Der Jack Russell Terrier ist ein arbeitseifriger und sehr temperamentvoller Vierbeiner. Hinter dem niedlichen Erscheinungsbild steckt ein äußerst fordernder und mutiger Hund, der an seinen Halter durchaus hohe Anforderungen stellt.
Rasse: | Jack Russell Terrier |
Alternative Namen: | ----- |
Herkunft: | Großbritannien |
Größe: | 25-30 cm |
Gewicht: | 6-8 kg |
Lebenserwartung: | 13-16 Jahre |
Felllänge: | Kurzhaar |
Fellfarbe: | Schwarz, Weiß, Orange/Mahagoni |
Aufgaben: | Arbeitsterrier und Begleithund |
Listenhund: | nein |
FCI Gruppe: | 3. Terrier |
FCI Standard: | 345 |
FCI Rasse Standards: | FCI Standards (PDF) |
Seinen Namen verdankt der Jack Russell Terrier dem ersten Züchter der Rasse: John „Jack“ Russell. Russel wollte eine Rasse entwickeln, die ähnlich den Fox Hounds Füchse aus den Bauten sprengen konnten. So erwarb der in Oxford ansässige Brite im Jahr 1819 die Fox-Terrier-Hündin „Trump“. Sie gilt bis heute als Stammmutter für alle Jack Russell Terrier und Parson Russell Terrier. Auch wenn die Wurzeln des kleinen Vierbeiners in Großbritannien liegen, breitete sich damals das Interesse an der neuen Rasse schnell auch in Australien aus. Dort kam es ab 1850 zu einem rasanten Anstieg von Füchsen, welche sich ohne gezielte Jagd immer weiter vermehrten. Die Australier suchten daher händeringend nach kleinen Jagdhunden, die in die Bauten der Füchse passten. Der Jack Russell Terrier kam somit gerade recht. Von diesem Zeitpunkt an verlagerte sich das Zentrum der Zucht von Großbritannien nach Australien.
Im Jahr 1972 gründete sich schließlich der „Jack Russel Terrier Club of Australia“. Die endgültige Anerkennung durch die FCI erfolgte sogar erst 2003. Auch heutzutage ist der Jack Russel Terrier in Australien noch sehr stark nachgefragt. Im Prinzip hat sich der quirlige Jagdhund weltweit etabliert. Er wird weiterhin für die Jagd auf Füchse, Dachse und Murmeltiere eingesetzt. Durch sein freundliches Wesen entwickelte er sich zuletzt aber auch immer stärker zum beliebten Familienhund.
Mit Kindern versteht sich der Terrier in der Regel gut, allerdings sollten diese im Idealfall schon etwas älter sein. Durch das Temperament des Hundes kann es ansonsten versehentlich zu Unfällen kommen. Katzen und andere Kleintiere können von dem Jack Russell Terrier als potentielle Beute angesehen werden, was das Zusammenleben schwierig macht. Die Zusammenführung mit Samtpfoten sollte wenn dann so früh wie möglich geschehen.
Der Jack Russell Terrier ist ein absolutes Energiebündel. Seine Ausdauer ist schier unendlich, was bei der Anschaffung des Hundes auch oftmals unterschätzt wird. Zwar sieht der kleine Vierbeiner äußerst knuffig aus, stellt an seinen Besitzer aber durchaus hohe Anforderungen. So braucht der Jack Russell Terrier unbedingt ausreichend Bewegung. Kann er seine Energie nicht loswerden, wird er sich verhaltensauffällig zeigen. Wer also eher entspannte Tage auf der Couch verbringt, greift hier definitiv nicht zur richtigen Rasse. Vielmehr eignet sich der aktive Jagdhund für sportliche Menschen, die gerne viel Zeit in der Natur verbringen.
Der aktive Vierbeiner zeigt sich insgesamt gerne stur und dickköpfig, was in Verbindung mit seinem Temperament die Erziehung nicht immer einfach gestaltet. Sie sollten deshalb immer konsequent und geduldig bleiben und am besten bereits ab dem Welpenalter eine Hundeschule besuchen. Zeigen Sie in der Erziehung kleinste Schwächen, wird der Vierbeiner diese schnell gegen Sie verwenden.
Der Jack Russel Terrier ist ein kräftiger aber dennoch wendiger Jagdhund, dessen Körperbau es ihm ermöglicht, in die engen Fuchsbauten zu gelangen. Dem Rassestandard nach haben die Tiere eine Widerristhöhe von 25 bis 30cm. Im Durchschnitt bringen sie dabei fünf bis sechs Kilogramm auf die Waage. Bei den Jack Russel Terriern handelt es sich zudem um Hunde, die besonders kurze Läufe haben. Daher sind sie deutlich länger als hoch.
Das kurze Haarkleid des Vierbeiners kann glatt-, rau- oder stichelhaarig sein. Besonders rassetypisch ist das gefleckte Fell. So hat das Haarkleid in der Regel eine weiße Grundfarbe mit schwarzen, braunen oder lohfarbenen Flecken oder Zeichnungen. Dem Standard nach sind diese Flecken nicht exakt vorgegeben. So können viele Zeichnungen vorhanden sein oder zum Beispiel auch nur ein einziger Fleck. Oftmals ist auch ein Auge des Hundes mit einer Zeichnung umrandet. Was jedoch sehr wohl im Rassestandard vorgegeben ist, ist, dass der Weißanteil stets überwiegen muss.
Der Jack Russel Terrier hat wahnsinnig viel Energie und braucht daher unbedingt ausreichend Auslastung, damit er glücklich und zufrieden ist. Bekommt er diese nicht, kann es zu einem auffälligen Verhalten und auch zu Übergewicht kommen. Am besten unternehmen Sie mit Ihrem Vierbeiner täglich ausgedehnte Spaziergänge in der freien Natur, sodass der quirlige Jack Russell Terrier auch in Ruhe herumschnüffeln und buddeln kann. Hundesport eignet sich selbstverständlich auch, um das Tier artgerecht auszulasten. Probieren Sie Agility oder Dog Dancing aus. Ideal wäre es, wenn die Sportkurse speziell für kleine Rassen ausgelegt sind. Die Jagdhunde haben zudem eine ausgezeichnete Spürnase, die sie auch gerne hin und wieder einsetzen möchten. Integrieren Sie deshalb nach Möglichkeit Suchspiele in den Alltag.
Neben der ganzen Action, sind auch Ruhepausen nicht zu vernachlässigen. Achten Sie darauf, dass der kleine Wirbelwind regelmäßig zur Ruhe kommt und bereiten Sie ihm ein Plätzchen, an dem er sich entspannen kann. Das Einhalten von Pausen und kontrolliertes Spielen kann auch mit einem Hundetrainer geübt werden.
Durch seine geringe Körpergröße kann der Jack Russel Terrier grundsätzlich auch in einer Stadtwohnung gehalten werden, insofern die tägliche Auslastung gewährleistet wird. Ein eigener Garten zum Schnüffeln und Graben wäre aber natürlich ideal. Der aktive Vierbeiner braucht unbedingt einen ebenso aktiven Menschen an seiner Seite, sodass beide täglich gemeinsame Abenteuer erleben können. Personen, die wenig Freude an Bewegung und der Natur haben, sollten eher zu anderen Rassen greifen.
Bei den glatt- und stichelhaarigen Rassevertretern genügt es, das kurze Fell ein- bis zweimal pro Woche zu bürsten. Auf diese Weise werden lose Haare entfernt. Auch der der natürliche Glanz des Haarkleids kann so erhalten werden. Rauhaarige Jack Russel Terrier müssen zudem regelmäßig getrimmt werden. Hierfür besuchen Sie am besten einen Hundefriseur, der das Ganze professionell durchführt. Durch das Trimmen entfernt der Friseur das alte Deckhaar, sodass die neuen Haare problemlos und gesund nachwachsen können.
Bei den Jack Russel Terriern können einige rassespezifische Krankheiten auftreten. So kann es zu einer Ataxie und Myelopathie kommen. Diese Störungen äußern sich zum Beispiel durch Lähmungserscheinungen oder Muskelzittern. Des Weiteren neigt der kleine Jack Russell Terrier zu einer Patella-Luxation. Allergische Hauterkrankungen treten ebenfalls gehäuft auf. Diese Hautreaktionen sind teilweise auch auf Futterunverträglichkeiten zurückzuführen. In diesem Fall ist nach Absprache mit dem Tierarzt eine Futterumstellung sinnvoll.
Gesunde Jack Russel Terrier werden im Durchschnitt 15 Jahre alt.
In Deutschland kamen 2020 laut VDH 164 Jack Russel Terrier Welpen auf die Welt. Zwar ist die Auswahl an Züchtern somit nicht unendlich groß, dennoch sollten Sie in relativ kurzer Zeit fündig werden. Achten Sie bei der Auswahl des Züchters in jedem Fall auf dessen Seriosität. Am besten gehört der Züchter einem offiziellen Zuchtverband an, der an seine Mitglieder gewisse Anforderungen stellt. Beispielsweise werden die Zuchttiere dann hinsichtlich der Gesundheit und des Wesens getestet. Nur vollständig gesunde Tiere dürfen für die Zucht eingesetzt werden, damit sie keine Gendefekt auf die Welpen übertragen.
Möchten Sie lieber einem ausgewachsenem Jack Russell Terrier ein neues Zuhause geben, wenden Sie sich einfach an eine lokale Tierschutzorganisation. Diese haben eventuell Rassevertreter oder auch Mischlinge in ihrer Obhut.
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