen Spitzen Ausschau halten. So gibt es noch den Wolfsspitz, den Kleinspitz, Mittelspitz und Zwergspitz. Alle Vertreter der Spitze haben ein ähnliches Wesen und auch ein ähnliches Erscheinungsbild. Lediglich hinsichtlich der Körpergröße gibt es entsprechend große Unterschiede.
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