Islandhund - Die robusten Hunde aus dem hohen Norden

Der Islandhund auf dem Feld ohne Leine

Der fröhliche Islandhund aus Island wird überwiegend zum Hüten und Treiben von Schafen eingesetzt. Durch seine freundliche und verspielte Art, kann der putzige Islandhund aber auch als Familienhund gehalten werden.

Steckbrief: Fakten zum Hütehund

Rasse:Islandhund
Alternative Namen:Isländischer Spitz, Isländischer Schäferhund
Herkunft:Island
Größe:42-46 cm
Gewicht:9-14 kg
Lebenserwartung:12-15 Jahre
Felllänge:Kurzhaar
Fellfarbe:Schwarz, Orange/Mahagoni, Blau/Silber, Braun/Schokobraun, Creme, Weiß, Rehfarben
Aufgaben:Hütehund
Listenhund:nein
FCI Gruppe:5. Spitze und Hunde vom Urtyp
FCI Standard:289
FCI Rasse Standards:FCI Standards (PDF)

Geschichte: Der Islandhund - eine Geschichte voller Abenteuer und Überlebenskraft

Der Islandhund ist ein Nachfahre von Vierbeinern, die von den Wikingern nach Island gebracht wurden. Man geht davon aus, dass diese spitzähnlichen Hunde bereits im Jahr 880 existierten. Im 17. Jahrhundert setzte man den Islandhund bereits zum Hüten und Treiben von Schafherden ein. Nicht nur auf Island war der Arbeitseifer der Tiere sehr beliebt, sondern auch in Großbritannien stieg zu dieser Zeit die Nachfrage nach dem wachsamen Hütehund.

Im Jahr 1898 wurde auch ein erster einheitlicher Rassestandard verfasst. Wirklich durchsetzen konnte sich dieser damals allerdings noch nicht. Neben dem Hüten von Schafen, fingen die Briten und Isländer auch an, die Vierbeiner zum Bewachen von Haus und Hof einzusetzen. Hier eignete sich der isländische Spitz vor allem durch sein Lautgeben. Aggressives Verhalten zeigten die Rassevertreter hierbei allerdings nicht.

Im 19. Jahrhundert starben leider viele Islandhunde aufgrund einer schlimmen Staupe-Epidemie. Die Zahl der Vierbeiner reduzierte sich dadurch drastisch. Dennoch gelang es einigen Rasse-Liebhabern, den isländischen Schäferhund vor dem Aussterben zu retten. 1972 wurde zudem ein neuer Rassestandard entwickelt, der im Großen und Ganzen bis heute gültig ist.

Selbst auf Island sank die Nachfrage nach dem einheimischen Spitz immer mehr. Andere talentierte Hütehunde, wie zum Beispiel Border Collies bildeten eine starke Konkurrenz und verdrängten den Islandhund fast vollständig.

Heute leben auf Island grob 100 Rassevertreter. Auch auf der restlichen Welt ist der isländische Schäferhund heute noch verbreitet, dennoch aber selten anzutreffen.

Charaktereigenschaften: Der wachsame Vierbeiner - ein temperamentvolles Wesen und eine lautes Organ

Der Islandhund hat ein gutmütiges und fröhliches Wesen. Aggressives Verhalten ist bei dieser Rasse kaum zu erwarten. Zwar ist er als Hütehund äußerst wachsam, kündigt Eindringlinge oder potentielle Gefahr aber lediglich durch Bellen an. Grundsätzlich begegnet er fremden Menschen freundlich und offen. Auch bei anderen Hunden verhält er sich friedlich und zeigt sich verträglich.

Wie es für einen Hütehund typisch ist, zeigt sich der isländische Schäferhund sehr aktiv und temperamentvoll. Er hat viel Energie und benötigt unbedingt ausreichend Beschäftigung. Zu seinen Familienmitgliedern kann der Vierbeiner eine enge Bindung aufbauen. Dasselbe gilt auch für Kinder. Er hat insgesamt gerne die Gesellschaft von Menschen und liebt gemeinsame Kuschelstunden.

Auch ein Jagdtrieb ist bei dieser Rasse vorhanden. Um diesen von Beginn an kontrollieren zu können, sollten Sie frühzeitig eine Hundeschule besuchen. Auch die Bellfreudigkeit des Hundes kann man somit gut in den Griff bekommen. Insgesamt ist die Erziehung des Islandhundes ziemlich unkompliziert. Zwar hilft Ihnen die Erfahrung mit Vierbeinern im Alltag, dennoch ist auch eine Haltung von einem Hundeanfänger möglich.

Erscheinungsbild: Ein Blick auf das Aussehen des nordischen Hundes

Der Islandhund ist optisch ein Spitz durch und durch. So hat er große, aufrechtstehende Ohren und trägt seine geringelte Rute über dem Rücken. Was den Körperbau angeht, so ist der isländische Schäferhund länger als hoch. Rüden haben eine Widerristhöhe von ca. 46 cm und Hündinnen von etwa 42 cm. Dabei wiegen die Tiere zwischen 9 und 14 Kilogramm.

Den Islandhund findet man in zwei verschiedene Haarlängen: So unterscheidet man lang- und kurzhaarige Rassevertreter. In beiden Fällen ist das Fell sehr dicht und fühlt sich harsch an. Zudem tragen alle Islandhunde eine wärmende Unterwolle. Bei den isländischen Spitzen sind alle erdenklichen Farbgebungen erlaubt. Allerdings sollte eine Grundfarbe erkennbar sein. Überwiegend sieht man Islandhunde mit cremefarbenem, braun-rötlichem, schokoladenbraunem, grauem oder schwarzem Haarkleid. Auch weiße Abzeichen sind oft sichtbar. Diese können in Form einer Blesse im Gesicht oder als Zeichnungen an der Brust oder der Rutenspitze auftreten.

Haltung & Aktivität: Eine Rasse mit Bedarf an Bewegung und Interaktion

Der Islandhund braucht ausreichend Beschäftigung. Wer also nicht allzu sportlich ist und keine Freude an Bewegung hat, wird mit dieser Rasse höchstwahrscheinlich nicht sehr glücklich. Der Vierbeiner eignet sich hervorragend für jeglichen Hundesport. Besonders bei Agiltiy, Obedience, Dog Dancing, Dog Frisbee und Flyball ist der isländische Spitz mit ganz viel Freude dabei. Selbstverständlich kann Sie der Hund auch beim Joggen, Radfahren oder Reiten begleiten. Berücksichtigen Sie aber unbedingt, dass auch der aktive Islandhund hin und wieder ein Päuschen braucht. Geben Sie ihm deshalb einen ruhigen Rückzugsort, wo ihn niemand stört und er sich von seinem Sportprogramm erholen kann.

Der isländische Schäferhund liebt zudem das Toben und Schnüffeln in der freien Natur. Ein Hund für die Stadt ist er deshalb definitiv nicht. Am besten haben Sie ein Haus auf dem Land mit einem großen, eingezäunten Garten. Da der Islandhund auch ein sehr bellfreudiges Tier ist, fühlen sich die Nachbarn in ländlichen Gegenden wohl weniger gestört als in der Großstadt, wo man eng auf eng aufeinander lebt.

Mit Kindern versteht sich der nordische Vierbeiner bestens, insofern ihn diese auch mit Respekt behandeln. Mit Samtpfoten kommt der Islandhund ebenfalls gut zurecht. Im besten Fall geschieht die Zusammenführung aber so früh wie möglich.

  • Haltung in einer Wohnung oder einem Haus mit Garten möglich
  • benötigt regelmäßige Bewegung und geistige Stimulation
  • lange Spaziergänge, Ausflüge in die Natur oder Sportaktivitäten sind empfehlenswert
  • freundliches und anpassungsfähiges Wesen, gut als Familienhund geeignet
  • Fellpflege in Form von regelmäßigem Bürsten notwendig, vor allem während des Fellwechsels
  • robuste Gesundheit, aber genetisch bedingte Augenkrankheiten können auftreten
  • sensibel gegenüber Hitze und Kälte, daher sollte die Haltung den klimatischen Bedingungen angepasst werden
  • konsequente, aber liebevolle Erziehung notwendig, da der Islandhund einen ausgeprägten Jagdinstinkt hat.
Der Islandhund ist mit seiner Ruhigen Art eine Hunderasse für Familien

Pflege & Gesundheit: Pflegerische Anforderungen und Gesundheitsaspekte des unerschrockenen Hundes

Das witterungsbeständige Fell des Islandhundes ist relativ einfach zu pflegen. Bürsten Sie es am besten ein- bis zweimal pro Woche, um herumfliegende Haare zu vermeiden. Während des Fellwechsels greifen Sie im Idealfall jeden Tag zur Bürste. Auf diese Weise können Sie den Wechsel des Haares auch verkürzen. Gerade bei den Rassevertretern mit mittellangem Fell, können so Verfilzungen vermieden werden. Ist Ihr Vierbeiner tatsächlich mal stark verschmutzt, haben Sie natürlich die Möglichkeit den Hund zu baden. Nehmen Sie hierbei ein mildes Shampoo, um die Haut nicht zu sehr zu strapazieren.

Es handelt sich bei dem isländischen Spitz um eine sehr gesunde und robuste Hunderasse. So liegen keine rassespezifischen Krankheiten vor, die bei den Tieren gehäuft auftreten.

Zucht: Der Islandhund - eine in Europa beliebte Rasse

Islandhunde trifft man relativ selten an. Dennoch finden sich in ganz Europa Züchter dieser Rasse, sodass Sie bei Interesse an einem Welpen über kurz oder lang auch fündig werden. In Deutschland kamen 2020 laut VDH 93 Islandhunde zur Welt. Auch bei einer geringen Anzahl an Züchtern sollten Sie unbedingt auf dessen Seriosität achten. Am besten gehört der Züchter Ihrer Wahl einem offiziellen Zuchtverband an. Solche Verbände fordern in der Regel eine umfassende Gesundheitsvorsorge bei den Zuchttieren, Wesenstests und auch die Einhaltung der Rassestandards. Hobbyzüchter geht es oft nur um das Geld. Sie versuchen Kosten zu sparen und sparen leider somit auch an der falschen Stelle, wie zum Beispiel an der Gesundheit der Tiere.

Möchten Sie sich einen Islandhund holen, müssen Sie aktuell mit einem Preis von 1500 bis 2500 Euro rechnen. Muss es nicht unbedingt ein Welpe sein, können Sie natürlich auch bei den Zuchtverbänden oder bei Tierschutzorganisationen nachfragen, ob diese Notfellchen in ihrer Obhut haben, die dringend ein neues Zuhause suchen.

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