Der Harzer Fuchs ist ein sehr kluger und arbeitseifriger Hund. Er braucht unbedingt eine Aufgabe, die er zu erledigen hat, ansonsten ist er nicht genügend ausgelastet. Der Harzer Fuchs gehört zu den Altdeutschen Schäferhunden und wurde von der FCI bisher nicht als eigenständige Rasse anerkannt.
Rasse: | Harzer Fuchs |
Herkunft: | Deutschland |
Größe: | 50-60 cm |
Gewicht: | 24-28 kg |
Lebenserwartung: | 14-15 Jahre |
Felllänge: | Langhaar |
Fellfarbe: | Orange/Mahagoni, Creme |
Aufgaben: | Hütehund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 1.Hüte- und Treibhunde |
FCI Standard: | Nicht anerkannt |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Wie man aufgrund des Namens schon vermuten kann, liegen die Wurzeln des Harzer Fuchses im deutschen Harz. In dieser Region erfüllte der Vierbeiner einen ganz bestimmten Zweck: Er behütete das Harzer Rotvieh. Heute ist diese Art Nutzvieh kaum noch zu finden. Auch beim Hüten von Schafherden war der Hund sehr talentiert.
Der Harzer Fuchs zählt zu den Altdeutschen Hütehunden. Diese Gruppe fasst einige alte deutsche Hütehunde zusammen. Die Tiere haben zwar alle eine unterschiedliche Optik aber dennoch alle das gemeinsame Streben nach Arbeit. Einen Rassestandard gibt es hierbei aufgrund der großen Unterschiede jedoch nicht. Von der FCI sind die einzelnen Altdeutschen Hütehunde somit auch nicht anerkannt. Neben dem Harzer Fuchs zählen auch die Gelbbacke und der Schafpudel zu dieser Gruppierung. Heutzutage sind die entsprechenden Rassevertreter aber nur äußerst selten zu finden, da ihnen schlichtweg das Einsatzgebiet fehlt.
Grundsätzlich lässt sich die Entstehungsgeschichte des Harzer Fuchses mit der des Deutschen Schäferhundes vergleichen. Dieser entwickelte sich zum Ende des 19. Jahrhunderts. Allerdings liegen die Wurzeln dieser Rasse in Thüringen und Baden-Württemberg, anstatt im Harz. Seit die „Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde“ gegründet wurde, steigt die Nachfrage nach dem Harzer Fuchs wieder etwas mehr an. Oftmals wird er heute aber eher als Begleithund geführt.
Der Harzer Fuchs ist ein leidenschaftlicher Hütehund. Hochkonzentriert und aufmerksam geht er seinen Aufgaben nach. Dabei zeigt er vor allem ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Ausdauer. Müde wird der aktive Vierbeiner nicht so schnell. Dementsprechend schwierig ist es, den Hund auszupowern, wenn er keine Möglichkeit hat, etwas zu hüten.
Grundsätzlich lässt sich der Harzer Fuchs aufgrund seiner Intelligenz gut erziehen. Allerdings ist von dem Hund selten unterwürfiges Verhalten zu erwarten. Das Training muss also konsequent aber dennoch liebevoll gestaltet werden. Auch ein Jagdtrieb ist bei dem Harzer Fuchs vorhanden, welcher sich durch entsprechendes Training aber ebenfalls gut in den Griff bekommen lässt.
Obwohl der Vierbeiner stets auf seine Aufgaben konzentriert ist, liebt er die Gesellschaft seiner Familie. Er baut zu den Familienmitgliedern eine enge Bindung auf und freut sich zudem, wenn er von ihnen ausgiebig gestreichelt wird. Auch gemeinsames Spielen bereitet ihm viel Freude. Hat der Harzer Fuchs also eine Arbeit, der er nachgehen kann, kann er ansonsten auch gut als Familienhund gehalten werden.
Da der Hund keinen großen Wert darauf legt, seinem Besitzer zu gefallen, ist die Erziehung immer etwas holprig. Die Sturköpfigkeit des Harzes Fuchses macht dies auch nicht gerade besser. Damit der Vierbeiner also die Befehle befolgt, braucht es zum einen eine enge Bindung zwischen Tier und Halter und vor allem auch jede Menge Hundeerfahrung. Für Anfänger ist diese Rasse absolut nicht zu empfehlen.
Der Harzer Fuchs hat einen muskulösen und sportlichen Körperbau. Die Hunde haben eine Widerristhöhe von 50 bis 60 cm und wiegen in etwa 24-28 kg. Laien verwechseln die Rasse oftmals mit dem ähnlich aussehenden Altdeutschen Schäferhund.
Der Vierbeiner trägt ein langes Stockhaar und eine dichte Unterwolle, die den Hund vor äußeren Einflüssen wie Regen oder Kälte schützt. Das Besondere am Harzer Fuchs ist die Fellfarbe: So trägt der Hütehund cremerotes bis rußrotes Fell und sieht daher farblich dem Fuchs sehr ähnlich.
Da der Harzer Fuchs ein Arbeitstier durch und durch ist, sollten Sie ihn auf jeden Fall eine Aufgabe zuweisen. Ideal wäre es, wenn er weiterhin als Hütehund eingesetzt wird. Hierbei eignet er sich für so ziemlich jede Viehart, wie zum Beispiel Rinder, Schafe oder Ziegen. Gibt es keine Herden, die der Harzer Fuchs hüten kann, gilt es, eine alternative Aufgabe für den Hund zu suchen. So kann Sie der Vierbeiner unter anderem beim Joggen oder auch auf Radtouren begleiten. Allerdings sollten Sie hierfür warten, bis das Tier vollständig ausgewachsen ist. Auch Ball-, Such- und Apportierspiele bereiten dem Harzer Fuchs ganz viel Freude. Achten Sie aber immer darauf, dem Vierbeiner von Beginn an beizubringen, Ruhepausen einzuhalten. Denkbar wäre im Übrigen auch eine Ausbildung zum Rettungshund. Auch hier kann der Harzer Fuchs seine ausgezeichnete Spürnase einsetzen.
Der Vierbeiner baut zu Kindern eine recht enge Bindung auf und hat Spaß am gemeinsamen Spielen. Gerade bei kleinen Kindern sollten Sie aber immer anwesend sein und das Ganze auch ausgiebig trainieren. Schnell wird der Harzer Fuchs mal zu stürmisch und so könnte es zu unbeabsichtigten Verletzungen kommen.
Für Hundeanfänger ist diese Rasse nicht geeignet. Da der Harzer Fuchs ein wahres Energiebündel ist, gilt es den Hund ausgiebig zu fordern und dennoch auch Pausen einzuhalten. Diese wiederum dürfen aber nicht zu Langeweile führen, da der Vierbeiner ansonsten wieder unzufrieden wird. Diese Balance zu schaffen ist nicht einfach und erfordert daher einiges an Hundeverständnis.
Aufgrund des aktiven Wesens und der großen Bewegungsfreude eignet sich der Hund nicht für die Stadt. In ländlicher Gegen fühlt sich der Harzer Fuchs wesentlich wohler. Im Idealfall haben Sie ein Haus mit einem großen eingezäunten Grundstück, wo sich der Hund frei bewegen kann.
Bürsten Sie das lange Haarkleid des Hundes am besten zweimal pro Woche, um lose Haare und Schmutz zu entfernen. Während des Fellwechsels verliert der Vierbeiner deutlich mehr Haare, sodass es Sinn macht, täglich zur Bürste oder zum Kamm zu greifen. Auch die Ohren untersuchen Sie am besten regelmäßig, damit in dieser sensiblen Region keine Entzündungen entstehen.
Insgesamt sind alle Vertreter der Altdeutschen Hütehunde recht gesund und robust. Es gibt kaum rassetypische Erkrankungen. Lediglich eine Neigung zur Hüftdysplasie ist zu beobachten. Allerdings ist mittlerweile die Zucht so ausgelegt, das Zuchttiere vorab darauf untersucht werden und der Züchter nur komplett gesunde Hunde weiter für die Zucht einsetzt. Wird der Hütehund nicht zur Genüge ausgelastet, kann der Vierbeiner ein verstörendes Verhalten zeigen. Dazu gehören Wundlecken, permanentes Bellen oder sonstige Ticks. Ansonsten macht dem aktiven Vierbeiner Hitze ziemlich zu schaffen. Bei heißen Temperaturen sollten Sie dem Hund daher genügend Ruhe und auch ein Plätzchen im Schatten gönnen. Sport oder sonstige körperliche Belastung verlegen Sie am besten auf früh morgens oder auf den späten Abend. Ein gesunder Harzer Fuchs wird im Durchschnitt 15 Jahre alt.
Wenn Sie Interesse an einem Harzer Fuchs haben, wenden Sie sich im Idealfall an die „Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde“. Diese Gemeinschaft vermittelt Welpen bzw. auch Zuchtadressen. Da der Harzer Fuchs keine von der FCI anerkannte Rasse ist, gibt es ansonsten auch keine Rassestandards, die die Rahmenbedingungen für die Zucht vorgeben. Der Verein sorgt hier zumindest für ein klein wenig Struktur. So müssen alle Tiere vorab eine Zuchttauglichkeitsprüfung bestehen, die die Bereiche Wesen, Gesundheit, Körperbau und Hüte-Praxis abdeckt.
Möchten Sie anstatt einem Welpen lieber einem erwachsenen Harzer Fuchs ein neues Zuhause geben, können Sie ebenfalls bei der Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde anfragen. Diese vermitteln auch Tiere in Not, die aus diversen Gründen einen neuen Besitzer suchen. Ansonsten können Sie aber auch bei Tierschutzorganisationen nach entsprechenden Rassevertretern oder Mischlingen suchen.
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